Perry Rhodan 295: Der verlorene Planet - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 295: Der verlorene Planet E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

In der Dunkelwolke lauert der Tod - denn dort liegt Multidon, das Machtzentrum der Beherrscher Andromedas Nach der Zerstörung des Zentraltransmitters von Andromeda wurde die Transmitterbrücke zwischen den Galaxien in zunehmendem Maße instabil und brach schließlich völlig zusammen. Für Perry Rhodans Streitkräfte in Andromeda ergab sich somit die zwingende Notwendigkeit, die Expedition entweder abzubrechen oder schleunigst eine andere Verbindung zwischen den Milchstraßen herzustellen. Diese andere Verbindung wurde von Perry Rhodans Leuten gesucht - und entdeckt: Es war der Weg über die alten Weltraumbahnhöfe der Maahks! Die Forril-Station wurde von Major Don Redhorse unter Kontrolle gebracht, während die Central-Station bei ihrem Angriff in einer atomaren Explosion verging. Mit dem Verlust von Central-Station wurde die Lage für Perry Rhodan und seine Leute kritisch. Alles hing nun davon ab, ob Lookout und Midway, die Festungen im All, unzerstört in die Hände der Terraner fallen würden. Die Einnahme der beiden Weltraumbahnhöfe gelang - und bei Midway, mitten im Leerraum zwischen den Galaxien, trafen sie sich und feierten ein frohes Wiedersehen: Reginald Bull, Perry Rhodan und all die anderen bekannten Kämpfer für das Solare Imperium der Menschheit. Bully bringt wertvolle Unterlagen mit. Diese Unterlagen enthalten wichtige Hinweise auf Multidon, das Machtzentrum der MdI. Multidon liegt in einer tödlichen Dunkelwolke verborgen. Multidon ist DER VERLORENE PLANET...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 295

Der verlorene Planet

In der Dunkelwolke lauert der Tod – denn dort liegt Multidon, das Machtzentrum der Beherrscher Andromedas

von CLARK DARLTON

Nach der Zerstörung des Zentraltransmitters von Andromeda wurde die Transmitterbrücke zwischen den Galaxien in zunehmendem Maße instabil und brach schließlich völlig zusammen.

Für Perry Rhodans Streitkräfte in Andromeda ergab sich somit die zwingende Notwendigkeit, die Expedition entweder abzubrechen oder schleunigst eine andere Verbindung zwischen den Milchstraßen herzustellen.

Diese andere Verbindung wurde von Perry Rhodans Leuten gesucht – und entdeckt: Es war der Weg über die alten Weltraumbahnhöfe der Maahks!

Die Forril-Station wurde von Major Don Redhorse unter Kontrolle gebracht, während die Central-Station bei ihrem Angriff in einer atomaren Explosion verging.

Mit dem Verlust von Central-Station wurde die Lage für Perry Rhodan und seine Leute kritisch. Alles hing nun davon ab, ob Lookout und Midway, die Festungen im All, unzerstört in die Hände der Terraner fallen würden.

Die Einnahme der beiden Weltraumbahnhöfe gelang – und bei Midway, mitten im Leerraum zwischen den Galaxien, trafen sie sich und feierten ein frohes Wiedersehen: Reginald Bull, Perry Rhodan und all die anderen bekannten Kämpfer für das Solare Imperium der Menschheit.

Bully bringt wertvolle Unterlagen mit. Diese Unterlagen enthalten wichtige Hinweise auf Multidon, das Machtzentrum der MdI.

Die Hauptpersonen des Romans

Proht Meyhet – Kommandant einer verlorenen Welt.

Perry Rhodan – Der Großadministrator gibt den Befehl, das Machtzentrum der MdI auszuschalten.

Grek 1 – Geheimdienstchef der Maahks.

Don Redhorse – Kommandant des Leichten Kreuzers TOKYO.

Major Mario – Ein Offizier mit einem ungewöhnlichen Talent.

John Marshall, Melbar Kasom, Gucky, Ras Tschubai und Tronar Woolver – Mitglieder der Expedition in den Dunkelnebel.

