Reise Know-How CityTrip Rotterdam - Günter Schenk - E-Book

Reise Know-How CityTrip Rotterdam E-Book

Günter Schenk

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Beschreibung

Rotterdam war schon im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz und bis in die Gegenwart bestimmt der Hafen, einer der größten Europas, den Rhythmus der Stadt. Architektur-Highlights verschiedener Epochen, vom Witte Huis bis zu den Kubushäusern, dokumentieren den Wohlstand der Kaufmannsstadt an der Maas. Heute reihen sich im Oude Haven Cafés und Kneipen entlang der Kais auf und die Clubszene der Stadt ist legendär. Kulturinteressierte finden im Museumpark ein breites Angebot mit kurzen Wegen. Bei einem Ausflug ins nahe Gouda bietet sich ein ausgiebiger Käseeinkauf an und die berühmten Windmühlen von Kinderdijk zeigen ein Holland wie aus dem Bilderbuch. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der niederländischen Hafenmetropole selbstständig zu entdecken: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet Faszinierende Architektur: historische Hafenanlagen, Art-déco- und Jugendstilbauten sowie eine topmoderne Skyline Abwechslungsreicher Stadtspaziergang Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip Ausflüge nach Gouda, Hoek van Holland und in den Nationalpark De Biesbosch Shoppingtipps vom traditionellen Geschäft bis zur berühmten Markthalle Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die niederländische Küche Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom angesagten Szeneclub bis zum klassischen Konzert Sommerkarneval in Rotterdam – Hollands größtes Maskenfest Rotterdam zum Durchatmen: Kralingse Bos, Arboretum Trompenburg und Museumpark Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... Kleine Sprachhilfe Niederländisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Restaurantkategorien

Unterkunftskategorien

Rotterdam entdecken

Manhattan an der Maas

Willkommen in Rotterdam

Kurztrip nach Rotterdam

Stadtspaziergang

Erlebenswertes im Zentrum

Das maritime Rotterdam – rund um die alten Häfen

Rund ums Zentrum

Entdeckungen im Umland

Rotterdam erleben

Rotterdam für Kunst- und Museumsfreunde

Rotterdam für Genießer

Rotterdam am Abend

Rotterdam zum Stöbern und Shoppen

Rotterdam zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Rotterdam verstehen

Rotterdam – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Rotterdams Hafen – Europas Wirtschaftsmotor

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Elektrizität

Geldfragen

Informationsquellen

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprache

Stadttouren

Telefonieren und Internet

Tiere

Unterkunft

Verhaltenstipps

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Der Autor

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/rotterdam23

Restaurantkategorien

Preise für ein Menü inklusive Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise ohne Getränke (pro Person):

€: bis 25 €

€€: 25–45 €

€€€: ab 45 €

Unterkunftskategorien

Preis für ein Doppelzimmer ohne Frühstück:

€: bis 80 €

€€: 80 €–140 €

€€€: ab 140 €

Rotterdam entdecken

Manhattan an der Maas

Zugegeben: Amsterdam ist noch immer Hollands Besuchermagnet, zumindest gemessen an der Zahl der Touristen. Rotterdam aber rückt der Grachtenstadt immer mehr auf die Pelle. Hier, an der Maas, geht es moderner und innovativer zu als an der Amstel. Das liegt auch an ihrer jüngeren Geschichte: Im Zweiten Weltkrieg wurde Rotterdam weitgehend zerstört. Statt die Hafenmetropole aber so wieder aufzubauen, wie sie die Menschen in Erinnerung hatten, entschieden sich die Stadtväter, ihr ein neues und anderes Gesicht zu geben – eines mit klarer Zukunftsperspektive.

„Manhattan an der Maas“ heißt Rotterdam deshalb inzwischen. Diesen Beinamen verdankt es seinen vielen Hochhäusern und spektakulären Bauten, mit denen die Stadt sich architektonisch hervorhebt. Markthalle {10}, Depotmuseum Boijmans Van Beuningen {12}, Hauptbahnhof {1}, die Erasmusbrücke {23} oder die Kubushäuser {17} sind längst steinerne Zeugen dieser Moderne.

