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Richard Wagners 'Tannhäuser' ist ein bedeutendes Werk der deutschen Romantik und eine Oper, die die Geschichte des Sängers Tannhäuser erzählt, der zwischen Liebe und Wollust hin- und hergerissen ist. Wagner zeigt in seinem Werk die Themen Sehnsucht, Reue und Erlösung auf beeindruckende Weise. Der literarische Stil ist geprägt von lyrischen Gesängen und dramatischen Arien, die das Publikum in eine andere Welt entführen. 'Tannhäuser' ist von großer Bedeutung für die Entwicklung der Oper und hat einen nachhaltigen Einfluss auf die romantische Musikgeschichte gehabt. Die Oper fand ihren Ursprung im 19. Jahrhundert und hat bis heute nichts von ihrer emotionalen Tiefe und Schönheit verloren.
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Seitenzahl: 40
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Books
Inhaltsverzeichnis
Hermann, Landgraf von Thüringen
Tannhäuser
Wolfram von Eschenbach
Walther von der Vogelweide
Biterolf
Heinrich der Schreiber
Reinmar von Zweter
Elisabeth, Nichte des Landgrafen
Venus
Ein Junger Hirt
Vier Edelknaben
Thüringische Ritter, Grafen und Edelleute
Edelfrauen
Ältere und Jüngere Pilger
Sirenen. Najaden. Nymphen. Bacchantinnen
Thüringen. Wartburg.
Zu Anfang des 13. Jahrhunderts
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Die Bühne stellt das Innere des Venusberges dar. Weite Grotte, welche sich im Hintergrunde durch eine Biegung nach rechts wie unabsehbar dahinzieht. Im fernsten sichtbaren Hintergrunde dehnt sich ein bläulicher See aus; in ihm erblickt man die badenden Gestalten von Najaden; auf seinen erhöhten Ufervorsprüngen sind Sirenen gelagert. Im äußersten Vordergrunde links liegt Venus auf einem Lager ausgestreckt, vor ihr halb kniend Tannhäuser, das Haupt in ihrem Schoße. Die ganze Grotte ist durch rosiges Licht erleuchtet. – Den Mittelgrund nimmt eine Gruppe tanzender Nymphen ein; auf etwas erhöhten Vorsprüngen an den Seiten der Grotte sind liebende Paare gelagert, von denen sich einzelne nach und nach in den Tanz der Nymphen mischen. – Ein Zug von Bacchantinnen kommt aus dem Hintergrunde in wildem Tanze dahergebraust; sie durchziehen mit trunkenen Gebärden die Gruppen der Nymphen und liebenden Paare, welche durch sie bald zu größerem Ungestüm hingerissen werden. – Dem immer wilder gewordenen Tanze antwortet wie im Echo der
Gesang der
SIRENEN.
Naht euch dem Strande!
Die Tanzenden halten in der leidenschaftlichsten Gruppe plötzlich an und lauschen dem Gesange
Naht euch dem Lande,
wo in den Armen
glühender Liebe
selig Erwarmen
still' eure Triebe!
Von Neuem belebt sich der Tanz und gelangt zu dem äußersten Grade wilden Ungestümes. – Mit dem Momente der trunkensten bacchantischen Wut tritt eine schnell um sich greifende Erschlaffung ein. Die liebenden Paare scheiden sich nach und nach vom Tanze aus und lagern sich wie in angenehmer Ermattung auf den Vorsprüngen der Grotte. Der Zug der Bacchantinnen verschwindet nach dem Hintergrunde zu, vor welchem sich ein immer dichter werdender Duft ausbreitet. Auch im Vordergrunde senkt sich allmählich ein dichterer Duft herab und verhüllt die Gruppen der Schlafenden wie in rosige Wolken, so daß endlich der sichtbare Teil der frei gelassenen Bühne sich nur noch auf einen kleinen Raum beschränkt, in
welchem bloß Venus und Tannhäuser in ihrer früheren Stellung zurückbleiben. In weiter Ferne verhallt der Gesang der Sirenen
SIRENEN sehr entfernt.
Naht euch dem Strande!
Naht euch dem Lande!
Inhaltsverzeichnis
Tannhäuser zuckt mit dem Haupte empor, als fahre er aus einem Traume auf. – Venus zieht ihn schmeichelnd zurück. – Tannhäuser führt die Hand über die Augen, als suche er ein Traumbild festzuhalten
VENUS.
Geliebter, sag? Wo weilt dein Sinn?
TANNHÄUSER.
Zuviel! Zuviel! O, daß ich nun erwachte!
VENUS.
Sag, was kümmert dich?
TANNHÄUSER.
Im Traum war mir's, als hörte ich –
was meinem Ohr so lange fremd –
als hörte ich der Glocken frohes Geläute ...
O sag, wie lange hört' ich's doch nicht mehr?
VENUS.
Wohin verlierst du dich? Was faßt dich an?
TANNHÄUSER.
Die Zeit, die hier ich verweil, ich kann sie nicht
ermessen! Tage, Monde – gibt's für mich
nicht mehr, – denn nicht mehr sehe ich die Sonne,
nicht mehr des Himmels freundliche Gestirne; –
den Hahn seh ich nicht mehr, der frisch ergrünend
den neuen Sommer bringt; – die Nachtigall
hör ich nicht mehr, die mir den Lenz verkünde!
Hör ich sie nie, seh ich sie niemals mehr?
VENUS sich in dem Lager aufrichtend.
Ha, was vernehm ich!
Welche tör'ge Klagen!
Bist du so bald der holden Wunder müde,
die meine Liebe dir bereitet? Oder
wie? Reut es dich so sehr, ein Gott zu sein?
Hast du so bald vergessen, wie du einst
gelitten, während jetzt du dich erfreust?
Mein Sänger, auf! Ergreife deine Harfe!
Die Liebe feire, die so herrlich du besingst,
daß du der Liebe Göttin selber dir gewannst, –
die Liebe feire, da ihr höchster Preis dir ward!
TANNHÄUSER zu einem plötzlichen Entschlusse ermannt, ergreift seine Harfe und stellt sich feierlich vor Venus hin.
Dir töne Lob! Die Wunder sei'n gepriesen,
die deine Macht mir Glücklichem erschuf!
Die Wonnen süß, die deiner Huld entsprießen,
erheb mein Lied in lautem Jubelruf!
Nach Freude, ach! nach herrlichem Genießen
verlangt' mein Herz, es dürstete mein Sinn:
da, was nur Göttern einstens du erwiesen,
gab deine Gunst mir Sterblichem dahin. –
Doch sterblich, ach! bin ich geblieben,
und übergroß ist mir dein Lieben;
wenn stets ein Gott genießen kann,
bin ich dem Wechsel untertan;
nicht Lust allein liegt mir am Herzen,