Seelenverwandt - Andi LaPatt - E-Book
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Andi LaPatt

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Beschreibung

Susan und Paul Kaimer sind seit über zwanzig Jahren verheiratet, weniger miteinander als vielmehr Paul mit seinen Affären und seiner großkotzigen Art und Susan mit den Hollywoodstreifen aus Amerika und dem Alkohol. Als ihr Sohn Freddie auszieht, stellt dies das Paar vor eine neue Herausforderung, sich selbst und dem Anderen neu zu begegnen. Während Freddie als Drummer in seiner Band „Morpheus“ dem großen Erfolg dank einem Auftritt mit der Band „Steinmann“ näher kommt, verliebt sich sein bester Freund und Sänger Tom ausgerechnet in seine Mutter, obwohl die Frau überhaupt nicht seinem Beuteschema entspricht. Paul entdeckt indessen seine Schwächen als Mann, gerät auf den Weg der Besserung und will mit der Hilfe des langjährigen Freundes Ricardo seine Frau zurückzugewinnen, der wiederum selbst gerade vor den Trümmern seiner Ehe steht. Susan nimmt Freddie’s Auszug als Weckruf ihrer Seele, den Sinn des Lebens zu finden und dabei über ihre eigenen Dämonen zu stolpern. „Seelenverwandt“ ist eine Hommage an die Liebe, denn sie wird am Ende siegen. Und wir finden sie meist dort, wo wir sie am wenigsten vermuten.

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Seitenzahl: 486

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Andi LaPatt

Seelenverwandt

… und warum sie IHN haben muss

Ein Buch aus dem FRANZIUS VERLAG

Buchumschlag: Jacqueline Spieweg

Lektorat/Korrektorat: Petra Liermann

Satz, Herstellung und Verlag: Franzius Verlag

Druck und Bindung: SDL, Berlin

ISBN 978-3-96050-016-2

Alle Rechte liegen beim Franzius Verlag

Hermann-Ritter-Str. 114, 28197 Bremen

Copyright © 2016 Franzius Verlag, Bremen

www.franzius-verlag.de

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Ver-wertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks

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Inhaltsverzeichnis

Ge – danke

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Über die Autorin

Weitere Veröffentlichungen der Autorin

Veröffentlichungen des Franzius Verlages:

Ge – danke

Wer bist du, der den Blick mir schenkt

Im Spiegel kritisch auf das Böse blickt

Bist du es, Seelenunheil oder nicht

Wessen Stimme erhebst du heut‘

Bin ich ich und doch nicht du

Wessen du erhellst mein Sein

Bin ich denn mein eigen Ich

Wo kann ich finden mein

Ich bin es, höre ich es doch

Das Leben, das ich stets vermied

Geschenkt von meiner Seele mir

auf dass mein Leben eines sei

Kapitel 1

Der melodiöse Blues erfüllte leise und sanft den großen Raum, in dem sich die Gäste tummelten. Geklimper des imposanten Flügels erhellte die Stimmung und überzog die Atmosphäre in dem Raum mit einem samtenen Film. Ein Mittfünfziger verdrehte seinen Körper rhythmisch mit dem Saxofon in der Hand und versank in den massig sanften Tönen des großen Instruments. Imposante Säulen teilten eine riesige Halle und gaben der Party ein glamouröses Ambiente. Abendkleider glitzerten um die Wette mit den Kronleuchtern, während das Stimmengewirr geradezu einschläfernd wirkte. Der einladende Tisch in der Mitte hatte Stunden zuvor ein reichhaltiges Buffet getragen, das längst leergefuttert worden war. Als Zeitzeugen stapelten sich schmutzige Teller darauf. Kerzen tropften, zur Hälfte heruntergebrannt, ihren Wachs auf die Tischdecke, und die ersten Blumen in den Bodenvasen ließen ihre Köpfe hängen. Ihren Zweck erfüllt, um an diesem Abend zu strahlen, waren sie in sich zusammengesunken, als wollten sie einen erholsamen Schlaf einfordern.

Susan stand etwas verloren zwischen herausgeputzten Menschen herum, eingehüllt in ein Designerkleid und den Nebel zuviel getrunkenen Champagners. Irgendeine Blondine redete unaufhörlich auf sie ein, während sie weiter freundlich lächelte und in regelmäßigen Abständen ebenso freundlich nickte, wobei sie keinen blassen Schimmer hatte, was die Frau ihr eigentlich erzählte. Es interessierte sie auch nicht, was die Frau da verzapfte. Sie sah sich um und langweilte sich. Mit einem Finger spielte sie an einer Haarlocke ihrer braunen Haare herum. Sie musste mit den hohen Pumps das Gleichgewicht ausbalancieren, als sie sich umdrehte. Der Champagner machte sich bemerkbar. Nüchtern hätte sie diesen Abend ohnehin nicht ertragen.

