Perry Rhodan 887: Die Verschollenen - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 887: Die Verschollenen E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Rückkehr nach 20000 Jahren - Menschen in der Maske von Suskohnen ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden. Da ist Perry Rhodans SOL, die nach der erfolgten Vereinigung von BARDIOC und der Kaiserin von Therm und nach Erhalt der genauen Zielkoordinaten zur Galaxis Tschuschik startet - und da ist die vom Mondgehirn NATHAN noch im Auftrag der aphilischen Erdregierung konzipierte und erbaute BASIS unter dem gemeinsamen Befehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller, die das gleiche Ziel anstrebt. Beide Raumschiffe haben - man schreibt den September des Jahres 3586 - längst die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird, und dank Hytawath Borls und Demeters Einsatz ist man inzwischen auch über den neuen Standort des verschollenen Sporenschiffs informiert. Bevor Perry Rhodan und seine Leute jedoch darangehen können, die PAN-THAU-RA zu durchforschen, müssen sie das Alles-Rad, den mysteriösen Beherrscher der Wynger, überlisten. Als Mittel für dieses Vorhaben dient den Terranern die 1-DÄRON, das "Museumsschiff" der legendären Suskohnen. Mit diesem Schiff wagen sie sich ins Zentrum der Macht - sie kommen als DIE VERSCHOLLENEN ...

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Nr. 887

Die Verschollenen

Rückkehr nach 20.000 Jahren – Menschen in der Maske von Suskohnen

von H. G. FRANCIS

ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden.

Da ist Perry Rhodans SOL, die nach der erfolgten Vereinigung von BARDIOC und der Kaiserin von Therm und nach Erhalt der genauen Zielkoordinaten zur Galaxis Tschuschik startet – und da ist die vom Mondgehirn NATHAN noch im Auftrag der aphilischen Erdregierung konzipierte und erbaute BASIS unter dem gemeinsamen Befehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller, die das gleiche Ziel anstrebt.

Beide Raumschiffe haben – man schreibt den September des Jahres 3586 – längst die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird, und dank Hytawath Borls und Demeters Einsatz ist man inzwischen auch über den neuen Standort des verschollenen Sporenschiffs informiert.

Bevor Perry Rhodan und seine Leute jedoch darangehen können, die PAN-THAU-RA zu durchforschen, müssen sie das Alles-Rad, den mysteriösen Beherrscher der Wynger, überlisten.

Die Hauptpersonen des Romans

Galto Quohlfahrt – Der Posbifreund schlägt sich mit Insektoiden herum.

Plondfair – Der Lufke wird ausgeliefert.

Perry Rhodan und Atlan – Der Terraner und der Arkonide machen Maske.

Morgdähn – Wächter von Välgerspäre.

Fairbahr

1.

»Ich brauchte Luft«, sagte Galto Quohlfahrt und atmete tief durch. »Wer weiß, wie lange die Luft in der 1-DÄRON schon nicht mehr umgewälzt worden ist.«

»Mir erging es ähnlich«, entgegnete Plondfair, der Lufke.

Die beiden Männer schritten durch den Kristallwald, der dem versteckten Raumschiff der Suskohnen vorgelagert war. Er hatte nichts von seinem Zauber verloren, obwohl sie ihn nun schon einige Tage lang kannten. Er schien natürlich gewachsen zu sein und stellte eine schimmernde und strahlende Welt von besonderem Reiz dar. Wenn das Sonnenlicht durch die tiefhängenden Wolken brach, leuchteten die Kristalle so hell auf, dass die Männer die Augen zu schmalen Schlitzen verengen mussten, um nicht geblendet zu werden.

Die Männer und Frauen der Sainderbähn-Expedition waren damit beschäftigt, die 1-DÄRON zu erforschen. Mittlerweile hatte Rhodan Verbindung mit der SZ-1 aufgenommen, die bis ins Nagaidir-System vorgerückt war, jedoch in respektvoller Entfernung von Sainderbähn blieb, da niemand die Reaktionen des Zentralcomputers der Roboterstadt voraussagen konnte. Eine Korvette war von dem Computer mit Hilfe einer unbekannten Waffe aufgelöst worden, und Rhodan wollte nicht riskieren, dass die SZ-1 in ähnlicher Weise vernichtet wurde. Daher sollte das Hilfskommando der Raumschiffingenieure und Positronikspezialisten in einer Blitzaktion vor dem Kristallwald abgesetzt werden. Rhodan hoffte, die Aktion so schnell durchführen zu können, dass der Computer dabei überlistet wurde.