Wer regelmäßig an der Maas Station macht, erlebt, wie die Lebensfreude seiner Bewohner wächst. Sichtbarer Ausdruck ist Europas größter Sommerkarneval (–>). Zahllose Clubs, die nahezu Tag für Tag mit Livemusik aufwarten, und Einkaufsviertel, in denen sich die Markenartikler der Welt wie Perlen an einer Schnur aufreihen, sind Ausdruck des neuen Lebensgefühls. Menschen aus über 170 Nationen geben ihm Gestalt, fast zur Hälfte Menschen mit Migrationshintergrund.

Viele Milliarden Euro werden in Rotterdams Hafen (–>) umgesetzt, Europas größtem Containerumschlagplatz. Mit Hoek van Holland {34} gehört zudem einer der saubersten Strände an der Nordsee zu Rotterdam und mit den Windmühlen von Kinderdijk {37}, mit Bahn oder Schiff ganz schnell zu erreichen, ein Stück Weltkulturerbe. Langeweile jedenfalls kommt in Rotterdam, wo dem maritimen Erbe der Niederlande ein eindrucksvolles Museum {16} gewidmet ist, niemals auf.

Willkommen in Rotterdam

Kaum eine Stadt Europas fühlt sich so jung an, strotzt so vor Selbstvertrauen. Als „Manhattan an der Maas“ hat man dem alten Rivalen Amsterdam, dem „Venedig des Nordens“, den Kampf angesagt, will man dem Nachbarn den Rang ablaufen. Noch ist Rotterdam nicht die Nummer eins in den Niederlanden, sind in Amsterdam mehr Menschen zu Hause. Und noch liegt der Nachbar auch touristisch – was die Zahl der Besucher angeht – viel besser im Rennen. Das aber kann sich ändern. Denn aus dem im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Rotterdam ist eine Metropole der Zukunft geworden: ein städtebauliches Juwel, wie man es sonst in Europa kaum findet.

Weltberühmte Architekten wie Norman Foster, Renzo Piano oder Rem Koolhaas haben Rotterdam ihren Stempel aufgedrückt. Gigantische Hochhäuser und Bürobauten wie auf dem Wilhelmina-Pier {24}, gefällige Konzertarenen und neu gestylte alte Lagerhallen entlang der ehemaligen Hafenkais, vor allem aber die Markthalle {10} und das neue Depotmuseum Boijmans van Beuningen {12} lassen vergessen, dass Rotterdam noch vor einem halben Jahrhundert eine Industriestadt war, um die Touristen gewöhnlich einen großen Bogen machten. Weitsichtige Politiker und engagierte Investoren aber bescherten der Stadt, deren Kriminalitätsrate lange Zeit ebenso Schlagzeilen machte wie die Luftverschmutzung, in den letzten Jahren ein neues Image. So mischt sich in Rotterdam längst mediterrane Leichtigkeit mit weltstädtischer Geschäftigkeit und Lebenslust mit Big Business.

Die Stadt ist übersichtlich: Keine Stunde braucht es, um die City von Ost nach West oder von Nord nach Süd zu Fuß zu queren. Rathaus, Börse und die dem heiligen Laurentius geweihte größte Kirche der Stadt {7} sind ihr historischer Kern, um den sich auch die meisten Geschäfte und Läden scharen.

Vor allem unter jungen Städtereisenden hat sich auch dank der neuen Medien herumgesprochen, welche Lebenslust Rotterdam befördert, die einzige niederländische Großstadt übrigens, die durch den Zulauf junger Menschen bevölkerungsstatistisch nicht altert. In den einschlägigen Internetforen, in denen Rucksackreisende und Weltenbummler ihre Erfahrungen austauschen, tobt ein erbitterter Meinungskrieg, welche Stadt in den Niederlanden attraktiver sei: Amsterdam oder Rotterdam? Die Touristenzahlen Rotterdams jedenfalls steigen Jahr für Jahr. Inzwischen haben sie die Millionengrenze weit überschritten, ist die Stadt doch nicht nur Ziel für Kunst-, Kultur- und Architekturinteressierte, sondern auch für alle, die Lust auf Shoppen und ein reges Nachtleben haben. Zudem spricht das Preis-Leistungs-Verhältnis in Rotterdam für das „Manhattan an der Maas“ und weniger für das „Venedig des Nordens“, wie man Amsterdam gerne bezeichnet.