Schließlich erblickte sie Paul, wie er mit einer jungen Frau angeregt diskutierte. Schon wie er dastand, ging ihr auf die Nerven. Sein Lachen reichte bis zu den angegrauten Schläfen, während er mit beiden Händen sprach. Einen Instinkt hatte sie dafür, sie hatte es gewusst. Es widerte sie an, wie er dieses junge Ding anlachte, wie er mit seinen Gesten um sie buhlte. In diesen Situationen hatte er eine ganz eigene Art, seine Hände zum Gestikulieren zu benutzen, den Kopf nach hinten zu beugen und sein Lächeln in die Runde zu werfen, die alle weiblichen Gäste dahinschmelzen ließ. Lange war es her, dass er sie so angelächelt hatte.

Sie schnaubte verächtlich und stellte das Champagnerglas dem Kellner aufs Tablett, der gerade an ihr vorüberging.

„Möchten Sie noch ein Glas?“, fragte dieser sie charmant und war stehengeblieben. Ein junger Herr mit Föhnfrisur mit den Überbleibseln der pickelbehafteteten Teenagerzeit, die sich wahrscheinlich zu lange für ihn in die zwanziger Jahre ausgedehnt hatten. Bei seinem zum Scheitern verurteilten Versuch, Susan anzulächeln, schüttelte sie nur ohne abzuwarten den Kopf.

Der junge Kellner, mehr einem Pinguin gleichend in seinem aufgebügelten Frack, suchte freundlich Augenkontakt, den Susan nicht erwiderte. Dann wandte sie sich an die Blondine: „Wenn Sie mich bitte entschuldigen.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und schritt auf Paul zu, höchst angestrengt, möglichst gerade zu gehen, weil niemand merken sollte, wie viel sie schon intus hatte.

Ohne Umschweife und ohne jeglichen Respekt für das Gespräch stellte sie sich zwischen Paul und die fremde Frau.

„Ich möchte bitte gerne gehen“, sagte sie in scharfem Ton.

Es war ihr egal, dass sie die junge Frau in einer anregenden Erzählung unterbrochen hatte. Paul sah sie wütend an.

„Wir unterhalten uns gerade.“

„Das sehe ich“, kommentierte Susan schnippisch.

Die junge Frau blickte verwundert zu ihr auf. Ihr makelloses, junges Gesicht schrie Susan ihr eigenes Altwerden entgegen. Volle, nachgezogene Lippen, die nur darauf warteten, geküsst zu werden, und professionell geschminkte Augen, dazu verlängerte Wimpern, die der ohnehin schon attraktiven Frau noch mehr Anziehungskraft zu verleihen schienen.

„Wir können uns auch später weiter unterhalten“, versuchte die Frau nun, die Situation zu entschärfen. Mit einer Brille hatte sie versucht, das attraktive Gesicht auf intelligent zu trimmen, offenbar funktionierte der Trick bei Männern.

„Später?“, fragte Susan in einer eigenartigen Tonlage, die Paul genervt durchatmen ließ. „Sie entschuldigen uns bitte. Es tut mir sehr leid. Meine Frau fühlt sich nicht wohl. Ich werde sie besser nach Hause bringen.“

Susan stand in fordernder Manier neben ihrem Mann und tippelte mit dem Fuß auf den Boden, während sie ihre kleine Tasche wie zum Schutz vor den Unterleib hielt. Der Champagnerkonsum hatte die Farbe aus ihrem Gesicht weichen lassen, oder war es die Anstrengung, den Abend irgendwie durchzustehen?

„Natürlich“, erwiderte die junge Frau verständnisvoll und wünschte ihnen einen schönen Abend.

Ohne sich um seine Gattin zu kümmern, marschierte Paul zum Ausgang, wo er der Garderobiere seine Plakette mit der Nummer 56 aushändigte. Sie kam wenig später mit einem Jackett und einem hellbraunen Kaschmirmantel zurück und reichte die Sachen Paul. Er bedankte sich bei ihr, zog sich seine Jacke über und hielt Susan wortlos den Mantel hin, ohne sie dabei eines Blickes zu würdigen.

„Hat man Ihren Wagen schon vorgefahren?“, fragte die Garderobiere ihn überfreundlich. Im Hintergrund waren noch immer Flügel und Saxofon zu hören, die mit ihren Klängen immer leiser werdend nach draußen schlichen.