1.

Der Stützpunkt Power Center auf dem Planeten Gleam war Perry Rhodans stärkste Festung. Sie lag im Betanebel, unmittelbar vor Andromeda.

Power Center war in relativ kurzer Zeit entstanden. Aus dem ehemaligen Gebirge und seinen Höhlen war ein einziges Gebäude geworden, das tief in den Felsboden hinabreichte. Die weite Ebene selbst bestand nur noch aus einer massiven Betondecke. Darunter war sie ausgehöhlt und in einen riesigen Hangar verwandelt worden. Vorratslager und Reparaturwerkstätten nahmen einen großen Teil dieser unterirdischen Anlage ein.

Die Entfernung bis Andromeda betrug 100.000 Lichtjahre.

Die Entfernung bis zum Nebel Andro-Alpha, der den Maahks gehörte, betrug 62.000 Lichtjahre.

Es waren eine Million und dreihundertfünfzigtausend Lichtjahre bis zur heimatlichen Milchstraße, wo die Erde um Sol kreiste.

Nach der Eroberung der Galaktischen Bahnhöfe Lookout und Midway war Rhodan mit seiner Flotte nach Power Center zurückgekehrt. Bully musste nun längst wieder auf der Erde sein, um den Nachschub zu organisieren.

Rhodan war nicht gewillt, das einmal in Besitz genommene Gelände wieder zu verlieren.

Soweit er informiert war, lebten noch drei Meister der Insel.

Einer von ihnen hieß Proht Meyhet; er war Faktor III.

Bei der Eroberung von Lookout waren Bully wertvolle Unterlagen in die Hände gefallen, die er Rhodan übergeben hatte. Als Rhodan begriff, worum es sich handelte, schickte er einen Kurier zu den befreundeten Maahks im Alphanebel. Schon heute erwartete er eine Abordnung der Methanatmer, und er hatte beschlossen, ihnen reinen Wein einzuschenken. Das Bündnis mit den Maahks verpflichtete ihn dazu.

Heute – das war der 10. Dezember des Jahres 2405.

*

Obwohl der Anblick eines Methanatmers für Terraner keine Besonderheit mehr darstellte, war er doch immer wieder beklemmend und unheimlich.

Die Maahks waren kräftig gebaut und größer als zwei Meter. Ihre blassgraue Haut war mit pfenniggroßen Schuppen bedeckt. Die kurzen und stämmigen Beine hatten vierzehige Füße mit normalen Gelenken. Die Arme hingegen waren anders. Bei ihnen handelte es sich um hochelastische Muskel- und Sehnenbündel. Die Hände hatten sechs Finger.

Auffällig war der Kopf. Er glich einem halbmondförmigen Wulst, der von Schulter zu Schulter reichte und direkt mit dem Körper verbunden war. Die Unbeweglichkeit wurde durch vier Augen ausgeglichen, die auf dem Grat des Wulstes saßen und nach allen Seiten zugleich sehen konnten. Druckhelme sorgten dafür, dass die Maahks sich auch in einer Sauerstoffatmosphäre wohlfühlten. Die Verständigung mit den Terranern erfolgte über Translatoren.

Das schwarze Walzenschiff der Abordnung wurde von den Wacheinheiten über Gleam gesichtet, identifiziert und durchgelassen. Es landete in der Ebene und sank sofort in den unterirdischen Hangar. Offiziere der terranischen Raumflotte empfingen die Gäste und brachten sie über die Transportbänder zum Verhandlungsraum.

Rhodan, Atlan und die leitenden Offiziere begrüßten sie und boten ihnen Platz an.

Die Konferenz, von der so viel abhing, konnte beginnen.

