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YouTube-Videos schauen kann jeder, aber einen Stop-Motion-Trickfilm selbst produzieren? Das ist ganz einfach: Denke dir eine Geschichte aus und bastle aus einfachen Materialien Figuren. Lass die Puppen tanzen und vermische Wirklichkeit und Fantasie. Hintergründe und Ton-Dateien bieten wir dir zum Download an. Im Buch findest du außerdem jede Menge Tipps zu Beleuchtung, Geräuschen, Anordnung der Figuren und Spezialeffekten. Sei kreativ, bearbeite die Filme am Computer weiter und verblüffe Freunde und Familie mit deinem Video. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie es geht. Bestens geeignet für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahre.
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Seitenzahl: 126
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
2. Auflage 2023© 2023 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
T-Shirt-Illustration auf Cover: warmworld – stock.adobe.comKorrektur: Geesche Kieckbusch, Hamburg
Print ISBN: 978-3-527-72043-9ePub ISBN: 978-3-527-84155-4
Cover
Titelblatt
Impressum
Einführung
Über dieses Buch
Über dich
Über die Symbole, die wir in diesem Buch verwenden
Kapitel 1: Dein erster Film
Wie funktioniert ein Film
Was ist Stop Motion?
Auf die Plätze, fertig, los!
Kapitel 2: Das brauchst du
Aufnahmegeräte
Stop-Motion-Programme
Zubehör
Material
Kapitel 3: Von Profis lernen
Worauf es beim Animieren ankommt
So bekommst du gute Fotos
Achtung, Gesetz!
Kapitel 4: Deine Filmidee
Am Anfang war die Idee
So kommst du von der Idee zur Story
Kapitel 5: Vorbereitungen
Drehbuch und Storyboard
Kulissen, Figuren und Filmutensilien bauen
Filmset
Kapitel 6: Film ab!
Aufnahme mit Smartphone oder Tablet
Aufnahme mit Notebook oder PC mit Stop Motion Studio Pro
Software I can animate 2
Aufnahme mit der Digitalkamera
Kapitel 7: Veröffentlichen
Auf YouTube
Auf Vimeo
Auf juki
Nach dem Film ist vor dem Film
Wichtige Wörter
Zum Wiederfinden
Über die Autorinnen
End User License Agreement
Cover
Titelblatt
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Fangen Sie an zu lesen
Wichtige Wörter
Zum Wiederfinden
Über die Autorinnen
End User License Agreement
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Komm herein und nimm Platz! Du möchtest die Regie übernehmen und deinen eigenen Stop-Motion-Trickfilm aufnehmen? Dann bist du hier richtig, dein Stuhl steht schon bereit!
Vielleicht kennst du »Wallace & Gromit« oder »Nightmare Before Christmas« und hast gerätselt, wie die Filme wohl entstanden sind. Oder du hast einen Stop-Motion-Clip bei YouTube angesehen und gedacht: »Das will ich auch können!«
Wir werfen gemeinsam einen Blick hinter die Trickfilm-Kulissen. Und schon sehr bald bist du ein Filmemacher!
Wir drehen regelmäßig Trickfilme mit Kindern und Jugendlichen und sind immer wieder aufs Neue begeistert von euren außergewöhnlichen Ideen und Geschichten. In diesem Buch möchten wir dir gerne unsere Erfahrungen aus den Workshops weitergeben. Wir hoffen, das hilft dir bei der Entwicklung deiner eigenen Filme.
Du erfährst,
was es mit Stop Motion auf sich hat,
was du für eigene Trickfilme brauchst,
welche Stilmittel und Effekte es gibt,
wie du deine Geschichte entwickelst und ein Drehbuch schreibst,
wie du deine Figuren und deine Kulisse herstellst und
wie du deinen Film aufnehmen kannst.
Übrigens findest du auf der Webseite des Verlags Hintergründe und Sound-Dateien, mit denen du deine Filme gestalten kannst: www.wiley-vch.de/ISBN9783527720439.
