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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 1,0, Universität Konstanz (Fachbereich Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Avantgarden in der deutschsprachigen Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Die mannigfaltigen Ausprägungen surrealistischer Artefakte von André Breton bis Peter Weiß, von Max Ernst bis René Magritte zeugen davon, dass eine streng verfolgte Stildoktrin des Surrealismus nicht existiert und dass es viele Spielarten des Surrealismus gibt. Dennoch lassen sich die heterogenen Werke meistens zweifellos unter den Begriff Surrealismus subsumieren. Die Zuordnung erfolgt einerseits durch den semantischen Gehalt der Werke und andererseits durch die produktionsästhetischen Verfahren, die in die Werke eingeschrieben sind. Letztere werden im Folgenden genauer analysiert werden, da eben jene Verfahren nicht nur politische Implikationen nach sich ziehen, sondern auch zur Bestimmung des Surrealismus von enormer Bedeutung sind. Die Gleichsetzung des Begriffes „Surrealismus“ mit einem psychischen Automatismus, nachzulesen im ersten Manifest von André Breton, findet ihren Niederschlag in den Verfahren, mit denen Texte bzw. Bilder hergestellt werden. Breton selbst konzeptualisierte die "écriture automatique", wohingegen Max Ernst für den Bereich der Kunst die "Frottage" entwickelte. Beide Verfahren stehen in enger Beziehung zueinander, sowohl ideologisch als auch produktionsästhetisch. Dennoch bleibt ein unbezweifelbarer, kategorialer Unterschied dazwischen: Beide Verfahren können nicht die Medialität der aus ihnen resultierenden Werke verleugnen. An diese Feststellung schließt sich die Frage an: Was sind die spezifischen Bedingungen und Charakteristika der automatischen Schreibweise und der Frottage, und welche Konsequenzen ergeben sich aus der medialen Differenz für die Realisierung von Kunstwerken einerseits und für die Rezeption derselben andererseits? Eine solche Annäherung an den Surrealismus über die künstlerischen Verfahren vermag daher einen aufschlussreichen Einblick in die Werke der Bewegung zu leisten. Um jedoch über die rein subjektive Lesbarkeit der Werke hinauszugelangen, erhellt sich die Bedeutung der surrealistischen Bewegung erst in Anbetracht der für ihn spezifischen Produktionsmodi, welche exemplarisch durch Bretons "écriture automatique" und Max Ernsts "Frottage" vorgestellt werden sollen, um anschließend die Gemeinsamkeiten und Differenzen herauszuarbeiten und zu einer kritischen Bewertung beider Verfahren zu gelangen.
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