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Katzensitting, der Traumjob schlechthin, zumindest für einen Katzenfreund. Stimmt das? Absolut. Doch ist der Job wirklich so, wie Sie sich das vorstellen? Das bisschen Katzenfüttern, denken manche Menschen, die mich über meinen Job als selbständige, mobile Katzensittern belächeln. In diesem Buch gebe ich Ihnen einen kleinen Einblick in das Leben eines Katzensitters. Schauen Sie hinter die Kulissen, machen Sie sich mit ungesehenen Fakten vertraut und fahren Sie mit mir auf Katzensitting-Tour. Für alle Katzenfreunde strebe ich eine Unterhaltung der anderen Art an. Begleiten Sie mich in einen Alltag voller Katzen und fühlen Sie mit. Schönes, Kurioses und Nachdenkliches, ich lade Sie ein, mit mir eine Reise durch die Reviere vieler Samtpfoten zu unternehmen und an meinem Alltag teilzuhaben. Gleichzeitig klären wir die Fragen, was Katzensitting überhaupt ist, für was dies gut ist und welche Aufwände nötig sind, um eine solche Tätigkeit auszuführen. Ich zeige Ihnen nicht nur die schönen, auch die weniger angenehmen Seiten auf und nehme Sie in verschiedene Haushalte mit.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 221
Für die Druckqualität des Buches und des Covers ist der Verlag verantwortlich
Prolog
Traumjob KatzenSitter!?
Teil 1: Wie alles begann
Eigene Katzenhaltung
Wie kam ich auf mobiles Katzensitten
Mobiles Katzensitting vs. Externe Betreuung
Warum ein Profi
Teil 2: Die vielen Facetten des Jobs als Katzensitter
Aus der Sicht vieler Menschen
Das bisschen Katzenfüttern!
Was muss, das muss
Tolle Seiten
Teil 3: Kosten im Hintergrund
Was bedeutet „Kosten“?
Zeit-Kosten
Geld-Kosten
Fazit: Kosten, die nicht gesehen werden
Teil 4: Von Katzen und Menschen, Freunden und Feinden
Von Freunden und Feinden
Mitarbeiter
Fazit zu Mitarbeitern
Samtpfotenansprüche und Abläufe
Rund um die Menschen
Teil 5: On Tour
Wie ein Tagesablauf aussehen kann
Traumjob KatzenSitter!?
Die Geschichte über Vater, Sohn und Esel:
Danksagung
Über die Autorin:
Über Schnurrtopia
Weitere Bücher des Verlages / der Autorin:
In diesem Buch berichte von den Vor- und Nachteilen des Jobs als Katzensitter, von Freunden und Feinden bzw. Dieben, von Katzen, Katern und Kitten. Von außergewöhnlichen Menschen und Tieren, merkwürdigen Anfragen, von lustigen und traurigen Geschichten, von meinem Tagesablauf und der vielen Arbeit, die in meiner Tätigkeit steckt.
Es ist mir eine Freude, Sie ein Stück weit an meinem Leben als Katzensitter teilhaben zu lassen. Eine Katze, egal ob meine eigene oder die der Kunden, ist nicht einfach nur ein Tier. Sie ist ein Familienmitglied.
Zunächst lasse ich Sie primär an meinen Beweggründen meiner Geschäftseröffnung und an den vielen Hintergrundinformationen teilhaben und nehme Sie nach dieser „Theorie“ mit auf Tour zu den Katzen. Innerhalb der einzelnen Kapitel werden Sie immer wieder Geschichten aus meinem Alltag und den verschiedensten Katzenhaushalte finden.
Wichtige Hinweise:
Die Schilderungen in diesem Buch basieren auf wahren Begebenheiten und sind aus datenschutzrechtlichen Gründen minimal verändert. Namen aller genannten Personen sind aus Gründen des Datenschutzes verändert.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Tieren sowie Personen oder in der Realität existierenden Unternehmen sind rein zufällig.
Katzensitting – der Traumjob schlechthin, zumindest für einen Katzenfreund. Stimmt das? Absolut. Doch ist der Job wirklich so, wie Sie sich das vorstellen? Wir werden es durchleuchten.
