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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Fakultät 1 – Geisteswissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Einführung in die Kultur und Technik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im folgenden Essay möchte ich genauer untersuchen, wie in beiden Werken, „Brehms Thierleben“ und Kafkas „Bericht für eine Akademie“, die Affen in Abgrenzung zum Menschen dargestellt werden und wie Kafka in seinem Werk das wissenschaftliche Gut der damaligen Tierforschung verarbeitet, um eine Lehre für den modernen, zivilisierten Menschen zu ziehen. In dem Zusammenhang werde ich wissenschaftliche sowie literarische Textelemente beider Werke aufzeigen. Abschließend möchte ich zu der Fragestellung, wie Wissenschaft in der Literatur aufgenommen und umgesetzt wird, Kafkas Kritik zur wissenschaftlichen Moderne, die in seinem „Bericht für eine Akademie“ deutlich wird, darstellen. Kafka übt hierin Kritik an der Entwicklung des Menschen im Zuge der Zivilisation bzw. Modernisierung, da sie ein Paradox aus Ursprung und Jetzt im menschlichen Dasein hervorruft. In Kafkas „Bericht für eine Akademie“, verfasst im Jahre 1917, wird der Affe Rotpeter von der etablierten Wissenschaft aufgefordert, einen Bericht über seine Entwicklung zum zivilisierten Menschen, die nur fünf Jahre dauerte, einzureichen. Eine Grundlage, die Kafka für die Tierfigur des Affen verwendete, war der erste Band von „Brehms Thierleben“, in dem neben anderen Säugetierarten, die Affen und Halbaffen in ihrer äußeren Erscheinung und ihrem Verhalten beschrieben werden. Parallelen der Tierfigur Rotpeters zu den Beschreibungen Brehms lassen sich durch wörtliche Textübereinstimmungen belegen. Kafka soll demnach in etwa 20 Merkmale aus den Gattungen Schimpanse und Orang-Utan für seinen Rotpeter verwendet haben. „Brehms Thierleben“ trägt den zur damaligen Zeit aktuellen Forschungsstand der Biologie und Zoologie zusammen und untermalt seine Schilderungen des Tierreichs mit vielfältigen Illustrationen, die anatomische Begebenheiten verschiedener Tierarten abbilden. Alfred E. Brehm beschreibt in seinem Werk das Leben und Verhalten der Tiere in ausführlicher Art und Weise und setzt sich mit seiner „tierpsychologischen Betrachtungsweise“ von einer bloßen Wiedergabe anatomischer Merkmale und einer reinen Systematik der damaligen Zoologie ab. Bei seinen Schilderungen stützt er sich vor allem auf eigene Beobachtungen aus Reiseerlebnissen und Forschungsexpeditionen, auf „Merkwürdigkeiten“ aus dem Zoologischen Garten und Varieteevorstellungen und auf Erzählungen von Dresseuren und Tierhändlern.
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