Takis Engelgeschichten: Eine Weihnachtsreise - Marie-Sara Keil - E-Book
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Takis Engelgeschichten: Eine Weihnachtsreise E-Book

Marie-Sara Keil

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Beschreibung

Taki ist eine kleine, süsse Hündin die im Himmel lebt. Zusammen mit Sassa, ihrer Engel-Freundin, möchte sie die Welt erkunden und reist dafür an unterschiedlichste Orte und lernt in verschiedenen Situationen, Menschen und Tiere kennen, die sie auf ihrem Weg begleiten. Ein kleines Buch für ein weihnachtliches Vorlese-Ritual mit 24 zusammenhängenden Kurzgeschichten.

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Takis Engelgeschichten Eine Weihnachtsreise Adventsgeschichten 24 zusammenhängende Kurzgeschichten zum Vorlesen

Taki ist eine kleine, süsse Hündin die im Himmel lebt. Zusammen mit Sassa, einer neuen Engel- Bekanntschaft, möchte sie die Welt erkunden und reist dafür an unterschiedlichste Orte und lernt in verschiedenen Situationen Menschen und Tiere kennen, die sie auf ihrem Weg begleiten.

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1.12.

,,Saaaaaaassaaaaaaa, wo bleibst du denn?“, ruft Taki ungeduldig. ,,Ich komme ja schon, ich suche meine Plätzchen für Unterwegs.“, hallt es zurück. ,,Wir müssen uns beeilen, sonst verpassen wir den Zug, komm jetzt. Du brauchst doch deine Plätzchen nicht.“ ,, Ich bin ein Engel, ich brauche immer Plätzchen, das weisst du doch Taki.“ ,,Ausserdem fährt die Rolltreppe auf die Erde gleich nicht mehr und dann müssen wir bis morgen warten.“ Sassa kommt mampfend herbeigeeilt, glücklich ihre Plätzchen gefunden zu haben. Zimtsterne, Spitzbuben mit säuerlicher Marmelade, bunt verzierte Mailänderli mit silbernen Perlen drauf oder Schokoguss und natürlich Kokosmakronen. Ach, wie duftet es im Himmel gut. ,,Na, jetzt komm, wir sind schon zu spät“, sagt sie. Taki muss lachen, hat sie Sassa doch die ganze Zeit hetzen müssen und nun tut sie wieder so, als läge die Verspätung nicht an ihr. Die magische Rolltreppe auf die Erde fährt nur zu bestimmten Zeiten und wenn man Ausflüge unternehmen will, muss man sich danach richten.

Taki und Sassa fahren durch die flauschig weichen Watte-Wölkchen nach unten. Ui, es regnet. Wie fies ist das denn. ,, Schnell, den Schirm aufspannen Sassa, sonst sind wir schon patsch nass, bevor unsere Reise überhaupt angefangen hat.“ ,,Ja, ja, ist ja gut. Hab‘ ja alles dabei.“ Und tatsächlich ist Sassa eine Künstlerin wenn es darum geht Reisegepäck zu verstauen. Sie hat nämlich einen Zauberkoffer in den alles, aber auch wirklich alles reinpasst. Hat mit Feenstaub zu tun und so…

So zieht sie also aus dem winzig kleinen Koffer einen grossen, bunten Regenschirm raus. Er leuchtet in allen Farben, glitzert und funkelt. Da wirkt der Regen gar nicht mehr so schlimm.