Wer das Rotterdam von einst erleben will, muss nach Delfshaven {31}, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Lange Zeit war das Städtchen eigenständig, dessen Hafen heute Kulisse für Nostalgiker ist. Besuchermagnet in Delfshaven ist die Kirche, von der die berühmten Pilgerväter (–>) einst nach Amerika auswanderten, und eine alte Windmühle, die noch in Betrieb ist. Noch mehr Windmühlen finden sich in Schiedam {32} – letzte Zeugen eines Handwerks, das die UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe würdigte.Wieder ein ganz anderes Bild bietet Hoek van Holland {34}. Über 30 Kilometer ist das Städtchen von der City entfernt, das aber ebenfalls zu Rotterdam gehört. Im Sommer platzt es aus den Nähten, im Winter gehört sein kilometerlanger, breiter Sandstrand den Einheimischen.

Immer mehr Touristen lockt der Hafen, der größte Europas und einer der wichtigsten der Welt. Er hat sich inzwischen mehr und mehr Richtung Nordsee verlagert und im Stadtkern Kais und Ankerplätze zurückgelassen, die heute gern Freizeitkapitäne, Sportsegler und Hausbootbesitzer nutzen, vor allem aber die Freizeitgesellschaft, die es sich in den Restaurants und Szenetreffs am Wasser gut gehen lässt und Party-People aus aller Welt lockt. Neue Hotspots entstanden so im Stadtteil Katendrecht {26}, wo sich Street-Food-Läden neben Gourmetlokalen ballen, oder im ehemaligen Bahnhof Hofplein, dessen Brückenanlagen jetzt Restaurants, Boutiquen und andere Lifestyle-Läden beherbergen.

Auch sonst zeigt sich der neue Lebensstil im Stadtbild deutlich. Floating Districts heißt ein Modellprojekt neuer Wohnanlagen auf dem Wasser. Ein Muster findet sich im Rheinhafen im Stadtteil Kop van Zuid {25}. Zwischen Rotterdam-West und Schiedam-Süd präsentiert sich mit der Floating Farm (–>) Besuchern ein schwimmender Bauernhof mit vierzig Kühen.

Manhattan an der Maas – Hochhäuser am Wasser (148rd Abb.: ©Jbyard, stock.adobe.com)

Kurztrip nach Rotterdam

Rotterdam ist immer eine Reise wert – vor allem von Freitag bis Sonntag, wenn den großen Tagungshotels die Geschäftsleute fehlen und mit etwas Glück die Zimmerpreise fallen. Die Metropole jugendlicher Lebenslust lockt mit Kunst und Kultur, mit vielen Geschäften auch, die sich um die älteste Einkaufszone Europas gruppieren, und mit feinen Restaurants. Längst glänzt die Sterneküche auch in Rotterdam.

Ein dichtes Netz öffentlicher Verkehrsmittel erlaubt es, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt in kurzer Zeit kennenzulernen – vor allem die Architektur einer maritim geprägten Großstadt, die als „Manhattan an der Maas“ in die Geschichte eingehen will.

Auch wer zum Badeurlaub an der Nordsee unterwegs ist, sollte der pulsierenden Hafenstadt auf der Hin- oder Rückreise einen Besuch abstatten – es lohnt sich.

Allgemeine Planungshinweise

Rotterdam ist ein Ganzjahres- und Allwetterziel. Bis auf einige Feiertage und in der Regel montags sind die wichtigsten Museen meistens geöffnet. In der Innenstadt locken auch sonntagmittags die Läden zum Einkauf.

Das Auto sollte, sofern man mit dem eigenen Pkw anreist, am besten stehen gelassen werden. Man kann auf Straßenbahn und Metro vertrauen, die einen zuverlässig ans Ziel bringen – oder auf die schnellen Wassertaxen, die auch in Holland ein bisschen Venedig-Gefühl aufkommen lassen und immer häufiger auch elektrisch angetrieben sind.

Da viele gastronomische Betriebe, Besucherattraktionen und Verkehrsmittel wie Nachtbusse kein Bargeld mehr annehmen, gehört eine Kreditkarte unbedingt ins Rotterdam-Gepäck. Zudem sind die Tickets für viele Museen und Touren auch – oder gar nur noch – online erhältlich.

