Shakespeares Frauenfiguren in Komödie und Tragödie - Merchant of Venice und Othello - Eric Johannsen - E-Book

Shakespeares Frauenfiguren in Komödie und Tragödie - Merchant of Venice und Othello E-Book

Eric Johannsen

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2002
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Anglistik), Veranstaltung: Shakespeare - Othello, Merchant of Venice, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung In Shakespeares Stücken spielen Frauenfiguren oft eine entscheidende Rolle für den dramatischen Verlauf. Genau wie in der Realität der Zeit Shakespeares sind die meisten seiner weiblichen Charaktere der Dramen auch an die Regeln und Konventionen der elisabethanischen Zeit gebunden. So war zum Beispiel im damaligen England der Austausch von Frauen durch erzwungene Heirat, um Macht, Erbe, Mitgift oder Land zu erhalten, durchaus üblich. Frauen wurden von ihren Vätern besessen und durch die Hochzeit nach patriarchalischen Prinzipien an ihre Ehemänner weitergegeben, um sich deren harten Regeln zu unterwerfen. Nach außen hin galten Frauen in der Gesellschaft als verdächtig, da ihr Geschlecht und ihre Sexualität als mystische Kraftquelle galten, die den Männern offensichtlich Angst bereitete. Innerhalb dieser engen und von außen vorgegebenen Handlungsspielräume werden die Frauen in Shakespeares Dramen allerdings sehr unterschiedlich dargestellt. Diese Arbeit geht an den exemplarischen Beispielen der Figuren Portia aus "The Merchant of Venice" und Desdemona aus "Othello" den Entwicklungen der Frauencahraktere vor dem Hintergrund nach, dass die jeweilige Gattung des Stückes, hier Komödie und Tragödie, spezifische Auswirkungen hat. Zunächst geht es um die Frage der Einteilung beider Stücke nach ihren gattungstypischen Merkmalen und ihrem zentralen Thema. Danach wird auf die Figuren im Einzelnen und ihre jeweilige Entwicklung im Kontext der Form des Stückes eingegangen. Beachtung finden hier auch die Nebenfiguren Nerissa aus "The Merchant of Venice" und Emilia aus "Othello", die als Zofen für die Hauptfiguren wirken, und je ein Motiv aus der Handlung, das für den Handlungsverlauf entscheidend ist.(1) Zentral in diesem Abschnitt ist, wie der Autor die gängigen Rollenvorstellungen der Frauen aus seiner Zeit einarbeitet und inwieweit er in dabei den Unterschied zwischen seinen Heldinnen der Komödie und der Tragödie herausstellt. Anschließend werden Komödie und Tragödie direkt anhand der Beispiele gegenüber gestellt, wobei im Vordergrund die Frage nach einer Shakespeare-typischen Verteilung der Figuren innerhalb der Gattungen steht. [...] _____ 1 Die „Ring-Episode“ aus "The Merchant of Venice" und die „Willow-Szene“ aus "Othello".

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Inhaltsverzeichnis
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In Shakespeares Stücken spielen Frauenfiguren oft eine entscheidende Rolle für den dramatischen Verlauf. Genau wie in der Realität der Zeit Shakespeares sind die meisten seiner weiblichen Charaktere der Dramen auch an die Regeln und Konventionen der elisabethanischen Zeit gebunden. So war zum Beispiel im damaligen England der Austausch von Frauen durch erzwungene Heirat, um Macht, Erbe, Mitgift oder Land zu erhalten, durchaus üblich. Frauen wurden von ihren Vätern besessen und durch die Hochzeit nach patriarchalischen Prinzipien an ihre Ehemänner weitergegeben, um sich deren harten Regeln zu unterwerfen. Nach außen hin galten Frauen in der Gesellschaft als verdächtig, da ihr Geschlecht und ihre Sexualität als mystische Kraftquelle galten, die den Männern offensichtlich Angst bereitete. Innerhalb dieser engen und von außen vorgegebenen Handlungsspielräume werden die Frauen in Shakespeares Dramen allerdings sehr unterschiedlich dargestellt.

Diese Arbeit geht an den exemplarischen Beispielen der Figuren Portia aus "The Merchant of Venice" und Desdemona aus "Othello" den Entwicklungen der Frauencahraktere vor dem Hintergrund nach, dass die jeweilige Gattung des Stückes, hier Komödie und Tragödie, spezifische Auswirkungen hat. Zunächst geht es um die Frage der Einteilung beider Stücke nach ihren gattungstypischen Merkmalen und ihrem zentralen Thema. Danach wird auf die Figuren im Einzelnen und ihre jeweilige Entwicklung im Kontext der Form des Stückes eingegangen. Beachtung finden hier auch die Nebenfiguren Nerissa aus "The Merchant of Venice" und Emilia aus "Othello", die als Zofen für die Hauptfiguren wirken, und je ein Motiv aus der Handlung, das für den Handlungsverlauf entscheidend ist.1Zentral in diesem Abschnitt ist, wie der Autor die gängigen Rollenvorstellungen der Frauen aus seiner Zeit einarbeitet und inwieweit er in dabei den Unterschied zwischen seinen Heldinnen der Komödie und der Tragödie herausstellt. Anschließend werden Komödie und Tragödie direkt anhand der Beispiele gegenüber gestellt, wobei im Vordergrund die Frage nach einer Shakespeare-typischen Verteilung der Figuren innerhalb der Gattungen steht.

1Die „Ring-Episode“ aus "The Merchant of Venice" und die „Willow-Szene“ aus "Othello".

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Die in dieser Arbeit betrachteten Gattungen Komödie und Tragödie gelten als langlebigste literarische Gattungen überhaupt, etabliert sind sie bereits seit der Antike. Interessant wird die Betrachtung von Shakespeares Frauenfiguren anhand dieser Gattungen wegen ihrer polaren Gegensätze.