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POLYGLOTT on tour Azoren Es gibt nur wenige Reiseziele, die Besuchern so zahlreiche Eindrücke bieten wie die Azoren: grandiose Vulkanlandschaften, ein einzigartiges Sport- und Abenteuerangebot, herzliche Gastgeber und buntes Festtreiben machen die portugiesische Inselgruppe zu einem begehrenswerten Fernwehziel. Mit dem POLYGLOTT on tour Azoren lässt sich der Herzschlag der Inseln erspüren. Die Autorin Susanne Lipps führt in 18 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit des Archipels und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten der Inseln entdecken. Schnuppern Sie südländisches Lebensflair und lernen Sie die Inseln hautnah kennen! Erholen Sie sich an den heißen Quellen, machen Sie sich auf zu abenteuerlichen Aktivtouren in unberührte Landschaften oder erkunden Sie die unterirdischen Vulkanhöhlen auf Faial. Mischen Sie sich unter die Einheimischen bei farbenfrohen regionalen Märkten und gastfreundlichen Festen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben der südländischen Inseln. Auf einen Blick: - TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" - Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort - E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen - POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
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Seitenzahl: 213
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter
Autorin: Susanne Lipps
Redaktion: Annette Pundsack
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich
Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0605-2
1. Auflage 2019
GuU 0605 03_2019_02
Bildnachweis
Coverabbildung: Getty Images/Bernat Bacete, Jose A.
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SYMBOLE ALLGEMEIN
L
Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
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Top-Highlights und
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Highlights der Destination
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Die POLYGLOTT-Touren
6
Stationen einer Tour
1
Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ
Restaurant
€
bis 70 EUR
bis 10 EUR
€€
70 bis 120 EUR
10 bis 15 EUR
€€€
über 120 EUR
über 15 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Wie ein grünes und ein blaues Auge leuchten zwei Seen im Vulkankrater.
Schon 200 Jahre bezaubert der Park mit Thermalbad, Alleen, Grotten und herrlichem Baumbestand.
Europas einzige Teeplantagen liegen auf São Miguel.
Im Sommer bildet sich an Santa Marias Südküste ein heller, feinkörniger Sandstrand.
Schöne Renaissance- und Barockbauten prägen die geometrisch angelegte Stadt.
100 m tief steigt man in den Vulkanschlot zu einem geheimnisvollen See hinab.
Die schönste Meeresbadeanlage der Azoren ist von der Brandung ausgewaschen.
In der berühmtesten Kneipe im Atlantik treffen sich Segler, Fischer und Touristen.
Der jüngste Vulkanausbruch der Azoren 1957/1958 gestaltete Faials Westspitze neu.
Dass Pico die Azoren-Weininsel ist, dokumentiert das Weinmuseum in Madalena.
Schwemmfächer mit Lagunen unterhalb der Steilküste sind typisch für São Jorge.
Der Kratersee ist der wohl schönste auf Flores.
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TOUREN
REGION
DAUER
TOUR1
São Miguel umfassend erlebt
São Miguel
3 Tage
TOUR2
Die schönsten Gärten auf São Miguel
São Miguel
2 Tage
TOUR3
Wanderungen auf São Miguel zu den Kraterseen
São Miguel
3 Tage
TOUR4
Highlights von Santa Maria
Santa Maria
1 Tag
TOUR5
Zwei Inseln entdecken
Terceira & Graciosa
1 Woche
TOUR6
Terceiras bunteste Heiliggeisttempel
Terceira
1 Tag
TOUR7
Einmal rund um die Insel
Faial
1 Tag
TOUR8
Zwei Vulkanwanderungen
Faial
2 Tage
TOUR9
Route für Mountainbiker
Faial
2–3 Std.
TOUR0
Inselrundfahrt komplett
Pico
2 Tage
TOUR!
Auf den Spuren der Walfänger
Pico
2 Tage
TOUR@
Inselrundfahrt kompakt
São Jorge
1 Tag
TOUR#
Die schönsten Wanderungen
São Jorge
3 Tage
TOUR$
Die zwei Westinseln intensiv
Flores & Corvo
3 Tage
TOUR%
Zwei Wanderungen auf der Blumeninsel
Flores
2 Tage
TOUR^
Vier Azoreninseln in zwei Wochen
Extra-Tour
2 Wochen
TOUR&
Zwei Wanderwochen auf Faial, Pico und São Jorge
Extra-Tour
2 Wochen
TOUR*
Für Inselfans: Der ganze Archipel mit dem Fährschiff
Extra-Tour
5 Wochen
© Shutterstock/van der Spek, Benjamin
Glückliche Kühe auf der Insel Pico
Vulkanische Landschaften, überzogen von einer subtropisch üppigen Vegetation, bäuerliche Wirtschaftsformen, gepflegte Kleinstädte und Dörfer. Das sind die Markenzeichen der Inseln, die vorwiegend Naturliebhaber und Individualreisende in ihren Bann ziehen.