Sicherlich weißt du schon eine ganze Menge! Bestimmt hast du schon viele Fotos aufgenommen in deinem Leben. Und wahrscheinlich fallen dir immer mal wieder tolle Geschichten und Witze ein. Vielleicht hast du ja sogar schon einmal einen eigenen Stop-Motion-Trickfilm aufgenommen.
Das sind die besten Voraussetzungen, um sofort loszulegen!
Du hast so viele Pflichten und Termine, aber hier geht es um deine Freizeit. Mach das, was dir Spaß macht!
Begeisterung steckt an! Wenn du selbst von einer Sache überzeugt bist und Spaß daran hast, hast du bessere Ideen und kannst andere Menschen mitreißen.
Sich selbst einen Trickfilm auszudenken, macht unglaublich viel Spaß! Du kannst eine Geschichte entwickeln, die ganz zu dir passt. Deinen Film wird es nur einmal geben – er ist sprichwörtlich »einzigartig«.
Wenn du das Buch liest, werden dir drei Symbole immer wieder begegnen. Wir möchten dich dann auf bestimmte Dinge aufmerksam machen:
Dieses Symbol warnt dich, wenn etwas gefährlich ist, und sagt dir, worauf du aufpassen solltest.
Elefanten haben ein enorm gutes Gedächtnis! Deshalb weist dich dieses Symbol auf eine Information hin, die du dir unbedingt merken solltest.
Die Zielscheibe steht für einen guten Tipp, der dir zusätzlich helfen kann.
Hervorgehobene Textteile lenken deine Aufmerksamkeit auf eine Abbildung.
In einigen Abbildungen findest du eine Lupe. Sie zeigt Teile des Bildes in Großaufnahme und hilft dabei, in Abbildungen von Software wichtige Funktionen erkennbar zu machen.
Kapitel 1
In Stop-Motion-Filmen ist alles möglich! Lass deiner Fantasie freien Lauf – du kannst Gegenstände sprechen oder deine Freundin oder deinen Freund durch den Raum schweben lassen. In diesem Kapitel wirst du erfahren, was es mit der Technik auf sich hat und deinen ersten kleinen Film aufnehmen.
Aber bevor es richtig losgeht, wirst du erst noch erfahren, wie es überhaupt zum Trickfilm gekommen ist. Denn bevor die Menschen auf die Idee gekommen sind, Trickfilme zu erstellen, wurde erst einmal mit vielen anderen Dingen ausprobiert, wie man Bilder in eine Bewegung bringen kann. Das war ein langer Prozess und dauerte sogar mehrere Jahrhunderte.
Im 18. Jahrhundert entstand die erste Filmtechnik, die eine kleine Anzahl von gemalten Bildern auf einer Glasplatte an die Wand strahlen konnte. Diese Technik war mit Hilfe der »Laterna Magica« möglich. Sie zeigte mehrere Bilder hintereinander. Ungefähr 100 Jahre später gab es mit dem »Lebensrad« die Möglichkeit, mehrere Bildfolgen hintereinander so schnell zu drehen, dass es für den Betrachter wie eine Bewegung aussah.
Das menschliche Auge nimmt eine Folge sich verändernder Bilder als Bewegung wahr. Vielleicht kennst du das Prinzip vom Daumenkino?
Daumenkinos sind viele kleine gezeichnete oder fotografierte Papierbilder, die hintereinander gestapelt sind. Wie in einem Buch – aber nur auf einer Seite bedruckt.
Von Bild zu Bild passiert immer nur eine kleine Veränderung, beispielsweise bewegt sich ein Tier ein kleines Stückchen nach oben oder nach vorne. Wenn du nun die Bilder ganz schnell hintereinander durchblätterst, dann entsteht für das Auge und die Wahrnehmung eine Bewegung. Dafür musst du das Daumenkino in die linke Hand nehmen und mit dem rechten Daumen von vorne nach hinten schnell durchblättern. Die Bindung ist wie beim Buch auf der linken Seite.
Ein Daumenkino sollte möglichst viele Bilder haben, damit die Bewegung realistisch aussieht.