Allerdings sind die beiden doch schon recht durchnässt. Takis eigentlich so wunderschön seidiges, weiches schwarz-braunes Fell hängt platt herunter. Vor lauter Haaren vor den Augen sieht sie gar nichts mehr. Und auch Sassa muss ihren Heiligenschein erst einmal auswringen. Wie bei einem Schwamm kommt eine Menge Wasser heraus. Ihr weisses, leicht goldschimmerndes Kleid ist nun vom Wind und Regen verknittert und dreckig. ,,Oh Taki, mir ist ganz kalt in dem nassen Kleid", schlottert Sassa. Taki bibbert auch schon so doll, dass ihre Schlappöhrchen wackeln. ,,Sassa, du hast doch bestimmt noch Ersatzkleidung und eine warme Decke in deinem Zauberkoffer. Oder etwa nicht?", hofft Taki inständig. Sassa rollt mit den Augen: ,,Aber natürlich. Warum habe ich da nicht gleich dran gedacht?" Hektisch, wühlt sie in dem Koffer, ihr ganzer Arm versinkt da drin, bis sie schliesslich ein trockenes und sauberes Kleid in den Händen hält. In der nächsten dicken Wolke zieht sie sich schnell um. Dann greift sie erneut in den Koffer und holt zuerst ein Handtuch und dann einen warmen, grün-rot karierten Hundemantel hervor. Taki rubbelt sich fix ab, viel Zeit hat sie nicht mehr. Gleich sind sie da. Nun steht ihr Fell ganz schön zerzaust ab, sie sieht aus wie eine süsse, lustige Fellkugel. Wohlig warm bestreiten die beiden noch den Rest der Fahrt mit der Rolltreppe.

Unten angekommen, quetschen sie sich durch Menschengedränge, vorbei an Zeitungsständen, Kiosken und Essensverkäufern. Für Sassa ist die Verlockung schon wieder zu gross, sie hat halt auch ein feines Näschen für gutes Essen, und so liebäugelt sie mit einer heissen Suppe. Taki reisst sie aber los und so düsen sie zum Zug. ,, Er fährt gleich los. Schnell Taki, spring rein.“, ruft Sassa ihrer Freundin zu, als sie sieht, dass der Zug bereits ins Rollen gerät. ,,Wow, zum Glück haben wir das gerade noch geschafft.“, prustet Taki ausser Atem. Sie mussten noch ein kurzes Stück nebenher rennen um die Tür zu erreichen. Das war Taki etwas peinlich, denn sie legt viel Wert auf Pünktlichkeit. Zumal die kleine Hündin eher etwas schüchtern ist. Was denken nur die Leute, wenn sie sehen, dass sie neben dem Zug herrennen müssen? Sassa kann sich schon denken was in Takis Kopf vor sich geht, kennt sie ihre Freundin doch schon gut genug. ,,Es muss dir egal sein, was die anderen denken. Wolltest du den Zug schaffen oder nicht? Und wenn man dann da rennen und sich durch die Menschenmengen durchquetschen muss, dann ist das nun mal so." ,,Ja, ich weiss es doch. Aber es ist schon manchmal unangenehm, wenn man befürchtet die Menschen könnten schlecht über mich denken oder reden. Da bleibe ich lieber unauffällig und unsichtbar." ,,Aber Taki, was hast du dann von deinem Leben, wenn du dich nie zeigst und immer nur versteckst? Dir entgeht doch der ganze Spass. Und solange du niemandem etwas Schlechtes willst, kannst du ruhig mal aus dir herauskommen." Taki nickt einwilligend, versteht sie doch was Sassa ihr zu sagen versucht. Beide laufen durch die Zugabteile bis sie ein schönes Plätzchen für sich alleine gefunden haben und sich dort mit ihrem Gepäck gemütlich ausbreiten können.