Bis zum Beginn des Landeunternehmens blieb noch etwas mehr als eine Stunde Zeit.

Plondfair und Quohlfahrt verließen den Wald und traten auf das freie Land hinaus. Sie erstarrten vor Schreck und Überraschung.

»Das darf doch nicht wahr sein«, sagte der Robotologe stammelnd. Er wich unwillkürlich zurück.

Vor ihnen auf der Ebene waren mehrere tausend berittene Insektoiden aufgezogen. Sie nahmen eine strenge Schlachtordnung ein.

»Sie wollen einen Sturmangriff auf die 1-DÄRON ausführen«, sagte Quohlfahrt. »Und sie haben sogar ihre Kanonen über den Sund gebracht.«

Diese Worte waren kaum über seine Lippen gekommen, als ein Kanonenschuss krachte. Eine Kugel pfiff durch die Luft und schlug etwa fünfzig Meter von den beiden Männern entfernt im Kristallwald ein. Sie warfen sich auf den Boden, als das Geschoss explodierte. Kristallsplitter wirbelten über ihre Köpfe hinweg.

Die insektoiden Wesen schrien. Ihre Stimmen waren hell, und sie erreichten eine Tonhöhe, die an den Grenzen des menschlichen Wahrnehmungsvermögens lag.

Quohlfahrt blickte auf.

»Sie kommen«, brüllte er.

Er schnellte sich hoch. Eine blutige Schramme zog sich quer über seinen Schädel. Ein Kristallsplitter hatte sie gerissen. Er fuhr mit der Hand darüber hinweg, während er sah, dass der Sturmangriff der Insektenwesen begann.

»Nie«, schrie er. »Nie wieder werde ich ohne meinen Helm gehen. Das schwöre ich.«

Plondfair, der ebenfalls aufgesprungen war, zog ihn mit sich.

»Schnell«, sagte er. »Sie holen uns ein.«

Ein zweites Geschoss flog heulend über sie hinweg und explodierte etwa zweihundert Meter von ihnen entfernt im Wald. Sie rannten auf die Explosionsstelle zu. Der Boden erzitterte unter den Hufen der achtbeinigen Reittiere der Angreifer. Quohlfahrt blickte einige Male über die Schulter zurück. Er sah, dass die Insektoiden beängstigend schnell aufholten.

»Hoffentlich ist das Schott noch auf«, rief er.

»Es muss auf sein«, antwortete Plondfair. »Sonst erwischen sie uns.«

Sie hatten den Trichter erreicht, den die Explosion in den Boden gerissen hatte. Er lag genau auf dem Weg. Links und rechts davon erhoben sich Kristallbüsche und -bäume. Die beiden Männer krochen durch die schimmernden Gebilde hindurch.

Die ersten Reiter tauchten hinter ihnen auf. Einer von ihnen schleuderte seinen Speer. Das Wurfgeschoss flog zischend am Kopf Quohlfahrts vorbei. Fluchend sprang er zur Seite.

»Weiter, weiter«, brüllte Plondfair, der nun merkte, dass Quohlfahrt sich in seiner Erregung am liebsten auf die Angreifer geworfen hätte. »Wir können es nicht mit ihnen aufnehmen.«

Die ersten Reiter versuchten, den Trichter zu überspringen. Es gelang ihnen nicht. Quohlfahrt beobachtete, wie sie in den Trichter stürzten. Unwillkürlich blieb er stehen. Die nachdrängenden Reiter landeten ebenfalls im Trichter, wobei sie die anderen zu Boden warfen, die nach oben klettern wollten. Die nachfolgenden Reiter überwanden jedoch den Trichter, indem sie über sie hinwegritten.

Entsetzt flüchtete Quohlfahrt weiter. Er sah den Lufken etwa fünfzig Meter vor sich.

Die Reiter hinter ihm schrien. Ein Speer flog hautnah an seiner Schulter vorbei, und ein zweiter schlug dicht neben seinem Fuß ein. Der Olliwyner warf sich förmlich nach vorn. Er sah die erste der Säulen und die Brücke vor sich auftauchen, die zur Schleuse des Schiffes führte. Plondfair hatte die Brücke bereits betreten.

Das Schott war geschlossen!