Die Garderobiere selbst war wie aus dem Katalog einer Cateringfirma, die perfekt gekleidet hinter einem Tresen ein Lächeln aufgesetzt hatte, wie in einem Hollywood-Streifen.

„Nein, wir haben uns soeben erst entschlossen nach Hause zu gehen. Meine Frau fühlt sich nicht wohl. Wenn Sie so freundlich wären“, bat Paul und reichte seinem weiblichen Gegenüber Trinkgeld, um die Angelegenheit zu beschleunigen, was mit einem anerkennenden Blick und einem leisen „Dankeschön“ quittiert wurde.

Sofort tippte die Garderobiere mit perfekt manikürten Fingernägeln etwas in ihren Laptop ein, das Klicken auf den Tasten war deutlich zu hören. „Natürlich, Herr Kaimer, Ihr Wagen wird soeben aus der Garage gefahren.“

Paul nickte ihr kurz zu, dann wandte er sich ab.

Susan hatte sich den Mantel über den Arm gelegt. Alkoholgeschwängert nahm sie nicht alles deutlich wahr. Er sprach kein Wort mit ihr. Sie blickte zu Boden, sagte nichts. Ein paar Minuten standen sie verloren herum, während ein sanftes „Ping“ die Garderobiere darauf aufmerksam machte, dass sie eine Nachricht erhalten hatte, die in Zusammenhang stand mit dem großzügigen Trinkgeld, das sie soeben erhalten hatte.

„Ihr Wagen steht jetzt draußen bereit, Herr Kaimer. Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen beiden. Es war schön, Sie hiergehabt zu haben.“ Mit strahlend weißen Zähnen lächelte sie ihnen den Abendgruß entgegen, während ein weiterer Pinguin die Türe zum Hauptausgang öffnete.

„Vielen Dank, und richten Sie Herrn und Frau Huber unseren Dank aus und dass wir frühzeitig aufbrechen mussten.“

Ein beinahe eisiger Wind begrüßte sie hinter der Türe, die sie öffneten. Drinnen war es behaglich warm gewesen und hatte niemanden an die Jahreszeit erinnert, die auf den Straßen der Stadt auf sie lauerte. Der Bentley stand vor der Tür, ein junger Mann in Anzug und Krawatte war gerade ausgestiegen und hielt Paul die Türe auf.

„Ich habe mir erlaubt, für Ihre Frau die Sitzheizung bereits zu aktivieren. Um diese Jahreszeit ist es schon sehr kalt“, erklärte er Paul und zog die dunkle Jacke enger an sich.

„Das ist sehr aufmerksam, vielen Dank“, antwortete Paul teilnahmslos und drückte dem Mann 50 Schweizer Franken in die Hand.

„Nichts zu danken, oh. Ich habe zu danken.“ Er wuselte zur anderen Seite herum und hielt Susan galant die Autotüre auf. „Einen wunderschönen, guten Abend wünsche ich Ihnen noch“, trumpfte er etwas zu freundlich auf. Anerkennend betrachtete er die Frau und suchte den Augenkontakt. In Alkohol getränkt erkannte Susan den Flirtversuch nicht und war damit beschäftigt, ansatzweise etikettengerecht einzusteigen, um sich nicht vollständig zu blamieren.

Hinter ihr schloss er die Autotüre, Paul schnallte sich an und fuhr ruppig los mit der Edelkarosse. Im Rückspiegel folgten ihm die verständnislos dreinblickenden Augen des jungen Mannes, der den Wagen aus der Garage gefahren hatte. Die Blicke, mit denen er den Luxuswagen bedacht hatte, waren Paul sehr wohl aufgefallen. Nun gut, ein Bentley fuhr tatsächlich nicht jedermann, aber Paul war auch nicht jedermann.

Paul bedeutete der Bentley wenig. Er hatte ihn damals einfach haben müssen. Ein weiteres Objekt in seiner Trophäensammlung. Was bedeuteten schon ein paar hunderttausend Franken mehr oder weniger.

„Musste das sein?“ fragte er ungehalten, während sonst nur der Klang des Bentleys die Fahrt begleitete.

„Ich weiß nicht, was du meinst“, erklärte Susan in ruhigem Ton und starrte aus dem Fenster in die Nacht hinaus, ihre Tasche auf dem Schoß stehend, als müsste sie jederzeit flüchten können.

„Das gerade, vorhin.“

„Mir ist nicht gut, ich möchte nach Hause, das ist alles.“

„Aha, das ist alles“, sagte Paul sarkastisch.

„Was?“, fauchte Susan.

Im Wageninnern war es schnell warm geworden. Die Sitzheizung hatte ebenfalls dafür gesorgt, dass die Jahreszeit mit ihren tiefen Temperaturen draußen geblieben war.