In kurzer Schilderung fasste Rhodan zusammen, was geschehen war: »Es ist uns gelungen, die beiden Stützpunkte ›Lookout‹ und ›Midway‹ einzunehmen. Die Tefroder wurden vernichtet oder vertrieben. Während uns im zweiten Fall, nämlich ›Midway‹, der Kommandant des Stützpunktes entkommen konnte, fiel uns Montra Matite, Kommandant von ›Lookout‹, in die Hände. Er war ein Tefroder, kein Duplo. Er besaß einige Schwächen, die wir für unsere Zwecke ausnutzen konnten.«

Einer der Maahks unterbrach: »Die Meister der Insel waren leichtsinnig, keinen aus ihrer Gruppe als Kommandanten eines so wichtigen Stützpunktes einzusetzen.«

Rhodan nickte.

»Sie haben recht. Der Kommandant von ›Midway‹ zum Beispiel war ein Meister der Insel. Es war Faktor III, ein Mann namens Proht Meyhet. Er entkam mit einem kleinen Spezialraumschiff. Wir werden ihn eines Tages finden. Aber zurück zu Montra Matite: Er hatte Angst um sein Leben und fürchtete nichts mehr als den Schmerz der Folterung. Wir schonten ihn, und aus Dankbarkeit unterstützte er uns. Er führte uns zu der geheimen Speicherpositronik seiner Station und übergab uns wichtige Daten. Leider wurde Matite durch die Sicherheitsschaltung der Positronik dann getötet. Aber ich glaube, die Informationen dürften für uns alle von lebenswichtigem Interesse sein.« Rhodan sah die sieben Maahks an. »Ich hatte gebeten, dass Sie mit allen Vollmachten zu uns kommen, und auch die Unterlagen Ihres Geheimdienstes mitbringen. Ist das geschehen?«

Einer der Maahks erhob sich zu seiner ganzen imposanten Größe.

»Ich bin der Chef des Geheimdienstes. Nennen Sie mich Grek 1.«

Rhodan deutete eine Verbeugung an.

»Ich sehe«, sagte er, »dass man mich richtig verstanden hat. Dann wollen wir auch offen miteinander sprechen. Wir sind Verbündete, und unser gemeinsamer Gegner ist bekannt. Es sind die Meister der Insel und ihre Helfer, die Tefroder und deren Duplos.«

»Wir werden sie vernichten«, sagte der Maahk dumpf.

»Matite also gab uns gewisse Unterlagen. Es handelt sich um die Position eines Planeten, der ›Multidon‹ heißen soll. Ich frage unsere Freunde, die Maahks, ob sie schon jemals von einem Planeten dieses Namens gehört haben.«

Für einige Sekunden herrschte absolutes Schweigen, dann ließ sich Grek 1 in seinen Spezialsessel zurückfallen. Er schien nicht glauben zu wollen, was er gehört hatte.

Die anderen Maahks unterhielten sich leise, so dass ihre Worte von den Übersetzungsgeräten nicht aufgefangen werden konnten.

»Ich sehe«, sagte Rhodan ein wenig sarkastisch, »dass der Name ›Multidon‹ eine gewisse Reaktion bei Ihnen hervorgerufen hat. Dürfte ich erfahren, warum das so ist?«

Grek 1 beugte sich vor.

»Multidon, Terraner, genießt bei uns einen legendären Ruf. Wir wissen, dass ein Planet dieses Namens existiert, aber bisher haben wir nie erfahren können, wo er sich befindet. Wir wissen nur, dass Multidon der Ursprung aller Macht der Meister ist. Vergeblich haben unsere fähigsten Offiziere versucht, mehr über Multidon zu erfahren. Sie starben oder kehrten nie zurück.«

»Wir wissen nun einiges über Multidon«, erklärte Rhodan ruhig und beobachtete die Reaktion der Maahks. Sie waren sichtlich beeindruckt. »Matite hat uns die Daten gegeben, bis der Tod ihn daran hinderte, noch mehr zu enthüllen. Wir kennen die ungefähre Position des Planeten. Ich werde Ihnen die Unterlagen zur Verfügung stellen, denn Sie werden uns behilflich sein, Multidon endgültig zu finden. Sie haben ja die von mir angeforderten Unterlagen mitgebracht?«

»Alle.«

»Wo?«

»Im Schiff«, sagte Grek 1. »Sobald ich weiß, welche Sie benötigen, werde ich sie holen lassen.«

Rhodan legte ein Blatt Papierfolie vor sich auf den Tisch.

