So programmierst Du Dein Kind ins (Un-)Glück! - Franziska Haudenschild - E-Book

So programmierst Du Dein Kind ins (Un-)Glück! E-Book

Franziska Haudenschild

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Beschreibung

Wie wird aus einem Kind ein glücklicher, erfolgreicher Mensch, der selbstsicher und mit viel Vertrauen durch das Leben geht? In dem ihm während der Prägungsphase die nötigen Grundsteine gelegt werden. Dafür braucht ein Mensch ein positives Mindset, gute Glaubenssätze und Vertrauen in sich und das Leben. Bis heute wird der Prägungsphase viel zu wenig Beachtung geschenkt. Als Elternteil oder nahe Bezugsperson hast Du es massgeblich in der Hand, wie glücklich Dein Kind ist und wird. Erfahre in diesem Buch wie!

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«Wie verändert sich Leben, wenn wir davon ausgingen, dass alles ein Genuss sein sollte? Und dass Leben leicht und glücklich gemeint war?»

Franziska Haudenschild

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Das Ziel

«Ich bin ein Glückskind»

Weltbild verändern

Haltung vor Verhalten ändern

Dein Spiegel

Die Nerven liegen blank

Mein Kind soll es mal gut haben

Das Kind vor der Verformung

Ein paar Fakten zur Entwicklung

Schön angepasst ist schon bald unglücklich

Funktion des Unterbewusstseins

Funktionen des Gehirns

Bedürfnisse erkennen

Deine Werte leiten Dich

Filtermechanismus - unser Türsteher

Die 5 Sinne als Kontakt zur Aussenwelt

Mach anderen positive Bilder in den Kopf

Prägung durch Medien

Prägung durch andere Menschen

Prägung durch Schule

«Was das Schulsystem mit unseren Kindern macht» Beobachtungen einer Lehrerin aus 25 Jahren Schuldienst

«Ein Kind, ein Moment, eine Lehrperson und Vertrauen verändern die Lernwelt.»

Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen!

Die Explosionsgefahr

Wer hat die Verantwortung

Die Basis: Wie sehe ich mein Kind?

Ihre Welt ist gleichwertig

Elternschaft erfordert viel Sensibilität

Die Basis für Urvertrauen

Erlernte Hilfslosigkeit

Selbstliebe ist ein Resultat

Selbstsicherheit ist nicht gegeben, sie entsteht

Manipulation

Der Stärkere gewinnt

Dein Glaubenssystem wird zu ihrem Glaubenssystem

Sie übernehmen Deine Strukturen

«Lerne was Gescheites»

«Ganz toll gemacht»

«Die Rotzlöffel helfen nie!»

Das Wutkissen

Fertig lustig!

Kommunikation

Feedback statt Kritik

Motivation

Identität heil lassen

Selbstbild

w/m/d

Achtsamkeit

Du bist gut, wie Du bist

Die Schuldfrage

Be- und Verurteilen: schneller, schöner, besser…

Finde den Fehler

Grenzen setzen und respektieren

Halte Dein Wort

Aufs harte Leben vorbereiten

Alles unter Kontrolle

Der Asterix-Effekt

Gesundheit machen, statt Krankheit heilen

Essen und das Programmieren von gestörtem Verhalten

Das Modell von Liebe

Warst Du auch schön artig?

Ausnahmsweise mal Glück gehabt

Achtung geankert

Last oder Chance?

Raus aus dem Schein, rein ins Sein

Was bringts?

Interview mit einem Sonnenkind

Say «I love you»

Kleiner Abschied mit grosser Freude

Literaturempfehlungen

Vorwort

Ich möchte mich hier bei einigen Menschen bedanken, die meinen Weg so positiv geprägt haben, dass ich heute bin wo ich bin. Danke an meine Mutter auf Erden und meinen Vater im Himmel, dass ich überhaupt hier bin und durch Euch schon so viel lernen durfte. Danke an meinen Partner, der auch der beste Papa, ein super Freund und Lehrmeister ist. Danke an meine wundervolle Tochter, dank der ich unendlich reich beschenkt bin und nochmals sehr wachsen durfte. Danke an meine Freunde Christian, Luggi und Adriano, die mein Leben unglaublich bereichern und mich bei meinen Träumen stets unterstützen. Danke an all die, die mein Leben schwer gemacht haben, da ich durch Euch sehr viel lernen und wachsen durfte und dadurch erst meinen Weg gefunden habe. Danke an Speech Studio Schweiz und alle Sprecher, die all meine Hörspiele und -bücher so professionell vertonen. Ein grosses Danke auch an Tamara, Simone, Iris und Christian für eure wertvollen Beiträge.

Und danke an Dich, dass Du Dich dafür interessierst Dein Kind positiv bestärkend in eine Zukunft zu schicken. Denn mit Eltern wie Dir erschaffen wir eine glückliche Zukunft mit glücklichen Menschen! Danke.

