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Böse zu sein, war noch nie so lustig – die neuen Abenteuer von Werwolf Bram und seinen Freund*innen Es ist der Beginn des Winterhalbjahrs und es gibt einen neuen Lehrer an der Schule der Bösewichte – den berüchtigten Drachenreiter Felix Frostbeule. Die Klasse Z hat großen Respekt vor ihm und seinen Lektionen über giftige Bestien und Fabelwesen. Doch Werwolf Bram ist misstrauisch. Ein Glück, denn bald decken Bram und seine Freund*innen Frostbeules bösen Plan auf, alle Drachen aus dem Wald des Wahnsinns zu stehlen und die Schule der Bösewichte schutzlos zurückzulassen. Hat die Bande genug gelernt, um ihren fiesen Lehrer auszutricksen oder wird Felix Frostbeules Überfall in die Schurkengeschichte eingehen? Die zweite Lektion in der Schule der Bösewichte: Wie man einen Drachen klaut. - In der Schule der Bösewichte wartet ein neues, herausforderndes Abenteuer auf Werwolf Bram und seine Freunde. Böse zu sein, war noch nie so gut! - Ein Kinderbuch für kleine Fantasy-Fans: urkomischer Gruselspaß mit Hexen, Werwölfen und schrägen Fabelwesen. - Spannung beim Lesen, Spaß beim Blättern: liebevoll gestaltet, mit vielen witzigen Illustrationen. - Lustiger Kinderroman in leichter Sprache für Lesemuffel ab 8 Jahren. Wer bereits Ryan Hammonds ersten Teil der lustigen Schule der Bösewichte (Der Werwolf war's!) verschlungen hat, für den ist der zweite Teil der Fantasy-Kinderbuchreihe ein absolutes Lese-Muss!
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Es braut sich was zusammen!
Es gibt einen neuen Lehrer an der Schule der Bösewichte: den berüchtigten Drachenreiter Felix Frostbeule. Die Klasse Z hat großen Respekt vor ihm und seinen Lektionen über giftige Bestien und Fabelwesen – einzig Werwolf Bram ist misstrauisch. Hat Frostbeule wirklich vor, alle Drachen aus dem Wald des Wahnsinns zu stehlen?
Böse zu sein, war noch nie so lustig.
Für Jamie, meinen Zwillingsbruder, besten Freund und Rundum-Schübbeldidüb!
X
»Und Drachen haben doch einen Po, Zackenzehe«, beharrte der Geist Buhulia.
»Nein, haben sie nicht, Buhulia. Das haben wir doch alles schon durchgekaut«, erwiderte Skele-Ted Le Bone und blickte sich Hilfe suchend nach seinen Freunden um.
»Aber wenn sie keinen Po hätten, würden sie doch explodieren«, entgegnete Buhulia hartnäckig.
»Wo ist denn dein Po, Buhulia?«, fragte Mona, die Elfenhexe, und betrachtete ihre Geist-Freundin eingehend.
Buhulia schnappte theatralisch nach Luft. »Man fragt doch eine Dame nicht nach ihrem Po!«
Werwolf Bram lachte, als er seine Freunde, die Rosinenschrecken, so reden hörte. Genauer gesagt, drei von seinen Freunden, abzüglich des Löwen Lummer, der vor Unterrichtsbeginn seinen »Augen noch etwas Ruhe gönnte« und im Schlaf leise schnarchte.
Es war jetzt zwei Monate her, seit Bram auf die weltberühmte Schule der Bösewichte gekommen war, auf der junge Schurkenanwärter lernen, so richtig böse zu sein. In der ersten Schulstunde war er mit Mona, Buhulia, Ted und Lummer zu einem Team vereint worden, das sich bald den Namen Rosinenschrecken gab. Am Ende von Brams erster Woche hatte die Truppe bei einem Wettstreit im Irrlicht-Irrgarten mitgemacht, wo er einem gigantischen Drachen begegnet war. Am Ende hatte er dann den begehrten Titel des
Bösewicht der Woche
gewonnen, eine Auszeichnung für Schüler, die sich im Unterricht als die schlimmsten von allen erwiesen hatten.
Seit jenem Abenteuer im Irrlicht-Irrgarten wollte Buhulia ihren Freunden einreden, dass der Drache dort ein wahnsinnsgroßes Hinterteil hatte.
»Das ist eine sehr interessante Feststellung, Mona. Hast du einen Po, Ted?«, fragte Lummer, frisch aus seinem Nickerchen erwacht. »Oder verliert man den, wenn man zum Skelett wird?«
Ted schüttelte den Kopf und nahm den Arm aus seinem Gelenk, um ihn wie eine Waffe zu schwingen – was bedeutete, er war auf Kampf eingestellt. »Ja, ich habe einen Po, aber das geht dich nichts an. Apropos, hier kommt der größte Po von allen.«
Wie aufs Stichwort kam ihr Klassenlehrer, Meister Mürrepo, hereingeschlendert. Er sollte sie durch ihre Schulzeit begleiten und darüber hinaus noch in den Fächern Giftmischen und Richtig fliehen unterrichten. Mit ihm war nicht zu spaßen. »Guten Morgen, ihr hirnlosen Schwachköpfe. Ach, was ist das wieder für ein wundervoller Tag!«
Hinter ihm schwebte lautlos ein geheimnisvoll aussehender Mann fast wie ein Geist ins Klassenzimmer. Seine Füße machten keine Geräusche, hinterließen aber Spuren von Frost auf dem Holzboden. Er hatte schneeweiße Haut, und seine eisblauen Augen spähten mit ihrem Blick den Raum aus, als wollten sie sich geradewegs in die Schurkenanwärter hineinbohren. Sein Haar war wie mit Frost überzogen, und er trug ein funkelndes Gewand mit glitzernden Schneeflocken.
