Poe: Unheimliche Geschichten - Edgar Allan Poe - E-Book

Poe: Unheimliche Geschichten E-Book

Edgar Allan Poe

0,0
12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Edgar Allan Poes düsterste Erzählungen, illustriert von der großartigen Kat Menschik: Nie sahen die Poe'schen Abgründe so verlockend schön aus! Ein Herz, das nicht aufhören will zu schlagen. Eine rachsüchtige Katze mit nur einem Auge. Ein teuflisches Männchen auf einem Glockenturm, das die 13. Stunde schlägt und alle Ordnung aus den Fugen bringt: All diese finster-faszinierenden Elemente aus Poes Erzählungen scheinen geradezu auf Kat Menschik gewartet zu haben, um von ihr in alptraumschöne Bilder verwandelt zu werden. Drei dieser düsteren Erzählungen von Schuld und Untergang, die dereinst Fjodor Dostojewski auswählte und mit einem Nachwort versah, bilden den neuen Band in Kat Menschiks Reihe illustrierter Lieblingsbücher. Kat Menschik zeichnet mit kongenialer Lust am Schauder und einem Blick für Details, der den Erzählungen eine ganz neue Ebene hinzufügt – einen doppelten Boden sozusagen, unter dem vielleicht ein unermüdliches Herz schlägt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 52

Veröffentlichungsjahr: 2018

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Edgar Allan Poe

Unheimliche Geschichten

Ausgewählt von Fjodor Dostojewski

Neu übersetzt von Steffen Jacobs
Illustriert von Kat Menschik

Kurzübersicht

Buch lesen

Titelseite

Über Edgar Allan Poe

Über dieses Buch

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Hinweise zur Darstellung dieses E-Books

zur Kurzübersicht

Über Edgar Allan Poe

EDGAR ALLAN POE(1809–1849) prägte entscheidend die Genres der Kriminalliteratur, der Science-Fiction und der Horrorliteratur.

Zur Gestalterin

KAT MENSCHIK ist freie Illustratorin und lebt in Berlin. Das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erhält von ihr seine optische Prägung, viele von ihr illustrierte Bücher erlangten Kultstatus (u.a. Haruki Murakamis Schlaf). Sie gestaltete für den Galiani Verlag die prächtigen Illustrationen des Island-Saga-Bandes Der Mordbrand von Örnolfsdalur und von Kalevala. Eine Sage aus dem Norden. 2012 erschien ihr Variables Kalendarium bei Dumont. 2014 wurde bei Galiani ihr außergewöhnliches Gartenbuch Der goldene Grubber veröffentlicht, das unter die schönsten Bücher des Jahres gewählt wurde.

In der von Kat Menschik gestalteten Reihe »Lieblingsbücher« erschienen bisher: Franz Kafkas Erzählungssammlung Der Landarzt in der Textgestalt der Ausgabe von 1919; William Shakespeares Romeo und Julia in der von L.L. Schücking ergänzten und überarbeiteten Schlegel’schen Übersetzung, E.T.A. Hoffmanns Die Bergwerke zu Falun und Volker Kutschers Moabit.

 

Alle »Lieblingsbücher« haben dasselbe Format, einen dreiseitigen Farbschnitt und werden von Kat Menschik illustriert. Für jedes einzelne wählt Kat Menschik gemeinsam mit dem Verlag die jeweiligen Materialien aus und gestaltet Satz und Layout.

Zu den Übersetzern

STEFFEN JACOBS ist Autor und Übersetzer, er ist Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und des PEN-Zentrums Deutschland. Seit 2002 übersetzt er Bücher aus dem Englischen, u.a. von Philip Larkin, Kingsley Amis, Kyril Bonfiglioli, Samuel Johnson. Er arbeitet an der Neuübersetzung eines Bandes mit Geschichten von Edgar Allan Poe.

 

ALEXANDER NITZBERG ist Lyriker, Essayist, Rezitator und Übersetzer. Neben zahlreichen Gedicht- und Dramenübertragungen betätigte er sich als Übersetzer und Herausgeber der gesammelten Werke von Daniil Charms, der Romane von Boris Sawinkow, des Spielers von Dostojewski und der Bücher von Michail Bulgakow.

zur Kurzübersicht

Über dieses Buch

Fjodor Dostojewskis Auswahl der Geschichten Edgar Allan Poes erschien erstmals in der Zeitschrift »Die Zeit« (Vremja), Jahrgang 1861, Nr.17. Wir übernahmen für diesen Band Auswahl und Reihenfolge der Geschichten. Steffen Jacobs übersetzte die Geschichten für diesen Band aus dem Englischen. Alexander Nitzberg übersetzte Dostojewskis Nachwort aus dem Russischen.

