Prall und Proll - Eckart Kuppe - E-Book

Prall und Proll E-Book

Eckart Kuppe

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Beschreibung

Witz, bei dem es darauf ankommt, dass er möglichst kurz und präzise vorgetragen wird, bekommt in dieser Auswahl von über hundert Gedichten ein üppigeres Gewand, wird genussvoll in Szene gesetzt. So soll ein buntes Kaleidoskop aus Spott, Komik, höherem Blödsinn, gepflegtem Nonsens - all dieses hier zusammengefasst unter dem Sammelbegriff "Witz" - nicht immer ohne Freizügigkeiten in oft wortspielerischer Manier als kurzweiliger Gemütsaufheller präsentiert werden.

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INHALT

Hinweise zur besseren Lesbarkeit

Vorwort

Motto

Fündig...

Glück im Spiel

GlücksFall

Katzen

Geodaten

Frigidarium castratum

Kurzlebig

Kreuzweise

Nausea

Graviert

Grimassieren

Überleben

Kaka

Gottfried und Ben

GrHausmusik

Grenzfall

Feinschmecker

Revolverhelden

Gravitatio Culinaria

Über den Tod hinaus

Großzügig

Grün gebettet

Märchenstunde

Ortogravie

Ohrenbeichte

Einfühlsam sensibel

Männe Manni

Gütertrennung

Unlogisch

Lehrstück

Lebenserfahren

Guter Empfang

Palindrom

Häng dich mal rein

Guter Tausch

Klapphornvers

Nachruf.

Warnung

Kaffeeklatsch

Gutes Rad ist teuer

Wandel im Handel

Gut zu unterscheiden

Gutta cavat

Weihnachtslyrik

Habano.

Jumelage

Weisheit vom Lande

Jeder hilft auf seine Art

Katzenfutter

Über kurz oder lang

Abendspaziergang

Heldentod

Vaterstolz

Dasselbe

Obstinat

Paradoxon

H Cl

Waiting for Nessie

Helden..

Weisheit vom Lande

Illusionen

Lahmerick

Heldentenor

Nackte Gier

Neu auf dem Markt

In Begleitung

Zeitgemäß

Heimgeholt

Kaltspeise

Karriere.

Läufer....

Heim im Taxi

Ihm zur Ehre

Cycnomania

Ohne Ehrgeiz

Cut and Lift

Così fan tutte

Käuflich im Winter

Qual der Wahl

Märchenhaft

Täter

Waldić

Bonmot.

Tapetenwechsel

Vater und Sohn

Banker...

Jägerlatein

Herbstmilch

Intelligenzbestie

Langlebig

Fachsprache der StVO

Hirntod.

Bademeister

Hellsichtiger

Lang ersehnt

Jammertal

Fachinkompetenz

ÖPNV

Kann er oder darf er nicht

Historisch korrekt

Gottesdope

Rächer

Herbie beim Derby

Jack

Sagt man so was

Ein sicheres Indiz

Was macht Toms Dioptrin

Wohlberaten

Weiß man doch

Hieroglyphen

Analog bitte!

Herr der Lage

Kainer

Piktogramm

Kalte Veilchen

Je nach dem

Boxen

Vaterstolz und Mutterehre

Herzenswunsch

Zickenkrieg

Radikal

Männer...

Synchronschwimmen

Hoffentlich

Ideen muss man haben

Zeugenlohn

Zeitlupenschnitt

Endspiel

Hey, Hai!

Radiodiät

Übergewicht

Ebbe

Abhängig

Holz

Örtlich begrenzt

Parapsy

Öko-Freak

Saisonende

Das macht?

Positiv denken

Il Trovatore

HOWGH!

Waidmanns Heil!

Wagnis!.

Hundegerecht

Abführmittel

Kann´s nicht lassen

Ritsch ratsch

Bedauerlich

Trocken?

Man gönnt sich...

Vergleichsweise

Landesidiom

Chinas Weisheit

Ich wünscht´ich wär ein Huhn

Musterung

Hurra!

Im Angebot

Lass es!

Gegenüber

Hypot(h)etisch

Offenes Betriebsgeheimnis

Limerick

Ice Palace

Wahlpromotion

Partnersuche

Passend

An den lieben Leser

Metrische Hilfen

Zum Autor

HINWEISE

ZUR BESSEREN LESBARKEIT DER GEDICHTE

Zur Vermeidung einer Flut von Anführungszeichen, sogenannten Gänsefüßchen, werden direkte Reden dadurch kenntlich gemacht, dass sie in der Schrift

Times New Roman fett und kursiv

gesetzt sind.

Wörtliche Zitate sind zudem in

Times Roman fett und kursiv blau

gefärbt .

Da das Einhalten eines Rhythmus nicht unbedingt jedermanns Sache ist, und sollte man deshalb rhythmisch aus dem Tritt kommen, so hilft auf den letzten Seiten das Angebot einer rhythmischen Hilfe für jeden Text weiter. Die Titel sind dort alphabetisch geordnet.

