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Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Anglistik/Amerikanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Blick in die Literatur, die bislang besonders in Deutschland und Europa über das Theater der Chicanas und Chicanos veröffentlicht wurde, fördert Interessantes zu Tage: Sie behandelt primär Dramen, die in den 60er Jahren veröffentlicht wurden, Dramen von Luis Valdez und des Ensembles Teatro Campesino.Dieses Theater war international bekannt für seine Thematisierung des politischen und ethnischen (Klassen-) Kampfes der Chicanos um Gleichberechtigung in der amerikanischen Gesellschaft. Aber hat es in den letzten Jahren keine wichtigen und politisch bedeutenden Dramen des Chicano-Theaters gegeben? Fehlt den Dramatikern heute die Motivation eines Valdez, auf der Bühne auf die Diskriminierung ihrer ethnischen Gruppe aufmerksam zu machen? Mitnichten. Der Eindruck, dass das Chicano-Theater seit den 70er Jahren völlig an Bedeutung eingebüßt hätte, entsteht bei der Überbetonung des Teatro Campesinoleicht. Wie Oliver Mayer, einer der wichtigsten Vertreter des „neuen“ Teatro Chicano,in dem oben angeführten Zitat unterstreicht, gibt es unter Chicanas und Chicanos immer noch ein Theater mit einer starken politischen Zielrichtung. Allerdings hat sich die Zielsetzung der Theaterbewegung in den letzten zwanzig Jahren geändert. Es hat eine Umorientierung des Theaters stattgefunden, begleitet von demographischen Änderungen und Veränderungen im Zielpublikum und im Umfeld derer, die heute Chicano-Theater inszenieren. Die Krise im Chicano-Theater Anfang der 80er Jahre, die von Kritikern rückblickend als „profound internal crisis“ gesehen wird, ist überwunden. Das Theater ist wieder eine der wichtigsten und stärksten künstlerischen Ausdruckformen der Chicanos. Es ist ein politisches Instrument, mit dem die Chicanos ihre Forderungen artikulieren. Die Themen, die das Theater behandelt, und seine Vielschichtigkeit stehen exemplarisch für die Situation der Chicanos in der Vereinigten Staaten. Auch wenn viele Chicanos nur ungern von „politischem Theater“ sprechen (Theaterkritiker Michael Philips: „It has come to mean everything and nothing. Too often it has meant the worst kind of finger-wagging“), verfolgt ihr Theater verschiedene politische Ziele. Diese sollen im Folgenden aufgezeigt werden. [...]
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