TEUFELSJÄGER 071-072: Höllenterror in Wessex - Jack Raymond - E-Book

TEUFELSJÄGER 071-072: Höllenterror in Wessex E-Book

Jack Raymond

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 071-072: Höllenterror in Wessex

...und "Das Grauen von Tanger"

 

071: Dirk Taeger: Höllenterror in Wessex  

Wie letztes Mal schon erwähnt: In unserem mehrbändigen Zyklus kommen nach meiner Einleitung als W. A. Hary (siehe Band 68: Asmodis) ausnahmsweise einmal nur Gastautoren zu Wort. Bis einschließlich Band 73. Alle insgesamt sechs Bände lassen ausnahmsweise einmal May Harris berichten, anstelle von Mark Tate. Falls den Lesern diese Abwechslung gefällt, können wir das gern wiederholen.

Aber freut euch nun mit mir über den Beitrag von Dirk Taeger, mit dem ich auch schon anderes gemeinsam geschrieben habe!

Euer W. A. Hary

 

072: Jack Raymond: Das Grauen von Tanger

Er hieß Brian und war Engländer. Von den paar Sachen, die er besaß, war das Wertvollste eine abgewetzte, doppelreihige Lederjacke. Die dunkelblonden Haare fielen ihm bis in die Augen, so dass er sie in regelmäßigen Abständen nach hinten strich.

Ein Herumtreiber!, dachte Doris, als sie ihn das erste Mal sah. Das war im Hafen von Algeciras, dort, wo die Tickets für die Fähren nach Marokko verkauft werden.

Sie sollte Recht behalten...

 

Wichtiger Hinweis:

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt!

 Impressum:Copyright neu 2017 by HARY-PRODUCTION * Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken *Hary-Production.de

 

Umschlaggestaltung/Schriftzug: Anistasius, Innenlogo (Darstellung Schavall): Helmut Bone, Titelbild: Michael Mittelbach

 

Nähere Angaben zum Hauptautor und Herausgeber siehe hier: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary

 

eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!

 

HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.

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Dirk Taeger, Jack Raymond

TEUFELSJÄGER 071-072: Höllenterror in Wessex

...und "Das Grauen von Tanger"

Nähere Angaben zum Hauptautor und Herausgeber siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li ) ist jederzeit nachbestellbar.

 

 

 

TEUFELSJÄGER 071-072

Dirk Taeger

Höllenterror in Wessex

…und:

Jack Raymond

Das Grauen von Tanger

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2017 by www.HARY-PRODUCTION.de

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Titelbild: Anistasius

Coverhintergrund: Anistasius

TEUFELSJÄGER 071:

 

Dirk Taeger

Höllenterror in Wessex

 

Wie letztes Mal schon erwähnt: In unserem mehrbändigen Zyklus kommen nach meiner Einleitung als W. A. Hary (siehe Band 68: Asmodis) ausnahmsweise einmal nur Gastautoren zu Wort. Bis einschließlich Band 73. Alle insgesamt sechs Bände lassen ausnahmsweise einmal May Harris berichten, anstelle von Mark Tate. Falls den Lesern diese Abwechslung gefällt, können wir das gern wiederholen.

Aber freut euch nun mit mir über den Beitrag von Dirk Taeger, mit dem ich auch schon anderes gemeinsam geschrieben habe!

Euer W. A. Hary

 

1

Kathleen schaute sich nervös um. Hatte sie da nicht ein Geräusch gehört? Nein, sie musste sich geirrt haben. Da war nichts. Zumindest hoffte sie das. Sie blickte zum Mond hinauf. Viel war von dem Himmelsgestirn nicht zu sehen. Wolkenfetzen zogen vor seiner bleichen Gestalt vorbei.

Kathleen beschleunigte ihre Schritte. Wieso hatte sie auch diesen Weg gewählt? Sie hätte lieber den Umweg entlang der Hauptstraße nehmen sollen. Doch es war schon spät gewesen und sie wollte so schnell wie möglich nach Hause. Dieser Hohlweg führte entlang des Waldes und der Felder, war kürzer, allerdings auch unbeleuchtet. Zudem benutzte um diese Uhrzeit ihn niemand mehr. Bis auf Kathleen.

Ab morgen würde sie den Umweg nehmen, beschloss sie. Kathleen jobbte in einem Pub außerhalb Alfingtons. Wenn sie Spätdienst hatte, wie heute, dann nahm sie den Spätbus - und kam danach hier vorbei, um nach Hause zu gelangen.

Äste knackten. Kathleen sackte das Herz in die Hose. Was war das? Sie blieb stehen. Da, schon wieder das Knacken von Ästen. Es kam aus dem Wald, zu ihrer Linken...