© Lipps, Susanne
SUSANNE LIPPS
Die promovierte Geografin betreut für die Reihe POLYGLOTT on tour u.a. die Bände Madeira, Algarve und Portugal. Die Azoren besucht sie seit über 20 Jahren auf beruflichen und privaten Reisen. Nach wie vor fasziniert sie die Vielfalt und Ursprünglichkeit der Inselgruppe.
Mein erster Eindruck von den Azoren? Beim Landeanflug auf die Insel Terceira sah ich ein Mosaik aus grünen Wiesen und goldgelben Maisfeldern, von Lavasteinmauern eingefasst, dazwischen weiße Häuser als helle Tupfer. Im Hintergrund an den Berghängen dunkle Nadelwälder, darüber eine Wolkenbank. Das Allgäu kam mir in den Sinn, nur die Feldmauern passten nicht ins Bild. Zum Glück verzogen sich die Wolken am nächsten Tag und gaben den Blick nicht etwa auf schroffe Felsgipfel, sondern auf ein vom erloschenen Vulkan Santa Bárbara gekröntes Mittelgebirge im Inselinneren frei. Die spontane Beobachtung, dass sich das Wetter auf den Azoren von Tag zu Tag ändert, sollte sich als richtig erweisen. Wie ich später herausfand, wechseln Sonne und Regen mitunter sogar im Stundentakt einander ab. Und das eigentlich zu jeder Jahreszeit, auch wenn der Sommer insgesamt weniger stürmisch und milder ist als die Wintermonate.
© Lookphotos/Stankiewicz, Thomas
Am Jachthafen von Horta auf der Insel Faial
Und ich lernte nicht nur Terceiras Hauptstadt Angra do Heroísmo als liebenswerte historische Metropole kennen, sondern auch die fröhliche Atmosphäre in den Dörfern, wo die Menschen keine Gelegenheit zum Feiern auslassen.
Meine Lieblingsinsel? São Miguel, keine Frage. Sie ist nicht nur flächenmäßig die größte, hier leben auch die meisten Einwohner und die Vielseitigkeit von Landschaft und Kultur ist nicht zu toppen. Es gibt diese unvergleichlichen Kraterseen, blubbernde Schlammvulkane und die Thermalquellen, die zum unbeschwerten Badevergnügen einladen. Auch die Strände von São Miguel zählen zu den attraktivsten der Azoren. Die Hauptstadt Ponta Delgada bietet eine angenehme Urbanität, prächtige Parkanlagen laden hier zum Schlendern ein. Die kulinarischen Höhepunkte sind Fisch und Meeresfrüchte sowie der vulkangekochte Festtagseintopf von Furnas.
Viele Azorenreisende begnügen sich – zumal beim ersten Besuch – mit der Erkundung von São Miguel. Dafür reicht eine Woche kaum aus. Wer wandert, etwa in das abgelegene Massiv des Pico da Vara ganz im wenig besuchten Osten der Insel, sollte durchaus zwei Wochen einplanen. Natürlich gibt es darüber hinaus noch weitere acht Inseln zu entdecken.
Was ist etwa mit Pico? Auch diese hat das Zeug zu einer Lieblingsinsel. Hier beeindruckt die schwarze Lavalandschaft, die von winzigen Weinfeldern übersät ist. Aus ihr ragt der gleichnamige Vulkanberg hervor, Portugals höchster und ein wenig geheimnisumwitterter Berg. Von Pico starten auch die meisten Bootstouren zur Beobachtung von Walen und Delfinen, die sich in großer Zahl in den Gewässern rundherum tummeln.
© Unsplash/Compagnone, Angela
Faszinierend sind die Seen in den Vulkankratern der Azoren, São Miguel
Im Doppelpack mit der Schwesterinsel Faial ist Pico fast schon eine eigene Reise wert. Faial gefällt vor allem durch das Flair der Hauptstadt Horta, wo rund um den Jachthafen eine kosmopolitische Szene verkehrt, insbesondere im rund um den Atlantik gerühmten Kultlokal Peter Café Sport. Aber auch die beiden landschaftlichen Highlights – der perfekt gerundete Kraterrand der zentralen Caldeira und der jüngste Vulkan der Azoren, der erst 1957 entstandene Capelinhos – sind als Sehenswürdigkeiten und Wanderziele nicht zu verachten.