Einleitung

Dieser überwältigende Moment, den Du als Mama oder Papa kennst, als Dein Kind die Welt erblickte, Dich zum ersten Mal ansah, sein Händchen nach Dir gestreckt hat und dieses supersüsse Engelslächeln auf den Lippen hatte. Daran erinnerst Du Dich bestimmt. Vielleicht auch an die ersten Wochen, die Dein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt haben. Ja, sie hatten Dich vorgewarnt und Dir vielleicht den einen oder anderen super Tipp mit auf den Weg gegeben. Die klassischen Sätze lauten zum Beispiel «Nimm Dir jetzt noch Zeit für Dich und Eure Beziehung. Danach wirst Du keine Zeit mehr haben.» oder «Ab jetzt wirst Du fremdbestimmt.» und so weiter und so fort. Und schon sind wir mitten im Buchthema. Herzlich willkommen zu «So programmierst Du Dein Kind ins (Un-)Glück».

Vorab: Ja, der Buchtitel ist sehr provokativ. Ich fragte vor der Fertigstellung meinen Götterpartner (wir sind ja noch nicht verheiratet), ob ich den so nehmen kann und er meinte «Die Menschen wollen Provokation. Und stimmen tuts ja auch.» Nun denn, so war der Titel geboren. Das «Programmieren» kommt aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP) , welches zusammen- und kurzgefasst besagt, dass wir unser Gehirn und Unterbewusstsein über die Sprache programmieren.

Mein Name ist Franziska Haudenschild. Ich bin langjährige Trainerin in der Persönlichkeitsentwicklung. Meine Reise begann vor knapp 20 Jahren mit Ausbildungen als Komplementärtherapeutin für Mensch und Tier. Bei meiner sehr erfolgreichen Tätigkeit als Therapeutin und Coach stellte ich fest, dass die meisten Probleme kopf-gemacht sind – Beim Tier natürlich nicht selbstverursacht, sondern vom zweibeinigen Begleiter. Ich bemerkte dabei, dass mir ein elementar wichtiges Tool fehlt. Und zwar eines, mit dem ich Menschen helfen konnte, ihre mentalen Herausforderungen zu lösen. Schnell und leicht.

Durch meine eigene Geschichte und den zahlreichen… nennen wir sie doch ganz liebevoll «Lebensaufgaben», denen ich mich stellen durfte, war mir schnell klar, dass gut zureden, Zitate lesen und mir nette Affirmationen einreden nicht wirklich früchtetragend sein würden. Ich bildete mich ununterbrochen weiter und lernte von den ganz Grossen wie Dr. Richard Bandler, John La Valle, Dr. Joe Dispenza, Neal Donald Walsch, u.v.m. Vordergründig wegen meiner Kunden und tatsächlich hungerte ich innerlich nach Lösungen für meine eigenen Probleme. Einen Teil jener konnte ich bereits mit Naturheilkunde auflösen, ein anderer Teil mit mentaler Stärke verbessern und wiederum gab es Lebensaufgaben, die hartnäckig, wie ein alter Kaugummi, an mir klebten.

Und als hätte ich nicht schon genug mit mir zu tun gehabt, kam die nächste und ziemlich grosse Lebensaufgabe in mein Leben. Doch dabei lernte ich sehr viel über mich, über andere Menschen, über Beziehungen, über Manipulation und so weiter. Was daraus resultierte ist das, was ich heute bin. Auch wenn die Erfahrungen mehrheitlich anstrengend, kräftezerrend und schmerzlich waren, bin ich heute und hier unglaublich dankbar dafür. Denn dank dieser Erfahrung arbeite ich heute in meinem absoluten Traumjob, habe eine wunderbare Liebesbeziehung, fantastische Freunde und eine unglaublich bezaubernde Tochter, die ich über alles liebe.

In meiner Tätigkeit beschäftige ich mich Tag für Tag mit Erwachsenen, die verknorzt, emotional verkümmert und lebensmüde zu uns kommen. Menschen, die von aussen ganz normal aussehen. Der Durchschnittstyp halt.

Sie gehen zur Arbeit, die teilweise ganz ordentlich Geld einbringt, ihnen dabei aber meistens nicht wirklich Spass macht. Sie haben eine durchschnittliche Beziehung zu Hause, die sie den Kindern zu liebe erhalten, beziehungsweise eher dahinvegetieren lassen. Sie fahren einen Ford Focus oder VW Passat – Hauptsache das Fahrzeug bringt sie von A nach B. Und das mit dem gross Träumen haben sie sowieso schon lange aufgegeben – funktioniert ja eh nicht. Das Leben ist doch kein Ponyhof! Morgens starten sie ihren Tag mit einem Kaffee, vielleicht einer Zigarette und den Nachrichten. Die Nachrichten lesen sie zum Mittagessen auch nochmals, um dann abends nach den Nachrichten noch einen Krimi oder Horrorfilm zu konsumieren. Der macht ihnen ja gar nichts mehr aus. Im Gegenteil, er ist ziemlich witzig. An diesem Punkt weiss ich, dass wir wieder ganz ordentlich viel zu tun haben. Und ich freue mich immer darauf, diese Menschen begleiten zu dürfen. Ich freue mich darauf ihre Verwandlung zu sehen, dabei zu sein, wenn sie ihr Lachen und die Leichtigkeit wieder entdecken. Denn wer will schon so ein Leben im Bla-Gefühl ohne Ziele und Träume, unter Strom gesetzt und im Hamsterrad eingesperrt? Nur um darin alt zu werden und im Pensionsalter weiter herum zu gammeln, bis alles sein Ende nimmt. Ich glaube, Leben ist anders gedacht.

