Spirit Junkie - Gabrielle Bernstein - E-Book

Spirit Junkie E-Book

Gabrielle Bernstein

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Beschreibung

Radikal ehrlich erzählt Gabrielle Bernstein wie sie ihr Suchtverhalten bei Liebe, Drogen, Essen, Arbeit und Angst überwunden hat. Der metaphysische Text "Ein Kurs in Wundern" wurde ihr Wegweiser zu einem neuen Leben. Ihr in den USA bereits legendäres Memoir ist das Schlüsselbuch zu einer neuen urbanen Spiritualität, deren Ikone Gabrielle inzwischen auch bei uns geworden ist.

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Gabrielle Bernstein

Spirit Junkie

Mein Weg zum Leben in Wundern

Aus dem Englischenvon Theda Krohm-Linke

L · E · O Verlag ist ein Imprint der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, herausgegeben von Michael Görden.

Published by Arrangement with Harmony Books, an imprint of the Crown Publishing Group, a division of Random House, Inc., New York and Agentur Schlück, Garbsen.

Die Originalausgabe ist erstmals 2011 bei Harmony Books erschienen.Titel der amerikanischen Originalausgabe: Spirit Junkie

1. eBook-Ausgabe 2022

© 2011, 2015 by Gabrielle Bernstein,Vorwort © 2011 by Marianne Williamson© der deutschen Ausgabe 2016 by L · E · O Verlag in derScorpio Verlag GmbH & Co. KG, Berlin · MünchenCoverillustration und Fotos im Innenteil: courtesy of Sam BassettLektorat: Lea Wittenberg, WRAGEUmschlaggestaltung: Torge Niemann, WRAGESatz: BuchHaus, Robert Gigler, MünchenKonvertierung: Bookwire

ePub-ISBN: 978-3-95803-495-2

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten.

L · E · O Verlag ist ein Imprint der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG

Mehr über unsere Bücherwww.leoverlag.de

Für meine Mutter.

Danke, dass du meine spirituelleLaufpartnerin bist.

INHALT

Vorwort

Einleitung

TEIL 1 Der Umweg in die Angst

1. Eine winzig kleine Wahnidee

2. Angst und Ashrams

3. Besonderheit

4. Um Hilfe bitten

TEIL 2 Die Antwort

5. Das Wort mit V

6. Beziehungen sind Aufgaben

7. Der heilige Augenblick

8. Ich nahm die Einladung an

TEIL 3 Das Wunder

9. Der Geist wurde mein Freund

10. Die Liebe siegt

11. Erwarte Wunder

12. Spirit Junkie

Danksagungen

VORWORT

Gabrielle Bernstein ist Lehrerin, zugleich aber auch Geschichtenerzählerin. Sie spinnt die Wahrheit aus ihren Alltagserfahrungen zu Gold, und das ist ihr Geschenk an andere. Vor Jahren schon wurde ihr klar – wie auch mir einmal –, dass sie gerne ihre Geschichte mit anderen teilen würde, wenn es eine Kraft gäbe, die ihr chaotisches Leben in Ordnung bringen könnte.

Spirit Junkie bringt uns auf klare und unterhaltsame Art bei, wie wir spirituelle Prinzipien in der Praxis anwenden können. Gabrielle macht uns einfach vor, wie sie es getan hat. Wir erleben ihre ganze Reise mit, von Liebe über Karriere bis hin zu anderen Themen des Lebens, erfahren, wie sie stürzte und sich wieder aufrappelte. Und wir sehen, wie sie schließlich an einen Punkt gelangt, an dem sie nicht mehr fällt. Und letztendlich haben wir so viel von ihr gelernt, dass wir ebenfalls dorthin gelangen können. Ihr Wunder wird sozusagen zu unserem Wunder.

Gabrielle hat mich an unsere erste Begegnung erinnert. Vor Jahren hat sie sich nach einem meiner Vorträge in die Warteschlange eingereiht, um mich zu fragen, wie ich die Prinzipien von Ein Kurs in Wundern auf Leute in ihrem Alter anwenden würde. Ich antwortete: »Lies und studiere den Kurs. Und dann frag Gott, wie du ihn mit deiner Generation teilen kannst.« Ich dachte mir, dass das ihre Aufgabe sei.

Ich hatte recht. Und sie hat ihre Sache gut gemacht.

Dieses Buch handelt von Gabrielles persönlicher Reise, aber ihre Geschichte lehrt uns alle etwas. Ihre Aufrichtigkeit, ihre Bereitschaft und ihre echte Demut angesichts der Lehren von Ein Kurs in Wundern verleiht ihr die Macht einer wahren Lehrerin. Mögen ihre Lehren mit den Jahren wachsen, gedeihen und tiefer werden. Ihr ist eine wunderschöne Aufgabe zugeteilt worden, indem sie unzähligen Menschen hilft, aus ihrer psychischen und emotionalen Dunkelheit heraus in ein spirituelles Licht zu gelangen, das sie selbst gesehen hat. Mit Spirit Junkie führt sie ihr Werk fort. Mögen sie und alle ihre Leser gesegnet sein.