Große Preisvorteile verspricht die Rotterdam Welcome Card. Sie garantiert ermäßigten Eintritt in Museen, den Zoo {30}, die Kubushäuser {17}, den Euromast {21} und die Windmühlen in Kinderdijk {37}, dazu Vergünstigungen beim Besuch von Clubs, Bars und Restaurants oder beim Einkaufen. Ganze 7 € kostet die Rabattkarte ohne Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Ergänzt um ein Tagesticket für den ÖPNV kostet die Welcome Card 15 €, das Zweitagesticket kostet 21 €, das Dreitagesticket 25 €. Preiswerter kommt man kaum durch die Stadt! Erhältlich ist die Karte an den Info-Stellen (–>) und in vielen Hotels.

Freitag- und samstagnachts sind gewöhnlich die sogenannten BOB-Nachtbusse unterwegs. Sie verkehren zwischen 1 und 5 Uhr vom Hauptbahnhof {1} in verschiedene Umlandgemeinden. Tickets gibt es nur mit Kartenzahlung beim Fahrer.

Tag 1

Vormittags

Rotterdam in wenigen Stunden? Auch das ist machbar! Und vor allem für diejenigen eine Alternative, die auf dem Weg in den Nordsee-Urlaub sind oder auch für Geschäftsreisende, die nach ihrem Business-Termin noch etwas verweilen wollen. Auf einem Stadtrundgang (–>) lernt man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Die reine Gehzeit liegt bei zweieinhalb bis drei Stunden. Wer es langsam angehen lässt, macht daraus einen Tagesspaziergang.

Nachmittags

An den Spaziergang lässt sich ein Einkaufsbummel gut anschließen. Rund um die Lijnbaan {5}, Europas ältester Fußgängerzone, ballen sich Geschäfte und Kaufhäuser. Einkaufsbummler sind dort und in den umliegenden Straßen und Einkaufspassagen bestens aufgehoben. Cafés und Restaurants gibt es genug in der City, je nach Wetterlage zum Drinnen- oder Draußensitzen. Ansonsten empfiehlt es sich, weiter durch die Innenstadt zur schicken Markthalle {10} zu bummeln – eine der größten der Welt und eine gewichtige Touristenattraktion. Wenig weiter locken die architektonisch gelungenen Kubushäuser {17} und der Alte Hafen (Oude Haven) {18}, eine der schönsten Kulissen für eine gemütliche Kaffeepause.

Vor allem an regenreichen Tagen sei Familien mit Kindern ein Abstecher in die Miniworld Rotterdam {2} empfohlen, eine der größten und interessantesten Modelleisenbahnanlagen Europas.

Bei gutem Wetter kann man auch die Metro nach Delfshaven {31} nehmen, das von der Börse in vier Stationen Richtung De Akkers zu erreichen ist, wo ein Spaziergang ins Rotterdam der alten Tage entlang der Kais den Nachmittag krönt und nostalgische Gefühle weckt.

Am Stadtrand lockt alternativ der Tierpark {30}, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Rotterdams. Freigehege laden zum Bummel ein und im Oceanium kann man Haien bei der Fütterung zusehen.

Abends

Abends hat man die Qual der Wahl. Genießer locken Restaurants wie das Dertien (–>), in denen man eine nachhaltige, häufig wechselnde Küche pflegt, oder das kleine und gemütliche Lokal De Matroos en Het Meisje (–>) im Szeneviertel Katendrecht {26}, wo es keine Karte gibt und jeden Abend ein mehrgängiges Menü auf den Tisch kommt.

Preiswerter kommt man in der Witte de Withstraat {15} davon, wo sich zahlreiche Restaurants neben Dönerläden sowie asiatischen, arabischen und afrikanischen Imbissbuden ballen. Hier lebt die Stadt fast Tag und Nacht. Im Sommer sitzt man gemütlich auf den Straßenterrassen.

Und nur einen Katzensprung ist es zum Leuvehaven, dessen Kräne und alte Schiffe abends in bunte Lichter getaucht sind – ebenso wie die umliegenden Hochhäuser und die Erasmusbrücke {23}, das moderne Wahrzeichen der Stadt. Wer sich noch immer fit fühlt: Rotterdams Nachtleben kommt erst um Mitternacht richtig auf Touren.