»Das ist Felix Frostbeule«, verkündete Meister Mürrepo. »Er ist ein Schurkenkollege und wird ab jetzt an unserer Schule unterrichten. Eigentlich sollte er schon zu Beginn des Schuljahres hier sein, wie wir übrigen geplagten Lehrer, aber er war vollauf damit beschäftigt, überall auf der Welt sein Unwesen zu treiben. Er wird euch alles beibringen, was ihr über grausige Monster wissen müsst, aber sein Spezialgebiet sind Drachen.«
Als sie das Wort »Drachen« hörte, setzte sich die Klasse Z kerzengerade hin. Der geheimnisvolle Fremde hatte jetzt die volle Aufmerksamkeit. Die Rivalen der Rosinenschrecken, die Todesfürsten, konnten sich kaum noch beherrschen. Frank saß mit gezücktem Stift da, Stachel, das Krokodil, schnappte mit seinem Maul nach Kater Alfred, um ihn von seiner Katzenwäsche abzuhalten, Herr Kröt leckte sich angriffslustig die Lippen, und der Wahnfee fielen fast die Augen aus dem Kopf. Sogar Brams Fell kribbelte bei der Aussicht, etwas über die sagenumwobenen Kreaturen des Bösen zu erfahren.
»Sind Sie schon mal auf einem Drachen geritten?«, rief Frank.
Felix Frostbeule nickte mit einem eitlen Grinsen. »Ja, das bin ich. Drachen lassen nicht jeden auf sich reiten. Nur die schlimmsten Bösewichte dürfen das, und nur wenige haben es geschafft, aber ich gehöre dazu«, prahlte er.
Mona verdrehte die Augen. Mit seiner Angeberei konnte der Lehrer bei ihr schon mal nicht landen.
Felix Frostbeule fuhr fort: »Wisst ihr, Drachen lieben Schurken. Wenn ihr den Winterwarzen beitretet, meinem exklusiven Klub, in dem ihr lernen könnt, ein Drachenmeister wie ich zu werden, erfahrt ihr mehr. Anmeldeformulare werden in Kürze vor dem Speisesaal ausliegen.
In meinem Unterricht über Grausige Monster kommen Drachen nicht vor, da seid ihr bei den Winterwarzen goldrichtig. Danke, Meister Mürrepo, dass Sie mich vorgestellt haben. Hat mich gefreut, Klasse Z. Bis nach dem Mittagessen dann zu unserer ersten Stunde. Tschüssi.«
Meister Mürrepo wurde rot, und Bram hätte schwören können, dass er ihn unter seinem Umhang hüpfen sah. War er etwa … ein Fan?! Bram schaute schnell auf sein Pult hinunter, um nicht laut loszulachen.
»Überhaupt kein Problem, Felix«, schleimte Meister Mürrepo, während der andere Lehrer sich nicht einmal mehr umdrehte. »Was für ein schreckliches Schuljahr doch vor uns liegt, Klasse Z! Und jetzt zum heutigen Unterricht …«
»Meister!« Herrn Kröts Hand schoss nach oben. »Werden wir auf Drachen reiten?«
»Was habe ich euch gesagt? – In meinem Klassenzimmer wird nicht die Hand gehoben. Gute Manieren sind hier nicht erwünscht.« Meister Mürrepo blickte finster. »Und sei nicht albern! Kein Drache würde dich oder sonst einen von euch auf sich reiten lassen. Ihr seid alle zu schwach, dumm und jung – vor allem du, Bram.«
Bram sah seinen Lehrer frustriert an. Obwohl er doch schon in seiner ersten Woche an der Schule Bösewicht der Woche geworden war, hackte Meister Mürrepo immer noch ständig auf ihm herum. Mutig sagte er: »Vielleicht werden Sie sich ja noch wundern. Schließlich haben wir ja auch den Irrlicht-Irrgarten geschafft.«
Meister Mürrepo tat das mit einem Schwenk seines gewaltigen Ärmels ab. »Heute geht es nicht um Drachen –«
»Wie viele Drachen leben im Wald des Wahnsinns?«, fiel die Wahnfee ihm ins Wort.