Wenn du Lust hast, dann kannst du im Downloadbereich das in der Abbildung gezeigte Daumenkino herunterladen und ausdrucken. Damit die Blätter zusammenhalten, kannst du eine Vielzweckklemme nutzen.
Du kannst dem Kopf noch eine Frisur malen, dann sieht es bestimmt sehr lustig aus, wenn du in deinem Daumenkino blätterst.
Daumenkinos gibt es übrigens schon seit dem Jahr 1600. In unserer Kindheit waren sie noch sehr beliebt. Das ist aber auch schon über 40 Jahre her. Heute sind sie leider fast in Vergessenheit geraten.
Etwas später, etwa um 1825, wurde das Thaumatrop erfunden (Griechisch thauma bedeutet »Wunder«, trope »Wendung«; man könnte es mit »Wunderscheibe« übersetzen). Auf den beiden Seiten einer Scheibe wurden zwei unterschiedliche Bilder angebracht oder aufgemalt. Links und rechts wurde an der Scheibe ein Band befestigt.
Dreht man die Bänder zwischen den Fingern und lässt sie nach dem Aufzwirbeln wieder los, dreht sich die Scheibe um die eigene Achse und die Bilder der beiden Seiten werden ganz schnell hintereinander gezeigt. Unser Auge oder genauer gesagt unser Gehirn setzt die beiden Bilder zusammen, und es sieht für uns so aus, als wäre es ein einziges Bild. Wichtig ist, dass die beiden Bilder in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet sind. Im Internet findet man viele Videos als Vorlage zum Nachmachen.
Es gibt noch eine andere Möglichkeit eine Wunderscheibe zu basteln. Diesmal ohne Bänder. Dafür wird ein Holzstab oder Papierstrohhalm benötigt. Die zwei unterschiedlichen Bilder werden auf der Vor- und Rückseite gezeigt und der Holzstab in der Mitte dazwischen geklebt. Reibt man dann den Holzstab oder den Papierstrohhalm ganz schnell in den Händen, dann entsteht auch der Eindruck, als würde aus den beiden Bildern ein Bild entstehen.
Baut euch selbst eine Wunderscheibe und probiert es aus. Es macht richtig Spaß! Unter folgendem Link kommt ihr im Internet auf eine Bastelvorlage, die ihr gerne benutzen dürft: https://t1p.de/v7n0j
Nach dem Thaumatrop gab es noch viele weitere Ideen, wie Bilder zum Leben erweckt werden können. Das Mutoskop ist eine mechanische Weiterentwicklung des Daumenkinos. In einem geschlossenen Gehäuse wurden bis zu tausend Bilder auf einer Art Achse hintereinander aufgereiht und mit einer mechanischen Kurbel gedreht. So wurden die Bilder sehr schnell hintereinander abgespielt. Durch das Guckloch am Gehäuse konnte man die Bewegung der Bilder sehen und es kam einem schon vor, wie ein richtiger Film.
Nun kennst du die Entwicklung vom Bild zum Trickfilm.
Stop Motion ist eine Technik, mit der du Trickfilme aufnehmen kannst. Sie nutzt die Fähigkeit unseres Gehirns, einzelne Bilder zusammenzusetzen. Anders als bei normalen Videos drückst du bei Stop-Motion-Filmen jedoch nicht nur einmal auf die Aufnahmetaste, sondern fotografierst viele Einzelbilder. Zwischen zwei Fotos veränderst du immer eine Kleinigkeit, genau wie beim Daumenkino. Gegenstände und Figuren rückst du einfach immer ein ganz kleines Stückchen weiter. Reihst du am Ende alle Fotoaufnahmen aneinander, entsteht ein kleiner Film.
Filme bestehen immer aus einzelnen Fotos. Auch jede Videokamera nimmt lediglich zwischen 24 und 30 Einzelbilder pro Sekunde auf. Das menschliche Gehirn kann bei dieser Anzahl an Bildern pro Sekunde nicht mehr erkennen, dass es sich um eine Folge einzelner Bilder handelt, sondern nimmt eine fließende Bewegung wahr.
