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Tian Tao Yoga ist eine wirkungsvolle Zen-buddhistische Technik der Regeneration und Selbstheilung, welche in Chinas Klöstern heimlich bis zur Kulturrevolution ausgeübt wurde.Zu den Besonderheiten dieser sanften und doch kraftvollen Methode gehört, dass sie leicht zu erlernen ist und keine besondere Sportlichkeit oder Gelenkigkeit voraussetzt. Dieser Umstand ermöglicht es auch älteren oder in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkten Menschen die Übungen zu praktizieren. Körper, Geist und Seele werden effektiv belebt und auf einer tiefen inneren Ebene ausgerichtet. Durch die auf die Erneuerung der Primär-Energie abzielenden Übungen werden oft verjüngende und regenerierende Prozesse im Praktizierenden in Gang gesetzt. Im vorliegenden Buch gibt Julia Kant einen Einblick in die Praxis, Philosophie und Geschichte der einst streng gehüteten Techniken. Sie berichtet über ihren eigenen Weg zu Tian Tao sowie über die erstaunlichen Erfahrungen vieler Praktizierender. Die mit zahlreichen Abbildungen vorgestellten Übungen können, wenn sie regelmäßig praktiziert werden, bereits profunde Wirkungen zeigen. Die Wirkungen von Tian Tao Yoga umfassen:Regeneration der WirbelsäuleTonisierung und Kräftigung des gesamten KörpersHarmonisieren der EmotionenAusgleich und Steigerung der GehirnfunktionErlangen tiefer meditativer ZuständeReduktion von Ängsten
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Seitenzahl: 79
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Julia Kant
Tian Tao Yoga
Die Perle der Selbstheilung und Langlebigkeit aus den Klöstern Chinas
Dankeswort
Zur Beachtung
Mein Weg zu Tian Tao
Die Ursprünge – Legende und Herkunft
Weitreichende Wirkungen
Einführung in die Übungspraxis
Inneres Feuer anfachen – Energie vom Himmel aufnehmen
Die Kräuselnde-Welle – Verjüngung der Wirbelsäule
Die Stille-Technik – Der Heilige bereitet das Elixier
Erweiterung: Einleitende und abschließende Geste
Feuer und Wasser verbinden sich
Übungsleitfaden
Das menschliche Energiesystem aus taoistischer Sicht
Übersicht über das System
Kontakt I Impressum
Cover
Start of Content
Table of Contents
Preface
Über die Autorin:
Julia Kant, Jahrgang 1978, hat Tian Tao Yoga in der direkten Linie des chinesischen Großmeisters Ho Lo erlernt und ist Begründerin der Tian Tao Yoga Schule in Europa. In dieser Funktion hat sie bereits Hunderte von Menschen in Form von Seminaren und Einzelunterricht in diese Methode eingeführt.
ISBN 978-3-94-725417-0
Ausgabe Juli 2019
Julia Kant
Tian Tao Yoga
Die Perle der Selbstheilung und Langlebigkeit aus den Klöstern Chinas
4
Inhaltsverzeichnis
Dankeswort6
Zur Beachtung7
Mein Weg zu Tian Tao8
Die Ursprünge – Legende und Herkunft15
Weitreichende Wirkungen21
Einführung in die Übungspraxis26
Inneres Feuer anfachen – Energie vom Himmel aufnehmen28
Die Kräuselnde-Welle – Verjüngung der Wirbelsäule35
Die Stille-Technik – Der Heilige bereitet das Elixier53
Einleitende und abschließende Geste70
Feuer und Wasser verbinden sich82
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Übungsleitfaden88
Die Kunst, sich nicht anzustrengen88
Vorbereitung, Dauer und Regelmäßigkeit89
Essenzielle Prinzipien94
Spontanität: Einladung zur Selbstregulation94
Kreisförmigkeit96
Langsamkeit
Emotionale Heilung98
Zyklen101
Umgang mit Techniken außerhalb von Tian Tao103
Persönlicher Unterricht105
Motivation für die Übungspraxis107
Ernährung112
Das menschliche Energiesystem aus taoistischer Sicht118
Tian Tao als System der inneren Alchemie118
Die Drei Schätze120
Regeneration des Jing121
Die Wundermeridiane: Qi Jing Ba Mai122
Die Fünf Elemente124
Drache und Tiger128
Der Spirituelle Embryo130
Übersicht über das System131
Welche Übungen sind für welche Bedürfnisseam besten geeignet?132
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Mein besonderer Dank gilt Großmeister Ho Lo, der diesePerle der inneren Künste den nachfolgenden Generationen außerhalb elitärer Kreise zugänglich gemacht hat und mich fortwährend auf meinem Weg ermutigte und unterstützte.