Meister Mürrepo seufzte genervt. »Wir haben hier bei uns im Wald des Wahnsinns die größte Drachenstaffel der Welt. Die Schule hat schon seit Jahrhunderten eine Abmachung mit ihnen. Sie dürfen ungehindert im Wald umherstreifen und schützen dafür unsere Grenzen vor Angriffen.«
»Angriffe?!«, rief die Wahnfee erschrocken. »Wer sollte denn die Schule der Bösewichte angreifen?«
»Helden. Schurkenkollegen, die die Welt erobern wollen. Umherziehende Fremde. Es gibt viele Möglichkeiten. Ich behaupte mal, dass die Schule der Bösewichte ohne den Schutz der Drachen gar nicht mehr existieren würde. Vor langer Zeit schon hätten unsere neidischen Feinde sie in Schutt und Asche gelegt.« Meister Mürrepo verzog das Gesicht. »Und wer mich jetzt noch nach Drachen fragt, den werfe ich ihnen zum Fraß vor. Ist das klar?« Die Augen des Lehrers glühten bedrohlich.
Die Klasse blieb stumm.
»Endlich Ruhe!« Der Meister lächelte. »In den nächsten Monaten gibt es noch viel zu lernen, und vor den Ferien steht dann die Abschlussprüfung an. Wenn ihr dabei durchfallt, dürft ihr nicht auf die berühmte Schneegestöberparty!«
Das versetzte alle in freudige Erregung. Die Schneegestöberparty zum Ende des Winterhalbjahres galt in der Schule als die Party des Jahres!
»Die solltet ihr wirklich nicht verpassen«, fuhr Meister Mürrepo fort. »Daher wollen wir euch für die heutige Stunde in Entwaffnen mal mit ein paar Tanzübungen in Schwung bringen.«
»Tanzen?«, kreischte Buhulia.
Die Schüler warfen sich entgeisterte Blicke zu. Mona glitt so tief auf ihren Stuhl hinunter, dass nur noch ihr Hut mit dem HAU-AB-Anstecker zu sehen war. Bram saß so reglos wie möglich da, in der Hoffnung, dadurch unsichtbar zu werden.
»Ganz richtig!«, erwiderte Meister Mürrepo. »Bei der Schneegestöberparty werdet ihr eure Mitschüler auf der Tanzfläche schlagen müssen, und das Training in Gelenkigkeit wird euch auch bei künftigen Kämpfen nicht schaden. Wartet nur, bis ihr meine Höllischen Hakenschläge, Teuflischen Todeswirbel und Rasanten Rückwärtssaltos seht!«
»Lächerlich«, stöhnte Mona.
»FA-BEL-HAFT!«,
rief Buhulia.
»Kennt ihr schon meinen Schwefligen Schwanzschwenk? Einmal hätte ich damit fast meiner Freundin Spukhilde ein Auge ausgestochen. Soll ich ihn mal vorführen?«
»Das ist nicht nötig, Buhulia«, sagte Meister Mürrepo hastig, bevor sie noch Unheil anrichtete. »Überlass das Tanzen und Unterrichten lieber mir. Und jetzt bildet Paare, und dann zeige ich euch, wie man Höllische Hakenschläge macht.«
Alle stöhnten, bevor sie sich unter großem Gedränge eilig einen Partner suchten. Hinter ihnen schloss sich mit einem Knall die Tür des Klassenzimmers. Mona verdünnisierte sich unter dem Vorwand, ganz plötzlich an einer Krankheit namens Walzerwurm zu leiden.
Bram wollte ihr gerade folgen, da riss ihn ein tanzender Meister Mürrepo von den Füßen und drohte, ihn am Boden festzunageln, sollte er sich noch einen Zentimeter der Tür nähern. Erschrocken willigte Bram ein, zu bleiben.
»Wie es aussieht, haben alle einen Partner … nur du nicht, Bram.«
»Dann lasse ich diesen Tanz eben aus.« Erleichtert zuckte Bram die Achseln. Er wollte sich sowieso nur ungern blamieren.
»Von wegen! Dann musst du eben mit mir tanzen«, erwiderte der Lehrer, packte Brams Pfote und wirbelte ihn durchs Klassenzimmer.
Brams Fell wurde ganz heiß. Seine Freunde würden ihm das ewig anhängen. Als wären seine schwachen Schurkeninstinkte nicht schon peinlich genug, musste er jetzt auch noch mit seinem Lehrer tanzen. Ihm war, als hörte er Buhulia schon »Mürrebrami« flüstern.
»Wehe, du trittst auf mein Gewand«, warnte Meister Mürrepo. »Okay, Klasse Z, und jetzt zum Höllischen Hakenschlag.«
»Was macht der Rücken?«, fragte Ted, als Bram versuchte, sich zu recken. »Ich kann dir eine gute Knacktechnik zeigen.«
»Nein, danke«, erwiderte Bram. »Dass Meister Mürrepo mich aber auch dermaßen auf den Boden knallen musste. Ich dachte, wir würden tanzen, nicht ringen.«
Die Rosinenschrecken saßen im Speisesaal um einen Tisch und aßen glibberige Wurstbrote – der Glibber kam von einem Berg Ketchup, der Bram aussehen ließ wie einen Vampir. Selbst Mona war dabei, nachdem sie wie durch ein Wunder mit einem Mal wieder gesund war.