Marianne Williamson

EINLEITUNG

Die Reise, die wir gemeinsam unternehmen, ist der Austausch der Dunkelheit gegen das Licht, der Unwissenheit gegen das Verstehen.Nichts, was du verstehst, ist angsterregend.Nur in der Dunkelheit und Unwissenheit nimmst du das Beängstigende wahr und weichst vor ihm zurück in noch tiefere Dunkelheit.Und doch ist es nur das Verborgene, das erschrecken kann, und nicht um dessentwillen, was es ist, sondern um seiner Verborgenheit willen.

– Ein Kurs in Wundern

Mehr als zwanzig Jahre lang habe ich Tagebuch geführt. Ich vertraute ihm meinen Liebeskummer, meine Ängste und meine Essstörungen an. Vollgepumpt mit Drogen schrieb ich, ich wolle keine Drogen mehr nehmen. Seiten um Seiten sind gefüllt mit Selbsthass, Selbstzweifeln und Kalorienlisten. Immer wieder schrieb ich die gleichen romantischen Mini-Dramen – nur die Namen wechselten. Meine Tagebucheinträge waren das einzige Ventil für den Aufruhr und den tiefen Schmerz, den ich zu jeder Stunde des Tages empfand. Durch das Schreiben lud ich meine Ängste auf dem Papier ab und schilderte ehrlich meine Traurigkeit, wenn ich unter Tränen schrieb.

Heute sehen meine Tagebucheinträge ganz anders aus. Sie spiegeln eine starke, glückliche Frau wider, die Authentizität ausstrahlt. Statt über meine Ernährung nachzugrübeln oder ständig über Liebesbeziehungen zu schreiben, ehre ich mich in meinem Tagebuch selbst. Die Wörter, die ich niederschreibe, sind voller Stolz und Mitgefühl. Ich habe mein Suchtverhalten bei Liebe, Drogen, Essen, Arbeit und Angst – bei allem Möglichen – überwunden und bin gesund. Ich habe hart gearbeitet, und Mann, es hat sich gelohnt. Heute zeigt jeder meiner Tagebucheinträge ein tiefes Verlangen nach innerem Wachstum.

Der metaphysische Text Ein Kurs in Wundern war der wichtigste Führer auf meiner Reise zur Selbstliebe. Der Kurs ist ein Lehrplan zum Selbststudium mit praktischen Anwendungen zum Loslassen von Angst in allen Bereichen des Lebens. Das einzigartige Gedankensystem des Kurses benutzt Vergebung als Weg zu innerem Frieden und als Wegweiser zum Glück. Die spirituelle Lehrerin Marianne Williamson, weltweit bekannt durch ihre Bestseller und ihre internationalen Vortragsreisen, hat mir als Erste die Prinzipien des Kurses nahegebracht. Marianne ist die führende Lehrerin von Ein Kurs in Wundern und für mich ein spiritueller Rockstar.

Der Kurs hat mich gelehrt, mein Leben zu prüfen und auf ganz neue Art zu erfahren. Ich habe gelernt, dass vieles, was ich gefürchtet habe, überhaupt nicht furchteinflößend war. Manchmal war es noch nicht einmal real. Ich habe gelernt, dass Angst nur eine Illusion ist. Sie basiert auf unseren Erfahrungen, die wir in die Gegenwart und auf die Zukunft projizieren. Bei mir hat sich zum Beispiel die Erfahrung, dass mein Freund auf der Highschool mit mir Schluss gemacht hat, in ein Trugbild verwandelt, an dem ich länger als zehn Jahre festgehalten habe. Diese ganz normale Trennung unter Jugendlichen führte dazu, dass ich mich wertlos fühlte und schreckliche Angst davor hatte, allein zu sein.

Durch die Lektionen im Kurs habe ich erkannt, wie ich diese Angst auf all meine Beziehungen von der Highschool an übertragen habe. In jede neue Beziehung nahm ich die Angst vor der Trennung schon von vornherein mit. Und selbst in den glücklichsten Momenten lauerte in meinem Hinterkopf die ständige Angst, dass mein Glück jeden Augenblick vorbei sein könnte und ich wieder mit gebrochenem Herzen wie damals in der Highschool zurückbleiben würde. Letztendlich führte diese Angst dazu, dass ich jede neue Beziehung zerstörte. Wenn sie dann vorbei war, betäubte ich den Schmerz mit Essen, Arbeit und – was am schlimmsten war – mit Drogen. Ich tat alles, was ich konnte, um die Ängste aus der Vergangenheit nicht fühlen zu müssen. Einfache Freuden und glückliche Momente konnte ich nicht genießen, weil ich ständig auf der Hut vor der Angst war. Es war eine Endlosschleife. Heute bin ich dankbar dafür, dass der Kurs mich gelehrt hat, dass die Angst, die ich so lange mit mir herumgeschleppt habe, noch nicht einmal real war. Es war nur eine Illusion, die ich selbst geschaffen hatte und auf meine aktuellen Erfahrungen übertrug. Als mir das erst einmal klar war, konnte ich an der Angst arbeiten. Je mehr ich mich diesem neuen Glaubenssystem hingab, desto weniger übertrug ich meine Vergangenheit auf die Gegenwart. Mit der Zeit begann ich die Ängste loszulassen und stellte wundersame Veränderungen fest. Wenn ich mich an den Plan des Kurses hielt, so merkte ich, dass ich meine alten Angstmuster überwinden konnte.