Und die anderen? Wer eine Sightseeing-Rundreise macht, hat auf den kleineren Inseln nach ein oder zwei Tagen eigentlich alles gesehen. Wenn Sie jedoch speziellere Interessen haben, sei es Wandern auf São Jorge mit seinen berühmten Küstenebenen, den fajãs, oder auf dem windumtosten Flores, Tauchen auf Santa Maria, der »Algarve der Azoren«, oder Relaxen auf Graciosa mit seinem Kurbad Carapacho, dann werden auch ein bis zwei Wochen nicht zu lang.
Einzig das winzige Corvo bietet sich kaum für längere Aufenthalte an. Zu klein ist diese Welt mit ihrem 500-Einwohner-Ort Vila do Corvo und der rauen Vulkankraterlandschaft des Caldeirão. Was nicht heißt, dass Sie sich nicht einen Tagesausflug ab Flores auf die immerhin von der UNESCO zum Biosphärenreservat gekürte Miniaturinsel gönnen könnten …
© laif/hemis/Guiziou Franck
Bei einem Vulkanausbruch erhielt Faial die neue Halbinsel Ponta dos Capelinhos hinzu
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Aus dem Wetterbericht im Fernsehen kennt jeder das Azorenhoch. Wenn es mit den vorherrschenden Westwinden einen Keil nach Mitteleuropa schiebt, sorgt es bei uns für sonnige Witterung. Auf den Inseln selbst macht es sich hingegen eher rar. Hier wechseln meist in rascher Folge Warm- und Kaltfronten von Tiefdruckgebieten einander ab, wechselhaftes Wetter ist die Folge. Das Hoch verlagert sich nämlich je nach Jahreszeit von den Azoren aus rund 2500 km nach Südwest oder Nordost. Seinen Namen verdankt es der Tatsache, dass Horta (Faial) um die Wende vom 19. zum 20. Jh. als Station für klimatologische Forschungen im Atlantik diente und von hier aus ab 1893 Wetterdaten via Seekabel nach Europa gemeldet wurden, die als Grundlage für erste wissenschaftlich fundierte Wettervorhersagen dienten.
Anlässlich des Heiliggeistfestes, das viele Azorengemeinden im Sommer begehen, segnet der Pfarrer die von den Gläubigen am Altar abgelegten, mit Blumen geschmückten Brote. Dahinter steht der Gedanke der Herabrufung des Heiligen Geistes auf diese Gabe. Die Brote werden aus massa sovada gebacken, einem süßen, mit Zitrusschalen gewürzten Knetteig. Um Santo Amaro (15. Jannuar) zu feiern, wird der gleiche Teig zu Armen oder Beinen geformt, zum Dank für die Heilung von Knochenbrüchen in Erfüllung eines Gelübdes. Am 17. Januar, dem Namenstag des hl. Antonius, des Patrons der Haustiere, nehmen ähnliche Backwaren die groteske Gestalt verschiedener Tiere an. Auch zu anderen Anlässen kommt Brot aus massa sovada auf den Tisch, oft zum Frühstück etwa in Landhaushotels.
Wenn bei den Azoren ein Wal gesichtet wird, handelt es sich in 42 % aller Fälle um einen Pottwal. Der riesige Meeressäuger ernährt sich von Tintenfischen, die an den steil zur Tiefsee abfallenden Küsten der Inseln reichlich zu Hause sind. Seine Lieblingsspeise ist der 10 m lange Riesenkalmar, dem er in große Wassertiefen folgt. Während andere Wale sich nur im Frühjahr blicken lassen, auf der Durchreise von den Paarungsgebieten am Äquator in die reichen Fanggründe im Nordatlantik, halten sich weibliche Pottwale das ganze Jahr über im Archipel auf, wo sie ihre Jungen aufziehen. Nur die Männchen wandern im Sommer nach Norden.
© Schapowalow/Gräfenhain
Ein inseltypisches Bild sind die Windmühlen der Azoren, wie in Vila do Porto auf Santa Maria
© Shutterstock/Eric Valenne geostory
Erstarrte Lava kann die bizarrsten Formen annehmen wie hier auf Pico
Bekannt sind die Azoren vor allem durch das nach ihnen benannte Hoch, das über der Inselgruppe entsteht, bevor es nach Europa weiterzieht und dort das Wetter bestimmt. Für Reisende sind die neun Vulkaneilande mitten im Atlantik aber nach wie vor ein Geheimtipp.
São Miguel und Santa Maria