In diesem Buch ermögliche ich Ihnen einen kleinen Einblick in meinen Alltag, in das Leben eines Katzensitters, genaugenommen in mein Leben. Was mich veranlasste, dieses Buch zu schreiben: Sätze wie „Als was bitte arbeiten Sie? Als Katzensitter? Was soll das denn sein?“, oder die Tatsache, dass ein paar wenige entsetzt darüber sind, dass ich für meine Dienstleistung ein Honorar verlange.
Mein Ziel ist es zum einen, denjenigen, die mit dem Gedanken spielen ebenfalls eine Dienstleistung anzubieten, die Tatsachen offen vor Augen zu führen. Wie oft habe ich schon Katzensitter auf der Bildfläche auftauchen und ziemlich zügig wieder verschwinden sehen. Das wird seine Gründe haben.
Zum anderen strebe ich für alle Katzenfreunde eine Unterhaltung der etwas anderen Art an. Begleiten Sie mich in einen Alltag voller Katzen und fühlen Sie mit. Egal ob lustig, traurig oder unfassbar, ich lade Sie ein mit mir eine Reise durch die Reviere einiger Samtpfoten zu unternehmen.
Machen wir zuvor ein kleines Spiel:
Schließen Sie kurz die Augen und stellen sich den Job als Katzensitter vor. Machen Sie sich eine Pro- und Contra Liste und notieren Sie, wie Sie sich diese Tätigkeit vorstellen.
Beantworten Sie sich folgende Frage: Würden Sie aus dem Bauch heraus, ohne den Inhalt dieses Buches zu kennen, als Katzensitter arbeiten wollen? Nehmen Sie sich ruhig etwas Zeit dafür.
Fertig? Gut, dann lade ich Sie ein, weiterzulesen. Bewahren Sie sich Ihren Zettel und die Notizen gut auf, denn am Ende des Buches werden wir das gleiche Spiel erneut spielen.
Beginnen wir mit einem kurzen Rückblick in meine Vergangenheit, mit und ohne Katzen:
Sicher stellt sich nicht die Frage, ob Katzen schon immer einen Teil meines Lebens ausgemacht oder mich immer eine Zeitlang begleitet haben. Natürlich ist dem so.
Ein kleiner Schwenk in die 80er: Bereits als Kind hatte ich Katzen – unseren getigerten Sepp und später noch einen zugelaufenen, ebenfalls getigerten Kater, Keoma. Auch meine Tante, die auf der anderen Straßenseite wohnte, hatte eine Miez. Sie hieß Susi - die Katze, nicht die Tante - und hat mir meine erste Narbe verpasst. Zu Recht. Als Kind noch unwissend und ohne jemanden, der mich über den korrekten Umgang mit Tieren zu unterweisen wusste, habe ich schnell gemerkt, dass Katzen nicht dann spielen und schmusen wollen, wenn ein Menschenkind das möchte. Das nächste Mal war ich im Umgang mit Susi vorsichtiger.
Als ich mit sechs Jahren, zuerst durch die Trennung der Eltern und dem darauffolgenden, tragischen Unfalltod innerhalb der Familie, mein damaliges Zuhause verlassen musste, wurde ich zwangsläufig auch von den Katzen getrennt, denn sie konnten nicht mit umziehen. Katzenhaltung war fortan bei uns in der Familie leider nicht mehr möglich, so dass der Kontakt zu diesen wundervollen Tieren vorerst ein kleiner Traum blieb.
Erst mit über 20 Jahren war es machbar, mir eine eigene Miez in die Wohnung zu holen. Diese kam – für mich völlig selbstverständlich - aus dem Tierheim. Der Kauf einer Rassekatze stand für mich nicht zur Debatte, dabei ging es mir nicht um das Geld. Bei so vielen herrenlosen Geschöpfen in den Tierheimen würde das für mich nicht in Frage kommen. Das ist keine Verurteilung meinerseits den Rassekatzenhaltern gegenüber. Nicht, dass jetzt die Halter dieser hübschen Samtpfoten das fehlinterpretieren und das Buch weglegen. Das ist eine Einstellungssache und die Entscheidung von jedem einzelnen selbst. Davon abgesehen landen gelegentlich auch die edlen Miniaturtiger im Tierheim oder werden aus nicht artgerechter Haltung gerettet und suchen ein neues Zuhause, so dass auch Liebhaber von Rassekatzen in den Tierheimen oder bei Tierschutzorganisationen fündig werden können. Jedenfalls gab es für mich seit damals selten Zeiten ohne Katze – und wenn, dann nur, weil es die Umstände so erforderten.
