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Romeo und Julia (englisch Romeo and Juliet) ist der Titel einer Tragödie von William Shakespeare. Sie schildert die Geschichte zweier junger Liebender, die verfeindeten Familien angehören und unter unglücklichen Umständen durch Selbstmord zu Tode kommen. Die Handlung des Stückes umfasst einen Zeitraum von fünf Tagen und spielt zur Sommerzeit in der norditalienischen Stadt Verona. Das Werk entstand vermutlich in den Jahren 1594–96. Es erschien erstmals 1597 im Druck.
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Seitenzahl: 124
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ROMEO und JULIA
William Shakespeare
ESCALUS, Prinz von Verona
GRAF PARIS, Verwandter des Prinzen
MONTAGUE, CAPULET, Häupter zweier Häuser, welche in Zwist Capulet miteinander sind
ROMEO, Montagues Sohn
MERCUTIO, verwandter des Prinzen und Romeos Freund
BENVOLIO, Montagues Neffe und Romeos Freund
TYBALT, Neffe der Gräfn Capulet
EIN ALTER MANN, Capulets Oheim
BRUDER LORENZO, ein Franziskaner
BRUDER MARCUS, von demselben Orden
BALTHASAR, Romeos Diener
SIMSON, Diener des Capulet
GREGORIO, Diener des Capulet
ABRAHAM, Diener im Hause Montague
PETER
DREI MUSIKANTEN
EIN PAGE DES PARIS
EIN OFFZIER
EIN APOTHEKER
GRÄFN MONTAGUE
GRÄFN CAPULET
JULIA, Capulets Tochter
WÄRTERIN, Juliens Amme
Bürger von Verona. Verschiedene Männer und Frauen, Verwandte beider Häuser. Masken, Wachen und andres Gefolge. Der Chor. Die Szene ist den größten Teil des Stücks hindurch in Verona; zu Anfange des fünften Aktes in Mantua
Der Chorus tritt auf.
CHORUS
Zwei Häuser waren, gleich an Würdigkeit,
Hier in Verona, wo die Handlung steckt,
Durch alten Groll zu neuem Kampf bereit,
Wo Bürgerblut die Bürgerhand befeckt.
Aus dieser Feinde unheilvollem Schoß
Das Leben zweier Liebender entsprang,
Die durch ihr unglücksel’ges Ende bloß
Im Tod begraben elterlichen Zank.
Der Hergang ihrer todgeweihten Lieb’
Und der Verlauf der elterlichen Wut,
Die nur der Kinder Tod von dannen trieb,
Ist nun zwei Stunden lang der Bühne Gut;
Was dran noch fehlt, hört mit geduld’gem Ohr,
Bringt hoffentlich nun unsre Müh’ hervor.
Geht ab.
Ein öffentlicher Platz.
Simson und Gregorio, zwei Diener Capulets, treten bewaffnet mit Schwertern und Schilden auf.
SIMSON
Auf mein Wort, Gregorio, wir wollen nichts in die Tasche stecken.
GREGORIO
Freilich nicht, sonst wären wir Taschenspieler.
SIMSON
Ich meine, ich werde den Koller kriegen und vom Leder ziehn.
GREGORIO
Ne, Freund, deinen ledernen Koller mußt du bei Leibe nicht ausziehen.
SIMSON
Ich schlage geschwind zu, wenn ich aufgebracht bin.
GREGORIO
Aber du wirst nicht geschwind aufgebracht.
SIMSON
Ein Hund aus Montagues Hause bringt mich schon auf.
GREGORIO
Einen aufbringen heißt: ihn von der Stelle schaffen. Um tapfer zu sein, muß man standhalten. Wenn du dich also aufbringen läßt, so läufst du davon.
SIMSON
Ein Hund aus dem Hause bringt mich zum Standhalten. Mit jedem Bedienten und jedem Mädchen Montagues will ich es aufnehmen.
GREGORIO
Der Streit ist nur zwischen unseren Herrschaften und uns, ihren Bedienten. Es mit den Mädchen aufnehmen? Pfui doch! Du solltest dich lieber von ihnen aufnehmen lassen.