»Multidon steht fünfundvierzigtausend Lichtjahre von der Südgrenze des Andromedanebels entfernt und damit fünftausend Lichtjahre innerhalb der verbotenen Zone: Die Informationen Matites sprechen von einer ungewöhnlichen physikalischen Gegebenheit, ohne näher darauf einzugehen. Es muss sich aber den Andeutungen nach um eine physikalische Gegebenheit handeln, die gefährlich ist.«

Grek 1 sah mit drei Augen auf das Papier.

»Innerhalb der verbotenen Zone also. Wir hätten es uns denken können. Zum Glück haben unsere Geheimschiffe diese Zone fast vollständig erforscht. Sie sind dabei allerdings auf Regionen gestoßen, die absonderliche physikalische Gegebenheiten aufweisen. Es gibt veränderliche Sterne, auf- und abschwellende Novae, Dunkelwolken mit unvorstellbarer Dichte, Antimateriesonnen ...«

»In einer solchen Region mit gefährlichen Bedingungen muss Multidon zu finden sein«, unterbrach Rhodan. »Ich gebe Ihnen jetzt die Koordinaten, und Sie werden in Ihren Unterlagen nachsehen und mir dann sagen, wo sich Multidon genau befindet. Vielleicht ist es Ihrem großartigen Geheimdienst auch möglich, uns einige Anhaltspunkte darüber zur Verfügung zu stellen, was Multidon eigentlich ist. Matites Daten sind sehr unvollständig.«

Grek 1 hatte das Papier durchgelesen und schob es über den Tisch zurück er sagte: »Ich bin schon lange Chef unseres Geheimdienstes. Es war immer mein Ziel, eines Tages die Meister der Insel in ihre Schranken zu verweisen. Nun ist es soweit. Ich habe alle Unterlagen über ihre Stützpunkte und Machtzentren gesammelt, und der geheimnisvolle Planet Multidon gehört auch dazu.«

Rhodan starrte ihn an. Atlan, der neben ihm saß, scharrte unruhig mit den Füßen. Die anderen Offiziere waren sichtlich verblüfft.

»Sie wissen etwas über Multidon?«

»Die Informationen stammen von meinen Agenten. Sie drangen in die verbotene Zone vor, die inmitten des Andromedanebels liegt. Und sie schickten mir diese Informationen, auch wenn sie meist selbst nicht zurückkehrten.« Er deutete auf die Daten, die von Matite stammten. »Das dort ist lediglich die Bestätigung, dass unsere Agenten nicht gelogen haben.«

Rhodan schüttelte den Kopf.

»Ich verstehe das alles nicht. Wir haben die Koordinaten von Multidon, aber wir zögerten, hinzufliegen. Wegen der angedeuteten Gefahr, die mit einem solchen Flug zusammenhängen soll. Deshalb wollte ich mit Ihnen sprechen und um Ihre Hilfe bitten. Nun teilen Sie mir mit, dass Sie auch einiges über Multidon wissen. Warum, zum Teufel, gibt es denn diesen Planeten Multidon überhaupt noch?«

Grek 1 warf seinen Begleitern mehrere Blicke zu.

»Ich will es Ihnen sagen, Perry Rhodan: Weil der Planet Multidon in der Dunkelwolke ›Uklan‹ steht.«

»Uklan? Was ist denn das?«

»Das ist die außergewöhnliche physikalische Gegebenheit, die in Ihrem Bericht ausdrücklich erwähnt wird.«

»Eine Dunkelwolke?« Rhodan lehnte sich erleichtert zurück. »Wir sind schon vielen Dunkelwolken begegnet und haben sie durchflogen, aber wir haben niemals eine besondere Gefahr dabei bemerkt. Gut, Multidon steht in einer Dunkelwolke. Was hat das auf sich?«

Grek 1 legte seine Schlangenarme auf den Tisch.