Tag 2

Vormittags

Bei schlechtem Wetter locken die vielen Kulturtempel der Stadt. So ballen sich im Museumsviertel gleich mehrere Hochkaräter wie Het Nieuwe Instituut {13}, eine Museums-Plattform für Architektur, Design und E-Kultur, die Kunsthalle {14} und das neue Depotmuseum Boijmans Van Beuningen {12}. Und wer will, kann dort auch sein zweites Frühstück in einem der Museumscafés genießen.

Im Sommer und bei schönem Wetter geht es ab in die Natur! Badefreunde finden in Hoek van Holland {34}, das auch mit der Metro leicht und schnell zu erreichen ist, eine gute Adresse. Wer Ruhe und einmalige Naturlandschaften sucht, ist im Nationalpark De Biesbosch {35} richtig! Am schönsten ist die Reise dorthin mit dem Schiff ab Rotterdam (–>).

Nachmittags

Immer einen Besuch wert ist auch Rotterdams Hafen. Unterhalb der Erasmusbrücke {23} starten die Schiffe der Reederei Spido zur 75-minütigen Rundfahrt, auf der Besucher auch ihren Vierbeiner mitnehmen können.

Den neuen, vor der Küste aufgeschütteten Hafenanlagen der Zukunft kommt man bei einem Besuch im Süden von Hoek van Holland {34} näher. Im Wasser-Informations-Zentrum Keringhuis erfährt man mehr über Hollands Kampf gegen die Sturmfluten (siehe Exkurs –>).

Abends

Für die Abendgestaltung empfiehlt sich ein Blick in Rotterdams abwechslungsreichen Veranstaltungskalender. Das Nieuwe Luxor Theater (–>) lockt mit Musical-Inszenierungen und anderen Veranstaltungen Besucher an. Ballett und klassische Musik sind in einem der Theatersäle um den sehenswerten Schouwburgplein {4} zu Hause – oder sollte es eher Rock oder Pop sein? Auch da ist die Auswahl groß, finden sich mit dem Bird (–>), dem Rotown (–>) oder dem Annabel (–>) doch gleich mehrere Musiktempel in der Stadt.

Sommerliche Alternative ist ein gemütlicher Abend an einem der bewirtschafteten Hafenkais, von denen Rotterdam mehr als genug zu bieten hat. Da können schnell mediterrane Gefühle aufkommen!

Das gibt es nur in Rotterdam

> Größter Dachgarten Europas: Rund einen Kilometer lang und 85 Meter breit ist die Anlage im Rotterdamer Westen. Der Dakpark ist ein guter Platz zum Sonnenbaden oder für einen kleinen Bummel durchs Grüne (–>).

> Ankerplätze mitten im Meer: Maasvlakte 2 heißt der neue, drei Milliarden Euro teure Hafen, in dem die weltgrößten Containerschiffe mit bis zu 24 Meter Tiefgang vollautomatisch be- und entladen werden (–>).

> Kubushäuser {17}: Die scheinbar auf einer einzigen Spitze stehenden Würfelbauten faszinieren bis heute. Auch Touristen können in den ungewöhnlichen Wohnungen unterkommen – im Hostel Stayokay (–>).

> Salsa-Weltrekord: Beim Sommerkarneval im Jahr 2011 stellten 576 Paare trotz Regenwetter einen Weltrekord im Salsatanz auf. Südamerikanische Rhythmen bestimmen auch heute noch Rotterdams größtes Fest, das fast eine Million Menschen auf die Beine bringt (–>).

> Der obszöne Santa Claus: Ein Nikolaus mit einem riesigen Dildo? Ein Kunstwerk, das eine ganze Nation bewegte. Lange Zeit versteckte man es im Museumsgarten, jetzt steht es am Eingang zu Rotterdams Einkaufsviertel (–>).

Stadtspaziergang

Rotterdam erobert man am besten zu Fuß, auf einem Stadtspaziergang, der in zweieinhalb bis drei Stunden zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt.

