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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wirkungskraft der Legende um die Jungfrau von Orleans, die im Mittelalter Frankreich von den Engländern befreite, beflügelte alle Geister der Literatur. Friedrich Schiller jedoch wagte sich an etwas Neues, er verknüpfte historische Grundlagen mit poetischer Dichtung. Dieser überraschende Bruch mit Geschichte und Überlieferung, der Tod der Johanna auf dem Schlachtfeld, stieß nicht nur in Frankreich auf Ablehnung. Dennoch gelang es Schiller mit seiner Fassung die Leser und Zuschauer zu begeistern, da er als erster die übernatürlichen und die menschlichen Kräfte der Gestalt in Harmonie gebracht, und dem Stoff einen wirklich tragischen Konflikt gegeben hatte. Das Geschehen in Friedrich Schillers romantischer Tragödie „Die Jungfrau von Orleans“ richtet sich auf ein Idealbild, das schwer zu erfassende Eigenschaften besitzt. Johannas Offenheit und ihre Naivität sind ergreifend und deswegen ihre stärksten Waffe. Ihre außergewöhnlichen Kräfte verleihen dem Drama eine romantische Grundstimmung, welche verknüpft wird mit Motiven aus der spätmittelalterlichen Welt der Ritterlichkeit und Gläubigkeit mit ihren Wundern, Hexen, Prophezeiungen, Visionen, sowie Motiven aus der Antike. Des weiteren baute Schiller Motive des Märchens, der Legende, der Idylle und Motive der malerischen Natur in seine romantische Tragödie ein. In Friedrich Schillers romantischer Tragödie „Die Jungfrau von Orleans“ geht es nicht um Parteinahme, sondern um inszenatorische Wirksamkeit. Das Lebensende der historischen Johanna von Orleans und die Gestaltung ihres heldenhaften Todes entsprechen nicht den im Drama dargestellten Begebenheiten. In Schillers „Jungfrau von Orleans“ geht es um Macht und Erotik. Die Jungfrau steht vor der Alternative, entweder der Macht und Gewalt zu entsagen oder der körperlichen Lust und der Liebe.
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