Ist es nicht auch das, was wir Eltern alle für unsere Kinder wollen? Dass sie ein schönes, leichtes Leben mit vielen schönen Beziehungen, Erfolg und fröhlichen Momenten haben? Doch wie geht das? Dazu später mehr.

Nun zurück zu meiner Tochter. Dank ihr habe ich bemerkten dürfen, wie viel Müll (entschuldige die Deutlichkeit) bereits in Kinderbüchern, Kinderliedern, Kinder-Hörspielen – geschweige denn von Kindersendungen im Fernsehen – «installiert» wird. Aufs Installieren kommen wir auch noch.

Das war der Anlass meine eigenen Hörspiele zu produzieren, die Kinder bestärken und ihnen bewusst, wie unbewusst, hilfreiche Tools an die Hand zu geben, um mit Gefühlen und Herausforderungen besser und leichter umgehen zu können. Ich freue mich sehr, hier schon mal einen Beitrag geleistet zu haben, damit unsere Kleinen mental gesünder aufwachsen können. Doch dann kamen die ganzen Treffen mit anderen Eltern. «Finn-Morten! Da kletterst Du jetzt nicht hoch! Sonst fällst Du noch runter und brichst Dir was!»

Ich erinnere mich noch so gut an einen Besuch auf dem Spielplatz. Die Mutter war super gut gekleidet. Unter anderem mit weissen Hosen und weissen Schuhen. Sie sitzt auf der Bank, während ihr Sohn im Sandkasten ganz bestrebt Burgen baut. «Mama, kommst Du zu mir?!» Die erste Anfrage lief ins Leere, da sich Mama mit einer anderen Mama unterhielt. «Maaammaaaaa!!! Setzt Du Dich zu mir?!» und sie antwortet «Na gut. Ich will aber nicht dreckig werden. Du schmeisst mir den Sand nicht an!» Ich, wie immer total verlottert angezogen beim Spielen, sitze mit meiner Tochter mitten im Sandkasten, schaufle die kleinen Körner zu einem Haufen und höre schon fast ungewollt zu. Dann beobachte ich, wie Mama aufsteht und sich an den Sandkastenrand setzen will. Innerlich beginne ich zu zählen. 1… 2… 3… und zack, ist die Mama mit Sand überdeckt. Ich denke mir, zugegebenermassen innerlich grinsend, «das war ja klar». Nein, es war MIR klar. Aber nicht ihr. Sie weiss wahrscheinlich noch nichts davon, wie das Gehirn diese Sätze verarbeitet. Sie weiss noch nicht, dass sie ihrem Sohn gerade eben noch die Anweisung gegeben hatte, ihr den Sand anzuschmeissen. Das was folgte war natürlich ein satter Zusammenschiss für den Sohn, der überhaupt nicht hätte sein müssen. Und das war die Geburtsstunde von weiteren Produkten für Eltern. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir Eltern immer das Beste für unsere Kleinen wollen. Natürlich habe ich auch schon öfters die Aussage gehört «Ich weiss als Vater/Mutter doch am besten, was mein Kind braucht.» Nun ja, wenn wir selbst nicht verbogen wurden, ja. Da wir jedoch alle eine Prägung erlebt haben, handeln wir meistens aus erlernten Mustern. Denn das, was wir als Intuition bezeichnen, ist der Zugriff auf unser Unterbewusstsein. Unser Unterbewusstsein ist, wie ich später in diesem Buch noch ausführe, ein grosser Datenspeicher, in dem alle Informationen enthalten sind. Die sind jedoch nicht gefiltert. Das heisst, dort verbergen sich auch «Handlungsanweisungen» und «Denkmuster», die weder förderlich für Dich, noch förderlich für Dein Kind sein müssen.

Und es ist ja spannend: Wir brauchen eine Prüfung, um ein Auto zu fahren. Wir werden sogar geschult, ein Fahrrad zu fahren. Wir müssen Prüfungen ablegen, wenn wir in die Arbeitswelt eintreten. Wir lernen schwimmen, rechnen, lesen, etc. Hingegen wie wir ein Kind glücklich wachsen lassen (grossziehen find ich etwas übergriffig), zeigt uns niemand? Wir übernehmen einfach instinktiv das, was wir selbst mal erlebt und somit gelernt haben. Das obwohl die Tragweite unserer Entscheidungen und unseres Vorlebens ja immens ist. Niemand erklärt uns, wie sich etwas langfristig auf ein Kind und dessen Erwachsenenleben auswirkt. Umso wichtiger ist es, dass wir Eltern uns selbst hinterfragen und verändern, was das harmonische Zusammensein noch einschränkt.