Zudem bedanke ich mich herzlich bei Tina Barry für ihre aktive Mithilfe bei der Vervollständigung des Systems und für die Zeit, die sie mir während meines Aufenthaltes in Australien gewidmet hat.
Ich möchte mich auch bei meinen früheren Lehrern bedanken – ihre Impulse und Entwicklungsanstöße waren unerlässlich und haben mich zu dem Punkt gebracht, an dem ich jetzt stehe.
Dank gebührt auch Maureen Belaski für die Umsetzung des Buch-Designs, Ulrike Krüger für das Lektorat, Peter Grätz für die Fotos und Klaus Pfeifer, der die Illustrationen für dieses Buch beigesteuert hat.
Schließlich danke ich meiner Familie, insbesondere meinerMutter, meinen Großeltern und meinem Cousin Michael für ihre Unterstützung auf den unterschiedlichen Etappen der Verwirklichung meiner Vorhaben.
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Das vorliegende Buch will einen Einblick in die Praxis, Philosophie und Geschichte von einst streng gehüteten Techni-ken geben. Für den Interessierten mag es als Einstieg in die Welt des Tian Tao dienen, für den Praktizierenden kann es ein nütz-licher Begleiter und Ratgeber sein.
Die hier vorgestellten Übungen entsprechen dem erweiter-ten Basis-Level und können, wenn sie von einem qualifizierten Lehrer vermittelt wurden, bereits spürbare Wirkung entfalten. In den theoretischen Kapiteln finden sich wichtige Schlüssel für das tiefere Verständnis der Prozesse und Zyklen, die bei der Übungspraxis durchlaufen werden. Dabei fließen neben dem traditionell überlieferten Wissen Erfahrungen aus vielen Jahren Unterrichtspraxis, Hunderten von Seminaren und dem Feed-back zahlreicher Schüler ein.
Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Medium wie ein Buch keinen persönlichen Unterricht zu ersetzen vermag. Wer nur auf Grundlage dieses Buches die Übungen des Tian Tao praktiziert, tut dies daher gänzlich auf eigene Verantwortung.
Ferner ersetzen die Tian-Tao-Praktiken nicht die Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt, Heilpraktiker oder Psycho-logen. Wenn Krankheiten und andere körperliche Einschrän-kungen vorliegen, sollte zuvor mit einem Arzt abgeklärt werden, inwieweit die Übungen im jeweiligen Fall geeignet sind.
Die im Buch genannten individuellen Erfahrungen von Praktizierenden dürfen nicht als Heilversprechen verstanden werden. Die Autorin übernimmt keinerlei Verantwortung für die Konsequenzen der Praktiken bzw. deren Missbrauch. Wer beim Üben die Anweisungen und Empfehlungen nicht beachtet, tut dies auf eigene Gefahr.
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Als Kind und Jugendliche hätte ich nicht im Traum gedacht,dass mein zukünftiger Weg so intensiv mit Bewegung und Körperarbeit verbunden sein würde. Im Vergleich zum Rest der Familie war ich recht unsportlich – ich konnte weder schnell rennen noch hoch oder weit springen, Turngeräte versetzten mich in Angst und Schrecken und auf Schlittschuhen gelang es mir keine zwei Minuten, meinen Körper in Balance zu halten. Relativ früh wurde bei mir eine Haltungsschwäche diagnos-tiziert, die sich leider nicht zurückbildete, vielleicht auch weil ich die verschriebenen Übungen nur gelegentlich und mit Widerwillen ausführte. Sobald es aber um Ausdruck und Rhyth-mus ging, war mein Enthusiasmus geweckt. Deshalb liebte ich es zu tanzen, zumal ich mir Bewegungsabfolgen gut einprägen konnte.
Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Schauspielerin zu werden,als mich mit Anfang 20 eine gesundheitliche Krise zwang, mein Leben radikal zu verändern. Nach einer schweren Er-kältung blieb eine chronische Kehlkopfentzündung zurück, begleitet von körperlicher Erschöpfung, Atemschwierigkeiten und weiteren unangenehmen Symptomen. Das mit Partys ge-füllte Teenagerleben im Berlin der 1990er-Jahre hatte seinen Teil dazu beigetragen und auch in Theaterkreisen wurde dem Klischee entsprechend auf »Verschleiß gelebt«. Ich hatte schon vor der Krise gemerkt, dass mein Körper diese Eskapaden nicht so leicht wegstecken konnte wie andere robustere Naturen. Da meine Nasen- und Rachenschleimhäute über Wochen und Monate wie Feuer brannten, war an eine Fortsetzung dieses Lebensstils nicht mehr zu denken.
