Stabat Mater - Tiziano Scarpa - E-Book

Stabat Mater E-Book

Tiziano Scarpa

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Beschreibung

Die Geschichte eines Waisenmädchens in Venedig: Cecilia spielt virtuos die von Vivaldi für sie komponierten Stücke. Sogar das Frühlingszwitschern einer Schwalbe kann sie auf der Geige nachahmen doch was nützt das, da sie nicht weiß, wer sie selber ist. Venedig im 18. Jahrhundert. Im Ospedale della Pietà, einem Kloster und Waisenhaus, können Neugeborene abgelegt werden, deren Mütter unerkannt bleiben wollen. So ergeht es einem kleinen Mädchen namens Cecilia. Sie wächst heran und spielt Violine im Orchester des Waisenhauses, das unter den Italienreisenden der Zeit berühmt ist. Als Cecilia etwa fünfzehn Jahre alt ist, beginnt sie, nach ihrer Mutter, ihrer Herkunft und Identität zu fragen. Nachts durchstreift sie ruhelos die verstecktesten Winkel des Klosters, schreibt Briefe an die unbekannte Mutter und kommt dabei verstörenden Geheimnissen auf die Spur. Ihr Leben ändert sich, als ein neuer Violinlehrer im Waisenhaus eintrifft. Es ist der Komponist Antonio Vivaldi. Er erkennt Cecilias großes Talent, komponiert Sonaten für sie und verspricht, eine gefeierte Musikerin aus ihr zu machen. Sie wird zur Konkurrentin des Meisters. Aber Cecilia entzieht sich und wählt einen anderen Weg: ihren eigenen.

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Seitenzahl: 171

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Tiziano Scarpa

StabatmaterRoman

Aus dem Italienischen vonOlaf Matthias Roth

Verlag Klaus Wagenbach   Berlin

Die italienische Originalausgabe erschien 2008 unter dem Titel

Stabat Mater bei Giulio Einaudi editore in Turin.

E-Book-Ausgabe 2014

© 2008 Giulio Einaudi editore s.p.a., Torino

© 2009 für die deutsche Ausgabe:

Verlag Klaus Wagenbach, Emser Straße 40/41, 10719 Berlin

Alle Rechte vorbehalten.

Jede Vervielfältigung und Verwertung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für das Herstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet sowie Übersetzungen.

ISBN 978 3 8031 4158 3

Frau Mutter, es ist tiefe Nacht, ich bin aufgestanden und hierhergekommen, um Euch zu schreiben. Zur Abwechslung, hat mich doch auch heute Nacht die Angst gepackt. Mittlerweile kenne ich dieses böse Tier schon recht gut, ich weiß, wie ich es anstellen muss, um mich nicht unterkriegen zu lassen. Ich bin zur Expertin meiner eigenen Verzweiflung geworden.

Ich bin mir Krankheit und Heilung zugleich.

Eine Flut bitterer Gedanken steigt in mir auf und schnürt mir die Kehle zu. Es ist sehr wichtig, sie zu erkennen und sofort zu reagieren, ohne ihr Gelegenheit zu geben, sich meines gesamten Geistes zu bemächtigen. Die Welle wächst rasch an und überschwemmt alles. Es ist eine schwarze, giftige Flüssigkeit. Sterbende Fische schwimmen an der Oberfläche, mit aufgerissenen Mündern schnappen sie nach Luft. Da ist wieder einer, keuchend kommt er nach oben, er stirbt. Dieser Fisch bin ich.

Ich sehe mich sterben und schaue mir vom Ufer aus dabei zu, meine Füße stehen bereits in der schwarzen, giftigen Flüssigkeit.

Ein weiterer Fisch treibt im Todeskampf nach oben, das ist der Gedanke an mein Scheitern, und wieder bin ich es, ich sterbe ein weiteres Mal.

Warum kommst du nach oben? Stirb lieber unter Wasser. Ich werde hinabgezogen, fühle, wie ich ertrinke. Alles ist dunkel.

Dann stehe ich wieder am Ufer, wieder bin es ich, wieder lebe ich, schaue aufs giftige Meer, schwarz bis zum Horizont, es wimmelt von toten Fischen, mit aufgerissenen Mäulern. Das bin ich, wir sind ich, tausend Mal, tausend Fische im Todeskampf, tausend Gedanken an Zerstörung, ich bin tausend Male tot, ständig sterbe ich, ohne den Kampf je aufzugeben. Das Meer schwillt an, es steigt, es ist giftig, schwarz.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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