Ich muss zugeben, dass die Sprache und viele der Konzepte des Kurses mir am Anfang sehr fremd waren. Jedes Mal, wenn es im Text »Gott« oder »Heiliger Geist« hieß, drehte ich durch. Aber letztlich wurde mir klar, dass es eine alberne Ablenkung war, mich über die Wortwahl aufzuregen. Wesentlich war, dass der Kurs mir zu einem Zeitpunkt Führung und Anleitung bot, als ich sie am meisten brauchte. Die Wörter waren nur das Vehikel für all die wertvollen Lektionen auf diesen Seiten. Es zählte nur, wie relevant die Lehren des Kurses waren und dass ich wirklich bereit war, mich zu verändern.

Dieses brennende Verlangen nach Veränderung war der Grund, warum ich mir den Kurs überhaupt kaufte. In meiner Buchhandlung fiel mir das dicke dunkelblaue Buch auf, dessen Titel Ein Kurs in Wundern in Goldbuchstaben auf den Umschlag geprägt war. Statt mich davon abschrecken zu lassen, fand ich den dicken Band einladend und beruhigend. Als ich das Buch aus dem Regal nahm, lächelte ich, als hätte das Universum mir zugezwinkert. Dann passierte etwas Merkwürdiges. Das Buch zog mich buchstäblich zur Kasse. Kein Witz. Ich fühlte körperlich, wie das Buch mich zur Kasse zerrte. Es war ein merkwürdiges, aber trotzdem seltsam tröstliches Gefühl. Intuitiv wusste ich, dass etwas Gutes auf mich wartete. Ich kaufte das Buch und ging aus dem Laden. An einer belebten Straßenecke in New York schlug ich es auf und las in der Einleitung: »Dies ist ein Kurs in Wundern. Es ist ein Pflichtkurs. Nur die Zeit, in der du ihn machst, steht dir frei. (…) Der Kurs zielt nicht darauf ab, die Bedeutung der Liebe zu lehren, denn das ist jenseits dessen, was gelehrt werden kann. Er zielt vielmehr darauf ab, die Blockaden zu entfernen, die dich daran hindern, dir der Gegenwart der Liebe, die dein angestammtes Erbe ist, gewahr zu sein.« Diese Passage jagte mir Schauer über den Rücken. Ich hatte gefunden, was ich gesucht hatte, jemanden, der mich führte, um all den Mist zu entfernen, der inneren Frieden und Liebe in mir blockiert hatte. In diesem Moment schloss ich einen heiligen Vertrag mit mir, der mein Leben ändern sollte – ich wollte Schüler und Lehrer des Kurses werden.

Ein Jahr später ging ich zu Mariannes Vortrag. Danach hatte ich Gelegenheit, mit ihr über meinen Zugang zum Kurs und mein Verlangen, seine Botschaft an meine Generation weiterzugeben, zu sprechen. Ich bat sie, mir zu sagen, wie ich dabei am besten vorgehen sollte. Sie erwiderte: »Lies den Text, arbeite das Übungsbuch durch, und studiere das Handbuch für Lehrer. Dann sink auf die Knie und frage Gott, wie du dieses Werk mit deiner Generation teilen sollst.« Genau das tat ich.

Während ich den Text las, wurde ich so geführt, dass ich die Mission des Kurses verstand. Der Kurs erklärt einfach und prägnant, dass »sein Ziel für dich Glück und Frieden ist«. Der Text vermittelte mir auch ein tiefes Verständnis für die Grundlage meiner Angst und meiner Schuldgefühle und zeigte mir, wie ich sie überwinden konnte. Und schließlich lehrte mich der Text die Bedeutung von »Wunder«. Das Wunder besteht einfach nur in der Verschiebung der Wahrnehmung von Angst zu Liebe. Dann machte ich mich an das Übungsbuch für Schüler, das aus 365 Lektionen besteht, einer Übung für jeden Tag des Jahres. Mit diesem einjährigen Trainingsprogramm verwandelten sich meine Ängste in Liebe. Das Übungsbuch leitete mich an, die Beziehung zu meiner Intuition oder, wie der Kurs ihn nennt, meinem inneren Lehrer kennenzulernen. Diese Beziehung zu meiner Intuition war mein wichtigstes Tool, um meine Denkweise zu erneuern. (In Kapitel 1 werde ich auf die Intuition näher eingehen.) Und als ich dann schließlich bereit war, begann ich das Handbuch für Lehrer durchzuarbeiten. Dieser Teil befähigte mich, die Lektionen des Kurses auf eine für mich authentische Weise weiterzugeben. Ich konnte mich wieder mit meinem wahren inneren Geist, der Liebe ist, verbinden.