Kathleen war nicht ängstlich, doch diese Situation jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Angestrengt versuchte sie, die Ursache der Geräusche zu ermitteln. Doch so sehr sie sich bemühte, in dieser dunklen Nacht etwas zu erspähen, sie sah nichts... Doch, da war etwas.

Ein Paar leuchtender Augen starrten sie an. Es waren keine menschlichen, sie sahen mehr wie Katzenaugen aus. Eine längliche Iris in einer runden, phosphoreszierenden Pupille. Schon atmete Kathleen auf. Sie hatte schon befürchtet, dass irgendein Perverser sie auflauern würde. Vor einer streunenden Wildkatze brauchte sie jedoch keine Angst zu haben.

Schon wollte sie sich wieder abwenden, als aus dem einen Paar glühender Augen zwei, dann drei, dann vier wurden.

Fasziniert sah Kathleen zu, bis es über ein Dutzend Augenpaare waren. Ihre Faszination schlug schnell in ein Gefühl der Beklommenheit um, als sie ein tiefes Grollen wahrnahm. Es dauerte einen Augenblick, bis sie realisierte, dass das Grollen von diesen Wesen mit den Augen kam. Und das Grollen wurde garantiert nicht von Katzen ausgestoßen. Doch welche Wesen konnten solch ein tiefes Geräusch hervorbringen? Kathleen sollte es einen Moment später erfahren...

Ein Augenpaar sprang aus dem Unterholz hervor und landete auf dem Weg. Kathleen stieß einen hohen Schrei aus. Das, was sie sah, schien einem Albtraum entsprungen zu sein. Nie und nimmer konnte solch ein Ding - ja, Ding! - in Wahrheit existieren.

Jedoch - es existierte. Und es kam näher.

Das Wesen öffnet sein Maul und rasiermesser­scharfe Zähne blinkten kurz im Mondlicht auf.

Kathleen wandte sich um und floh von diesem Ort. Sie sah nicht mehr, wie noch andere Wesen auf den Pfad sprangen. Es blieben ihr nur noch Sekunden, bis der Tod über sie kam. Noch wusste sie nicht, dass es kein Entkommen vor diesen Wesen gab. Augenblicklich hatten sie diese eingeholt, sprangen sie von hinten an und rissen sie um. Ihre Schreie verstummten schnell unter den mörderischen Bissen.

Kathleen war das erste Opfer dieser Höllenwesen in Wessex. Sie würde nicht das letzte bleiben...

*

»Ja, wer ist da?« Ich lauschte angestrengt in die Telefonhörermuschel.

»May, bist du das? Ich bin's, Susan.«

Ich saß in meiner Woh­nung in London. Gerade war ich dabei gewesen, mir einen Tee zu machen, als das Telefon schellte. »Ach, du bist es. Wie geht es dir?« Ich hatte zunächst Susans Stimme nicht erkannt. Es war gerade mal drei Uhr nachmittags. Eine ungewöhnliche Zeit für Susan, anzurufen. Für gewöhnlich telefonierten wir beiden nur an Wochenenden miteinander.

Sofort spürte ich, dass etwas Ungewöhnliches vor­gefallen sein musste. Dazu brauchte ich nicht auf meine Hexenkräfte zurückzugrei­fen, weibliche Intuition reichte dafür vollkommen aus. Mein Verdacht bestätigte sich, als ich ein leises Weinen aus dem Telefonhörer wahrnahm.

»Was ist los, Susan?« fragte ich besorgt.

»John ist verschwun­den.« Das war das einzige, was ich zu hören bekam. Dann nur wieder das Schluchzen meiner Freundin. Ich war bestürzt. Ich hatte tatsächlich Recht gehabt: etwas Schreckliches war vorgefal­len.

»Beruhige dich erst einmal, Susan«, riet ich ihr. »Und dann erzählst du mir, was vorgefallen ist. Ich muss jede Einzelheit wissen.«

Das Schluchzen auf der anderen Seite der Leitung wurde leise, dann hörte ich ein leises. »Okay, May. Hilfst du mir denn?«

»Ja, selbstverständlich, doch zuerst muss ich wissen, was vorgefallen ist.«

Langsam schien sich Susan zu beruhigen und begann zu erzählen.

»Es war vor einer Woche. Kathleen Richards, eine Frau aus dem Dorf, wurde auf dem Weg nach Hause bestialisch ermordet. Man fand ihren Leichnam, oder besser, was davon übrig geblieben war, in der Nähe des Waldes. Die Polizei vermutet ein Sexualverbrechen, aber sie ist sich nicht sicher, da der Leichnam durch wilde Tiere zu stark zerstört worden war.