Vor einiger Zeit reagierte ein Vater auf einen Post von mir über die Schädlichkeit von Ironie mit «Ach, etwas Spass muss ja sein!». Wirklich? Auch wenn er auf Kosten der mentalen Gesundheit Deines Kindes geht? Wer sich mal wirklich damit beschäftigt und auch mal fühlt, wie sich das anfühlt, versteht, was Ironie macht. Doch häufig hinterfragen wir altes, angestammtes Verhalten gar nicht. Das Gleiche beobachte ich bei Eltern, die in Bezug auf Strafen, Schläge, Drohungen etc. sagen «Das hat mir ja auch nicht geschadet!». DOCH, HAT ES! Diese Menschen bemerken es einfach noch nicht.

Ich weiss, das eine oder andere Mal wird Dich dieses Buch piesacken, triggern, traurig oder wütend machen. Doch bleib dran. Dass Du dieses Buch in Deinen Händen hältst, zeigt, dass Du bereit bist an Dir zu arbeiten und den Mut hast hinzuschauen. Du tust das für Dein Kind und Du tust das auch für Dich. Denn je besser es Dir geht, je weniger Trigger Du selbst hast, desto entspannter und liebevoller wird Deine Beziehung zu Deinem Kind und somit Dein Leben. Und genau so verändern wir die Gegenwart und Zukunft zu einem harmonischeren Zusammensein.

Das Ziel

«Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.»

(Mahatma Gandhi)

Was, wenn Leben nicht als streng gedacht wäre? Was, wenn es so gemeint ist, dass wir hierherkommen, um uns zu entfalten und dabei ganz viel Freude zu empfinden?

Wie leicht wäre mein bisheriger Weg gewesen, hätte ich nicht all diese Programmierungen erhalten. Und es wäre auch in Zukunft viel leichter, weil da immer noch ab und zu Altlasten auftauchen, die sich erst jetzt zeigen.

Gleichzeitig kann ich dank meiner Erfahrung und meinem Wissen heute so vielen Menschen helfen, ihre Blockaden und Limitierungen hinter sich zu lassen. Das ist mein Weg.

Stell Dir jetzt mal vor, wie glücklich und leicht Leben sein könnte, wenn wir von all den einschränkenden Glaubensmustern rund um uns selbst, unsere Mitmenschen, Geld, Reichtum, Gesundheit, Liebe, Lernen und so weiter befreit wären. Und wenn wir all diese unterdrückten und weggedrückten Gefühle, die sich in gewissen Situationen explosionsartig ihren Weg nach aussen suchen, gar nicht hätten.

Mein Ziel mit diesem Buch ist es, dass Kinder mit weniger limitierenden, hinderlichen Programmierungen aufwachsen. Dass Kinder am Ende der Prägungsphase mit viel Selbstliebe, einem hohen Selbstwert, sich selbst bewusst, mit Flexibilität, Lebensfreude und Begeisterung durchs Leben gehen. Dass sie die Magie, die sie als Kleinkind erleben, mit ins Erwachsenenalter nehmen. Dass ihre innere Stimme sie anfeuert, wenn sie für ihre Ziele und Wünsche gehen. Dass sie ihr volles Potenzial leben können. Dass sie wissen, wie enorm wertvoll sie sind, auch wenn sie dafür keine Leistung erbringen. Und dass sie der Welt, den Tieren und anderen Menschen mit viel Empathie begegnen.

Die Welt braucht nicht noch mehr Politik, Überwachung, Regeln, Gesetze und solche, die das alles durchsetzen. Die Welt braucht Menschen, die fühlen und die ihre wahre Natur bewahren. Denn der stärkste Instinkt des Menschen ist nicht der Überlebenstrieb. Sonst würde kein Mensch einen anderen aus einer gefährlichen Situation retten, in der er selbst geschädigt werden könnte. Der stärkste Instinkt und Trieb ist die Liebe.

«Ich bin ein Glückskind»

Mein wunderbarer Freund, Christian Sollberger, musste einfach einen Beitrag für dieses Buch schreiben – obwohl, nein. Wie es sich für ihn gehört, hat er seinen Beitrag gesprochen und ich habe ihn abgetippt.

Er ist für hunderte Menschen eine Inspiration, ein Lehrer und ein ganz wichtiger Weggefährte. Er nennt sich selbst «Glückskind» und macht seine liebevolle Kindheit dafür verantwortlich. Deswegen kommt dieser Beitrag gleich zu Beginn dieses Buches.

«Erstmal freut es mich sehr, dass ich einen Teil für dieses wundervolle Buch von Franziska Haudenschild beitragen darf und hier aus meinem Leben erzählen kann. Es geht hier ja darum, wie wir Kinder zum Glück «programmieren» oder wie wir sie auf ihrem Weg unterstützen, ein glückliches, erfülltes, freudiges und schönes Leben führen zu können. Einer meiner Leitsprüche ist: «Ich bin als Glückskind geboren und werde als glücklicher, alter Mensch dann irgendwann einschlafen.» Wie kann das so sein? Oder vielmehr: Wie ist es so gekommen?