„Es ist immer dasselbe“, raunzte er zurück. Die Augenbrauen zusammengezogen konzentrierte er sich auf die nächtliche Straße.

„Was ist jetzt schon wieder nicht in Ordnung? Ich habe keinen Ton gesagt“, fuhr sie ihn an. Dann schrie er zurück: „Nein, du sagst nichts, aber was du nicht sagst, schreit mich lauter an als die Band vorhin da drinnen.“

„So, tut sie das, ja?“

Er schaute nicht mehr auf die Straße, sondern blickte sie voller Abscheu von der Seite an.

„Sieh auf die Straße“, mahnte sie ihn.

„Sag mir nicht, was ich zu tun habe“, antwortete er.

„Sieh auf die Straße“, wiederholte sie laut und fingerte an ihren Haaren herum. Trotz des Alkoholnebels war ihr mulmig zumute, und sie blickte besorgt auf die Fahrbahn.

„Fährst du, oder fahre ich?“, meinte er wütend. Er hielt den schweren Wagen nicht gerade auf der Hauptstraße. Der Alkohol hatte auch in Pauls Blut nebulöse Spuren hinterlassen.

„Soll ich fahren?“, fuhr sie ihn an.

„Wie denn, du bist wieder mal betrunken. Aber das ist nichts Neues. Das ist dein liebstes Hobby.“

„Ach, und warum wohl? Dich kann man nüchtern nicht mehr ertragen.“

„Und darum musst du uns ausgerechnet vor unseren Freunden bloßstellen?“

„Ich stelle uns bloß? Ich? Wie wäre es denn damit: Du musst dich immer mit diesen jungen Dingern herumtreiben. Was ist wohl peinlicher? Ein in die Jahre gekommener Gigolo, der in seinem Wahn, nicht älter werden zu wollen, immer jüngere Hühner aufreißen muss.“

„Ach, darum geht es? Sind wir wieder bei der Eifersuchtsnummer?“

„Eifersucht, worauf soll ich denn noch eifersüchtig werden?“ Susan lachte gekünstelt auf.

„Auf diese jungen Hühner, wie du sie nennst.“

„Denen bist du doch viel zu alt. Merkst du nicht, wie peinlich das ist?“

„Peinlich also, ja? Du glaubst, die wollen mich nicht? Dann hör mal gut zu. Ich habe wenigstens noch ein aktives Sexleben, im Gegensatz zu dir.“

Das saß.

Susan schluckte ihren Schmerz herunter. Das war genau das Thema, das sie gehofft hatte, nicht mehr anschneiden zu müssen. Worte, die ihr ins Gesicht peitschten, mehr noch, als wenn er sie wirklich geschlagen hätte. Sie antwortete nicht, während Paul triumphierend auf die Straße blickte. Schon nach wenigen Metern bereute er seine Aussage, und als sie weiter schwieg, legte er seine Hand besänftigend auf ihren Oberschenkel: „Es tut mir leid.“ Sie schob seine Hand weg und blieb ihm die Antwort schuldig. Traurig schaute sie aus dem Fenster. Der Schmerz konnte sie dieses Mal nicht erdrücken. Sie hatte mit ausreichend Champagner dafür gesorgt, dass er sie wenigstens nicht mit voller Wucht traf.

Die Fahrt durch St. Gallen wurde nur begleitet von den Lichtern der Stadt und dem Sound des Bentleys. Sie sprachen kein weiteres Wort mehr. Als Paul um die altbekannte Kurve bog, holte er den Handsender aus der Mittelkonsole, und es öffnete sich das Garagentor, das sich langsam zur Seite schob, während in der Tiefgarage die Lichter ansprangen und diese Meter um Meter erhellten. Das Dröhnen des Bentleys hallte wider, als er in die Tiefgarage einfuhr. Paul stellte den Wagen auf seinen Platz, direkt neben dem weißen Porsche 911 Cabrio, den er seiner Frau gekauft hatte. Susan hatte Mühe, aus dem Wagen auszusteigen, denn der Champagner und die hohen Schuhe machten ihr zu schaffen. Als Paul ihr zur Hilfe eilen wollte, stieß sie ihn von sich, riss den Mantel aus dem Sitz des Bentleys und stolperte an ihm vorbei. „Susan, es tut mir leid“, rief er ihr hinterher, während sie in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel kramte. Er holte sie ein und steckte den Schlüssel aus seinem Schlüsselbund in den Zylinder für den Liftzugang. Nach einem kurzen Rauschen und einem hellen Geräusch öffnete sich der Lift. Paul drückte den Knopf zur obersten Etage und bestätigte mit dem Schlüssel den direkten Zugang zu ihrer Wohnung.