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Im Nachhinein bin ich dankbar dafür, dass mich mein Körper so früh zu einem Kurswechsel gezwungen und damit auf meinen eigentlichen Weg geführt hat.
Aufgrund meines Interesses an spirituellen Fragen wandteich mich ganzheitlichen Heilmethoden zu, die langsam und mit einigen Rückschlägen meinen Gesundheitszustand verbes-serten. Ich studierte Bewegungstheater und erlernte in diesemKontext körperorientierte Techniken, die nicht nur für die Bühne nützlich waren, sondern auch die Bewusstwerdung in-nerhalb des Körpers entwickelten. Gleichzeitig war das Training oft hart und strapaziös. In den ersten eineinhalb Jahren plag-ten mich fast ständig Knieschmerzen, auch meine Wirbelsäule bereitete mir trotz der vielen Übungen, die zur Stärkung und »Verlängerung« beitragen sollten, Probleme. Osteopathen sag-ten zu diesem Zeitpunkt, ich würde aufgrund von strukturel-len Veränderungen vermutlich immer unter Schmerzen leiden müssen. Derart pessimistische Prognosen konnten mich aber nie lange entmutigen. Im Gegenteil, sie spornten meine Suche an, denn tief im Inneren wusste ich immer, dass Körper und Geist heilen können, wenn wir die passenden Schlüssel dazu in der Hand halten. Parallel zu den bewegungsintensiven Techni-ken, zu denen später auch die Kampfkünste gehörten, prakti-zierte ich verschiedene Meditationsformen und Energiearbeit. Darüber hinaus spielten das Thema Ernährung und die Frage, welche Ernährungsform die sinnvollste und natürlichste ist, eine große Rolle. Unfreiwillig lernte ich viel mittels Versuch und Irrtum. Das, was ich als hilfreich befand, begann ich über die Jahre zu unterrichten und mit anderen Menschen zu teilen. Als ich 2004 das erste Mal mit den Übungen des Tian Tao in Kontaktkam, hatte ich daher bereits umfangreiche Erfahrungen mit verschiedenen Wegen der Transformation gesammelt.
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Ich war damals an einem Punkt in meinem Leben ange-langt, an dem ich mich fragte, ob es nicht auch möglich wäre, tief greifende Veränderungen auf sanfte Weise zu bewirken. Wäre es nicht förderlicher, mit dem Körper zu kooperieren, als ihn durch Rosskuren nur noch mehr zu strapazieren? Ich hatte die Jahre über mit großem Eifer daran gearbeitet, mich zu ver-ändern – und begann zu erkennen, dass dieses Vorwärtsstürmen Teil des Problems war. In ihm spiegelten sich neben den guten Absichten auch mangelndes Vertrauen und fehlende Akzeptanz des momentanen Zustands. Außerdem suchte ich nach einer in-tegralen Methode, die den Bogen zwischen dem Physischen und den feinen geistigen Ebenen zu schlagen vermochte, denn viele Techniken waren entweder zu stark auf das Körperliche fokus-siert oder nur im Geistigen polarisiert.
Als ich bereit war, meine bisherige Motivation zu hinter-fragen und loszulassen, tauchte plötzlich dieses »chinesische Yoga« auf. Ich stieß auf ein Plakat mit einer Abbildung der Bewegung zur Verjüngung der Wirbelsäule, die aus unerklär-lichen Gründen alle Qualitäten, nach denen ich suchte, beinhal-tete. Sie strahlte etwas sanft Entrücktes, äußerst Zufriedenes und in sich Vollkommenes aus. Zudem war sie anmutig und ein-fach schön.
Ich übte zuerst auf eigene Faust nach einer schriftlichen Anleitung; einige Zeit später besuchte ich Seminare. Am meis-ten faszinierte mich in den ersten Monaten jene im Stehen ausgeführte Übung für die Wirbelsäule. Es schien mir, als ob ich mit ihr buchstäblich sieben Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Diese äußerst organische und sich ständig wiederholende Bewegung setzte auf so vielen Ebenen gleich-zeitig an, dass ich sie wie ein kleines Wunder empfand. Fast so-fort konnte ich eine intensive Wärmeentwicklung entlang der
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Wirbelsäule wahrnehmen. Bereits nach den ersten Übungs-sitzungen spürte ich eine Kraft, die mich von innen heraus auf-richtete. Das Laufen wurde leichter, mein Schritt schien extra Schwung und Energie zu bekommen und innerlich fühlte ich mich so frisch und belebt wie seit langer Zeit nicht