Vielleicht hast du schon mal die Abkürzung FPS gehört? Das steht für »frames per second« also »Bilder pro Sekunde«. Die Zahl der Bilder, die pro Sekunde gezeigt werden, ist häufig auch bei Computer-/Videospielen ein Qualitätsmerkmal. Je höher die FPS-Anzahl, desto realistischer wirken die Bewegungen und Abläufe.
Ein typischer Wert für Spiele ist 120 FPS. Irgendwann kann das Auge dann auch kaum Unterschiede mehr erkennen, auch wenn die FPS höher sind. Aber das hängt auch mit der Qualität des Bildschirms und seiner Bildwiederholrate zusammen. Diese wird in Hertz (Hz) gemessen.
Das Besondere an Stop Motion ist, dass du Dinge darstellen kannst, die im echten Leben nicht möglich wären. Gummibärchen sprechen. Super Mario läuft aus dem Display heraus und durch dein Zimmer. Deine kleine Schwester kann fliegen. Was sich nach Zauberei anhört, gelingt ganz einfach mit einer Digitalkamera oder deinem Smartphone.
Neugierig geworden? Dann starte gleich mit deinem ersten kleinen Stop-Motion-Clip!
Der französische Filmpionier Méliès gilt als der Erfinder der Stop-Motion-Technik. Man sagt, seine Entdeckung habe er einer kaputten Kamera zu verdanken: Bei Dreharbeiten vor der Pariser Oper stockte auf einmal seine Aufnahme. Als er sich später das Ergebnis ansah, stellte er begeistert fest, dass sich durch die kurze Unterbrechung Männer zu Frauen verwandelten und Busse zu Autos. Aus dem Versagen der Technik wurde ein toller Spezialeffekt!
Seine Entdeckung wurde daraufhin von vielen anderen Filmemachern genutzt – zum Beispiel, um King Kong auf das Empire State Building klettern zu lassen. Da 1933, als der Film gedreht wurde, noch keine Computeranimation möglich war, ließ man eine große Affen-Puppe ein Modell des Empire State Buildings erklimmen und erzeugte die Bewegung im Film durch das Aneinanderreihen vieler einzelner Bilder.
Du lernst jetzt erst einmal das Prinzip von Stop-Motion-Filmen kennen, indem du selbst einen kleinen Film aufnimmst. Dabei arbeitest du noch nicht mit einer speziellen App oder einer Software. Ab Kapitel 2 legen wir dann richtig los.
Zuerst einmal brauchst du eine Story, also eine Geschichte. Diese sollte wirklich ganz einfach sein, denn es geht erst einmal darum, dass du die Stop-Motion-Technik kennenlernst und verstehst, was du zu tun hast. Du hast noch keine Idee? Geh einfach mal durch dein Zimmer und sieh dich um. Vielleicht hast du einen Geistesblitz, wenn du bestimmte Gegenstände siehst.
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Tasse, die noch auf Deinem Schreibtisch steht, oder dem Klebestift. Jeder Gegenstand könnte die Hauptrolle spielen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Trickfilmen:
Beim 3D-Stop-Trickfilm wird der Hintergrund senkrecht angebracht oder an der Wand befestigt und die Gegenstände oder Figuren davor aufgestellt. In einiger Entfernung davor wird die Kamera positioniert und die Szene ist im Hintergrund zu sehen.
Kennst du Guckkästen? Dort werden kleine Gegenstände und Kulissen in eine kleine Pappkiste gestellt und dreidimensional aufgebaut. In den Deckel der Pappkiste wird eine Öffnung geschnitten und helle Folie oder Transparentpapier eingesetzt, sodass von oben Licht in die Kiste scheinen kann. Wenn man nun seitlich ein Loch in die Pappkiste schneidet und dort hineinschaut, sieht alles sehr echt aus und man taucht richtig in die Welt ein, die dort als Szene aufgebaut und gestaltet ist. Ähnlich wie beim Trickfilm. Nur dass im Guckkasten keine Bewegung stattfindet, sondern es eine dreidimensionale Kulisse ist, die man sich durch das »Guckloch« anschauen kann.