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Eine Lyrikgeschichte des 18. Jahrhunderts, die die politischen Ansprüche von Metrik und Medialität analysiert Seit der Goethezeit steht Literatur in Verdacht, sich in die Privatsphäre verabschiedet zu haben. Dabei wird übersehen, dass sich neben der sogenannten literarischen Autonomie eine Emanzipationsbestrebung Bahn bricht, die nicht darauf verzichtet, mit Literatur Politik zu machen. Dafür steht die Ode des 18. Jahrhunderts. Hier wird die Geschichte dieser alternativen lyrischen Moderne im deutschsprachigen Raum erzählt: von den Anfängen, als Johann Christian Günther die erhabene Unordnung der absolutistischen Ode Frankreichs gegen den römisch-deutschen Kaiser wendet, über die lyrikpolitischen Kämpfe, die zwischen Aufklärung und Empfindsamkeit anlässlich der Thronfolge Friedrichs II. ausbrechen, bis zu Klopstocks lautstark für die Ideen von 1789 Partei nehmenden Revolutionsoden - und deren geschichtsphilosophischer Umdeutung und Entpolitisierung in den Gesängen Hölderlins. In staatspolitischer Perspektive wird der erhabene Ton odischen Gesangs zum "heißen Medium" (McLuhan) einer Verstärkung souveräner Stimmen. Immer größere Teile der Gesellschaft sehen sich eingeladen, diesen zirkulierenden Stimmen ihre Stimme zu leihen und damit eine souveräne (Un-)Ordnung zu artikulieren, die der Literatur und der Politik Gesetze geben will.
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