Als sie das Penthouse betraten, warf Susan den Mantel in eine Ecke, streifte sich die Stöckelschuhe von den Füßen, die sie auf dem Weg liegen ließ und verschwand wortlos im Bad. Hinter Susan herräumend nahm ihr Mann die Schuhe sorgsam in seine Hände und las den Mantel auf. Sein Weg führte ins Ankleidezimmer, wo er die Sachen verstaute und sich schließlich in den Chesterfield-Sessel sacken ließ. Die Hände ins Gesicht vergrabend atmete er einen Moment schwer und schlüpfte schließlich aus seinem Jackett. Dann zog er sich die Schuhe langsam aus und blieb im Dunkeln sitzen. Er brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. Möglicherweise hätte auch er nicht mehr fahren sollen. An diesem Abend waren die Gespräche weitaus weniger interessant gewesen als der Rotwein. Paul dachte über die junge Frau nach, eine attraktive Schönheit, die ihm unter anderen Umständen den Kopf hätte verdrehen können. Er hörte die Toilettenspülung, dann wurden zwei Türen geknallt, und damit wusste er, dass er im Gästezimmer schlafen würde in dieser Nacht.

Als Paul am nächsten Tag in die Küche kam, saß sein Sohn Freddie am Tisch und spielte am Smartphone ein Game. Geistesabwesend begrüßte er seinen Vater und bemerkte nicht, wie die Herbstsonne ihre Strahlen in der Küche verteilte.

„Hast du kein Frühstück gemacht?“, wollte er von seinem Sohn wissen.

„Ich konnte nicht wissen, wann ihr aufsteht“, meinte Freddie, während mechanische Töne aus dem Handyspiel die Küche erfüllten. Außer Freddie musste niemand aus dieser Familie gezwungenermaßen zu einer christlichen Zeit am Arbeitsplatz sein. Paul entschloss selbst, wann er gedachte, im Büro aufzutauchen, und Susan war Hausfrau und Mutter, vor allem aber Unternehmergattin.

Freddie unterbrach sein Spiel und blickte auf. „Magst ‘n Kaffee?“, fragte er seinen Vater und legte das Smartphone zur Seite. Dieser nickte.

„Setz dich, ich mach dir einen“, meinte er.

Paul sah aus den riesigen Fenstern auf die große Dachterrasse hinunter in die Stadt. Das Surren der Kaffeemaschine drang an seine Ohren, und schließlich tauchte das warme Kaffeearoma die Küche in eine erfrischende Welle des Erwachens. Der Blick über die Stadt bescherte ihm auch die Erkenntnis, dass der Herbst bereits weit fortgeschritten war. Viele Bäume hatten ihre bunten Kleider zum großen Teil bereits abgelegt und erinnerten einen an die bevorstehende weiße Pracht, die sich bald über die Stadt senken würde. Gedankenverloren starrte Paul durch die großen Glasscheiben und überlegte, wie lange es wohl noch dauern würde bis zum ersten Schnee.

Er schüttelte schließlich den Kopf und drehte sich wieder zum Tisch.

„Was spielst du da?“, wollte Paul wissen und blickte neugierig auf das Smartphone seines Sohnes.

„Hehe, lach mich nicht aus. Das ist ein Farmerspiel. Eigentlich ist es für Kinder, aber es entspannt enorm“, erklärte Freddie und tippte auf den Display des Telefons.

„Willst du plötzlich Farmer werden?“, fragte Paul gespielt amüsiert.

„Nein, Gott bewahre. Ich bin froh, dass ich diese Ausbildung hinter mir habe“, jammerte Freddie.

„Ausbildung ist gut. Aber ohne Weiterbildung wirst du nicht weit kommen, Freddie“, erklärte Paul seinem Sohn.

„Bitte, nicht schon wieder diese Leier, ja?“

„Aber es ist wahr. Freddie, ich bitte dich. Du bist ein einfacher Polymechaniker, verdienst gerade mal 4600 Schweizer Franken im Monat. Wie willst du damit in der Schweiz eine Familie ernähren?“

„Die Diskussion hatten wir schon.“ Freddie erinnerte sich grau an die Endlosschleife, in die sie jedes Mal gerieten, wenn es um dieses Thema ging. Der Dorn im Auge seines Vaters – wie sehr ihm das doch langsam egal war.

