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Behandelte Redewendungen: – etwas in/im Alkohol ertränken – Der Wein erfreut des Menschen Herz – Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang – sich in Wichs schmeißen/werfen – aufgewichst – (das/es ist) alles eine Wichse – jemandem eine wichsen – die Fresse polieren – einen Schlag kriegen/bekommen – eine gewichst bekommen/kriegen – einen Schlag mit der Wichsbürste weghaben – einen Hau/Hieb mit der Wichsbürste (bekommen) haben – Geld verwichsen – Vollwichs – in vollem Wichs
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Seitenzahl: 16
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Carsten Both
Redewendungen: Wein, Weib und ...
Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 66
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Episode 66
Episode 67
Impressum neobooks
Wein, Weib und ...
Würfelspiel (heute: Lotto) bestimmen seit jeher das Schicksal des deutschen Mannes. Was schon Tacitus (um 55 - um 120) feststellen musste, ist dito in frühdeutschen Sprichwörtern dokumentiert, die eine genauso seriöse Quelle wie „Germania“ darstellen: Drei W bringen uns viel Pein: Weiber, Würfelspiel und Wein. Und um unser Erspartes: Die größten Räuber sind Weiber, Wein und Würfelspiel. In solcherlei, zumeist seit Mitte des 16. Jahrhunderts belegten, Witzeleien (mit W) sind als das wirklich Teuflische Wein und Weib immer gesetzt, denn sie bringen nicht nur den deutschen Adam und Arminius um den Verstand: Wein und Weiber machen alle Welt zu Narren. Machen gar vor den Klügeren nicht halt: Weiber und Wein betören die Weisen. Und wirken persönlichkeitsverändernd: Wein, Weiber und Würden ändern den ganzen Menschen – also den Mann, wobei überdies die Weiber und der Wein i.d.R. die Hauptschuldigen sind, wenn der Mann seine (Rest-)Würde verliert und zum Narren mutiert.
Eigentlich sind (die Süchte nach) Wein und Weib immer schuld, gefolgt vom Spieltrieb! Das sahen alle großen Dichter und Denker so: Angefangen beim mittelhochdeutschen Sprücheklopfer Freidank, der angeblich schon um 1220 in „Bescheidenheit“ erkannte: „Weibern und dem Spiel zuliebe wurde mancher Mann zum Diebe.“ Der katholische Wein-Würfel-Wurm-und-Weib-Experte Abraham a Sancta Clara (1644-1709) machte sich rund 500 Jahre später in „Abrahamisches Bescheidessen“ (1717) postum darauf folgenden Reim: „Wein macht voll, Würffl macht toll, (...), Wurm thut nagen, Weib thut die gantze Welt plagen.“ Und keine 100 Jahre darauf folgte der ganz große Dichter, der sich durch mannigfache (in)direkte Bemerkungen zu den problematischen W(eh)s als ein ebenso großer Frauenkenner, Weinliebhaber und Spieler hervortat. So lässt Johann Wolfgang von Goethe