Was ich auf jeden Fall sagen kann, ist, dass ich eine wunderschöne Kindheit und ein behütetes, schönes und auch strukturiertes Elternhaus hatte, in dem wir immer zusammen zu Mittag und zu Abend gegessen haben. Es gab viel Raum für Fehler und fürs Ausprobieren. Ich war ein sehr lebendiges, freches und ein bisschen vulkanisch veranlagtes Kind. Ich hatte immer einen Schalk auf den Lippen oder ein paar Ideen, wie ich mein Leben noch witziger, spannender und vor allem vielseitiger gestalten konnte. Was dann natürlich auch dazu geführt hat, dass meine Eltern mit mir auch mal an ihre Grenzen gekommen sind. Wie sind sie damit umgegangen? Oder wie haben wir es gemeinsam geschafft, dass ich trotz meines Seins so wohlbehütet und verstanden blieb? Denn in der Gesellschaft ist es manchmal nicht so erwünscht, wenn jemand anders ist, viel Energie hat, laut ist und was sonst so unpassend wäre. Ich kann mich daran erinnern, dass meine Eltern immer gesagt haben, dass ich so wie ich bin, perfekt und gut bin. Dass ich genüge und dass ich einfach immer auf mein Herz hören darf. Der Rest komme dann ganz von alleine. Auch in Sachen Geld und Finanzen. Das ist für mich heute noch ein Leitsatz, den ich auch Dir für Dein Kind mitgeben möchte. Auch wenn ich selbst keine Kinder habe. Ich unterrichte sie jedoch immer wieder und merke, dass es total wichtig ist dass wir sie sehen, hören und fühlen. Vor allem dass wir ihnen zuhören und sie für voll nehmen. Auch gehört für mich eine grosse Portion Lob zu einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung! Das ist auch dann ein ganz wichtiger Teil, wenn Fehler passieren. Vermeintliche Fehler! Es ist so wichtig, dass wir die Kinder einfach Fehler machen lassen und sie dabei unterstützen. Dass wir ihnen stattdessen sagen ‘Hey, cool probiert! Schön! Und vielleicht findest Du jetzt noch eine andere Möglichkeit wie Du das auch noch lösen kannst.’.

Ein weiterer wichtiger Teil war, dass wir immer Raum für Gespräche hatten. Wir konnten beim Essen alle Themen ansprechen, die uns betreffen, die waren oder die vielleicht herausfordernd waren. Und wir haben dann gemeinsam nach Lösungen gesucht und meist auch Lösungen gefunden. Es war so wichtig zu merken, dass hier Menschen sind, die mich unterstützen, mit mir diesen Weg gehen, an mich glauben und mir wirklich zuhören. Die hören, was ich «kleiner Mensch» zu sagen habe.

Und wie habe ich es geschafft, dass ich glücklich geblieben bin? Es gab viele Momente in meinem Schulleben, in denen Lehrer versucht haben, mich klein zu machen, mir zu sagen, dass ich schlecht bin, die mir eintrichtern wollten, dass ich nicht in dieses System passe, dass ich mich anpassen soll, stillsitzen soll. Und ich hatte auch hier wieder das Glück, dass meine Eltern für mich da waren und mich unterstützt haben. Natürlich nicht bei allem, denn ich habe auch Dinge getan, die ganz klar Konsequenzen zur Folge hatten. Ich habe nichtsdestotrotz immer gemerkt, dass ich so sein darf, wie ich bin. Ich durfte lernen, ich durfte durchs üben lernen und ich durfte dabei immer so sein, wie ich bin. Das hat mich sehr stark gemacht. Ich erinnere mich gut an eine bestimmte Situation mit meinem Lehrer in der 3.-6. Klasse. Ich bin nach Hause gekommen und habe zu meiner Mutter gesagt: «Mama, ich geh nicht mehr zur Schule, wenn Du jetzt nicht dahin gehst und mit diesem Lehrer sprichst.» Es war mir absolut ernst, denn es war eine wirklich unschöne Situation. Und auch da bekam ich Unterstützung. Ich glaube, Unterstützung ist ein sehr wichtiger Teil, der mir auch ganz viel Urvertrauen mitgegeben hat. Das Vertrauen, das meint ‘egal wie gross die Herausforderung ist, ich und mein Umfeld, wir meistern das!’. Und das habe ich auf jeden Fall Situationen, wie der eben beschriebenen, zu verdanken, in denen ich einfach ernst genommen wurde. Meine Eltern haben mich immer ernst genommen und haben mit mir gemeinsam Lösungen gefunden.