„Es ist meine Pflicht als Vater, dafür zu sorgen, dass du glücklich wirst.“

„Und das kann ich nur mit einem leitenden Posten, einer Krawatte um den Hals und viel Geld?“

„Freddie, nicht schon wieder das.“

„Doch, genau das. Wir diskutieren im Kreis, Dad. Interessiert es dich überhaupt, was mich glücklich macht?“

„Natürlich, Freddie, aber Musik kannst du in deiner Freizeit machen. Davon kannst du nicht leben.“

„Sagt wer?“

„Sage ich.“

„Und woher willst du das wissen?“ Freddie war es leid, darüber zu diskutieren. Seinem Vater war Geld wichtiger als die Familie, als alles andere. Er hatte doch keine Ahnung, was es hieß, wirklich zu leben.

„Jahrelange Erfahrung.“ Paul schaute seinen Sohn an.

„Womit? Mit Musik?“ Freddie wich seinem Blick nicht aus. Sein Vater hatte keine Ahnung vom Musikbusiness.

„Nein, aber ich sehe doch, wie die jungen Leute sich was vormachen.“ Paul fand es naiv, ernsthaft daran zu denken, von der Musik leben zu können. Er verstand nicht, wie Freddie so blind sein konnte. Schließlich war er doch eigentlich ein kluger Junge. Mit seinen Talenten hätte es Freddie weit bringen können, und Paul hatte die nötigen Kontakte dazu.

„Dad, bitte, lass mich meinen Weg gehen.“

„Ich möchte dich nur vor einem großen Irrtum bewahren.“

„Ich weiß, du meinst es gut.“

Freddie blickte seinen Vater an, als er ihm die Tasse mit dem Kaffee hinstellte. Der Duft des Bohnengetränks tanzte um seine Nase. „Dad, ich habe eine Ausbildung gemacht, wie du von mir verlangt hast, vier ganze Jahre lang. Ich habe gute Noten nach Hause gebracht, ich hab einen guten Ruf, hab sogar ein Diplom erzielt, und ich habe einen bezahlten Job, zu dem ich jeden Morgen hingehe. Das war unser Deal.“

„Aber das kann doch nicht alles sein.“ Paul nestelte an seiner Krawatte herum und strich sein Hemd glatt.

„Das ist auch nicht alles. Wir haben einen neuen Bassisten.“ Freddies Gesicht hatte sich aufgehellt. Einen guten Bassisten zu finden, war schwer genug gewesen. Eine ewige Geschichte, und jetzt endlich hatten sie den richtigen Mann in der Band. Freddies Gesichtszüge entspannten sich, wenn er an die letzte Probe dachte.

Musik war sein Leben, dafür ging er arbeiten, damit er sich den Luxus erlauben konnte, Musik zu machen, sich die Instrumente zu leisten, alles dafür zu geben und auf der Bühne zu stehen. Die Sache mit der Ausbildung und dem Job, das war der Deal gewesen, der einzigartige Verkauf seiner Seele, damit er seinen Weg gehen konnte. Eine Ausbildung zum Polymechaniker, vier lange Jahre voller unnützem Zeug, wenn man ihn fragte, aber er hatte durchgebissen, um der Musik willen, seiner Seele willen. Jetzt hatte er den Job, um monatlich Kohle zu verdienen, aber seine Seele hungerte nach echter Befriedigung, denn die Musik, die nährte ihn wie nichts sonst. Er würde alles dafür geben, um eines Tages ganz von der Musik zu leben und noch mehr Konzerte zu geben.

Freddie wollte gerade euphorisch davon berichten, wie sie den Bassisten gefunden hatten, als ihn sein Vater unterbrach und die Bilder vor seinem inneren Auge unsanft abwürgte.

„Freddie, wach endlich auf. Musik ist gut und schön, aber…“

Diesmal war es an Freddie, seinem Vater ins Wort zu fallen: „Nein, ich will das nicht mehr hören. Ich habe meinen Teil der Abmachung eingehalten. Ist es dir peinlich, dass ich nur ein einfacher Handwerker geworden bin?“ Er hatte oft das Gefühl gehabt, dass es seinem Vater nicht passte, dass er diesen Beruf ergriffen hatte. In seinen Augen und mit seinem Können hätte er eine kaufmännische Karriere mit Berufsmatura anstreben müssen oder direkt ins Studium gehen. Was wusste sein Vater schon? Ein älter werdender Herr mit großem Portemonnaie, der sich viel zu junge Frauen anlachte und einen Wagen fuhr, den er nicht einmal wertschätzte.

„Nein, natürlich nicht. Darum geht es auch nicht. Aber glaubst du ernsthaft, du könntest dir je so etwas leisten wie das hier, wenn du weiterhin Polymechaniker bleibst?“ Paul war aufgestanden und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf das Penthouse.