Dann geht die lange Reise aber auch so richtig los. Der Zug verlässt nun endlich das Gebiet des Bahnhofs und fährt noch durch die Vororte der Stadt. Überall sind Häuser beleuchtet. Man sieht in der Ferne Weihnachtsmärkte und Männer, Frauen und Kinder vollbepackt mit Einkaufstüten. Es regnet immer noch. ,,Eigentlich ist es hier im Zug ganz gemütlich", denkt sich Taki, während sie die Umgebung beobachtet. Natürlich packt Sassa erst mal ihre Plätzchendose aus und ein verlockender Zimtgeruch breitet sich aus. Taki verdreht die Augen. ,,Wir könnten doch auch hier im Zug etwas essen oder wenn wir angekommen sind?!“ ,,Das schmeckt niemals so gut wie Plätzchen aus der Weihnachtsbäckerei.“ Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Aber dennoch. Ein Hund braucht auch ein leckeres, herzhaftes Sandwich mit Käse, Gurke und Tomate. Schliesslich muss sie sich für die Reise richtig stärken. So hält Taki also beim nächsten Durchgang den netten Herren mit dem Essenswagen an. Hervorragende Auswahl. Sie kann sich kaum entscheiden. Also nimmt sie zwei Sandwiches, etwas zu trinken und bedankt sich herzlich. Der Herr lächelt sie höflich an und geht weiter durch den langen Zug. Nachdem die beiden sich den Bauch mit ihren Köstlichkeiten vollgeschlagen haben und schon kugelrund auf ihren Sitzen hängen, werden sie ganz müde. Sassa murmelt bereits etwas in Engelsprache vor sich hin, während sich auch Taki so langsam ins Land der Träume verabschiedet. Sie rennt über wunderschöne Blumenwiesen, durch kleine Bäche, jagt Libellen und ruht sich im Schatten grosser, sicherer Laubbäume aus. Wovon sie noch träumt? Von ihrem ersten Etappenziel der grossen Reise natürlich…

02.12.

,,Hallo? Haaallooo? Sie da, steigen Sie aus!“ Taki reibt sich mit ihren braunen Pfötchen müde die kleinen Augen. ,,Wo bin ich?“, fragt sie den Schaffner, der sie so unliebsam geweckt hat. ,,Sie sind in Wien. Endstation. Steigen Sie jetzt aus.“ ,,Ist ja gut, ich komme ja schon. Ich muss nur meiner Begleitung Bescheid sagen.“

,,Welche Begleitung? Sie scheinen etwas verwirrt, Sie sind die letzte hier.“ Taki staunt nicht schlecht als sie das hört. Wo ist Sassa? Na ja, vielleicht schon draussen gemütlich Kekse mampfend und hat mich hier vergessen.

Taki räumt noch kurz die Verpackung von ihren Sandwiches in den Mülleimer, nimmt ihre kleine Tasche, zieht sich den warmen Mantel wieder an und steigt aus dem Zug auf den windigen Bahnsteig. Es ist wirklich kalt und zugig und es fallen auch ein paar Schneeflocken. Alles wirkt bei dem Wetter so gräulich und nebelig. ,,Na immerhin kein Regen“, murmelt Taki vor sich hin.

Menschenmassen drängen sich an ihr vorbei. Einer ist hektischer als der andere, müssen die meisten ihr Gleis finden um den Zug nicht zu verpassen oder hetzen zum Ausgang um zu einem geschäftlichen Termin zu gelangen. Die Leute sehen ganz schön verbissen und müde aus. Sie bräuchten bestimmt mal eine Pause in einem der schönen Wiener Kaffees. Von Sassa allerdings, ist weit und breit nichts zu sehen. Kein Heiligenschein der über den Köpfen der Menschen herausragt, an Hand dessen sie ihre Freundin besser finden würde. Taki steht auf einer Bank um einen besseren Überblick zu bekommen. Dann sucht sie alle Essensstände in der grossen Bahnhofshalle ab, aber keine Spur. Das kann doch nicht sein. Langsam macht sich Panik breit. ,,Wo ist sie nur? Hat sie mich vergessen? Ist ihr etwas passiert? Oh Gott, was soll ich nur jetzt machen?“ Schluchzend läuft die unsichere, ängstliche Taki quer über den so grau und trist wirkenden Bahnhof. In ihrer Panik erscheinen ihr all die Musiker, Reisenden, Verkäufer, Bahnhofsmitarbeiter, Rauchwolken der Züge, Dämpfe der Kanäle, Geräusche und Lichter wie schreckliche Umgebungsreize, wie Monster. Sie läuft und läuft. Sucht jede Ecke, jede Etage und wirklich jeden Winkel des Bahnhofs ab. Aber nichts, gar nichts. Mit gesenktem Kopf schleicht sie umher und überlegt, was sie nun so alleine tun soll. Und da, ganz plötzlich, zack, da läuft sie in einen grossen weissen Hund hinein.

---ENDE DER LESEPROBE---