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Ein Dichter auf Wanderschaft, um seine wahre Liebe, seine Muse, zu finden. Er gerät vorbei an seinem Selbsthass, destruktiven Erinnerungen; an Selbstheilung und Gleichmut; an seinem schrecklichen Widersacher und Todfeind, bis er schließlich die Heimat seiner Muse erreicht - den Rosenkranz. Ein Band voll von mystischen Gefahren und dunklen Wäldern, von armen Bauern und grässlichen Bestien. Doch eines treibt die Hoffnung an: die wahre Liebe eines Dichters zu seiner Angebeteten. Können sie zusammen die Tücken und Schauer der rauen Umwelt überdauern, oder werden sie zu Fall gebracht? Ihr Schicksal entscheiden die Götter.
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Seitenzahl: 68
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Geschrieben von
Florian Jan
mit Illustrationen von
Lea Nicole Tritscher
Mit besonderem Dank an
Assoz. Prof. Mag. Dr.phil. Christian Neuhuber &
Univ.-Prof. Dr.phil. Steffen Schneider
“Sunt bona, sunt quædam mediocria, sunt mala plura Quæ legis hic: aliter non fit […] liber.”
- Marcus Valerius Martialis
„Es ist Gutes, einiges Mittelmäßiges und großteils Schlechtes, Was du hier liest: denn anders entsteht kein Buch.“
- Martial; Ep. 1,16
Nun spannen meine Finger einen Faden aus feinster Wolle und ebendiesen webten meine Hände zu edlem Loden und reichem Textil. Es ziert nun der Mantel dieses Werkes mein Schaffen und ich entsinne mich noch, wie er mir im kalten Winter der Unliebe bereits vorbestimmt war.
Die Texte in diesem Buche stellten mich vor einige Probleme, deren gelungene Lösungen hier im Folgenden zu lesen sind. Vor allem ist es die Krux im Format der gedruckten Bücher, die meine allzu klein gewordene Schriftweise nicht in ihrer Gunst zu wiegen pflegt und Versmaße von Pentametern beginnend durch Verrückung und Stauchung als gar unleserlichen, zusammengezwungenen Einzeiler zu verarbeiten sucht. Ich habe mich nach besten Möglichkeiten bemüht, alle Strophen trotzdem entzifferbar zu gestalten. Im Prozess der Formatierung bin ich auch auf den Grund dieses Übels gestoßen: Es war verwunderlich, wie sich lateinische Verse im elegischen Distichon bei kleinerem Buchformat als dem meinen ohne Abzüge im Zeichenabstand oder der Schriftgröße makellos in die Seitenbreite einfügten. Ich führte daraufhin eine Silbenanalyse durch und stellte fest, dass sich die Verse im Deutschen künstlich verlängern, da im Gegensatz zur Lateinischen Sprache, die eine regelmäßige Alteration zwischen Konsonanten und Vokalen einzuhalten sucht, in der unseren Konsonantenbündel wie sch, tz und ch; Vokalverbunde wie ie und das Phänomen des Stummen H unumgänglich zu einer Silbenextension führen, obgleich sie bloß einen oder gar keinen Laut bilden.
Doch bereits vor Antritt des Schreibprozesses stellte sich mir die Frage, ob ich dieses Werk in Anbetracht seines Umfangs auf altrömisch-epische Weise in einem durchgehenden Metrum schreiben solle, oder ob ich es durch Abwechslung der Versmaße und Strophenformen drapiere. Letzteres zeichnete sich schließlich als meine finale Entscheidung aus, da es nicht meine Intention war, den Inhalt dieses Buches als Langepos anzulegen, obzwar er sich dafür geeignet hätte. An einigen Stellen – vor allem bei den Texten gegen Ende der Erzählung – war ich versucht, diese in Prosa weiter auszuführen, da sich noch so viele Inhalte und Details zu erzählen angeboten hätten. Letztlich ist für dieses Werk aber die Form bestimmend und meine eifrig nach mehr verlangenden, zuckenden Finger mussten die Feder bescheiden niederlegen.
Aufrichtigen Dank möchte ich noch meinen bereits genannten Professoren entrichten, die mich durch ihre Vorlesungen inspirierten und mich nach ihrem Unterricht niemals ohne vollen, schöpferischen Geist vom Campus ziehen ließen. Mein Werk sei auch ihr Werk und es soll auch zu ihrer Verewigung auf literarischem Boden beitragen.
Für die Entschlüsselung von etwaigen Andersschreibungen und Diakritikern im Text empfiehlt sich ein Blick in den Metrischen Schlüssel im Anhang. Er wurde durch größte Sorgfalt zu Gunsten der Leser konzipiert und verwirklicht.
In dichterischer Ehrfurcht,
- Der Autor
Rosenkranz
Gesang I
Gesang II
Gesang III
Gesang IV
Gesang V
Gesang VI
Gesang VII
Gesang VIII
Gesang IX
Gesang X
Gesang XI
Gesang XII
Gesang XIII
Gesang XIV
Gesang XV
Gesang XVI
Gesang XVII
Gesang XVIII
Gesang XIX
Metrischer Schlüssel
Vorwort
Skansionen
Glossar
für
Anna Theresa Prohinig
zum 20. Geburtstage
Erwachet alles Schreiben hier
Auf, auf zum großen Kampf
In dieser neblig Nacht ist mir
Das Wort leicht wie ihr Dampf.
Fand mich in einem dunklen Wald
Wo Tod einst so gewiss
Wo Priester schon die Leichen salbt
Die dort der Tann zerriss.
Bracht Wege mich noch weit hinein
Wo Sonne ewig schweigt
Wo Licht und Schatten nicht entzweiên
Und Bö um all sich neigt.