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Start- und Endpunkt ist der Hauptbahnhof (Centraal Station) {1}, von dem der Weg über den Schouwburgplein {4} und durch die erste Shoppingmeile Europas, die Lijnbaan {5}, in die Stadtmitte führt. An der Börse quert man den Coolsingel {6} am besten unterirdisch durch eine Passage. Die Hoogstraat führt mit einem kleinen Schlenker zur Laurentiuskirche {7} und vorbei an der Erasmusstatue {8} weiter zur Binnenrotte {9}, wo sich die moderne Markthalle {10} befindet, einer der größten Besuchermagneten in Rotterdam.

Zwischen den weltberühmten Kubushäusern {17} hindurch und am Alten Hafen {18} entlang führt der Spaziergang zu Füßen des ersten Wolkenkratzers Europas {19} ans Wasser zur Neuen Maas. Der Weg am Ufer eröffnet grandiose Blicke auf den Kop van Zuid {25} und die Erasmusbrücke {23}, die man am besten auf der Westseite quert. Dann taucht der Flaneur auf dem Wilhelmina-Pier {24} in das „Manhattan an der Maas“ ein, das Rotterdam der Wolkenkratzer.

Am Ende der Halbinsel, am alten Hotel New York (–>), das zum Afternoon Tea einlädt, hat man die Qual der Wahl: auf der anderen Seite der Maas zu Fuß zurück in die Stadt oder bequem mit dem Wassertaxi zum Fährhafen (Veerhaven) im Schifffahrtsquartier {20} mit seinen alten Prachtbauten.

Wer will, kann vom Wilhelmina-Pier aus über die Brücke am Rijnhaven eine kurze Stippvisite nach Katendrecht {26} machen, wo das Passagierschiff SS Rotterdam (–>) vor Anker liegt. Auf einem Rundgang kann man einen Blick hinter die Kulissen des Riesenschiffs werfen – ein rund zweistündiger Abstecher, der sich aber lohnt!

Am Fährhafen lockt das Wereldmuseum (Weltmuseum, –>) – eine einzigartige Sammlung ethnologischer Kunst- und Gebrauchsgegenstände, ein modernes Museum der Weltkulturen.

Ein paar Minuten in nördlicher Richtung geht es weiter mit Kultur, taucht man ein in den Museumpark {11}. Das neue Depotmuseum Boijmans Van Beuningen {12}, die Kunsthalle {14} und Het Nieuwe Instituut {13}, das sich moderner Architektur und Städtebau verschrieben hat, sind hier die wichtigsten Anlaufstationen.

In der Witte de Withstraat {15} wirkt die Kunst noch avantgardistischer, z. B. im Zentrum für Gegenwartskunst (–>). Neben dem Kunstgenuss bietet die Szenestraße aber auch viel Raum für Lebensfreude: Essen, Trinken und Abhängen. Spätestens hier ist eine letzte Pause angesagt.

Schifffahrtsgeschichte wird im Schifffahrtsmuseum {16} lebendig, von wo unser Stadtspaziergang über den Coolsingel {6} am Rathaus vorbei zum Hofplein führt. Architekturfreunde schauen hinterm Rathaus auf einen der jüngsten Stahl- und Glaspaläste Rotterdams: das Timmerhuis (–>), ein neues städtebauliches Prunkstück. Über die Weena geht es schließlich zurück zum Hauptbahnhof. Wer Lust hat: Ein paar Schritte weiter in Richtung Bahnlinie führt eine Holzbrücke, die Luchtsingel (–>), zur ehemaligen Bahnstation Hofplein, wo Cafés und Restaurants zur Einkehr einladen.

Einkaufen und Wohnen unter einem Dach: die Markthalle {10} ist ein sehr populäres Touristenziel (101rd Abb.: gs)

Erlebenswertes im Zentrum

Rotterdams Sehenswürdigkeiten liegen dicht beisammen: die bekanntesten Museen, Börse und Rathaus, Sankt Laurentius {7}, die älteste Kirche der Stadt, die hochmoderne Markthalle {10}, die weltberühmten Kubushäuser {17} neben dem Alten Hafen {18}, Europas erste autofreie Einkaufszone {5} und der erste Wolkenkratzer Europas {19}: alles in Fußgängerweite auf der rechten Seite der Nieuwe Maas. Dort findet sich mit dem Schifffahrtsquartier {20} (Scheepvartskwartier) rund um den Veerhaven auch das Rotterdam der Hafenbarone.