Die Umgangssprache erlaubt es, auch metrisch sehr willkommene diverse Zusammenziehungen oder Kürzungen zu verwenden. ("hat´s" statt "hat es", "würd" statt "würde", "hätt" statt "hätte" u. Ä.).

Ein Übermaß an Apostrophen sollte immer vermieden werden. Um nun nicht ständig zu apostrophieren, aber dennoch der deutschen Rechtschreibung zu genügen, hilft an vielen Stellen eine Notlösung: Dort wo ein Vokal unbetont und umgangssprachlich kaum zu hören ist, so dass diesem Vokal auch nicht das Maß einer Silbe zukommt, wird der Vokal dennoch geschrieben aber optisch durch Verkleinerung gekennzeichnet (z.B. "sehen" statt "sehen"). Gleiches gilt auch für das i, welches in der Aussprache oft die Stelle eines j einnimmt ("Union")

Schließt sich an eine wörtliche Rede direkt eine wörtliche Gegenrede an, ohne dass in einem Zwischentext der Sprecherwechsel kenntlich gemacht worden ist, so ist bei der Rede ein einfacher Gedankenstrich (-), bei der Gegenrede ein doppelter (- -) vorangesetzt.

VORWORT

Witz ist eine ernste Sache. Hätten sich sonst große Geister wie Aristoteles, Cicero, Kant, Freud oder Bergson um ihn bemüht? Er ist ein nie abschließend oder verbindlich definiertes Phänomen; überall präsent fristet er ein subliterarisches Dasein, schriftlich fixiert nur in gelegentlichen Sammlungen, keinem bestimmten Autor zugeordnet. Die mündliche Tradition ist typisch für den Witz.

Wesentlich für den Witz ist, dass er etwas durch und durch Menschliches ist. Tiere können zärtlich, anhänglich, listig, wütend und vieles mehr sein. Witzig sein kann aber nur der Mensch. Geist weht uns aus Witzen an. Bisweilen ist der nicht platte Witz sogar eine intellektuelle Herausforderung. Man kann all solche Ansprüche des Witzes entdecken, man muss sich nur für ihn und sie öffnen.

Vor Jahrzehnten schon habe ich aus lauter "Spaß an der Freude" damit begonnen, hier und da mir Zugetragenes, Gelesenes, Aufgeschnapptes und oft auch selbst erdacht Witziges in kleinen quasi literarischen Formen, in Gedichten, zu formulieren; Catull hätte sie nugae, Kleinigkeiten, genannt.

Nachdem ich im Jahre 2018 eine erste Auwahl aus meinem Fundus zusammengestellt und unter dem Titel Poetische Niederschläge veröffentlicht habe, bin ich natürlich nicht untätig geblieben So ist meine Sammlung ist inzwischen auf weit über sechstausend Gedichte angewachsen.

Da man Gedichte nicht schreibt, um sie in einem Aktenordner verschwinden zu lassen, sondern weil damit ja auch immer Wunsch verbunden ist, sie zu präsentieren, habe ich – mag man das auch als Eitelkeit ansehen - nun eine weitere Auswahl zusammengestellt, die hier in der gleichen Aufmachung wie die erste erscheinen soll. Der Witz, bei dem es darauf ankommt, dass er möglichst kurz und präzise vorgetragen wird, bekommt er auch hier wieder wie schon in der ersten Sammlung aus meiner Feder ein üppigeres Gewand, wird bisweilen genussvoll in Szene gesetzt; mir sollte so, möchte ich hoffen, manches an Spott, Komik, höherem Blödsinn, gepflegtem Nonsens - all dieses hier zusammengefasst unter dem Sammelbegriff "Witz" - nicht immer ohne Freizügigkeiten in oft wortspielerischer Manier gelungen sein.

Wem nach mehr ist, dem sei der reichhaltige Fundus auf der Internetseite ww.prall-und-proll.de empfohlen.

Sankt Augustin, den 2. 4. 2024

Eckart Kuppe

Sunt bona sunt quaedam mediocria sunt mala plura

quae legis hic; aliter non fit, Avite, liber.

Mart. I 16

Ecce rubet quidam, pallet, stupet, oscitat, odit

Hoc volo, nunc nobis carmina nostra placent.

Mart. VI 61, 3 / 4

Gutes ist da, manch Mäßiges auch, noch mehr

kann auch schlecht sein,

was Du hier liest, doch sonst gibt es, Avitus,

kein Buch.

Übers. R. Helm

Ud nein jemand wird rot und wird blass, starrt, gähnt

und zeigt Abscheu.

Grade das will ich; erst jetzt sagt meine Dichtung

mir zu.

Übers. R. Helm

Fündig

Um dir Bären aufzubinden,

muss ich erst die Tierchen finden.

Überall und irgendwo

gibt es die bei HARIBO.

Glück im Spiel, Pech…

Otto Balles, Spartenleiter,

outburnt, weiß bald nicht mehr weiter.