Quohlfahrt stöhnte auf, als er es sah. Jetzt schien es keine Hoffnung mehr zu geben.

Als er die Brücke erreichte, stand Plondfair vor dem Schott, das sich langsam öffnete. Mehrere Speere flogen an Quohlfahrt vorbei. Einige verschwanden neben der Brücke in der Tiefe, einige schlugen klirrend gegen die Schiffswandung, während über ihm eine Kanonenkugel explodierte und ein Loch in die Kristalldecke riss.

»Schneller«, brüllte Plondfair.

Mit letzter Kraft rannte Quohlfahrt über die Brücke. Plondfair befand sich bereits in Sicherheit. Quohlfahrt warf sich in die Schleuse und wälzte sich zur Seite. Ein ganzer Schwarm von Speeren folgte ihm.

Der Lufke stand innen neben der Schleuse, die sich nun wieder schloss. Galto Quohlfahrt sah, dass die insektoiden Wesen von ihren Reittieren stiegen und über die Brücke liefen. Sie kamen jedoch zu spät. Das Schott schloss sich, bevor sie es erreichten.

Die beiden Männer hörten, wie die Speere gegen das Schott prasselten und die Kanonenkugeln auf dem Kristalldach explodierten.

»Sie richten nichts gegen uns aus«, sagte Plondfair. »Mit diesen Waffen können sie kein Raumschiff stürmen.«

Er deutete auf einen Schaltkasten neben dem Schott.

»Ich habe die Schleuse blockiert. Sie wird sich nicht mehr selbsttätig öffnen.«

»Sie richten nichts aus?«, entgegnete Quohlfahrt und klopfte sich den Staub aus den Hosen. »Da irren Sie sich aber. Denken Sie an die Spezialisten, die zu uns stoßen sollen. Kein einziger von ihnen wird durchkommen, wenn die Insektoiden da draußen nicht verschwinden.«

Bestürzt blickte Plondfair den Olliwyner an.

»Daran habe ich nicht gedacht«, sagte er.

»Das sollten Sie aber. Sie selbst haben gesagt, dass es Zeit wird, dass die Spezialisten kommen.«

»Das ist richtig«, gab Plondfair zu. »Bis jetzt haben wir kaum etwas erreicht. Ich habe zwar schon eine ganze Menge über die Triebwerke herausgefunden, aber das reicht nicht aus. Die SZ-1 wird sich zur BASIS zurückziehen, wenn die Spezialisten uns erreicht haben. Das bedeutet, dass wir mit der 1-DÄRON bei unserem ersten Flug immerhin 3,9 Lichtjahre zurücklegen müssen. Wir können also nicht darauf verzichten, übergeordnete Hyperraumenergien abzuzapfen.«

Quohlfahrt schüttelte den Kopf.

»Wozu denn?«, fragte er. »Wir können mit den Normaltriebwerken fliegen, die wir schon ganz gut kennen. Wozu das Risiko eingehen, dass wir uns schlagartig in eine Kleinstsonne verwandeln?«

Plondfair seufzte.

»Weil wir dann sofort darauf verzichten können, als Suskohnen einzusickern«, erwiderte er. »Hier auf Sainderbähn haben wir es mit einem vergleichsweise primitiven Computer zu tun, der sich durch einfache Manöver täuschen ließ. Glauben Sie nur nicht, dass so etwas auch mit dem Alles-Rad möglich ist. Ganz und gar nicht. Wenn wir beim Alles-Rad als Suskohnen akzeptiert werden wollen, dann müssen wir auch so angeflogen kommen, wie es die echten Suskohnen tun würden.«

»Ja, ist ja schon gut«, sagte Quohlfahrt nervös. Er zuckte zusammen, als unmittelbar am Schleusenschott eine Kanonenkugel explodierte. »Wir dürfen nicht zusehen, wie die Insektoiden auf uns herumtrommeln. Es kann nicht schaden, wenn wir ihnen ein bisschen Respekt beibringen.«

Die beiden Männer verließen den Platz an der Schleuse und eilten in Richtung Hauptleitzentrale davon.

*

Ras Tschubai und Fellmer Lloyd erwarteten sie, als sie die Hauptleitzentrale betraten.

»Sie möchten zu Rhodan kommen«, sagte Fellmer zu dem Lufken. »Er ist in Yaidähre, dem Freilichtmuseum.«

Plondfair stellte keine Fragen, sondern eilte davon.

