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Die stille Weite der Berge, die Enge der Dörfer, die Vergänglichkeit der Menschen inmitten zeitloser Landschaften: in feinsinnigen Wort- und Gedankenbildern fängt Hans Salcher das Leben um und in uns ein. In Steinwurf versammelt er Notizen und Reflexionen, Sprachbilder und Gedichte - Betrachtungen eines Wanderers, der auf seinem Weg besonders den kleinen Dingen Beachtung schenkt und sie in berührend schlichte und zugleich poetische Sprache kleidet. Mit wenigen Strichen gelingt es Salcher, das Wesentliche zu sagen, die stille Poesie des Unscheinbaren zu zeigen. Mit seinen unaufdringlichen Weisheiten, die Hans Salcher stets mit einem Augenzwinkern vermittelt, eröffnet er einen völlig neuen Blick auf die Welt, ohne zu belehren. Ein Buch zum Staunen und Lächeln, zum Nachdenken und zum Immer-wieder-Lesen. Der Autor: Hans Salcher, geboren 1956 in Bannberg/Osttirol, lebt als Maler und Schriftsteller in Lienz. Zahlreiche Buchveröffentlichungen mit Lyrik und Prosa, zuletzt bei Skarabæus: Himmelschauen (Gedichte, 2002), Weißgekalkt (Gedichte und Prosa, 2003), Worte haben ein Bild gemalt (Kunstbuch mit Gedichten, 2006) sowie Vater (Erzählung, 2007).
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Seitenzahl: 17
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Hans Salcher
I
Du ich schieb dir den Himmel in den Kopf
II
Bergblumen an den Füßen und Steine im Mund
III
Vor der Zeit waren die Stunden gelb
IV
Die Nacht stirbt hell
V
Ein Bild weiß geboren
VI
Oben ist viel zu klein ist der Mensch
VII
Unsere Welt fängt wieder an zu husten
Man beginnt zu schreiben
und hat noch kein Wort geboren,
ich male nun.
Gedankenzeichnen
die Farbe Rot ist mein Herz,
das Blau der Himmel,
das Gelb die Sonne
und in ihrem Schatten male ich mich schwarz.
Träum wieder ein Leben.
Im Himmel stirbt man nicht.
In jedem Augenblick berühr ich Leben
um zu lieben.
Auf leeren Händen
scheint die Sonne heiß.
Anleitung für einen Tag Glück ohne Geld
Mensch, schaue aus dem Fenster
und lache mit der Sonne einen schönen Tag lang,
schließe das Fenster.
Bergmorgen
ein Weiß ganz licht
ein aufgeschlagenes Gelb
klebt am Stein mit der Frühe,
und das alles um sich zu sehen
am Frühstückstisch.
Vor dem Abend
die Sonne tropft gold
auf die langen schwarzen Schatten
und sperrt das Licht in die Nacht.
Schneeweiß
Winde entkleiden dicke schwarze Erdbäuche
sonnen sich für erstarrte Bauernaugen
und werden Frühling.
Lasst mich auch mal den Himmel besuchen.
Das Bild schweigt
bis man es aufhängt.
Der Glaube
ist der vergessene Regenschirm
bei Sonnenschein.
Das Herz schlägt sich durchs Leben.
Der Zwerg sagt,
mach mich groß
und wir sagen,
wachse.
Ein Blick auf den Himmel,
ein Blick in die Hölle
ist unser Glaube.
Sieh das Kleine
und spiel es groß.
Köpfe Köpfe,
ein ganzer Weltacker.
Unsere Welt braucht Köpfe
für die Wurstsemmel.
Der Himmel
ist nicht die Erde.
Tischlieb
mit den Füßen vereint,
der Kopf entzweit,
nasse Hände malen Herzen am Tisch.
Junge Mädchenblüten
in grünem Gesicht
umarmen rote Liebesbänke.
Bei uns,
alles erhängt sich am Himmel.
Die Liebe im Leben stirbt jung
und wird alt begraben.
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