Die Gegenwart: Seit einigen Jahren sind nun Kater Franklin und Kätzin Miss Fluffy bei mir, beide unabhängig voneinander aus einem Tierheim adoptiert. Meine Zaubermaus Miss Fluffy, mein kleines getigertes Supermodel, steht mir immer für Fotos für Flyer oder Homepage zur Verfügung und ist die gute Seele des Hauses, die jeden Besuch erst einmal herzlich empfängt.
Kater Franklin – Angsthase schlechthin – muss enorm Schlechtes erlebt haben, denn trotz vieler Arbeit mit ihm leidet er noch heute unter seiner Angststörung. Er ist unser Superbär und ein richtig toller, wunderschöner, schwarzer Kater mit den ausdrucksstärksten Augen, die ich je gesehen habe. Auch er lässt sich gerne für ein paar tolle Fotos für meine Homepage ablichten und ist zumindest uns gegenüber überhaupt nicht mehr ängstlich, sogar enorm zutraulich.
Ein Leben ohne die Beiden kann und möchte ich mir nicht vorstellen.
Früher habe ich beruflich viele Jahre im Bereich Bürotätigkeit und im Kundenservice gearbeitet. Da mich besonders der Bereich Entspannung und Wellness interessierte, absolvierte ich einige Fortbildungen und begann nach Möglichkeiten zu suchen, mit meinem Wissen und Können anderen Menschen zu helfen. Trotz der Freude, die mir meine Arbeit mir brachte sollte sich nicht das Richtige für mich auftun. Heute weiß ich natürlich warum - denn mein Weg sollte mich zu den Katzen und deren Menschen führen. Mit Tieren zu arbeiten hat mich schon lange fasziniert und so hielt ich die Augen in diese Richtung offen.
Nach meinem letzten Umzug sind mein Partner und ich per Zufall auf ein Tierheim in unserer Nähe aufmerksam geworden. Seit dieser Zeit sind wir dort Mitglieder und helfen auch, sofern es uns zeitlich möglich ist, tatkräftig mit. Doch ein Job ist ein Job und ein Ehrenamt ist ein Ehrenamt. Trotz der Freude, die uns das Helfen bringt muss ich, wie jeder andere, leider auch ans Geld verdienen denken. Den ganzen Tag am PC oder am Telefon zu verbringen, das konnte und wollte ich nicht mehr, jedoch ergab sich zunächst noch immer nichts Passendes.
Dann kam ein denkwürdiger Tag im Oktober 2016. Es regnete und ich weiß noch genau, wie ich mit meinen Samtpfoten auf der Couch saß und darüber nachgrübelte, wie ich endlich an einen Job kommen konnte, der meinen Wünschen gerecht würde. Ich überlegte, welche Jobs es im Zusammenhang mit Tieren gibt. Ich dachte nach, ob es etwas speziell in Bezug auf Katzen gibt… dachte an Katzenpensionen und Gnadenhöfe… für mich nicht umsetzbar. Dachte an die Hundetrainier und Hunde-Gassi Geher… ich möchte aber doch was mit Katzen machen... dachte an die Tiere, die ich im Freundeskreis schon betreut hatte, sah meine Katzen an, als es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel:
Mobiles Katzensitting!
Das war die Idee. So wäre es mir möglich, sowohl Menschen als auch Katzen Gutes zu tun, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, dazu viele Katzen kennenzulernen und zu versorgen und hätte endlich den perfekten Job für mich gefunden. Mit einem Homeservice hätten sowohl die Katzenhalter als auch die Katzen weniger Stress, ich benötige kein Haus oder Grundstück und durch vergangene Erfahrungen in der Selbstständigkeit hatte ich bereits Kenntnisse darüber, was es für den Aufbau eines Unternehmens alles braucht. Alles passte.
Sofort schaltete ich den Computer an um zu recherchieren ob es denn so etwas in unserer Heimatregion schon gab und fand nichts außer organisierten Privatpersonen, die sich untereinander aushalfen. „Bingo!“, dachte ich. So suchte ich noch etwas spezifischer bei uns in der Umgebung, doch keine Spur von einem mobilen Katzensitting- Unternehmen.