Dann, vor drei Tagen, verschwand ein Schäfer. Man fand seine herrenlose Herde, von ihm jedoch keinerlei Spur. Vor zwei Tagen wurde dann ein Ornithologe, der jeden Sommer hier nach Alfington kommt, vermisst. Gestern sind zwei Mädchen nach einer Radtour durch den Wald nicht mehr aufgetaucht. Und heute... heute...«

Ich spürte, wie schwer es Susan fiel, darüber zu reden. Ich konnte es ihr jedoch nicht ersparen. Wenn ich ihr wirklich helfen sollte, dann musste ich soviel Informationen bekommen, wie nur möglich.

»...und heute morgen ist John einfach spurlos ver­schwunden.«

Erneut schüttelte ein Weinkrampf meine Freundin. Ich wünschte mir, bei ihr zu sein, um sie direkt trösten zu können. Ich fühlte mich am Telefon ziemlich hilflos.

»Was heißt: einfach ver­schwunden?«, hakte ich nach.

»Er wollte heute morgen zum Joggen hinaus, dann ist er einfach nicht wieder gekommen.«

»Was hast du dann gemacht?«

»Ich habe die Polizei gerufen. Seit dem Verschwin­den der beiden Mädchen hat sogar Scotland Yard Beamte hierher geschickt.«

Ich war zunächst beruhigt. Susan hatte genau das Richtige getan. Wenn schon Scotland Yard da war, dann musste es sich um eine große Sache handeln. Die Ermittler konnten Susan erst einmal besser helfen als ich, die hier in London saß.

»Was hat die Polizei gesagt?«, wollte ich von ihr wissen.

»Sie haben sofort eine Suche eingeleitet. Das ist jetzt drei Stunden her. Bis jetzt haben sie ihn nicht gefunden. Oh, May, ich habe solche Angst um ihn...«

Bevor Susan wieder in Tränen ausbrechen konnte, versicherte ich ihr, dass ich nach Alfington kommen würde, um ihr zu helfen. »Allerdings dauert das noch etwas«, sagte ich ihr. »Ich muss noch einige Sachen zusammensuchen. Bis heute Abend werde ich aber bei dir sein.«

Ich spürte förmlich, wie Susan wieder Hoffnung durch mein Versprechen fand. Ich hoffte nur, ich würde ihren Erwartungen gerecht werden. »Bis nach­her also. Und mache dir nicht so viele Sorgen. Scotland Yard weiß, was es tut. Sie werden John sicherlich finden, bis ich in Alfington eintroffen bin.«

Ich legte auf. Einen Moment brauchte ich, um zu verdauen, was sich soeben gehört hatte.

Susan war wirklich eine gute Freundin von mir. Wir kannten uns bereits seit ewigen Zeiten und hatten uns nur während meiner Ehe mit Edgar Harris aus den Augen verloren. Inzwischen trafen wir uns wieder und ein paar Mal im Monat telefonierten wir miteinander. Es war gut, eine Freundin wie Susan zu haben. Es hatte mir sogar meine Ehe mit Edgar etwas erleichtert, obwohl er da­mals jeglichen Kontakt unterbunden hatte. Aber ich hatte immer gewusst: Susan war auf meiner Seite!

Mit Schaudern musste ich an diese schreckliche Zeit zurückdenken. An eine Zeit, in der mein teuflischer Ehemann meine Hexenkräfte mit Hilfe einer magischen Brille bannte. Dann brachte er meine Eltern um und zwang mich, ihn zu ermorden. Sein Plan war es, als Toter wiederzukehren und sich mit mir zu vereinen, denn nichts ist stärker als die Bindung zwischen Mörder und Opfer. Da ich eine weiße Hexe bin, hätte er so nahezu ultimative Macht erlangt. Mir gelang es jedoch rechtzeitig zu fliehen. Auf meiner Flucht traf ich Mark Tate, den Teufelsjäger. Mark half mir gegen den Dämon, zu dem mein Mann mittlerweile geworden war. Es gelang uns, ihn zu besiegen. Ich war von diesem Fluch befreit worden. So wie die Schicksalswege nun mal sind, verliebte ich mich in Mark und er sich in mich. Seit jenem Tag sind wir ein Paar.

Gerade jetzt war Mark in der jenseitigen Sphäre mit Namen ORAN verschollen. Ich wusste nicht, ob er überhaupt noch am Leben war, vertraute jedoch auf mein beinahe untrügliches Gefühl, dass ich ihn wiedersehen würde. Bloß: Wann?