Es ist meine Absicht und Hoffnung, durch dieses Buch die schönen, lebensverändernden Lektionen, die ich als Schülerin des Kurses gelernt habe, mit anderen zu teilen. Anhand der Geschichten meines eigenen Lebens werde ich berichten, wie die Lektionen des Kurses mich dazu angeleitet haben, meine Ängste loszulassen und ein absoluter Spirit Junkie zu werden. Mittlerweile bin ich süchtig danach, Glück und Liebe in mir selbst zu finden. Daher der Titel. Mit diesem Buch möchte ich dir zeigen, wie du auf deiner Suche nach dem Glück Zugang zu deiner eigenen Intuition finden kannst. Dies ist jedoch kein Ratgeber zum Thema »Wie werde ich glücklich«, sondern es ist vielmehr ein Leitfaden, um die Blockaden zum Glück, das bereits in dir wohnt, abzubauen. Ich werde dich auf eine Reise voller neuer Wahrnehmungen schicken und dir eine ganz neue Sicht auf dein Leben zeigen. Deine Blockaden werden dahinschmelzen, Widerstände werden sich auflösen und ein kindlicher Glaube an Freude wird neu entfacht.

Ich werde dir davon erzählen, wie ich die Festung meines Egos (meine angsterfüllten Gedanken) mit der Hilfe von Ein Kurs in Wundern überwunden habe. Durch die Arbeit mit dem Kurs ist mir klar geworden, dass ich von den schlimmsten Kämpfen in meinen Beziehungen am meisten gelernt habe. Um auch dir das nahezubringen, werde ich in diesem Buch häufig von meinen Eltern, Freunden und früheren Liebespartnern sprechen. (Vergiss nicht, ich empfinde heute unglaublich viel Liebe für diese Menschen und bin unendlich dankbar für die Lektionen, die ich aus unseren Beziehungen gelernt habe.) Durch meine Interpretation der Prinzipien des Kurses wirst du lernen, dass alle Sicherheit, Geborgenheit und Liebe, die du suchst, nicht irgendwo »da draußen« sind, sondern in dir selbst. Glaub mir: Ich habe mehr als zwanzig Jahre an den falschen Stellen nach dem Glück gesucht. Ich glaubte, Glück bestünde in einer Qualifikation, einem Freund oder einem neuen Paar Schuhe. Ich dachte, wenn ich nur genug davon ansammeln oder erreichen würde, würden mein Elend, meine Unsicherheit und meine Angst irgendwie verschwinden und durch Freude, Selbstvertrauen und Unbeschwertheit ersetzt werden. Es funktionierte nie. Sich nach innen zu wenden kann einem als unüberwindliche Herausforderung erscheinen, aber wenn du auf den Kurs vertraust, dann wirst du erfahren, dass das Innen der einzig richtige Ort ist. Und wenn du das wirklich verinnerlicht hast, dann kannst du das Bedürfnis, gerettet zu werden, loslassen. Du kannst aufhören, kontrollieren zu wollen, und einfach mit dem Flow gehen.

Ich werde deine Lehrerin auf dieser Reise sein. Bevor wir aufbrechen, möchte ich dir ein bisschen über mich erzählen. Als Rednerin, Autorin, Mentorin und Coach habe ich es mir zur Lebensaufgabe gemacht, anderen dabei zu helfen, die Blockaden zu lösen, die zwischen ihnen und ihrer inneren Freude stehen. Meine Arbeit wird in der ganzen Welt gut aufgenommen, denn wer möchte nicht glücklich sein? Aber wir wollen hier nicht von Titeln und Qualifikationen reden. Was ich dir anbiete, ist absolute Glaubwürdigkeit. Denn ich habe jedes Wort in diesem Buch gelebt und mich durch die Geschichten, die du lesen wirst, verändert. Früher einmal war ich drogenabhängig und habe mein Selbstwertgefühl in der Außenwelt gesucht. Heute kommt all das Glück, nach dem ich gestrebt habe, von innen.

Die Reise, die wir in diesem Buch gemeinsam antreten werden, ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil der Reise ist »Der Umweg in die Angst«. Dort wird erklärt, wie unsere Gedanken in die Irre geraten, und warum wir so daran gewöhnt sind, Angst zu haben. Teil zwei, »Die Antwort«, zeigt uns den Weg zur Klarheit. In diesem Abschnitt findest du die notwendigen Tools, um deine Gedanken wieder auf Frieden und Freude zu richten. Und dann, in Teil drei, »Das Wunder«, wirst du angeleitet, dein Glück zu erhalten und mit der Welt zu teilen.

Um die Reise verständlicher zu machen, habe ich geführte Meditationen entwickelt, die du auf meiner Website unter www.gabbyb.tv/meditate herunterladen kannst. Für jedes Kapitel gibt es eine Meditation. Diese Meditationen helfen dir, dich mit deinem wahren Wesen, der Liebe, und deinem angeborenen Recht auf Wunder zu verbinden.