Zugegeben, das Penthouse war beeindruckend, aber brauchte man das wirklich zum Leben? Freddie schnaubte verächtlich und griff sich an die Stirn. Die Diskussion war somit für ihn beendet. „Ich geh jetzt unter die Dusche.“

„Denk darüber nach“, rief Paul ihm hinterher und schnupperte an dem frischgebrauten Kaffee.

Das weiße Hemd war gebügelt und gestärkt, und Paul fummelte an dem obersten Knopf herum. Während er aus der Ferne das Wasser in der Dusche plätschern hörte, klappte er sein Smartphone auf, um seine Emails zu checken. Zeit war Geld für ihn, der Arbeitstag fing meist schon früh am Morgen an. Von wo sonst sollte das viele Geld kommen, das sie auf einem hohen Lebensstandard leben ließ.

Eine Tür ging auf, Susan tappte mit nackten Füßen aus ihrem Zimmer durch den Flur. In ihrem seidenen Morgenmantel und mit zerzauster Frisur blickte sie ihren Mann nur kurz an, dann ging sie weiter zum Badezimmer und musste feststellen, dass die Türe verschlossen war.

Kaum wach und völlig verknittert drehte sie sich zur Küche.

„Freddie ist unter der Dusche,“ erklärte ihr Paul.

Sie drehte sich wortlos um und verschwand wieder in ihrem Zimmer.

„Susan, bitte“, rief er ihr nach.

Paul erhob sich, stellte die Tasse auf den Tisch und schritt zum Schlafzimmer. Eigentlich hatte er dafür jetzt keine Zeit, aber es ließ sich nicht aufschieben. Er klopfte an ihre Türe, und obwohl er keine Antwort erhielt, trat er trotzdem ein.

„Susan, bitte“, sagte er, als er ins Zimmer trat.

Susan saß auf ihrem Bett, ließ ihre Hände hängen und sah aus dem Fenster. Ihr Gesicht war halb in Schatten getaucht, halb von den Sonnenstrahlen erhellt. Ihre braunen Haare schimmerten rötlich im Tanz mit der Sonne.

In einem nicht mehr ganz jungen Gesicht spiegelte sich Alter, Schmerz und die Geschichte einer Frau wider, die sich nie gefunden hatte.

Die großporige Haut sprach eine eigene Geschichte und schrie in die Welt, dass ihr die Zeit langsam, aber sicher davonlief.

„Ja“, war alles, was sie sagte.

„Was ja?“, wollte er wissen und kniete sich vor sie hin.

Eine Kluft war entstanden zwischen den Eheleuten. Sie hatten schon alles besprochen und doch nichts wirklich ausgesprochen. Die Worte der deutschen Sprache waren wie Feinde, derer sie sich nicht trauten, sich ihrer zu bemächtigen. Im falschen Moment benutzt konnten sie alles bedeuten und doch nichts.

Mit einem Mal war jedes Gespräch wertvoll und doch Minenfeld zugleich.

Nie hatte man sich darüber Gedanken gemacht, wie man zueinander sprach, welche Worte man benutzte, und plötzlich war es Ausdruck von einer so überlebenswichtigen Angelegenheit, die sich nicht in Worte fassen ließ.

„Susan, ich hab mich gestern mit dieser Frau lediglich unterhalten. Wie lange willst du mich noch bestrafen für meinen Fehler“, erklärte er ihr.

Er atmete schwer ein und aus. So viele Fehler hatte er gemacht ohne nachzudenken, ohne zu wissen, dass er hier eines Tages knien würde. Bewusst hatte er von den Fehlern in der Einzahl gesprochen. Zu groß war die Last auf seinen Schultern, dass er fast nur Fehler begangen hatte, während Susan alles geduldig aushielt, über all die Jahre. Trotzdem, fand er, sollte man neu anfangen können, das Alte hinter sich lassen. Der ewige Blick zurück würde niemandem helfen.

Susan nickte nur, sie hatte ihre Lippen zusammengepresst, ohne darauf zu antworten.

„Wird das je ein Ende haben?“, fragte er.

„Hast du das gestern ernst gemeint?“, fragte sie plötzlich und sah ihn unverwandt an.

„Was meinst du?“

„Die Sache mit dem aktiven Sexleben.“ Sie blickte wieder in eine andere Richtung, mochte ihn nicht ansehen.

„Du hast mich gereizt. Ich wusste nicht, was ich sage“, wand er sich aus der Situation.

„Sicher?“, fragte sie nach.

„Susan, wir streiten uns andauernd. Du bringst mich auf die Palme mit deiner Eifersucht.“

Sie nickte.