Auf der anderen Seite des Flusses liegt das moderne Rotterdam, dem es seinen Beinamen „Manhattan an der Maas“ verdankt. Hier finden sich die höchsten Häuser der Niederlande, architektonisch reizvolle Wolkenkratzer, die Bauten namhafter Architekten wie Norman Foster, Rem Koolhaas oder Renzo Piano.

Beide Teile der Stadt verbindet die Erasmusbrücke {23}, das Wahrzeichen Rotterdams. Unterirdisch führt der Maastunnel vom Norden in den Süden. Nördlich des geschäftigen Hauptbahnhofs {1} liegt eine der meistbesuchten Touristenattraktionen der Stadt: der Tierpark {30}. Und ganz im Westen, in Delfshaven {31}, zeigt sich Rotterdam nostalgisch: mit einer historisch bedeutenden Kirche, alten Häusern, Kneipen und Kais, die den Besucher zum Bummeln einladen. Grüne Lunge der Stadt ist der Park zu Füßen des Euromast {21}, von dem sich weite Ausblicke bieten: bei gutem Wetter fast bis zur Küste nach Hoek van Holland {34}, das ebenfalls noch zu Rotterdam gehört.

{1} Hauptbahnhof und Umgebung – Centraal Station *** [L3]

Der Hauptbahnhof gehört längst zu den Wahrzeichen der Stadt. Ein architektonisches Meisterstück, das auch seinen Spitznamen hat. Weil er an die Tüten erinnert, in denen man normalerweise Pommes frites serviert, heißt er im Volksmund „De Puntzak“ („Die Spitztüte“). Gläserne Brücken verbinden die einzelnen Bahnsteige miteinander, über die sich ein 250 Meter breites Dach spannt. Bis zu Hunderttausend Reisende gehen hier täglich ein und aus.

Rotterdams neues Tor zur Welt ist ein Bahnhof der Superlative mit mehreren Ebenen für die Metro, den Nahverkehr und die Hochgeschwindigkeitszüge, die die Stadt mit Europas Metropolen verbinden. So ist man in einer guten Stunde in Brüssel und in zweieinhalb Stunden mitten in Paris. Alle halbe Stunde fährt ein Intercity nach Amsterdam. Selbst nach London kann man von Rotterdam ohne Umstieg fahren.

In den Ladenstraßen des Hauptbahnhofs finden sich zahllose Geschäfte und auch die Touristeninformation hat hier eine täglich geöffnete Zweigstelle, wo unter anderem die Rotterdam Welcome Card angeboten wird. Einen Stock tiefer liegt ein riesiges Fahrrad-Parkhaus, in dem Tausende von Drahteseln geparkt werden können. Wer will, kann am Bahnhof auch rund um die Uhr ein Rad leihen (–>).

Der Hauptausgang nach Süden führt ins Herz der Metropole zur Kruisplein. Gleich draußen zeigt sich mit schmucklosen Hochhausbauten eine ganz eigene Facette des modernen Rotterdam.

Sein altes Gesicht zeigt Rotterdam auf der anderen Seite des Stationsplein mit dem Großhandelsgebäude (Groothandelsgebouw). Das 1947–1953 gebaute Haus, 220 m lang, 85 m breit und 43 m hoch, steht heute unter Denkmalschutz.

Gleich hinter den Hochhäusern Richtung Nordosten findet sich De Luchtsingel – eine 390 Meter lange Holzbrücke, die über die Bahngleise Richtung Norden zum ehemaligen Bahnhof Hofplein führt, wo sich kleine Restaurants, Cafés, Clubs und Lifestyle-Läden eingenistet haben. Die Brücke wurde zu einem großen Teil gesponsert: Bürger wie Unternehmen konnten Bretter der hölzernen Konstruktion erwerben, die dann mit dem Namen des Sponsors versehen wurden. Mit dem Übergang lenkt Rotterdam den Blick auf die bisher kaum beachteten Stadtteile im Norden des Zentrums.