SIMSON
Einerlei! Ich will barbarisch zu Werke gehn. Hab ich’s mit den Bedienten erst ausgefochten, so will ich mir die Mädchen unterwerfen. Sie sollen die Spitze meines Degens fühlen, bis er stumpf wird.
GREGORIO
Zieh nur gleich vom Leder: Da kommen zwei aus dem Hause der Montagues.
Abraham und Balthasar erscheinen in einiger Entfernung.
SIMSON
Hier, meine Waffe ist blank. Fang nur Händel an, ich will den Rücken decken.
GREGORIO
Den Rücken? Willst du Reißaus nehmen?
SIMSON
Fürchte nichts von mir!
GREGORIO
Ne, wahrhaftig! Ich dich fürchten?
SIMSON
Laß uns das Recht auf unsrer Seite behalten, laß sie anfangen!
GREGORIO
Ich will ihnen im Vorbeigehn ein Gesicht ziehen, sie mögen’s nehmen, wie sie wollen.
SIMSON
Wie sie wagen, lieber. Ich will ihnen einen Esel bohren; wenn sie es einstecken, so haben sie den Schimpf.
Abraham und Balthasar treten auf.
ABRAHAM
Bohrt Ihr uns einen Esel, mein Herr?
SIMSON
Ich bohre einen Esel, mein Herr.
ABRAHAM
Bohrt Ihr uns einen Esel, mein Herr?
SIMSON
Ist das Recht auf unsrer Seite, wenn ich ja sage?
GREGORIO
Nein.
SIMSON
Nein, mein Herr! Ich bohre Euch keinen Esel, mein Herr. Aber ich bohre einen Esel, mein Herr.
GREGORIO
Sucht Ihr Händel, mein Herr?
ABRAHAM
Händel, Herr? Nein, mein Herr.
SIMSON
Wenn Ihr sonst Händel sucht, mein Herr: ich steh zu Diensten. Ich bediene einen ebenso guten Herrn wie Ihr.
ABRAHAM
Keinen bessern.
SIMSON
Sehr wohl, mein Herr!
Benvolio tritt auf.
GREGORIO
Sag: einen bessern; hier kommt ein Vetter meiner Herrschaft.
SIMSON
Ja doch, einen bessern, mein Herr.
ABRAHAM
Ihr lügt!
SIMSON
Zieht, falls ihr Kerls seid! Frisch, Gregorio! Denk mir an deinen Schwadronierhieb.
Sie fechten.
BENVOLIO
Ihr Narren, fort! Steckt eure Schwerter ein;
Ihr wißt nicht, was ihr tut.
Er schlägt ihre Schwerter nieder. Tybalt tritt auf.
TYBALT
Was? Ziehst du unter den verzagten Knechten? Hieher, Benvolio! Biet die Stirn dem Tode!
BENVOLIO
Ich stifte Frieden, steck dein Schwert nur ein! Wo nicht, so führ es, diese hier zu trennen!
TYBALT
Was? Ziehn und Friede rufen? Wie die Hölle Haß ich das Wort, wie alle Montagues
Und dich! Wehr dich, du Memme!
Sie fechten. Verschiedene Anhänger beider Häuser kommen und mischen sich in den Streit; dann Bürger mit Knütteln, ein Polizist.
BÜRGER
He! Spieß’ und Stangen her! – Schlagt auf sie los! Weg mit den Capulets! – Weg mit den Montagues!
Capulet im Schlafrock und Gräfn Capulet.
CAPULET
Was für ein Lärm? – Holla, mein langes Schwert!
GRÄFIN CAPULET
Nein, Krücken, Krücken! Wozu soll ein Schwert!
CAPULET
Mein Schwert, sag ich! Der alte Montague
Kommt dort und schwingt die Klinge mir zum Hohn. Montague und Gräfn Montague.
MONTAGUE
Du Schurke Capulet! – Laßt los, laßt mich gewähren!
GRÄFIN MONTAGUE
Du sollst dich keinen Schritt dem Feinde nähern. Der Prinz mit Gefolge.