Ein weiterer wichtiger Punkt für mich war damals und ist auch heute noch der Sport. Ich habe damals sehr intensiv Tennis gespielt, wie auch heute noch. Und bin sehr dankbar, dass ich diesen Sport in all seinen Facetten ausleben durfte und noch darf. Das Tennis hat mir immer wieder gezeigt, dass jeder Punkt es wert ist, gespielt zu werden. Wenn etwas schiefgelaufen ist, dann kommt die nächste Chance und die nächste und die nächste... Ich habe gelernt, mindestens unbewusst, dass jeder Punkt für sich gespielt wird und auch für sich zählt. Auch wenn ich 6:0 und 5:0 im Rückstand bin, kann ich aus eigener Kraft immer noch gewinnen. Das bedeutet: Es gibt kein Schicksal, dem ich mich ergeben muss. Sondern es gibt so etwas wie Karma, mit dem ich aber umgehen kann. Ich bin zu jedem Zeitpunkt meines Lebens verantwortlich dafür was ich denke und wie ich mein Leben gestalte. Diese Macht oder diese Freiheit habe ich schon als kleiner Junge erfahren. Auch hier habe ich Herausforderungen mit Unterstützung anderer gemeistert. Ich habe ebenfalls gelernt, Niederlagen einzustecken und durfte erkennen, dass es auch weiter geht, wenn mal was nicht auf Anhieb klappt. Das war für mich ein wichtiger Prozess. Zusammenfassend sind für mich die wichtigsten Säulen für eine glückliche Kindheit und das Glücklichsein im Allgemeinen: Das Vertrauen, dass ich alles sagen durfte und ich mich auch entschuldigen durfte, für Dinge, die nicht so toll waren. Dass ich mich in dieses vertraute Nest zurückziehen durfte. Dann sicher, dass ich Fehler machen und mich ausprobieren durfte. Dass ich gehört wurde und unterstützt wurde. Dass meine Familie immer wissen wollte, wie es mir geht und dass sie mich ernst genommen haben.

Ich freue mich jetzt sehr, dass dieses Buch hier entsteht und die Eltern unterstützt werden, Kinder gross werden zu lassen. Weil ich persönlich glaube, es ist eine der grössten Herausforderungen, die eigenen Glaubenssätze nicht auf diese kleinen wunderbaren Wesen zu stülpen, sondern sie selbst ausprobieren zu lassen, im Dreck spielen zu lassen (egal wie dreckverschmiert sie danach sein mögen) und ihnen auch klare Grenzen aufzuzeigen. Das habe ich natürlich auch gelernt. Ich habe gelernt, wenn es zu viel war oder wenn mein Verhalten unangebracht war. Und dies immer auf eine sehr liebevolle, bestimmte Art. Und es gab Konsequenzen, allerdings nie körperliche. Das hat mir auch geholfen zu verstehen, dass mein Verhalten direkte Auswirkungen hat. Ich habe auch erfahren, allen Menschen, egal wie gross, wie intelligent, wie unterschiedlich sie sind, auf Augenhöhe zu begegnen. Ich war nie der Kleine, der keine Ahnung hat und dem die Grossen zeigen müssen, wie es geht. Sondern, dass meine Meinung auch ernst genommen wurde. Dass ich ein sehr wichtiger Teil des Gesamten war und bin. Das habe ich bereits als Kind erfahren dürfen. Das gibt mir heute noch ein unerschöpfliches Urvertrauen. Wir sind ein Team und erreichen miteinander Ziele und bewältigen miteinander Herausforderungen. Ich hatte auch das Glück, dass meine Mutter als Heilpädagogin NLP schon gekannt hat und bei uns Kindern anwenden konnte. Wir waren beispielsweise nie krank, sondern noch nicht ganz gesund. Auch das hat mir und meinem Unterbewusstsein sehr geholfen, Dinge und Situationen positiv zu sehen, die andere vielleicht negativ betrachtet hätten. Auch heute noch kann ich immer an das Gute glauben und finde das Gute in jedem Menschen. Auch meinen Fokus habe ich fast immer auf dem Positiven. Und ich bin mir auch meiner Herausforderungen bewusst. Über diese Selbstreflexion, die wir früher am Küchentisch fast täglich gemacht haben, habe ich sehr viel über mich und über das Leben gelernt. Auch heute habe ich Menschen um mich, mit denen ich noch weiterwachsen darf. Danke liebe Franziska, dass du diesen so schönen und wichtigen Beitrag mit der Welt teilst.»

Weltbild verändern

«Das macht man aber nicht!» Kennst Du diesen Satz von Dir? Zum Beispiel auf dem Boden essen, mit dem Essen spielen, die Hosen auf der Strasse ausziehen, sich nicht bei Tante Erna verabschieden, und so weiter und so fort. Wer zum Teufel ist dieser «man»?! Ich kanns Dir sagen. Es ist die Gesellschaft, die uns gewisse Regeln vorgibt und die wir sehr oft einfach für wahr halten, ohne sie weiter zu hinterfragen.

In diesem Buch möchte ich Dich einladen, Dein Weltbild zu hinterfragen, zu dehnen, daran zu ziehen, zu drücken, Dich dagegen zu lehnen. Einfach, damit Du neue Wahrheiten in Dein Leben lassen kannst. Deine eigenen Wahrheiten vielleicht? Denn was wir für wahr halten, ist am Ende das, was wir erleben und auch das, was wir an die nächste Generation weitergeben. Und je mehr Regeln Dir aufgedrückt wurden und Du noch immer lebst, desto angepasster bist Du. Ist das wirklich das, was Du leben willst? Und was passiert genau, wenn Du diese Regeln einfach mal brichst?

«Wenn wir ganz und gar aufgehört haben, Kinder zu sein, dann sind wir schon tot.»

