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Einen Lebensabschnitt in Form von Gedichten ausdrücken: kann man das überhaupt? Die Autorin hatte keine andere Wahl: die Gedichte stellten sich spontan und ungefragt ein, wurden manchmal richtig lästig. Um sie gewissermassen loszuwerden, sich von ihnen zu befreien, hat sie die Gedichte nach über zwei Jahrzehnten Wartezeit endlich in druckreife Form gebracht, denn es wurde zu einer Aufgabe, die Gedicht mitzuteilen, und damit einen Haufen von sensiblen Gefühlen, Betrachtungen, Empfindungen, Erinnerungen, und fein beobachteten Naturbildern dem Leser zu vermitteln.
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Titelseite: Aquarell "Baum in Genf", Beatrice Maier, 1954
Letzte Seite: Aquarell "Blumen, zum Geburtstag meiner Mutter", Beatrice Maier, 1954
1 DIE ZEIT
2 EWIGKEIT
3 DAS LEBEN
4 DIE ZEIT ZERRINNT
5 WIRKLICHKEIT
6 DAS GEDICHT
7 TÖNE
8 GANZHEIT
9 FLUSS
10 SAMMELN
11 DIE STUNDENUHR
12 POST
13 DER KNOPF
14 BÜRO
15 DIE BÜCHER
16 SCHIRM
17 WASSER
18 DIE BANK
19 EIN SCHIRM SPAZIERT
20 GENFER BOULEVARD
21 DER MEILENSTEIN
22 YOSHI TOSHI
23 PAUSE
24 FRÜHLING
25 VERGANGENHEIT
26 DAS BILD
27 MÖWEN
28 DIE ZYPRESSEN
29 RHYTHMUS
30 HEIM
31 SCHWAN
32 WOLKEN
33 GARTEN
34 DER SEE
35 MORGINS
36 REGEN
37 DER MANN AUF DEM PLATZ
38 STEIN
39 DICHTEN
40 SUBSTANZ
41 CARPE DIEM
42 TROST
43 DAS GRAB
44 HOFFNUNG
45 STERNE
46 ÄSTE
47 ALLEIN
48 REIME
49 ENTEN
50 SILBERN
51 SCHNEE
52 DIE WELLE
53 WURZELN
54 STIMMUNG AM SEE
55 SUCHE
56 WEH
57 TROTZDEM
58 SPAZIEREN
59 ABENDSTIMMUNG
60 HERBST
61 TAUSEND BLÄTTER
62 WINTER
63 AMEN
64 EIS
65 SCHEIN
66 UNSTIMMIGKEIT
67 DIE TODESBAHN
68 DIE STIEFEL
69 UNFASSBAR
70 VERGANGENHEIT
71 ABSCHIED
72 DAS BLATT
73 NEUES LEBEN
74 GABEN
75 WIDMUNG
Diese Gedichte sind um die Jahrhundertwende in Genf geschrieben worden: sie betreffen den Zeitraum von etwa 1988 bis 2001, welcher eine Reihe von unerwarteten und zum Teil auch dramatischen Ereignissen beinhaltete; die Gedichte über die letzteren habe ich eliminiert, da sie nicht mehr aktuell sind und demnach unnötig belastend wirken.
Ich habe auf jegliche Punktation in den Gedichten bewusst verzichtet.
Dieser Band ist meinen beiden Nachkommen Catherine Elisabeth Anner und Daniel Marc Anner gewidmet, damit sie eine dichterische Erinnerung an die schweren Zeiten haben, die wir geographisch getrennt, aber geistig doch gemeinsam durchlebt haben.
Beatrice Maier Anner
Genf, im August 2023
Der Fluss der Zeit
reicht weit
dichtet sich zum Silberfaden
mit Energie geladen
fliesst ins glitzernde All
ohne Anflug von Zerfall
sich in die Sterne mischend
die Wölbung wischend
des Universums Endlichkeit
verflechtet mit Ewigkeit
Die Zeit schliesst sich zur Ewigkeit
wie Blätter im Wind
vergeht die Seligkeit
kaum dass sie es sind
Schwäne auf glitzerndem Wasser
sich dem Fluss ergeben
über alles gefasste
Töne der Gitarre schweben
Die Sonne vergeht zart und sacht
hinter den Kulissen der Bauten
schon erkennt sich die Nacht
in den rauschenden Fluten
Die Spanne der Zeit ist unermesslich
unermesslich ist das Wunder des Lebens
Die Strahlen der Wurzeln beweglich
erzittern im Klirren des Bebens
Verwunden suchen sich die Basen
zur Helix besonderer Schönheit
Vom Wunder der Schöpfung getragen
gestaltet in wundersamer Ewigkeit