PRINZ
Aufrührische Vasallen, Friedensfeinde,
Die ihr den Stahl mit Nachbarblut entweiht!
Wollt ihr nicht hören? Männer, wilde Tiere,
Die ihr die Flammen eurer schnöden Wut
Im Purpurquell aus euren Adern löscht!
Zu Boden werft, bei Buß’ an Leib und Leben,
Die mißgestählte Wehr aus blut’ger Hand! –
Hört eures ungehaltnen Fürsten Spruch!
Drei Bürgerzwiste haben dreimal nun,
Aus einem luft’gen Wort von euch erzeugt,
Du alter Capulet und Montague,
Den Frieden unsrer Straßen schon gebrochen.
Veronas graue Bürger mußten sich
Entladen ihres ehrenfesten Schmucks
Und alte Speer’ in alten Händen schwingen,
Woran der Rost des langen Friedens nagte,
Dem Hasse, der euch nagt, zu widerstehn.
Verstört ihr jemals wieder unsre Stadt,
So zahl’ eu’r Leben mir den Friedensbruch.
Für jetzt begebt euch, all ihr andern, weg!
Ihr aber, Capulet, sollt mich begleiten.
Ihr, Montague, kommt diesen Nachmittag
Zur alten Burg, dem Richtplatz unsers Banns,
Und hört, was hierin fürder mir beliebt.
Bei Todesstrafe sag ich: alle fort!
Der Prinz, sein Gefolge, Capulet, Gräfn Capulet, Tybalt, die Bürger und Diener gehen ab.
MONTAGUE
Wer bracht’ aufs neu den alten Zwist in Gang?
Sagt, Neffe, wart Ihr da, wie er begann?
BENVOLIO
Die Diener Eures Gegners fochten hier
Erhitzt mit Euren schon, eh’ ich mich nahte;
Ich zog, um sie zu trennen. Plötzlich kam
Der wilde Tybalt mit gezücktem Schwert
Und schwang, indem er schnaubend Kampf mir bot,
Es um sein Haupt und hieb damit die Winde,
Die, unverwundet, zischend ihn verhöhnten.
Derweil wir Hieb’ und Stöße wechseln, kamen
Stets mehr und mehr und fochten miteinander;
Dann kam der Fürst und schied sie voneinander.
GRÄFIN MONTAGUE
Ach, wo ist Romeo? Saht Ihr ihn heut?
Wie froh bin ich! Er war nicht bei dem Streit.
BENVOLIO
Schon eine Stunde, Gräfn, eh’ im Ost
Die heil’ge Sonn’ aus goldnem Fenster schaute,
Trieb mich ein irrer Sinn ins Feld hinaus.
Dort, in dem Schatten des Kastanienhains,
Der vor der Stadt gen Westen sich verbreitet,
Sah ich, so früh schon wandelnd, Euren Sohn.
Ich wollt’ ihm nahn, er aber nahm mich wahr
Und stahl sich tiefer in des Waldes Dickicht.
Ich maß sein Innres nach dem meinen ab,
Das in der Einsamkeit am regsten lebt,
Ging meiner Laune nach, ließ seine gehn,
Und gern vermied ich ihn, der gern mich foh.
MONTAGUE
Schon manchen Morgen ward er dort gesehn,
Wie er den frischen Tau durch Tränen mehrte
Und, tief erseufzend, Wolk’ an Wolke drängte.
Allein sobald im fernsten Ost die Sonne,
Die allerfreunde, von Auroras Bett
Den Schattenvorhang wegzuziehn beginnt,
Stiehlt vor dem Licht mein fnstrer Sohn sich heim
Und sperrt sich einsam in sein Kämmerlein,
Verschließt dem schönen Tageslicht die Fenster
Und schaffet künstlich Nacht um sich herum.
In schwarzes Mißgeschick wird er sich träumen,
Weiß guter Rat den Grund nicht wegzuräumen.
BENVOLIO
Mein edler Oheim, wisset Ihr den Grund?
MONTAGUE
Ich weiß ihn nicht und kann ihn nicht erforschen.