Lief Schlucht entlang so tief wie Höll‘
Quert‘ Fluss so eisig kalt
Erklommen ward ein Urgeröll
Aus Schwefelstein und Kalk.
Als ätzten mir die Hände schon
Bot Lichtung sich mir helle
Erklang von ihr ein sanfter Ton
Und Wärme wiegt Gefälle.
In diesem warmen Föhn bestieg
Ich letztes Hüglein grün
Auf letztem Steig ich stumm verschwieg
Doch bleib ich Mutes kühn.
Da hört man eine zarte Stimm‘
Wie Engelssang so leis‘
Und wo ich diesen Klang vernimm
War Sichtes mir Verweis.
So schoben meine Arme dürre
Dornen aus dem Blick
Wo duftet es nach edler Myrrhe
Frug Heimlichkeit Geschick.
Bog bangend feine weiße Äste
Und blumiges Gebüsch
War finstrer Tann mir schwarze Weste
Um strahlend Helle frisch.
Ward Dickicht firm bezwungen bald
Erspähte ich von Graben
Ein Ross so weiß wie Birkenwald
Bei seinem edlen Traben.
Erhob sich mir ein Rosenkranz
In Mitten aufgebar
In duftig roter Blüh verschanzt
Ein Magd von neunzehn Jahr.
Ein Leben vierzehn Tage, vierzehn
Nächte und ein Tod
Werd sterben da solch Pracht ersehên
In meiner lieblich Not.
Ein solches Blau wie tosend Bach
War Äugleinblickes ihr
Als sehnte mich so sehr danach
Strotzt Körper voll Begier.
Ein solches Braun wie Herbsteslaub
War Haareswehen ihr
Als wurde Geistes dort beraubt
Glich ich gar wildem Tier.
Fand Schutz ich unter Eschen kühl
Musst rasten meines Weges
Sah vor mir Erdens Hochidyll
Doch Mündung keines Steges.
Verwehrt bleibt mir nun Eintritt ganz
Soll weilen hier am Rande
Jenes Dornenheckenkranz.
Da kommt mir alle Schande:
Aus Tiefsinn, sieh, fängt Brand Gebüsch!
Hinab versperrt mein Pfade
Für Frevel ich nun Strafe büß‘
Am feurigen Gestade!
Will singen nun von jüngstem Leid
Von Untat und von Gnaden
Vom Knaben, der aus Hölle schreit
Wie brennende Zikaden.
Wer war dem Tode einst so nah
Muss fürchten nicht sein Ende
Und gleichsam mir er früh geschah
Wo einsam Fluss nimmt Wende.
Oh wehe dir du Frevler!
Willst wahren deinen Hort
Wo tief im Walde Abscheu liegt
An jenem tristen Ort.
Den du als Seele nennst –
Oh jenen tristen Ort.
Gefangen in dir selber bist
Du Unhold immerfort.
Sollên wachsen tiefe Wurzeln
Ans Erdreich schlagen dich
Um Weltenlüge Fluch zu wehrên
Trotz jedes Spatenstichs.
Sei Lauf dir nun verholzet
Gepfahlt ist jeder Schritt
Aus Schmerzgeschrei würgst Blute hoch,
Das alles Leid durchlitt.
Aus heiß gereizten Lungen
Wächst Dornenstrauch herauf
Ritzt jede scharfe Spitze dir
Die Drossel eitrig auf.
Speist Geifer schwarz wie Schwefel
Ätzt sich durch deine Haut
Und wuchert bis zu Händen dir
Aus Munde Stachelkraut,
Das dunkle Löcher bohrt
Zieht Narben tief entlang
Der Arme deiner schändlich Tat.
Wo Tugend dir misslang,
Fließt garst’ges Dick aus Adern
So brennend heiß wie Aschen
Der Teer verkohlt dir jedes Glied
In Schweiß wirst du gewaschen.
Dein Tränenfluss strömt über
Die Wunden deiner Schwarte
Sein Salz zerreißt sie weit in Qual
Wo Dornwuchs dir verharrte.
Reißt Munde auf in Schmerzen
Egesta speist hinauf
Da Knoblauch dir als Zunge wächst
Verströmt er wid’ren Hauch.
Aus trügend Wort ward Stank –
Aus unwahr Trug ward Mief.
Wird künftig leerer Rede Ruch
Vernommen präventiv.
Gekreuzigt bist befestigt
Und doch so gottesfern
Wo einst dir noch dein Glaube lag
Ist itzund toter Kern.
Wo all die toten Händler,
Die bieten auf dein‘ Leib,
Einst trieben ihr Geschäft im Dreck,
Ist dir nun stets Verbleib.
Woher kommt all das Hassen,
Das du dir selbst erbringst?
Ist’s Weibes Schuld, dass du so klagst,
Das du seither besingst?
Doch könnt sie bloß erahnen
Was du ihr tief entfühlst.
Im Unrecht könnt sie niemals sein,
Auch wenn du danach wühlst.
Trägt Haftung bloß dein Schaffen,
Das träge durch und durch;
Wo einst dir war gesundes Bein
Bist nun ein fauler Lurch.
Erbarmt sich niemand deiner
Im Leiden sollst entgehên!
Oh, Götter habt’s ihm gnädig nicht –
Soll frieren dort in Wehên.
Und gibt es keine Gnade
Behelf ist Flehens nie
Verziehen wird ein solches nicht:
Stirbst nun in Aporie.
Bin innerlich verdorben
Ist Wund mir schönster Frack
Oh, Mädchen wirst mir gnädig sein
Und nehmen mich als Wrack.
Wofür; Wofür denn alles, wenn du stetig Trägheit hegst? Ist mir dein Heil ein banges, dem du stets in Sünd entgehst. Oh, du dein eigen Widerwärter bist verdammt zu Fronen