Ich starrte das Telefon an. Es brachte nichts, sich über Mark Gedanken zu machen. Er konnte mir im Moment nicht helfen - und ich ihm nicht. Eine halbe Stunde später hatte ich einen kleinen Koffer gepackt und unseren gemeinsamen Freunden Bescheid gesagt, damit sie sich nicht unnötig Sorgen um mich machten. Mit mehr als einer Woche Aufenthalt in Alfington rechnete ich sowieso nicht. Falls Mark inzwischen wieder auftauchen sollte, würden sie mir Bescheid geben. Entweder sollte bis dahin die Polizei Susans Freund gefunden haben - oder ich, falls dämonische Einflüsse am Werk waren.

2

Ich brauchte fast zwei Stunden, um den hek­tischen Stadtverkehr Londons hinter mir zu lassen. Jetzt ließ der Verkehr es endlich zu, ein bisschen Gas zu geben. Ich hatte Susan versprochen, so schnell wie möglich bei ihr zu sein und das Versprechen wollte ich auch halten.

Stetig bewegte ich mich auf der M3 Richtung Westen. Hinter Basingstoke bog ich auf die A303 ab. Nach einer weiteren Stunde hatte ich Wessex erreicht. Mir fiel wieder ein, was ich in der Schule darüber gelernt hatte. Wessex ist der Name eines alten Königreiches. Der erste König von Wessex war Cedric, der im fünften Jahrhundert nach Christus lebte. Im 9. Jahrhundert übernahm Wessex eine zentrale Rolle im neu geeinten England. Wessex war und ist sozusagen das Herz Englands. Und genau durch diese historische Landschaft fuhr ich jetzt. Mein Ziel war Alfington, ein kleines Dörfchen im Devon County gelegen.

Ich machte mir wirklich Sorgen um Susan. Je näher ich ihr kam, desto sicherer wurde ich, dass übernatürliche Kräfte hier am Werk waren. Mochte es meine Bestimmung als weiße Hexe sein, oder einfach nur Zufall, jedenfalls bekam ich es nie mit "normalen" Fällen zu tun, eben so wenig wie Mark Tate.

Ich hoffte nur, ich käme auch ohne den Schavall aus, jenem seltsamen Amulett, dem große Zauberkräfte inne wohnen. Er war genauso wie Mark verschollen...

Endlich kam ich an die Ausfahrt zu Ottery St. Mary. Ein Dorf, das nur zwei Meilen von Alfington entfernt lag. Zehn Minuten später fuhr ich endlich in die Hofeinfahrt zu Susans Haus. Sie und John hatten sich das alte Bauernhaus vor zwei Jahren gekauft und es nach ihren Wünschen umgebaut. Es war zu einem schnuckeligen Heim geworden, in dem ich mich auch wohl fühlte.

Ich schaute auf die Uhr. Es war bereits nach acht Uhr. Ich hatte länger gebraucht als erwartet. Wiederum hatte der Verkehr in London mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Susan hatte wohl den Wagen gehört, jedenfalls ging das Licht über der Eingangstür an und sie erschien auf dem Absatz. Ich war schon ausgestiegen und hob meinen Koffer gerade aus dem Auto.

»Oh May!« Sofort kam Susan zu mir und umarmte mich. Dabei heulte sie herzergreifend. Es war mir sofort klar, dass Susan am Ende ihrer Kräfte war. Als wir zurück in ihr Haus gingen, stützte ich sie mehr, als dass sie alleine ging.

»Komm, wir setzten uns erst einmal in die Küche und ich mache uns einen Tee«, schlug ich vor.

Susan nickte. Sie war offensichtlich froh, dass ich endlich eingetroffen war. Keine Viertelstunde später saßen wir beide vor je einer dampfenden Tasse Darjeeling. Ich forderte Susan auf, mir nochmals die Geschichte von Johns Verschwinden und dem Tod dieser Kathleen Richards zu erzählen. Sie konnte mir allerdings nichts Neues berichten.

»Oh, May. Ich habe solche Angst, dass John auch getötet worden ist. Vielleicht liegt seine Leiche irgendwo zerfetzt im Wald, oder er ist schwer verletzt und braucht Hilfe...«

»Mach dich doch nicht verrückt, Susan«, versuchte ich sie zu beruhigen. »Die Polizei hätte ihn bestimmt schon gefunden, wenn er verletzt im Wald läge.«

»Aber, das haben sie noch nicht.«

»Die Polizei tut, was sie kann. Du hast doch selber gesagt, dass Scotland Yard Beamte her geschickt hat. Sie werden John finden.«

Susan schlug die Hände vors Gesicht. »Ich hoffe nur, er lebt noch, wenn sie ihn finden.«