BENVOLIO
Lagt Ihr ihm jemals schon deswegen an?
MONTAGUE
Ich selbst sowohl als mancher andre Freund.
Doch er, der eignen Neigungen Vertrauter,
Ist gegen sich, wie treu, will ich nicht sagen,
Doch so geheim und in sich selbst gekehrt,
So unergründlich forschendem Bemühn
Wie eine Knospe, die ein Wurm zernagt,
Eh’ sie der Luft ihr zartes Laub entfalten
Und ihren Reiz der Sonne weihen kann.
Erführen wir, woher sein Leid entsteht,
Wir heilten es so gern, als wir’s erspäht.
Romeo erscheint in einiger Entfernung.
BENVOLIO
Da kommt er, seht! Geruht, uns zu verlassen;
Galt ich ihm je was, will ich schon ihn fassen.
MONTAGUE
O beichtet’ er für dein Verweilen dir
Die Wahrheit doch! – Kommt, Gräfn, gehen wir!
Montague und Gräfn Montague gehen ab. Romeo tritt auf.
BENVOLIO
Ha, guten Morgen, Vetter!
ROMEO
Erst so weit?
BENVOLIO
Kaum schlug es neun.
ROMEO
Weh mir. Gram dehnt die Zeit.
War das mein Vater, der so eilig ging?
BENVOLIO
Er war’s. Und welcher Gram dehnt Euch die Stunden?
ROMEO
Daß ich entbehren muß, was sie verkürzt.
BENVOLIO
Entbehrt Ihr Liebe?
ROMEO
Nein.
BENVOLIO
So ward sie Euch zuteil?
ROMEO
Nein, Lieb’ entbehr ich, wo ich lieben muß.
BENVOLIO
Ach, daß der Liebesgott, so mild im Scheine,
So grausam in der Prob’ erfunden wird!
ROMEO
Ach, daß der Liebesgott, trotz seinen Binden,
Zu seinem Ziel stets Pfade weiß zu fnden!
Wo speisen wir? – Ach, welch ein Streit war hier?
Doch sagt mir’s nicht, ich hört’ es alles schon:
Haß gibt hier viel zu schaffen, Liebe mehr.
Nun denn: Liebreicher Haß! Streitsücht’ge Liebe!
Du Alles, aus dem Nichts zuerst erschaffen!
Schwermüt’ger Leichtsinn! Ernste Tändelei!
Entstelltes Chaos glänzender Gestalten!
Bleischwinge! Lichter Rauch und kalte Glut!
Stets wacher Schlaf, dein eignes Widerspiel!
So fühl ich Lieb’ und hasse, was ich fühl!
Du lachst nicht?
BENVOLIO
Nein, das Weinen ist mir näher.
ROMEO
Warum, mein Herz?
BENVOLIO
Um deines Herzens Qual.
ROMEO
Das ist der Liebe Unbill nun einmal.
Schon eignes Leid will mir die Brust zerpressen,
Dein Gram um mich wird voll das Maß mir messen.
Die Freundschaft, die du zeigst, mehrt meinen Schmerz;
Denn, wie sich selbst, so quält auch dich mein
Herz. Lieb’ ist ein Rauch, den Seufzerdämpf’ erzeugten,
Geschürt, ein Feu’r, von dem die Augen leuchten,
Gequält, ein Meer, von Tränen angeschwellt;
Was ist sie sonst? Verständ’ge Raserei
Und ekle Gall’ und süße Spezerei.
Lebt wohl, mein Freund!
Im Gehen.
BENVOLIO
Sacht! Ich will mit Euch gehen;
Ihr tut mir Unglimpf, laßt Ihr so mich stehen.
ROMEO
Ach, ich verlor mich selbst; ich bin nicht Romeo.
Der ist nicht hier: er ist – ich weiß nicht, wo.
BENVOLIO
Entdeckt mir ohne Mutwill’, wen Ihr liebt.
ROMEO
Bin ich nicht ohne Mut und ohne Willen?
BENVOLIO
Nein, sagt mir’s ernsthaft doch!