(Michael Ende)

Vor einer Weile sagte meine Tochter zu mir «Boden essen». Ich bemerkte, wie ich innerlich gleich mit einem «man»-Satz entgegnen wollte, stoppte meine innere Stimme und ersetzte die Aussage in meinem Kopf durch «hhmm, warum eigentlich nicht?!». Danach setzten wir uns beide auf den Boden und assen die Spaghetti so. Wir hatten unglaublich viel Spass und… Danach war auch nur der Boden und das Kind dreckig! Ich überlegte, ob wir das künftig immer so machen und ob die Japaner deswegen am Boden essen. Waren sie es vielleicht einfach leid, Tisch, Tischset, Kind, Kleider, Stuhl und Boden nach jeder Mahlzeit zu reinigen? Bedürfte vielleicht einer historischen Abklärung.

Und so ging es mir bereits unzählige Male. Bei Regen in die nasse Wiese liegen, ohne mich vorher ganz weise mit Regenklamotten ausgestattet zu haben. Mit Dreck-Klumpen zu spielen, als wären es Schneebälle. Ohne Besteck zu essen. Mich mit Stiften bemalen zu lassen. Die Zähne auf dem Flur liegend zu putzen. Mich auf den Trip Trap zu setzen, weil die Kleine auf dem grossen Stuhl sitzen wollte. Ich hatte ziemlich schnell begonnen, diese inneren Vorgaben, was richtig oder falsch ist, zu hinterfragen. Warum? Weil ich sehr genau wissen will, wofür ich jetzt ein «Nein» ausspreche. Auswärts ist es für mich etwas schwieriger sparsam mit den Nein’s umzugehen, weil natürlich nicht alle Umgebungen kindertauglich sind und der Reiz fürs Kind auch höher ist, alles zu erkunden. Und gleichzeitig möchte ich auch das Zuhause anderer respektieren. Zuhause habe ich eine Ja-Umgebung geschaffen, in der die Kleine ganz, ganz viel darf. Grundsätzliche frage ich mich wann immer möglich:

1. Ist es gefährlich?

2. Geht etwas wertvolles kaputt?

3. Ist dieses Verbot es mir wert, einen Konflikt mit meinem Kind einzugehen und auszutragen?

Und interessanterweise hatte ich jedes einzelne Mal ganz viel Spass, sobald ich mich auf die kindlichen Ideen eingelassen hatte. Natürlich gab es das eine oder andere Mal, da hatte ich keine Lust mich auf den Boden zu setzen und da zu essen. Warum sollte allerdings meine Entscheidung auch fürs Kind gelten? Also sagte ich einfach, dass sie natürlich da essen darf und ich heute lieber am Tisch esse. In den meisten Fällen setze sie sich dann zu mir. Was soll auch passieren? Dass sie irgendwann in einem gehobenen Restaurant mit 22 Jahren, womöglich beim ersten Rendez-vous, auch unter dem Tisch essen will? Wohl eher nicht.

Ich höre schon bei dem einen oder anderen die inneren Stimmen sprechen. «Aha, da hat sie das Kind aber schön in der Tasche!» oder «Das Kind braucht Strukturen und Regeln!».

Ich erinnere mich hierbei an eine Situation, die schon einige Jahre zurück liegt. Meine damalige Schwägerin hatte gerade ihr Baby gekriegt und wir waren zum Essen eingeladen. Dieser süsse kleine Knopf lag bei ihr auf dem Arm und genoss sichtlich die mütterliche Zuneigung. Als dann das Fondue auf dem Tisch stand und wir mit der Verköstigung begannen, wollte sie den Knirps ins Bettchen legen, was direkt neben ihrem Stuhl stand. Sogleich weinte der kleine Mann, weil er zurück zu Mama wollte. Sie nahm ihn raus, hielt ihn noch für eine Weile, probierte das Gleiche nochmals und erntete das gleiche Ergebnis. Schlussendlich sass sie da und ass mit dem Kleinen auf dem Arm. Auf dem Nachhauseweg sagte mein Ex-Mann zu mir im Auto «Hast Du gesehen! Der Kleine hat sie schon mit 4 Wochen in der Tasche! Sie hätte ihn liegen lassen sollen und dann hätte er halt geweint. Aber so bestimmt bereits das Kind! Er manipuliert schon in diesem Alter!». Wir waren beide damals schon als Trainer in der Persönlichkeitsentwicklung tätig. Ich hatte damals überhaupt keine Ahnung von Kindern – er übrigens auch nicht. Doch diese Aussage prägte mein Bild über Kinder, da ich es damals irgendwie als sinnvoll erachtete. Ich erinnerte mich auch an eine Aussage einer mir bekannten Mutter. Ihre Mädels schliefen von Anfang an in einem eigenen Zimmer mit eigenen Bettchen. Sie sagte «wenn sie erst einmal bei Dir im Bett sind, kriegst Du sie nie mehr raus!». Sie war ja bereits zweifache Mutter, sie muss es ja wissen. Oder?!