> Metro: Rotterdam Centraal

{2} Miniworld Rotterdam *** [K4]

Zehntausende von Besuchern machen in Hollands einziger Indoor-Miniaturwelt jährlich Station, sehen schnellen Schienensprintern bei der Fahrt durch grüne Landschaften ebenso zu wie endlos langen Güterzügen, die ihre Fracht im Hafen entladen. Vor allem an Regentagen bietet die Miniworld Rotterdam beste Unterhaltung für Alt und Jung.

Im Keller eines großen Wohnhauses steht die riesengroße Modelleisenbahnanlage. Mehr als 150 Züge mit 1800 Waggons gehören zur Grundausstattung, von denen drei bis vier Dutzend immer in Bewegung sind. Gesteuert werden sie über eine elektronische Leitzentrale, deren Chefs sich gern über die Schultern schauen lassen. 2,3 Kilometer sind die Schienen lang, von denen ein Drittel unterirdisch verläuft.

Anders als bei anderen großen Modelleisenbahnanlagen setzen die Macher in Rotterdam mehr auf die filigrane Gestaltung originaler Landschaften als auf eisenbahntechnische Spektakel. Bis ins Detail sind die Miniaturen strukturiert, an denen man sich stundenlang satt sehen kann. Mehr als 2800 Bauten hat man meist originalgetreu kopiert. Fast die Hälfte der Ausstellungsfläche nehmen dabei die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Anspruch – etwa die mittelalterliche Laurentiuskirche {7}, der Euromast {21}, die Erasmusbrücke {23} oder der Hauptbahnhof {1} und die weltberühmten Kubushäuser {17}. Alle 24 Minuten übrigens taucht die Eisenbahnlandschaft ins Dunkel, dann erhellen viele Tausend Miniaturlämpchen die Szenerie.

> Miniworld Rotterdam, Weena 745, Tel. 010 2400501, www.miniworldrotterdam.com. In der Regel ist die Anlage zwischen 12 und 17 Uhr geöffnet, am Wochenende und in Ferienzeiten gewöhnlich auch schon vormittags. In den besucherschwachen Monaten ist sie montags und dienstags geschlossen. Die tagesaktuellen Öffnungszeiten finden sich auf der Website. Eintritt: 14,70 €, Kinder bis 11 Jahre 10,50 €, Tickets auch online.

{3} Westersingel * [L4]

Der Westersingel führt vom Hauptbahnhof {1} zur Eendrachtsplein, einem der Zugänge zum innerstädtischen Einkaufsviertel, das weitgehend aus Fußgängerzonen besteht – und weiter zum West Zeedijk. Der Wassergraben wurde Mitte des 19. Jh. angelegt. Westersingel heißt der Fahrweg an seiner Westflanke, der auf der anderen Seite teilt sich in Mauritsweg und Eendrachtsweg.

Was den Bummel über den Westersingel lohnenswert macht, sind die vielen Denkmäler, die ihn seit einigen Jahren zieren. Viele der Kunstwerke wurden zum europäischen Kulturjahr aufgestellt, das Rotterdam im Jahr 2001 groß feierte. Meist sind es moderne Skulpturen, die durch Form und Ästhetik überzeugen. Manche mehr, andere weniger. Einige wie der Santa Claus des amerikanischen Künstlers Paul McCarthy auf der Eendrachtsplein sorgen noch immer für Diskussionen (s. Exkurs –>). Skulpturen von Henry Moore und Auguste Rodin finden sich für jeden zugänglich in der Stadt – und auch eine fast acht Meter hohe Picasso-Skulptur aus einer zehn Zentimeter dicken Betonplatte, die an der Ecke zum – derzeit in Sanierung befindlichen – Museum Boijmans Van Beuningen steht. Sylvette heißt die Dame, die es Pablo Picasso Ende der 1950er-Jahre so angetan haben soll, dass er sie zusammen mit dem Künstler Carl Nesjar in Stein formte.

> Metro: Rotterdam Centraal oder Eendrachtsplein

{4} Schouwburgplein * [L4]

Der Schouwburgplein gehört zu den Treffpunkten der Einheimischen. Das liegt an den benachbarten Konzert- und Theatersälen, den Casino, Kinos und Geschäften – und ein bisschen auch an der eigenwilligen Architektur des Platzes, der zu schweben scheint, liegt sein Boden doch rund 30 Zentimeter höher als die Umgebung.