Müde, abgekämpft, am Ende,

blass, fast grau, mit lahmer Lende,

kommt O.Balles heut nach Hause,

freut sich auf die stille Klause,

in Pantoffeln vor der Glotze,

ohne mieses Rumgemotze

in der hohen Chefetage

mit der Besserwiss-Bagage.

Otto will jetzt nur noch rasten

nach des Tages Müh und Lasten.

Da sie qualmen, seine Schuhe,

steht sein Sinn ihm nur nach Ruhe.

Doch wer steht schon auf der Schwelle?

Wer? Sein Täubchen Isabelle!

Diese Isabelle Balles,

einst war sie sein Ein und Alles.

Doch welch Anblick früh am Abend!

Frohe Laune untergrabend!

Ungepflegt ist sie und schlampig,

sicher wird sie auch gleich pampig.

Rechts ein Nylon, links ein Söckchen,

eingesaut das Unterröckchen,

und der Morgenrock, wie schade,

voll bekleckst mit Marmelade.

Doppelkinn mit kleinem Kröpfchen,

ungekämmtes Bubiköpfchen,

drei der Strähnen stramm auf Rollen,

die nicht liegen, wie sie sollen!

Halb verschmierte Wimperntusche,

keine Spur von warmer Dusche,

auf den Backen rote Flecken!

Doch der Whisky scheint zu schmecken.

In der Rechten schwankt ein Gläschen,

rot ist schon ihr Säufernäschen,

zittrig qualmt die Zigarette

mit sich selber um die Wette.

In der Linken schwenkt die Vettel

zwei beschmierte graue Zettel.

Otto mag nun gar nicht lachen,

denn er schämt sich solcher Sachen,

die sein Weib zum Affen machen.

Balles denkt jetzt höchstwahrscheinlich:

Gott, o Gott, wie ist das peinlich!

Isas Whiskyfahne flattert,

während laut sie lallend schnattert:

Heute schreibt, mein lieber Otto,

irgendwer vom Deutschen Lotto,

dass der Jackpot, schon seit Wochen

nicht geknackt und ungebrochen,

jetzt auf dieses Los hier falle.

Ob ich das wohl jemals schnalle?

Sieben Zahlen nur umkringeln

lässt bei uns die Kasse klingeln.

Otto stumm! Die Augen zucken,

all das scheint ihn nicht zu jucken,

sinkt Frau Isa in die Arme.

Dass sich meiner Gott erbarme,

seufzt er noch, nicht unzufrieden,

dann ist Otto still verschieden.

Was hat ihm das Herz gebrochen?

Damals dieses Ding mit Jochen?

Oder ist er tief getroffen,

weil sie Tag für Tag besoffen

torkelnd durch die Wohnung schreitet,

ihren Fuselduft verbreitet?

Etwa ihre „Ordnungsliebe“?

Ständig diese Seitenhiebe

auf die blonde Assistentin,

vor zwei Jahren noch Studentin?

Als er ihrem Arm entsunken,

ist sie immer noch betrunken.

Er liegt rücklings auf dem Pflaster,

sie denkt nur noch an den Zaster,

reibt sich still vergnügt die Hände

und meint ganz naiv, sie fände,

wirklich, echt an manchen Tagen

könne man zufrieden sagen:

Bestens, Glückwunsch, Isa Balles,

läuft das eine, läuft gleich alles.

GlücksFall

Anton führt die Wandergruppe

hoch zum Gipfel Sternenschnuppe..

Dort kann man sich dran erbauen,

in die Alpenwelt zu schauen.

Bis zum Horizont nur Berge!

Im Vergleich sind wir nur Zwerge.

Rastend an der Gouvernante,,

einer scharfen Abbruchkante

warnt dann Toni laut, klingt ehrlich:

Dieser Ort hier ist gefährlich.

Auszurutschen und zu gleiten

bringt euch nur Verlegenheiten.

Ist die Kante überwunden,

dauert´s grad noch paar Sekunden

bis zum Aufprall in St. Schlunten

tausend Meter weiter unten

vor der Kirche auf den Steinen,

mit Karacho, will mir scheinen.

Falls das doch passieren sollte,

weil das Schicksal einem schmollte,

oder weil man selbst es wollte,

dann lasst euch von mir gut raten,

was schon gerne viele taten,

dies als Glücksfall zu betrachten

und auf zweierlei zu achten:

Schon nach etwa dreißig Metern

unterbrecht das schrille Zetern,

um dort scharf nach links zu schauen.

Sich am Ausblick zu erbauen,

ist gewiss in der Sekunde

absolut Gebot der Stunde,

denn die Aussicht - schnell zu Ende! -

ist noch mehr als nur stupende.

Dann doch solltet ihr euch zwingen,

konsequent vor allen Dingen

eure Augen fest zu schließen,

um den Fall nur zu genießen,

frei von aller Erdenschwere

wünschend, dass er ewig währe.

Keiner diese Zeit vergeude,

jeder habe daran Freude;

davon singen schönste Lieder*,

das erlebt ihr niemals wieder.

* R. Mey, Über den Wolken

Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.

Katzen

Um Feliden zu erziehen,