»Die Uklan-Dunkelwolke ist bei uns schon lange bekannt, und jeder, der sie im Auftrag des Geheimdienstes ansteuerte und in sie eindrang, blieb verschollen. Niemand kehrte jemals aus ihr zurück. Wir kennen ihre Ausmaße. Sie ist sechs Lichtjahre breit und drei Lichtjahre dick, etwa rund und an den Rändern abgeflacht. Soweit wir informiert sind, stehen in ihr zweiunddreißig Sonnen, es können aber auch mehr sein. Sie stehen so eng zusammen, dass gewaltige Gravitationsstürme die Wolke durchtoben. Hinzu kommt die Tatsache, dass im Bereich der Wolke eine gewisse Zusammenballung mikroskopisch kleiner Materieteilchen besteht, die ihrerseits wiederum eine eigene Gravitation besitzt. Ganz davon abgesehen, dass ein Raumschiff hier nicht einmal mit einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit fliegen kann, gefährden pulsierende Sonnen jedes Lebewesen in der Wolke. Genügt Ihnen das, Perry Rhodan?«

»Nicht ganz. Wo steht Multidon?«

»Irgendwo in der Wolke. Aber ich gebe Ihnen den guten Rat, keine Flotte nach Uklan zu entsenden. Sie würden die Schiffe nie mehr wiedersehen.«

»Es muss doch eine Möglichkeit geben, nach Multidon zu gelangen. Die Tefroder und Meister kommen ja auch hin.«

»Aber niemand weiß, wie sie das bewerkstelligen.«

Rhodan spürte Atlans Blick.

»Was meinst du?«

»Es muss einen Weg geben, und wir sollten versuchen, ihn zu finden. Wenn sich der Einsatz lohnt.«

Rhodan nickte und wandte sich wieder an den Maahk.

»Warum nennt man diesen Planeten ein Machtzentrum der Meister?«

»Weil auf ihm alle Macht der Meister entsteht. Er muss die Produktionsstätte ihrer Raumflotten sein, und vielleicht sogar die Produktionsstätte der Duplos. Wenn es Multidon nicht mehr gibt, wird es auch keine Meister mehr geben. Und trotzdem ... wir haben es niemals geschafft, Multidon zu finden oder zu zerstören.«

Major Don Redhorse, der auf Rhodans anderer Seite saß, fragte den Maahk: »Sie behaupten, der Flug durch die Dunkelwolke sei nur mit einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit möglich. Was ist mit dem Linearflug?«

»Er ist möglich, aber niemand kann wissen, ob eine Zielsonne nicht inzwischen durch eine der üblichen Eruptionen zu fünffachem Volumen angeschwollen ist. Außerdem fällt jeder Funkverkehr aus, denn die Gravitationsstürme, energetisch in ihrer fünfdimensionalen Struktur mit den Hyperfunkwellen verwandt, kompensieren jeden Wellenimpuls.«

»In der Tat, das sind außergewöhnliche physikalische Gegebenheiten«, gab Rhodan zu und dachte nach. Er sah auf die Aufzeichnungen. »Multidon soll der einzige Planet eines roten Riesensterns sein, der ›Donit‹ heißt. Er ist der einzige Planet der ganzen Wolke – angeblich. Und Donit ist die einzige Sonne, die stabil ist.« Rhodan richtete sich auf und sah Grek 1 an. »Sie sehen, wir wissen schon eine ganze Menge. Ich sehe nicht ein, warum es unmöglich sein soll, Multidon zu finden und notfalls zu vernichten.«

»Vielleicht gelingt es Ihnen«, gab der Maahk zu. »Wir haben es jedenfalls bisher vergeblich versucht.« Er beugte sich vor. »Haben Sie es etwa ernsthaft vor?«

»Ja!«, sagte Rhodan fest. »Und ich möchte Sie bitten, mir alles vorhandene Material zur Verfügung zu stellen. Jede Einzelheit ist wichtig. Wir rechnen mit Ihrer Unterstützung, denn wenn es Multidon eines Tages nicht mehr gibt, kann nichts mehr den Sieg Ihrer Rasse über die Tefroder verhindern. Wir sind Verbündete, Grek 1.«

