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Pit, der Pinguin - Tiergeschichten für Kinder Tiergeschichten gibt es viele. Manche sind selber erlebt oder sie wurden erzählt, in der Zeitung gedruckt oder frei erfunden. Doch ein gemeinsames Thema haben sie: Sie beschreiben die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Man ist immer wieder erstaunt, zu welch tiefer Zuneigung es dabei kommen kann.
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Seitenzahl: 57
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Über das Buch
Tiergeschichten gibt es viele. Manche sind selber erlebt oder sie wurden erzählt, in der Zeitung gedruckt oder frei erfunden. Doch ein gemeinsames Thema haben sie: Sie beschreiben die Beziehung der Tiere zu den Menschen. Und man ist immer wieder erstaunt, zu welch tiefer Zuneigung es zwischen Tier und Mensch kommen kann.
Über die Autorin
Rita Rosen war viele Jahre lang als Professorin der Sozialwissenschaften an der Hochschule RheinMain tätig und leitete dort als Kulturbeauftragte die neu geschaffene Poetikdozentur. Sie gab eine Reihe von Fachbüchern zu interkulturellen Frauenthemen heraus und arbeitete in Projekten der Offenen Jugendarbeit. Sie arbeitete auch als Theaterpädagogin und richtete eine Schreibwerkstatt ein. Zu ihren Veröffentlichungen gehören zahlreiche Geschichten, Gedichte und Haiku. Sie leitete einige Jahre lang den Haiku-Kreis Wiesbaden.
Für den »Bundesweiten Vorlesetag«, an dem sie regelmäßig in Wiesbaden teilnimmt, schrieb sie die folgenden Tiergeschichten.
Blumen im Feld,
grüßt mir die Welt
mit den Menschen und den Tieren allen.
(Erich Fried)
Axel Imholz © Stadt Wiesbaden
Liebe (Vor-)Leserinnen und (Vor-)Leser,
Astrid Lindgren soll mal gesagt haben: »Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Vorstellungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.«
Kinder haben zum Lesen und zu Geschichten meist noch einen offenen Blick – sie tauchen gerne in neue Welten ein und haben eine wunderbare Vorstellungskraft.
Insbesondere beim Vorlesen leitet und begleitet man sie in eine Welt, die sie mit ihren Gedanken ganz individuell bildlich ausgestalten und erleben. Es freut mich, dass Frau Rita Rosen als langjährige Vorleserin an Wiesbadener Schulen und Autorin, ihre Tiergeschichten – geschmückt mit Zeichnungen und Bildern von ihren jungen Zuhörerinnen und Zuhörern nun in ein Buch gefasst hat und diese der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Vorleserinnen und Vorleser, aber auch junge Selbstleserinnen und Selbstleser dürfen wahre und fiktive, traurige und erheiternde Geschichten ergründen. Ob als Geschichte oder Gedicht – wer mehr über den Dackel Waldi, das Pony Pole, die Katze Tiffany, Pit den Pinguin oder das mystische Einhorn erfahren möchte, ist herzlich eingeladen einen vertieften Blick in dieses Buch zu werfen.
Axel Imholz, ehemaliger Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden
Dieses Buch enthält Tiergeschichten für Kinder und Jugendliche. Geschichten, die in den vergangenen Jahren am Vorlesetag in Wiesbaden vorgetragen wurden. Seit dem Jahr 2004 gibt es den »Bundesweiten Vorlesetag«, eine gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. Einmal jährlich im November findet er statt. Er soll Kindern und Erwachsenen den Wert des Lesens nahebringen.
Auch in Wiesbaden wird in Schulen, Kitas, Bildungsstätten und Kulturtreffs gelesen. Die Stadt wurde sogar als „Nachhaltige Vorlesestadt“ 2021 ausgezeichnet; nachhaltig, weil sie das Lesen in vielen Kultureinrichtungen verankert hat.
Die Blücherschule und die Hebbelschule in Wiesbaden beteiligen sich regelmäßig an dieser Veranstaltung. Einige Jahre habe ich dort Tiergeschichten, die ich selber geschrieben habe, vorgelesen. Diese Erzählungen liegen nun als Buch vor und können somit auch von anderen Kindern gelesen werden.
Zu den Geschichten haben Kinder Zeichnungen und Bilder angefertigt. Sie bereichern farbenfroh und ausdrucksstark das Geschriebene. Ich danke Carlson, Serena, Olivia, Lussine und Zoé.
Und ihren Eltern danke ich, dass sie der Veröffentlichung zugestimmt haben.