ROMEO
Bitt’ einen ernsthaft um sein Testament,
Den Kranken quält’s, wenn man das Wort ihm nennt!
Hört, Vetter, denn im Ernst: Ich lieb’ ein Weib.
BENVOLIO
Ich traf’s doch gut, daß ich verliebt Euch glaubte.
ROMEO
Ein wackrer Schütz’! – Und die ich lieb, ist schön.
BENVOLIO
Ein glänzend Ziel kann man am ersten treffen.
ROMEO
Dies Treffen traf dir fehl, mein guter Schütz’;
Sie meidet Armors Pfeil, sie hat Dianens Witz
Umsonst hat ihren Panzer keuscher Sitten
Der Liebe kindisches Geschoß bestritten.
Sie wehrt den Sturm der Liebesbitten ab,
Steht nicht dem Angriff kecker Augen, öffnet
Nicht ihren Schoß dem Gold, das Heil’ge lockt.
Oh, sie ist reich an Schönheit; arm allein,
Weil, wenn sie stirbt, ihr Reichtum hin wird sein.
BENVOLIO
Beschwor sie der Enthaltsamkeit Gesetze?
ROMEO
Sie tat’s, und dieser Geiz vergeudet Schätze.
Denn Schönheit, die der Lust sich streng enthält,
Bringt um ihr Erb’ die ungeborne Welt.
Sie ist zu schön und weis’, um Heil zu erben,
Weil sie, mit Weisheit schön, mich zwingt zu sterben.
Sie schwor zu lieben ab, und dies Gelübd’
Ist Tod für den, der lebt, nur weil er liebt.
BENVOLIO
Folg’ meinem Rat, vergiß an sie zu denken!
ROMEO
So lehre mich, das Denken zu vergessen.
BENVOLIO
Gib deinen Augen Freiheit, lenke sie
Auf andre Reize hin.
ROMEO
Das ist der Weg,
Mir ihren Reiz in vollem Licht zu zeigen.
Die Schwärze jener neidenswerten Larven,
Die schöner Frauen Stirne küssen, bringt
Uns in den Sinn, daß sie das Schöne bergen.
Der, welchen Blindheit schlug, kann nie das Kleinod
Des eingebüßten Augenlichts vergessen.
Zeigt mir ein Weib, unübertroffen schön:
Mir gilt ihr Reiz wie eine Weisung nur,
Worin ich lese, wer sie übertrifft.
Leb wohl! Vergessen lehrest du mich nie.
BENVOLIO
Dein Schuldner sterb ich, glückt mir nicht die Müh’.
Beide ab.
Eine Straße.
Capulet, Paris und ein Diener kommen.
CAPULET
Und Montague ist mit derselben Buße
Wie ich bedroht? Für Greise, wie wir sind,
Ist Frieden halten, denk ich, nicht so schwer.
PARIS
Ihr geltet beid’ als ehrenwerte Männer,
Und Jammer ist’s um Euren langen Zwiespalt.
Doch, edler Graf, wie dünkt Euch mein Gesuch?
CAPULET
Es dünkt mich so, wie ich vorhin gesagt.
Mein Kind ist noch ein Fremdling in der Welt,
Sie hat kaum vierzehn Jahre wechseln sehn.
Laßt noch zwei Sommer prangen und verschwinden,
Eh’ wir sie reif, um Braut zu werden, fnden.
PARIS
Noch jüngre wurden oft beglückte Mütter.
CAPULET
Wer vor der Zeit beginnt, der endigt früh.
All meine Hoffnungen verschlang die Erde;
Mir blieb nur dieses hoffnungsvolle Kind.
Doch werbt nur, lieber Graf! Sucht Euer Heil!
Mein Will’ ist von dem ihren nur ein Teil.
Wenn sie aus Wahl in Eure Bitten willigt,
So hab ich im voraus ihr Wort gebilligt,
Ich gebe heut ein Fest, von alters hergebracht,
Und lud darauf der Gäste viel zu Nacht,
Was meine Freunde sind: Ihr, der dazu gehöret,
Sollt hoch willkommen sein, wenn Ihr die Zahl vermehret.