Der Kurs lehrt, dass wir jedes Mal, wenn wir unsere Wahrnehmung von Angst zu Liebe verschieben, ein Wunder erschaffen. Und je mehr Wunder du ansammelst, desto außergewöhnlicher wird dein Leben. Als Resultat deiner inneren Verwandlung verbessern sich auch deine Außenwelt und all deine Beziehungen. Gelassenheit stellt sich ein, die Angst lässt nach, und du weißt, dass alle Liebe, die du brauchst, in dir ist.

Klingt das nicht so, als hätte ich den Schlüssel zum Himmel? Genau. Das stimmt! Und ich kann die Wirksamkeit der Tools bezeugen, weil ich sie ständig benutze. Atme einfach, sei offen und nimm die Anregungen wahr. Denk daran, du bist nicht allein. Und auch wenn die Angst dich gefangen hält, bin ich da, um dich daran zu erinnern, dass das Glück immer siegt.

TEIL 1

Der Umweg in die Angst

1

Eine winzig kleine wahnidee

Alle flachen Wurzeln müssenausgerissen werden,weil sie nicht tief genug sind,um dich zu erhalten.

– Ein Kurs in Wundern

Die meiste Zeit meines Lebens bin ich mir wie eine Betrügerin vorgekommen. Ich arbeitete superhart daran, als cool wahrgenommen zu werden. Ich tat alles, was ich konnte, um Schritt zu halten, dazuzugehören und akzeptiert zu werden. Ich zog mich auf eine bestimmte Art an, belegte bestimmte Fächer, probierte verschiedene Hobbys aus. In der Highschool trug ich Doc Martens, schlang mir ein Flanellhemd um die Taille und versuchte, süß auszusehen, indem ich an Spieltagen meinen Feldhockeyrock in der Schule trug. Ich wollte unbedingt dazugehören, aber nichts funktionierte. Ich fühlte mich nie so, als sei ich Teil der Gruppe.

Heute ist mir klar, dass hinter all meinem Streben die Suche nach Bedeutung und Sinn stand. In Beziehungen, ob mit Freunden, Familie oder Liebespartnern, suchte ich Selbstwertgefühl. Nach außen war ich das redselige, weiße, jüdische Mädchen aus der Mittelschicht, das in der Vorstadt bei seinen geschiedenen Hippie-Eltern aufwuchs. Aber ich hatte keine Ahnung, wer ich im Inneren war.

Um alles noch schlimmer zu machen, hatte ich das Gefühl, als ob meine Gedanken total anders seien als die durchschnittlicher Jugendlicher. Mir kam es so vor, als seien meine Altersgenossen völlig zufrieden damit, sich auf Sport, den neuesten Kinofilm und Dates zu konzentrieren. In meinem Kopf hingegen schwirrten andere Gedanken herum. Ich fragte mich ständig, warum ich diese Person in diesem Körper mit dieser Familie zu genau dieser Zeit war. Ich dachte immer: Ist das alles? Wir werden geboren, wir lernen etwas, wir verdienen Geld, wir verlieben uns, kriegen ein paar Kinder, und dann sterben wir? Ist das alles im Leben? Ich war eine Heranwachsende in einer existenziellen Krise. Mein innerer Aufruhr ließ mich das gesamte Glaubenssystem, in dem ich aufgewachsen war, infrage stellen.

Die Welt um mich herum lehrte eine Denkweise von Ungleichheit, Getrenntheit und Wettbewerb. Es gab immer ein Besser-als und ein Geringer-als. Mir wurde beigebracht, Geld, einen Liebespartner und Erfolg als wichtigste Faktoren für wahres Glück anzusehen. Die Welt lehrte mich, an Archetypen zu glauben, wie gemeine Mädchen, heiße Jungs, reiche Väter, arme Kinder, coole Cliquen und Loser, die alleine beim Mittagessen saßen. Ich musste glauben, dass diese Welt real war, aber tief in mir waren Zweifel. In meinem Kopf wütete ein Kampf zwischen dem, was ich gelernt hatte, und einer tief verwurzelten Intuition, dass es noch mehr geben musste. Meine innere Stimme schrie: Wach auf, Mädchen, es gibt einen besseren Weg!

Während meiner Schulzeit gab es flüchtige Begegnungen mit dem, was ich suchte: eine friedliche Welt hinter dem, was ich gelernt hatte zu sehen. Das begann, als ich sechzehn war. Damals war mein innerer Aufruhr so schlimm geworden, dass ich ständig Angst hatte. Ich fürchtete einfach alles. Ich hatte Angst davor, alleine zu sein, zu dick zu werden, nicht cool genug zu sein. An manchen Tagen gab es noch nicht einmal einen Grund – ich hatte einfach Angst. Ich kam mir vor wie ein Freak. Mein Bruder und seine Freunde wirkten völlig entspannt, wohingegen ich ständig Panik empfand. Meine Hippie-Mom beschloss, diese Angst mit dem zu heilen, was sie am besten kannte: mit Meditation. Ich wollte unbedingt mit dem ständigen Grübeln aufhören und aus dieser beängstigenden Welt, die ich mir im Kopf geschaffen hatte, heraus, deshalb nahm ich ihr Angebot, mir Meditation beizubringen, an. Ich willigte ein, es einmal zu versuchen. Meine Mom zündete Räucherstäbchen an, und ich musste mich auf ein Meditationskissen setzen. Sie brachte mir bei, im Schneidersitz mit nach oben gebogenen Handflächen dazusitzen, damit ich die sogenannte »Energie« um mich herum aufnehmen konnte. Ich fand die Haltung schrecklich unbequem, aber unglücklich, wie ich war, war ich mit allem einverstanden.