Beim Vorlesen haben sich die Kinder über die Geschichten gefreut. Ich wünsche mir, dass sie sich auch beim Selbst-Lesen daran erfreuen.
Wiesbaden, im Mai 2024 Rita Rosen
Ein Ausflug
Dackel, warum sind deine Beine so krumm?
Das Pony
Pony Shaun – Gedicht
Tiffany
Katz‘ und Maus – Gedicht
Pit, der Pinguin – oder wie ein Pinguin in die Zeitung kam
Ein anderer Pinguin – Gedicht
Die Katze
Hachiko
Denkmal – Gedicht
Das Einhorn
Einhorn – Gedicht
Für Angelika und Beatrix, die sich einen Mops teilten.
Eines Morgens lief der Dackel die Treppe hinab und ohne zu bellen oder sich umzuschauen durch die offene Hintertür, über den Hof, bis zur Gartenpforte. Diese war angelehnt, so brauchte er sie nur zu stupsen, und schon war er im Garten. Allein war er hier. Voller Freude tummelte er sich unbändig zwischen den Beeten, den Blumen und den Sträuchern. Ach, war das schön, einmal ohne Frauchen durch den Garten zu flitzen. Er versuchte sogar in die Höhe zu springen. Ja, er wollte Vögel fangen. Eine Krähe auf einem Tannenast beobachtete ihn und rief höhnisch krächzend: »Dackel, deine Beine sind zu kurz. Du fängst mich nie!« Und flog in weitem Bogen davon. Das kränkte ihn sehr.
Er lief mit gesenktem Kopf den Gartenweg entlang bis zur Hecke. Er stöberte ein wenig im Gras, und was entdeckte er? Ein Loch im Zaun. Er machte sich ganz klein und kroch schnell hindurch. Wieder stand er in einem Garten, doch der sah ganz anders aus. Hier gab es nur Rasen. Er fegte über das Gras, warf sich auf den Rücken, wälzte sich hin und her und strampelte mit den Beinen. Ach, tat das gut! Ein Eichhörnchen kam des Weges, blieb stehen und fragte erstaunt: »Dackel, warum sind deine Beine so krumm?«
Er antwortete mürrisch: »Frag nicht so dumm. Ich muss den ganzen Tag über Wege und Straßen laufen. Die sind hart und holprig.«
»Ruh‘ dich doch mal auf einem Ast aus«, riet das Eichhörnchen spöttisch quietschend und kletterte flugs auf einen Baum. Der Dackel heulte vor Wut ganz laut auf. Das Eichhörnchen erschrak und verkroch sich.
Immer noch neugierig lief der Dackel weiter und traf auf ein angelehntes Gartentor. Er zwängte sich hindurch und kam auf eine Straße. Oh, hier musste er gut aufpassen. Hier fuhren viele Autos. So streifte er vorsichtig immer an den Häuserwänden entlang. Er schnüffelte. Ja, hier waren schon andere Hunde vorbeigekommen. Wenn er doch einen treffen würde! Richtig, da kam ja schon einer. Ein großer, schöner brauner Neufundländer. Er lief auf ihn zu, stoppte und stellte sich vor ihn.
Von weitem hörte der Dackel eine Stimme: »Einstein, Einstein – komm zurück. Komm!«
Das war sicher sein Frauchen. Einstein rührte sich nicht von der Stelle, bellte einmal ganz laut und zeigte kurz die Zähne, was bedeutete: »Du mickriger, kleiner Pinscher, scher‘ dich hier weg, du gehörst nicht hierhin, das ist mein Revier!« Der Dackel zog den Kopf ein und wich dann immer weiter zurück, immer weiter. Zum Glück mündete die Straße in einen Park.
Hier gab es breite Wege und Pfade. Auf und ab lief er sie. Bald war er müde und hungrig und durstig. Was macht ein Dackel wenn er Hunger hat? Richtig, er sucht bei den Bänken und Abfallbehältern nach etwas Essbarem. Hier ein paar Chips, dort etwas Popcorn und sogar ein angebissenes Brötchen fand er. Schon ging es ihm besser. Und wenn er Durst hat? Er sucht Wasser. Er fand es in einem großen Teich. Vorsichtig stieg er hinein und schlürfte etwas Wasser. Da kam aber auch schon eine Ente angeschwommen und vertrieb ihn mit ihrem Geschnatter. Sie schlug mit ihren Flügeln wild um sich und bespritzte ihn ganz arg. Ziemlich nass geworden schlich er davon.