Transkulturelle Beziehungsgeflechte der Afro-Ecuadorianer (Afroecuatorianos) - Anne Lipp - E-Book

Transkulturelle Beziehungsgeflechte der Afro-Ecuadorianer (Afroecuatorianos) E-Book

Anne Lipp

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Masterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Afrikawissenschaften - Afrikanische Diaspora, Note: 1,3, Universität Potsdam (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Afroecuatorianos beginnt mit einer Legende, die besagt, dass 1553 ein Schiff vor der Küste des heutigen Ecuador Schiffbruch erlitt. Einige der sich an Bord befindlichen Sklaven erreichten die Küste und konnten in die naheliegenden Wälder flüchten. Die Flüchtlinge besiedelten den Urwald in einer Zone, die nach den Edelsteinen in seinen Flüssen benannt ist – Esmeraldas. Durch die Flucht erreichten sie ihre Unabhängigkeit und verteidigten diese gegen jegliche Versuche der Kolonialherren, sie erneut zu versklaven. Angeführt von Alonso de Illescas, einem der Überlebenden des Schiffbruchs, der den Namen seines alten Sklavenhalters annahm, verwandelte sich die Gemeinschaft in Esmeraldas zum Zufluchtsort zahlreicher entflohener Sklaven. Der Freiheitskämpfer soll außerdem La República de Zambos gegründet haben, welche von einer Allianz aus indigenen und Schwarzen Sklavenflüchtlingen regiert wurde. Eine zweite Schwarze Enklave entstand während der Kolonialzeit in dem in den Anden gelegenen Chota-Tal. Die Jesuiten der Compañía de Jesús hatten die Sklaven zur Produktion von Zuckerrohr und Zuckerrohrschnaps, welche vom tropischen Klima begünstigt wurde, auf ihre Plantagen gebracht. Zu dieser Zeit besaß die katholische Kirche die größten Plantagen im Land. Die Entwicklungen in Esmeraldas und dem Chota-Tal verliefen über die Jahrhunderte hinweg weitestgehend unterschiedlich. Lediglich die isolierte Lage beider Regionen ist miteinander vergleichbar. So war die Provinz Esmeraldas vom Rest des kolonialen Gebiets weitestgehend abgegrenzt, da sich die Gemeinschaften nicht dem hegemonialen Kolonialsystem unterwarfen. Jedoch fand auch in dieser Region der Handel mit Sklaven statt. Das Chota-Tal unterschied sich vom Rest der Anden durch sein strapaziöses Klima. 75,9% und damit die Mehrheit der Afroecuatorianos lebt heutzutage in den Küstenregionen von Ecuador. Von der Gesamtbevölkerung Ecuadors machen sie lediglich 5% aus. Trotz des Status als anerkannte Minorität in Ecuador fand bis heute keine Integration der Afroecuatorianos in die Gesellschaft statt. Dies begründet sich unter anderem in dem tief verankerten Rassismus gegenüber der Schwarzen und indigenen Bevölkerung. Auch mehr als 100 Jahre nach dem Ende der Sklaverei gehören diese Minderheiten in Ecuador zur ärmsten sozialen Schicht mit den geringsten Bildungs- und Aufstiegschancen.

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