„Können wir uns jetzt bitte wieder normal unterhalten miteinander?“

Susan atmete schwer, dann gab sie ihre Zustimmung.

Die Türe zum Badezimmer wurde aufgerissen, eine warme Welle von Rasierwasser schwebte ins Zimmer.

„Tschüss“, rief Freddie, und schon fiel die Haustüre ins Schloss.

Eine schwere Leere blieb zurück, während Freddie die jugendliche Energie mitgenommen hatte, die noch wenige Sekunden zuvor durch den Flur geflossen war.

„Ich werde jetzt zur Arbeit gehen, ok?“, sagte Paul zu seiner Frau, stand auf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Okay“, murmelte sie.

„Was hast du heute Schönes vor?“, wollte er wissen.

Susan griff sich in die Haare und zerwuselte sie. „Ich denke, ich sollte wieder einmal zum Friseur gehen.“

„Mach was Schönes, was dir gut tut. Ich bin mittags Zuhause.“ Damit schritt er aus dem Zimmer und holte sich Arbeitsmappe und Jackett aus dem Ankleidezimmer. Er griff sich die Schlüssel, und das schleifende Geräusch des Lifts kündigte sein Gehen an.

„Bis später, Schatz.“ Mit diesem Satz war er verschwunden.

Es wurde still im Penthouse. Susan fiel nach hinten auf ihr Bett und blieb minutenlang so liegen. Dann setzte sie sich wieder auf und schlich ins Ankleidezimmer. Dort öffnete sie den Kleiderschrank ihres Mannes und griff sich eine Schachtel, die Paul ganz hinten hinter den Socken versteckt hatte. Sie setzte sich auf den Boden und öffnete den Deckel. Heraus fielen all jene Fotos, deren Anblick sie beinahe umbrachte. Fotos von nackten, jungen Mädchen, die makellos und sich rekelnd in die Kamera blickten. Es waren keine Aufnahmen aus einem Magazin, nein. Es waren Fotos, die Paul selbst gemacht hatte, wenn er sich getroffen hatte mit ihnen. Sie zeigten sich nackt, spielten mit ihren Körpern, fassten sich an. Kein Wunder, sie konnten so posieren, da war kein Gramm Fett, keine einzige Falte. Sie waren jung und sahen perfekt aus. Und Susan wusste, dass sie nicht umsonst nackt vor der Kamera lagen. Sie wusste, dass Paul mit ihnen Affären gehabt hatte oder vielleicht immer noch hatte.

Es war morgens um 7:30 Uhr und Susan stand auf, ging in die Küche, holte eine Flasche Champagner aus dem Kühlschrank und entfernte den Korken. Mit einem lauten ,Plopp‘ entwich die Luft, und Susan kehrte mit der Flasche zurück ins Ankleidezimmer. Sie machte sich nicht die Mühe, ein Glas mitzunehmen. Sie ließ sich an der Schranktüre entlanggleitend zu Boden fallen, nahm die Schachtel auf ihren Schoß und kramte weitere Fotos heraus. Dann setzte sie die Flasche an, trank gierig drei große Schlucke daraus und fing leise an zu weinen.

Kapitel 2

Susan hatte sich aufgerafft und zum Friseur geschleppt. Den Champagner hatte sie sich unter der Dusche abgewischt und kurz danach mit einem dicken Film Make-up überzogen. Der Rest der Flasche stand halb leer im Kühlschrank. Lange hatte sie sich geduscht und fühlte sich nachher fit genug, um mit dem Porsche wegzufahren. Zeichen des Älterwerdens wollte sie sich wegretuschieren lassen, Haarfarbe auffrischen lassen, vor allem den leicht grauen Ansatz. Spitzen schneiden, und eine wohltuende Kopfmassage hatte sie gleich doppelt gebucht. Man hatte es gut mit ihr gemeint und ihr ein Glas Sekt offeriert, welches sie gierig in einem Zug hinuntergestürzt hatte. Das Geschwätz der Frauen beim Friseur war ihr auf die Nerven gegangen. Immer war es das Gleiche, der übliche Gossip über Frau Soundso, nur um sein eigenes Gewissen zu beruhigen, wenn eine Praline mehr im Mund landete, als der Ernährungscoach dies vorgab. Blitzdiäten wurden zu Tode diskutiert, helfen, das taten die wenigsten. Sie beneidete die Frauen hier nicht, die sich den oberflächlichen Quatsch Tag für Tag anhören mussten. Mehr als die Dämpfe der in der Haarindustrie produzierten künstlichen Produkte, um Haare zu färben, zu verlängern und zu verkürzen, vergifteten die Meinungen der Kundinnen das Hirn der Friseurinnen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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