»Wieso sagt ihr eigentlich alle Freilichtmuseum zu Yaidähre?«, fragte Quohlfahrt. »Yaidähre ist eine Riesenhalle. Zugegeben. Und das vom Kristallwald aufgefangene Licht wird auf bisher noch ungeklärte Weise in die Halle geleitet, so dass es dort taghell ist. Deshalb ist das aber doch noch kein Freilichtmuseum. Darunter verstehe ich ein Museum, das sich im Freien befindet, Wind und Wetter ausgesetzt.«

Fellmer Lloyd lächelte.

»Das ist schon richtig«, gestand er ein. »Wir beziehen die 1-DÄRON aber mit in das Museum ein. Und das Raumschiff steht nun mal im Freien. Oder nicht?«

»Sicher«, antwortete der Robotologe. »Das Raumschiff schon. Alles andere wäre wohl auch schon längst vergammelt, wenn es über viele tausend Jahre draußen gewesen wäre.«

»Oder von zahllosen Besuchern in alle Winde verstreut worden«, ergänzte Ras Tschubai. Er blickte Quohlfahrt an. Dieser stutzte. Dann schnippte er mit den Fingern.

»Fast hätte ich es vergessen«, sagte Quohlfahrt. »Da draußen sind Horden von insektoiden Wesen. Sie beschießen die 1-DÄRON mit Explosivgeschossen. Damit richten sie vermutlich zwar keinen Schaden an, wir sollten aber dennoch etwas gegen sie tun, weil die Spezialisten in einer Stunde hier landen wollen. Und das können sie nicht, wenn ...«

Er hielt inne und blickte den Telepathen fragend an.

»Du weißt es längst«, stellte er anklagend fest, »und lässt mich Vorträge halten, die völlig überflüssig sind.«

»So etwas sind wir von dir gewohnt, Galto«, bemerkte Ras. »Wir lassen dich lieber reden, damit du nicht vor lauter Aufregung die Kaffeetassen vom Tisch fegst, über deine eigenen Beine fällst oder auf den Gedanken kommst, deine Posbi-Horde nach Sainderbähn zu rufen.«

Galto Quohlfahrt wollte sich abwenden, als er merkte, dass ihn die beiden Mutanten von oben bis unten musterten, als hätten sie ihn noch nie zuvor gesehen.

»Was ist los, zum Teufel?«, fragte er ärgerlich.

»Oh, wirklich nichts, was wichtig wäre«, entgegnete Ras. »Ich werde nur mal nach draußen teleportieren und mit dem Lähmstrahler für Ruhe sorgen. Perry meinte, es sei ganz gut, wenn ich einen Freiwilligen dabei hätte, der mir hilft. Und da ...«

Er lächelte freundlich.

Quohlfahrts Kinnlade sank nach unten.

»Soll das heißen, dass ihr noch keinen Freiwilligen habt?«, fragte er stammelnd. Dann ging ein Ruck durch seinen Körper. »Ich verstehe. Ihr glaubt, dass ich zu feige bin für so etwas.«

»Niemand hat das behauptet«, protestierte Ras. »Es ist nur ... ohne Helm? Eine Schramme hast du schon. Und wenn du noch mehr ...«

»Still jetzt«, brüllte der Olliwyner zornig. »Ich will nach draußen. Und zwar sofort. Habt ihr mich verstanden?«

»Jetzt ist er genügend in Fahrt, Ras«, stellte der Telepath fest. »Du kannst ihn mitnehmen. Er wird genügend Dampf machen.«

Er warf Galto zwei klobige Lähmstrahler zu. Der Robotologe fing sie auf.

Ras Tschubai legte ihm den Arm um die Schulter und teleportierte mit ihm. Sie rematerialisierten etwa hundert Meter hinter der hintersten Linie der Angreifer. Hier standen die Kanonen, mit denen die fremdartigen Wesen auf das Raumschiff feuerten.

Galto blickte sich um. Hinter ihm befanden sich noch einige Holzkarren mit Ausrüstungsgegenständen. Sie wurden von einigen unbewaffneten Insektenwesen bewacht.