Inhaltsverzeichnis

Das verräterische Herz

Der schwarze Kater

Der Teufel im Glockenturm

Nachwort

Gewiss! – nervös – ganz, ganz schrecklich nervös war und bin ich; aber warum sagt ihr, dass ich verrückt sei? Das Leiden hatte meine Sinne geschärft – nicht zerstört – nicht getrübt. Mehr als alles andere war der Hörsinn empfindlicher geworden. Ich hörte alles im Himmel und auf Erden. Ich hörte vieles in der Hölle. Wie also kann ich verrückt sein? Merkt auf! und seht, wie gesund, wie ruhig ich euch die ganze Geschichte erzählen kann.

Unmöglich lässt sich sagen, wie der Gedanke erstmals Eingang in meinen Verstand fand; aber sobald ich ihn gefasst hatte, suchte er mich Tag und Nacht heim. Es gab keinen Streit. Es gab keinen Zorn. Ich mochte den alten Mann. Er hatte mich niemals ungerecht behandelt. Er hatte mich niemals beleidigt. Nach seinem Gold verlangte mich nicht. Ich denke, es war sein Auge! ja, das war es! Er hatte das Auge eines Geiers – ein blassblaues Auge, mit einem dünnen Häutchen darüber. Immer, wenn sein Blick auf mich fiel, gefror mir das Blut in den Adern; und so beschloss ich allmählich – ganz langsam –, dem alten Mann das Leben zu nehmen und mich dadurch für immer von diesem Blick zu befreien.

Dies nun ist der springende Punkt. Ihr haltet mich für verrückt. Verrückte sind wirr im Kopf. Aber ihr hättet mich sehen sollen. Ihr hättet sehen sollen, wie klug ich vorging – mit welcher Vorsicht – mit welcher Voraussicht – mit welcher Verstellung ich mich ans Werk machte! Nie war ich freundlicher zu dem alten Mann als während der Woche, ehe ich ihn umbrachte. Und jede Nacht, zur zwölften Stunde, drehte ich den Griff seiner Tür und öffnete sie – ach, so sacht! Und dann, wenn der Türspalt groß genug war, dass mein Kopf hineinpasste, stellte ich eine dunkle Laterne hinein, geschlossen, fest geschlossen, sodass kein Licht hinausdrang, und dann steckte ich den Kopf durch die Tür. Oh, ihr hättet gelacht, wenn ihr gesehen hättet, wie listig ich den Kopf durch die Tür steckte! Ich bewegte ihn langsam – ganz, ganz langsam, dass nur der Schlaf des alten Mannes nicht gestört werde. Eine ganze Stunde dauerte es, bis ich meinen Kopf so weit durch den Türspalt geschoben hatte, dass ich den Alten auf dem Bett liegen sah. Ha! wäre ein Verrückter so schlau gewesen? Und dann, wenn mein Kopf schon weit im Raum war, öffnete ich vorsichtig – oh, wie vorsichtig, vorsichtig (denn die Scharniere quietschten) – die Laterne. Ich öffnete sie gerade genug, dass ein einzelner dünner Strahl auf das Geierauge fiel. Und dies tat ich während sieben langer Nächte – stets genau um Mitternacht –, aber das Auge war immer geschlossen; und so war es unmöglich, das Werk zu verrichten; denn es war nicht der alte Mann, der mich quälte, sondern sein böser Blick. Und jeden Morgen, wenn der Tag anbrach, ging ich kühn in das Zimmer und redete ihn mutig an, nannte ihn in herzlichem Ton beim Namen und erkundigte mich, wie er die Nacht verbracht habe. Ihr seht also, dass er ein sehr gescheiter alter Mann hätte sein müssen, um zu ahnen, dass ich jede Nacht, Schlag Mitternacht, kam und ihn im Schlaf betrachtete.

In der achten Nacht war ich beim Öffnen der Tür noch vorsichtiger als sonst. Der Minutenzeiger einer Uhr bewegt sich schneller, als ich es tat. Niemals vor dieser Nacht hatte ich das Ausmaß meiner Kräfte so gespürt – meines Scharfsinns. Ich konnte mein Triumphgefühl kaum unterdrücken. Dass ich hier stand, ganz allmählich die Tür öffnete und er