Einige Wochen später ging ich mit einer Freundin auf Wanderschaft. Sie war gerade frisch schwanger und wir unterhielten uns über das künftige Mutterdasein. Sie erzählte, dass sie vorhabe, das Kind in ihrem Elternbett schlafen zu lassen. Bei mir schrillten alle Alarmglocken und ich warnte sie in meiner freundschaftlichen Fürsorge «Achtung! Hast Du sie einmal bei Dir im Bett, kriegst Du sie nie mehr raus!» Sie schaute mich an und entgegnete «Der Mensch ist das einzige Säugetier, das sein Junges zum Schlafen woanders hinlegt und alleine lässt.» Bähm! Dieser Satz sass und beschäftigte mich noch sehr, sehr lange. In der Tat! Ist es wirklich natürlich sein Kind alleine schlafen zu lassen?

Haltung vor Verhalten ändern

Phu, die Flut an negativen Aussagen über Kinder, die ich hörte noch bevor ich überhaupt das erste Mal daran dachte, Mutter zu werden, war ja unglaublich. Somit ein Wunder, dass sich überhaupt jemals jemand dazu entscheidet, Kinder zu kriegen.

Mit zunehmendem Alter verspürte ich trotzdem einen damals noch klitzekleinen Wunsch Mutter zu werden. Mir war jedoch ziemlich klar, dass das mit diesem Mann in dieser Beziehung eine Katastrophe werden würde. Durch eine göttliche Fügung trennten sich dann mein Ex-Mann und ich eine Weile später. Ein paar Monate später traf ich dann auf einen Mann, bei dem einfach alles stimmte. Wir verstanden uns super, hatten die gleichen Ansichten und Wünsche und hatten unglaublich viel Spass. Er war schon Vater eines fast erwachsenen Jungen. Beim ersten Date fragte er, ob ich denn noch Kinder wollen würde und ich antwortete «Ja, ich würde gerne prüfen, ob es für mich bestimmt wäre. Also, ob ich auf natürlichem Wege schwanger werden würde. Aber ich glaube, langsam wird’s zu spät. Bis ich mal einen Mann gefunden habe und die Beziehung dann genügend gefestigt wäre...». (Achtung, in dieser Aussage sind Glaubenssätze enthalten!) Er erwiderte «Also mit Dir würde ich auch nochmals eins haben wollen.».

«Wow» dachte ich. Ein bisschen zu rasch fürs erste Date. Wir trafen uns weiterhin regelmässig, hatten sehr viel Spass und wurden in der Ekstase etwas unvorsichtig. Aus Spass wurde Ernst. «Ernst ist heute…». Auch so ein doofer Spruch oder? Nach wenigen Monaten war ich dann schwanger und wir beide überglücklich. Ich nahm mir vor, die beste Mutter der Welt zu werden! Super Schwangerschaft mit vielen gesunden Lebensmitteln, viel Ruhe und guten Emotionen. Die Kindsprägung beginnt ja bereits im Mutterleib.

Als Coach und Trainer arbeite ich vor allem mit Hypnose und mit dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP). Im NLP gibt es eine Übung, um Ereignisse in der Vergangenheit zu verändern. Beziehungsweise das, was davon im Unterbewusstsein abgespeichert wurde. Denn tatsächlich es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft. Beides sind nur Erinnerungen oder Ideen in unserem Kopf oder im Unterbewusstsein. Nun zurück zur Übung. Sehr oft darf ich bereits Ereignisse verändern, die noch im Mutterleib stattgefunden haben. Dies betrifft sowohl die erste Prägung der Beziehung zur Mutter wie zum Beispiel auch Emotionen/Energien, rund um das Thema Geld.

Zum leichteren Verständnis: Wir denken. Das Denken erzeugt Gefühle und körperliche Reaktionen. Das heisst, der Körper schüttet Hormone aus, welche zu den Gefühlen passen, und wir zeigen ein entsprechendes Verhalten. Wenn wir häufig beängstigende Gedanken denken, badet das Kind ständig in diesen Emotionen und Energien. Es hat ja keine Ausweichmöglichkeit und muss das aushalten.

In der Schwangerschaft verlief soweit alles sehr gut. Geplant hatte ich eine Geburt im Geburtshaus, ganz natürlich, ohne Chemie. Doch das Kind entscheidet halt mit. Wir waren im Geburtshaus und endeten mit einem Notfallkaiserschnitt im Krankenhaus. Wir waren sehr dankbar für all die Fachkräfte und unsere Kleine zeigte sich von Anfang an als Kämpferin. Die bei der Geburt noch unstabilen Werte wurden mit jeder Stunde besser und wir konnten nach 3 Tagen nach Hause. Daheim wurde ich von einer ganz wundervollen Hebamme begleitet, die einmal durch Brigitte Meissner vertreten wurde. Brigitte Meissner schrieb das Buch «Babyheilbad». Eine Methode, um eine natürliche Geburt quasi «nachzuahmen». Denn ein Kaiserschnitt kann beim Baby mentale Narben hinterlassen. Bei einem nächsten Besuch meiner Hebamme führten wir dieses Heilbad durch und es stellte sich heraus, dass meine Tochter gar kein Problem damit hatte, wie sie zur Welt kam. Dafür ich umso mehr. Also durfte ich an mir und mit mir arbeiten.