»Tempo, Galto«, mahnte Ras. »Wir wollen keine Zeit verlieren.« Er zeigte dem Olliwyner, auf welche Kanonen-Mannschaften er sich konzentrieren sollte, und rannte in entgegengesetzter Richtung davon. Quohlfahrt löste einen der beiden Lähmstrahler aus. Vier Kanoniere in seiner Nähe brachen paralysiert zusammen. Danach eilte er weiter. Schrille Alarmschreie hallten über das Schlachtfeld. Die berittenen Insektenwesen wurden aufmerksam. Viele von ihnen rissen ihre Reittiere herum und stürmten auf Ras und den Olliwyner zu.

Galto Quohlfahrt blieb stehen und hielt beide Lähmstrahler mit gestreckten Armen hoch. Er löste sie aus. Eine paralysierende Impulswellenfront raste den Reitern entgegen und fällte sie mit ihren Tieren. Innerhalb weniger Sekunden entstand ein chaotisches Durcheinander. Ein Wall von Leibern richtete sich vor Quohlfahrt auf. Doch immer wieder versuchten andere Reiter, über diesen Wall hinwegzukommen.

Quohlfahrt rannte auf die nächste Kanone zu. Er sah, dass die Mannschaft das Geschütz herumschwenkte und in rasender Eile lud. Er erkannte, dass sie ihn mit einer Kanonenkugel töten wollten.

»Das ist ein bisschen viel für einen einzelnen Mann«, brüllte er, blieb stehen und schoss die Paralysatoren ab. Wiederum hatte er vollen Erfolg.

Doch jetzt galoppierten Hunderte von Reitern auf ihn zu. Ein Schwarm von Speeren flog durch die Luft. Quohlfahrt warf sich fluchend zur Seite. Er entging den Geschossen. Dann drehte er sich blitzschnell um sich selbst, wobei er die Abzugshebel seiner Waffen ständig durchzog. Reihenweise stürzten die Insektoiden zu Boden.

Um ihn herum entstand abermals ein Wall aus paralysierten Körpern, ein chaotisches Durcheinander von Reittieren und Intelligenzwesen. Er stand in der Mitte dieses Ringes, der innerhalb weniger Minuten bis zu einer Höhe von etwa fünf Metern anwuchs.

So konnte er nicht mehr sehen, was außerhalb des Ringes geschah. Zufrieden grinsend ließ er die Lähmstrahler sinken. Er hob das Armkombigerät an die Lippen, um Ras Tschubai zu sich zu rufen.

Hinter ihm erhob sich ein schlankes Wesen auf den gelähmten Körpern. Es hielt einen leichten Speer in den krallenartigen Händen, lehnte sich weit zurück und schleuderte die Waffe auf den Olliwyner.

Galto »Posbi« Quohlfahrt hörte es zischen. Er fuhr herum, sah den Speer auf sich zufliegen, riss instinktiv die Arme hoch und senkte den Kopf. Mehr konnte er in dem Bruchteil der Sekunde, der ihm noch blieb, nicht tun.

Die Speerspitze schlug in flachem Winkel auf seiner Schädeldecke auf.

Der Robotologe stürzte augenblicklich zu Boden. Eine unsichtbare Kraft schien ihm die Beine unter dem Leib wegzureißen.

*

Als Quohlfahrt wieder zu sich kam, sah er sich von blitzenden Instrumenten umgeben, und er hörte ein Klicken und Ticken, das für ihn unerträglich laut war.

Ein dunkles Gesicht beugte sich über ihn.

»Was macht der Kopf?«, fragte Ras Tschubai.

Galto Quohlfahrt stöhnte.

»Nie wieder«, sagte er mühsam, »werde ich ohne Schutzhelm herumlaufen.«

»Du hast doch eine Stahlplatte unter der Haut«, erwiderte der Teleporter. »Sie hat dafür gesorgt, dass so gut wie nichts passiert ist.«

»Mir reicht es«, antwortete der Olliwyner und versuchte, die leise tickenden und klirrenden Instrumente des Medoroboters zur Seite zu schieben. Er konnte seine Arme jedoch nicht heben, weil sie von Energiefesseln gehalten wurden. Er schloss die Augen und wurde erneut bewusstlos, während der Roboter seine Kopfhaut verschweißte.

Ras Tschubai trat vom Operationstisch zurück.

»Er hat wirklich Glück gehabt«, sagte er zu Rhodan, der in diesem Moment eintrat. »Der Speer hat ihn am Kopf getroffen. Hätten die Posbis ihm damals nicht die Stahlplatte eingesetzt, dann wäre es vorbei gewesen.«