Schon früh stellte ich bei meinen Meditationsübungen fest, dass ich mit meiner Intuition richtiggelegen hatte. Es gab tatsächlich einen besseren Weg. Wenn ich nur lange genug still saß, beruhigten sich meine Gedanken, und meine Angst verging. Und eines Nachmittags lernte ich noch mehr. Mitten in meiner Meditation spürte ich, wie mich ein tiefer Frieden überkam. Meine Gliedmaßen begannen zu prickeln, und ich fühlte mich von Liebe umgeben. Zum ersten Mal fühlte ich mich zu Hause. Die Erfahrung zeigte mir, dass ich mit meiner Intuition richtiggelegen hatte. Glück war mehr als Shopping-Malls, Fernsehen und beliebt zu sein. Es gab eine Energiequelle, die größer war als ich, und wenn ich nur lange genug meditierte, konnte ich sie anzapfen. Obwohl ich über meine Existenz immer noch völlig verwirrt war, hatte ich jetzt etwas, woran ich mich festhalten konnte. Es erfüllte mich mit Hoffnung, dass es tatsächlich einen besseren Weg gab, die Welt wahrzunehmen.

Leider konnte ich diese Erfahrung nicht mit meinen Mitschülern auf der Highschool teilen. Schließlich konnte ich nicht einfach in der Schule auftauchen und sagen: »Hey, Leute, letzte Nacht habe ich meditiert, und mein Körper wurde von einer liebevollen Energie umfangen. Es war total cool.« Sie würden mich auslachen, weil sie alle nach dem Motto lebten: Nur was du sehen kannst, ist real. Mir kam es so vor, als ob sie an eine Welt voller Getrenntheit, Angst, Wettbewerb und Abschlussbälle glaubten. Sie hätten mich ausgeschlossen, wenn ich meine existenziellen Erfahrungen mit ihnen geteilt hätte. Ich war ja bereits seltsam genug.

Ich wählte also stattdessen die Angst. Ich wandte den Gefühlen von Liebe und Gelassenheit den Rücken zu und schlug den Weg des geringsten Widerstands ein. Ich bog in die Angst ab und vergaß meine Begegnung mit der Liebe. Lieber traf ich die Entscheidung, mich anzupassen und daran zu glauben, dass das Leben hart ist. Je älter ich wurde, desto mehr konzentrierte ich mich auf die Form, die ich auf mein Leben projiziert hatte. Ich sah mich als Freundin von dem und dem, als Schauspielschülerin, als junge Unternehmerin, als Partygirl, das in der Yellow Press erwähnt wird und dessen Namen man googeln kann. Ich tat so, als sei ich besser als die anderen, aber tief im Inneren fühlte ich mich geringer als jeder andere. Von außen sah es so aus, als ob ich mir erfolgreich eine »coole« Existenz zurechtgebastelt hätte. Aber ich konnte die Stimme im Hinterkopf nicht ignorieren, die mich ständig daran erinnerte, dass es einen besseren Weg gab.

Aber ich wich dieser Stimme aus. Ich leugnete sie. Lieber ließ ich mich von der Angst leiten und mich von ihr ziellos durchs Leben steuern. Diese Wahl führte mich in einige ziemlich gefährliche Sackgassen, einschließlich verschiedener Suchterkrankungen – auch Drogensucht gehörte dazu – und ungesunder Beziehungen voller Dramen. Zum Glück verirrte ich mich so oft, dass ich schließlich doch auf meine innere Stimme hörte und meine »Landkarte« zu Hilfe nahm. Diese Landkarte war Ein Kurs in Wundern, und sie zeigte mir den Weg.

Heute steckt die Karte in meiner Hosentasche, und ich freue mich darauf, sie auch dir zu zeigen. Ich weiß, dass du dich nach so etwas wie Führung sehnst. Vielleicht erlebst du gerade eine Trennung, bist arbeitslos oder betrauerst einen Toten. Vielleicht erholst du dich von einer Suchtkrankheit, hasst deinen Körper oder durchlebst eine existenzielle Krise, so wie ich damals. Was auch immer es ist, ich weiß, es ist nicht leicht, und auf irgendeine Weise ist immer Angst im Spiel. Im Klartext: Du bist letztendlich in der Lebenshilfe-/Ratgeber-Abteilung der Buchhandlung gelandet. Aber das ist völlig in Ordnung. Du hast mich gefunden, weil du bereit bist, dein Leben zu verbessern. Dein jetziger Zustand ist völlig normal. Dort enden wir alle früher oder später, weil die meisten von uns sich schon in frühester Kindheit von der Liebe trennen und stattdessen die Angst wählen. Wir alle erleben flüchtige Momente von Inspiration und Wahrheit. Wir fühlen Liebe durch einen Songtext, ein Bild oder nach einer warmen Umarmung. Wir spüren Liebe, aber wir glauben nicht daran. Unseren Glauben heben wir uns für die Angst auf. Aber letztlich gibt es in jedem von uns eine leise Stimme, die sich nach etwas Besserem sehnt. Diese Stimme in dir hat dich zu diesem Buch geführt. Irgendwie hat deine innere Stimme der Liebe lauter gesprochen als die Angst und gesagt: Vielleicht gibt es einen besseren Weg. Und du hast zugehört.