»Das sind wir. Mein Freund Grek 17 wird unsere Unterlagen holen. Sie werden sehen, dass es noch andere Einzelheiten gibt, die sehr interessant sind.« Einer der Maahks stand auf. Er wurde von einem der Offiziere Rhodans zur Tür und hinaus auf das Transportband gebracht. »Sie werden auch begreifen, warum wir den Angriff auf Multidon noch niemals wagten. Und vielleicht überlegen Sie sich dann auch noch, ob Sie den Befehl dazu geben sollen oder nicht.«

Rhodan schüttelte den Kopf.

»Ich habe den Befehl längst gegeben, Grek 1. Die Vorbereitungen zum Flug nach Andromeda haben bereits begonnen. Um die Meister abzulenken, benötige ich Ihre Unterstützung. Während ich nach Multidon vorstoße, müssen Sie die Flotten der Tefroder beschäftigen. An verschiedenen Stellen, deren Koordinaten wir noch gemeinsam bestimmen werden.«

Der Maahk, den Grek 1 geschickt hatte, kehrte mit den Unterlagen zurück.

Grek 1 schob sie auf den Tisch.

»Studieren wir sie, Perry Rhodan. Und dann werde ich den Neunvätern Ihren Vorschlag unterbreiten.«

*

Der Flottentender OLD JESSE, wie er von der Stammbesatzung liebevoll und nicht ganz vorschriftsmäßig getauft worden war, brachte den leichten Kreuzer TOKYO bis zum Rand des Andromedanebels. So ersparte sich Rhodan hunderttausend Lichtjahre und erhöhte damit seinen Aktionsradius. Er konnte jetzt zweimal die Strecke bis zur Uklan-Dunkelwolke hin und her zurücklegen und immer noch den Stützpunkt Gleam ohne Austausch des Kalupkonverters erreichen.

Atlan war mit der Hauptflotte auf Gleam zurückgeblieben. Ein Funkspruch von Rhodan würde ihn dazu veranlassen, sie sofort in Richtung Uklan-Dunkelwolke in Marsch zu setzen.

Die Neunväter der Maahks hatten fünfzehntausend Schiffe zur Verfügung gestellt. Damit operierten sie am Rande des Andromedanebels und beschäftigten die Tefroder. Sie taten es weit genug von der Dunkelwolke entfernt, um keinen Verdacht zu erregen. Schon zwei Tage nach Beginn der Aktion fing die TOKYO Funksprüche auf, aus denen hervorging, dass die Maahks an zehn verschiedenen Stellen die Tefroder in harte Kämpfe verwickelten.

Sofort nahm die TOKYO Fahrt auf, drang behutsam in den Andromedanebel ein und näherte sich der verbotenen Zone.

Don Redhorse, dem Rhodan das Kommando über die TOKYO anvertraut hatte, wurde von seinem Ersten Offizier, ebenfalls einem Major, abgelöst. Er stand auf und machte den Platz hinter dem Kommandopult frei. »Ausgeschlafen, Mario?«

Major Mario nickte und ließ sich in den Kontursessel fallen. Er war ziemlich korpulent und hatte ein rundes, gemütliches Gesicht.

»Ging so, Redhorse. Was Neues hier?«

»Schleichflug würde ich es nennen. Kurze Linearflüge, dann wieder Einstein-Universum. Wir empfangen laufend Hypermeldungen von der Maahkflotte. Scheint ganz schön rundzugehen.«

»Hauptsache ist, uns ortet niemand«, meinte Mario ruhig. »Ich liebe es nicht besonders, wenn es rundgeht.«

Redhorse grinste, nickte ihm zu und verließ die Zentrale.

Major Mario begrüßte die anderen Offiziere und widmete sich dann der Betrachtung des Panoramaschirms. Zufrieden stellte er fest, dass es im Umkreis von einigen Lichtjahren keine Ortungen gab.