Selbstvertrauen - Ralph Waldo Emerson - E-Book

Selbstvertrauen E-Book

Ralph Waldo Emerson

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"Jeder große Mann ist ein Unikum". Nach Emerson Selbstvertrauen ist mit Unkonventionalität verbunden, und Glück ist eine Frage der Selbständigkeit.

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Table of Contents

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Ralph Waldo Emerson

Selbstvertrauen

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Copyright © 2014/ FV Éditions

Bild : [email protected] (CC0 Licence)

Übersetzt von Karl Federn

ISBN 978-2-36668-815-3

Alle Rechte vorbehalten

Ralph Waldo Emerson

1803-1882

Bild : S. Worcester, 1878

Selbstvertrauen

»Ne te quaesiveris extra!«

Ich las jüngst einige Verse von der Hand eines berühmten Malers; dieselben waren ungewöhnlich und nichts an ihnen war konventionell. In solchen Zeilen vernimmt die Seele stets eine mächtige Mahnung, der Inhalt mag sein, welcher er will. Das Gefühl, das sie einflößen, ist wertvoller als die tiefsten Gedanken, die sie enthalten könnten. An den eigenen Gedanken zu glauben, – zu glauben, daß, was für uns im Innersten unserer Seele wahr ist, wahr sein muß für alle Welt, – das ist Genius. Sprich deine geheimste Überzeugung aus, und sie wird bald die allgemeine sein. Denn das Geheimste wird seiner Zeit das Offenbarste und unsere ersten Gedanken sind es, die uns in den Posaunen des jüngsten Gerichts entgegentönen. Jedem klingt die Stimme des Geistes vertraut, und das höchste Verdienst, das wir Plato, Moses und Milton zuschreiben, ist, daß sie Bücher und Traditionen hintansetzten und aussprachen, nicht was die Leute, sondern was sie selbst dachten. Der Mensch sollte sich mehr bemühen, den Lichtstrahl, der aus seinem eigenen Innern durch seine Seele flammt, zu entdecken und zu beachten, als allen Sternenglanz am Firmament der Sänger und Weisen. Und doch läßt er gewöhnlich seinen eigenen Gedanken unbeachtet – weil es der seine ist. In jedem Werk des Genies finden wir unsere eigenen Gedanken wiedergespiegelt, sie kommen mit einer fremden Majestät bekleidet zu uns zurück. Die größten Werke der Kunst geben uns keine ergreifendere Lehre als die, an unserem spontanen Eindruck mit fröhlicher Unbeugsamkeit festzuhalten, und gerade dann am meisten, wenn das ganze Stimmengezeter für die Gegenseite ertönt. Sonst wird morgen ein Fremder mit meisterhaftem Verständnis gerade das aussprechen, was wir die ganze Zeit über gedacht und gefühlt haben, und wir sehen uns mit Beschämung gezwungen, unsere Meinung von einem anderen zu entlehnen.