Gut gemacht! Ich bin stolz auf dich. Dann wollen wir mal loslegen! Ich werde dir einen ganz neuen Weg nahebringen, die Welt wahrzunehmen. Wie bereits erwähnt, wird Ein Kurs in Wundern unsere Landkarte sein. Wie die meisten Landkarten ist auch der Kurs auf den ersten Blick nur schwer zu verstehen. Deshalb ist es wichtig, dass du offen bist. Ich kann mir vorstellen, dass dir dieser ganze New-Age-Kram ein bisschen abgedreht vorkommt, aber lass dich davon nicht abschrecken. Ich bitte dich ja nur, den Vorschlägen offen gegenüberzustehen. Manchmal bist du vielleicht überhaupt nicht einverstanden mit dem, was ich lehre. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es so sein wird. Das meiste von dem, was du in diesem Buch lernst, ist das genaue Gegenteil von dem, was du gewohnt bist zu glauben. Aber das ist in Ordnung. Wir brauchen neue Ideen. Deine alten Methoden haben doch offensichtlich nicht funktioniert. Ich werde dir zeigen, dass das Leben nicht hart zu sein braucht, dass du dich nicht alleine fühlen musst und dass du ein Recht auf Wunder hast. Sei also bereit, die Dinge einmal anders zu sehen, und du wirst zu all dem Glück und der Gelassenheit geführt, die du anstrebst. Das ist eine ziemlich kühne Behauptung, aber ich werde sie sofort belegen. Im Kurs steht: »Es gibt eine Art, in dieser Welt zu leben, die nicht hier ist, auch wenn sie es zu sein scheint. Du veränderst deine Erscheinung nicht, obschon du öfter lächelst. Deine Stirn ist heiter, deine Augen blicken ruhig.« Klingt toll, oder? Ja, das ist es auch.

In diesem Kapitel bringe ich uns auf den Weg, indem ich die wichtigsten Prinzipien des Kurses vorstelle, nach denen Angst als Illusion und die Verschiebung in der Wahrnehmung als Wunder identifiziert wird. Meistens verwende ich die Sprache des Kurses, aber ab und zu drücke ich manches auch auf meine Weise aus. Zunächst erinnere ich dich an den Geisteszustand, mit dem wir geboren wurden. Ich nenne ihn »Liebe«. Du wirst noch einmal den Frieden erleben, den du als unschuldiges Kind kanntest. Dann werde ich die Hauptgründe dafür aufzeigen, weshalb du aufgehört hast, in diesem Zustand zu leben. Der Kurs lehrt uns, dass eine der Hauptursachen für unser Unglück die Trennung von unserem inneren Zustand der Freude ist. Ich werde dich dazu anleiten, das zu verstehen. Ich schließe das Kapitel mit einer Übung, die dir helfen soll, die negativen Gedankenmuster zu identifizieren, die du in deinem Geist geschaffen hast. Diese Muster zu erkennen ist der erste Schritt, um sie zu verändern. Unsere Reise wird mit »Liebe« beginnen. Es gibt keinen besseren Start!

In Liebe geboren

Die Liebe, von der ich in diesem Buch spreche, sollte nicht mit romantischer Liebe verwechselt werden. Der Kurs definiert Liebe als »das rechtgesinnte Gefühl von Frieden und Freude«. Das ist nicht die Liebe, die wir einigen Personen schenken und anderen verweigern – diese Liebe umfasst alles und jeden. Im Zustand der Liebe sind alle gleich, und wir fühlen uns die ganze Zeit über wohl. Dieser Zustand ist angstfrei und vertrauensvoll.

Liebe steht am Anfang von allem. Wenn wir geboren werden, kennen wir nur Liebe. Unsere Intuition funktioniert! Unsere Gedanken sind auf Liebe ausgerichtet, und unser Geist ist friedvoll. Unser liebender Geist glaubt, dass alle Menschen gleich sind und dass wir Teil von etwas Größerem als wir selbst sind. Wir glauben, dass wir gestützt werden und mit allem überall verbunden sind. Wir glauben, dass nur Liebe real ist. Wir glauben an Wunder.

Als ich zum ersten Mal auf diese Lektion aus dem Kurs stieß, fiel es mir schwer, mich an eine Zeit zu erinnern, als es nur Liebe gab. Schon als kleines Kind war ich scheu und ängstlich. Mir kam immer alles merkwürdig vor. Als ich bei meinen frühen Meditationsübungen diese flüchtige Begegnung mit der Liebe hatte, wusste ich mit Gewissheit, dass es Liebe als Konstante in meinem Leben nie gegeben hatte. In diesem flüchtigen Augenblick während der Meditation jedoch spürte ich sie, und sie war real. Obwohl ich sie damals nicht festhalten und greifen konnte, gab mir die Erinnerung daran ein gewisses Gefühl von Gelassenheit.

Eine winzig kleine Wahnidee

Wir sind also in Liebe geboren, aber schon kurz darauf tritt die Angst in unser Leben. Wir nehmen die Angst um uns herum auf und lernen, die Liebe zu leugnen. Eine winzig kleine Wahnidee kann unsere liebenden Gedanken mit Beschlag belegen, und »wir vergessen zu lachen«, wie es im Kurs heißt. Das kann schon im Kleinkindalter passieren. Vielleicht war Mom sehr ängstlich, oder Dad hat viel rumgebrüllt. Als unschuldige Babys nehmen wir die Angst von außen auf, und es braucht nur eine winzig kleine Wahnidee, damit wir einen Umweg in die Angst machen. Ein Gedanke wie »Ich bin nicht klug genug« oder »Daddy mag mich nicht, weil er gegangen ist« oder »Ich bin nicht hübsch genug« kann uns von der Liebe trennen. In dem Augenblick, in dem wir diesen winzigen Gedanken ernst nehmen, stecken wir in einem und vergessen aufzuwachen.

Mit einem einzigen Angstgedanken verlieren wir die Liebe und sind von unserer Intuition getrennt. Das definiert der Kurs als »Entscheidung zu vergessen«. Wir entscheiden uns zu vergessen, dass wir genauso liebenswert und wertvoll sind wie jeder andere Mensch. Stattdessen entscheiden wir uns dafür, an die Angst zu glauben und uns in jeder Hinsicht als getrennt wahrzunehmen. Manchmal glauben wir, wir seien besser als andere und etwas Besonderes, und manchmal halten wir uns für nicht gut genug und weniger wert. Dieses Denken ist destruktiv und unproduktiv: Es führt zu nichts.

Die winzig kleine Wahnidee, die meine Intuition untergehen ließ, kam, als ich acht war und in einem Fernsehwerbespot mitspielte. Das war eine Riesensache, und zwar nicht nur, weil ich stolz darauf war, schauspielern zu müssen, oder aufgeregt, weil ich ins Fernsehen kam, sondern auch, weil es das erste Mal war, dass mein Vater jemals Notiz von mir nahm. Mein Vater war nicht gemein, und er war sicher auch kein schlechter Vater, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich als kleines Kind eine besondere Verbindung zu ihm gehabt hätte. Und als ich dann zum ersten Mal gespürt hatte, wie seine Liebe sich anfühlte, wurde sie wie eine Droge für mich, von der ich nicht genug bekommen konnte. Von diesem Punkt an war ich auf der Jagd nach mehr. Ich wurde ein Love Junkie.

Zwar merkte ich es nicht, aber diese Erfahrung begann, mein Gehirn umzuprogrammieren. Sie lehrte mich, dass Erfolg nach außen gleich »Daddy liebt mich« war, und ohne seine Aufmerksamkeit war ich nicht gut genug. Also tat ich weiter alles, um bemerkt zu werden. Und damals machte ich einen Umweg in die Angst. Diese winzig kleine Wahnidee wurde mein grundlegendes Thema, und dieser abgefahrene emotionale Entwurf bildete die Grundlage für die nächsten zwanzig Jahre meines Lebens. Ich verlor mein Vertrauen in die Liebe und setzte stattdessen auf Angst.

Das Ego

Wenn wir erst einmal von der winzig kleinen Wahnidee wissen, haben wir die Wahl. Der Kurs sagt: Du kannst nicht zwei Herren dienen, die widersprüchliche Dinge von dir verlangen. Deshalb müssen wir uns zwischen der winzig kleinen Wahnidee und der Liebe, aus der wir kommen, entscheiden. Meistens wählen wir die Angst. Diese Wahl spaltet unseren Geist in ein anderes Denksystem ab, das der Kurs das »Ego« nennt. (Nicht zu verwechseln mit dem Ego-Begriff in der Psychologie.) Innerhalb kürzester Zeit sind wir von der Liebe getrennt und erlauben dem Ego zu übernehmen. Das Ego beginnt, unsere Gedanken zu tyrannisieren. Sein Ziel ist es, die Love Party zu beenden und uns auf einer dunklen, einsamen Straße auszusetzen, indem es uns glauben macht, wir seien von den liebenden Gedanken, mit denen wir geboren wurden, getrennt. Im Licht unseres liebenden Geistes kann das Ego nicht überleben, deshalb wird es alles tun, um das Licht zu unterdrücken. In Bezug auf das Ego erklärt der