Um keine Zeit zu verschwenden und Nägel mit Köpfen machen. So erarbeitete ein Konzept, erfand einen Namen, erstellte mir eine Homepage, kreierte Flyer und inserierte, als alles vorbereitet war, in der Zeitung.
Kurz darauf war ich, anfangs noch unsicher ob meine Idee bei den Katzenhaltern überhaupt ankommen würde, mitten im Geschehen. Das war der Beginn von: Katzensitting DÜW, mobiles Katzensitting mit Herz, Verstand und Erfahrung.
Es meldete sich ein Interessent nach dem nächsten und mit jeder neuen Erfahrung ergänzte und optimierte ich mein Geschäftskonzept. Zudem begann ich umgehend mit dem Studium zur Katzenpsychologin um eine weitere Referenz für meine künftigen Kunden vorweisen zu können.
Was in diesem Buch natürlich keinesfalls fehlen darf, ist die Geschichte über die ersten Kunden. Also los:
Simba und Trickser
Der erste Kunde ist für ein Unternehmen etwas ganz Besonders. Und diese Familie war dies ohne Frage, ob erster Kunde oder nicht. Ehepaar von Rabe mit den Katzen Simba und Trickser werden mir immer im Gedächtnis bleiben.
Aufgeregt über meine erste Anfrage per E-Mail stellte sich diese außerdem als besondere Herausforderung heraus, denn sie war in Englisch geschrieben. Die Interessentin konnte Deutsch lesen und sprechen, doch bevorzugte in Englisch zu schreiben wie ich bald erfuhr. Ehrgeizig war ich bemüht, Frau von Rabe entgegenkommend in Englisch zu antworten. Die sympathische Dame hatte zwei Kitten aus dem Tierschutz adoptiert und musste leider gelegentlich geschäftlich verreisen und wollte in diesen Zeiten ihre neuen Lieblinge in guten Händen wissen. Sie war sehr erfreut darüber, auf meine Webseite aufmerksam geworden zu sein. Nach einem baldigen Kennenlernen hatte ich mich sofort in die beiden wilden Samtpfoten verliebt und zudem gleich den ersten Auftrag erhalten.
Simba, eine weiße Schönheit mit einem braun getigerten großen Fleck am rechten Schulterblatt und der braun-getigerte Kater Trickser, dessen Beine weiße Socken zierten, waren ihres Alters von wenigen Monaten entsprechend neugierig, verspielt und sehr agil. Es war mir eine große Freude, die beiden betreuen zu dürfen. Da stets das Komplettprogramm gebucht wurde, lies ich mir immer wieder neue Spiele für die beiden einfallen. Besonders gerne mochten sie es, trockenen Nudeln oder Korken nach zu jagen. Doch nicht nur das. Auch eine lange Stoffschlange, die Knisterfolie enthielt, wurde erbarmungslos verfolgt. Oftmals galoppierte Simba mit lauter Schwung an der Schlange vorbei und musste Acht geben, nicht an die nächste Wand zu prallen. Diesen Drang zum Sprinten baute ich ins Spiel mit ein. So entstand zwischen dem einen Ende der Wohnung, der hinteren Wand des Wohnzimmers und dem anderen Ende, der hinteren Wand des Arbeitszimmers eine provisorische Katzenrennbahn. Da sich unter der Wohnung lediglich die Kellerräume befanden ging ich davon aus, es würde niemanden stören, dass es sich so anhörte, als ob eine Horde Elefanten durch die Räume galoppierte. Meistens war während des Galopprennens kurz vor dem Ziel die Schlange plötzlich vergessen und Simba nutzte den Schwung, rannte auf die Couch, über die Rückenlehne hoch an die Wand, stieß sich an der Wand ab und sprintete retour zum Start, wohl in der Hoffnung, die Schlange würde nun sie verfolgen. Können Sie sich vorstellen, dass ich am Ende der Betreuung meist völlig außer Puste war? Aber auch Simba wollte mehr als ihr gut getan hätte und ich passte natürlich auf, dass sie sich nicht überforderte, wie es Kitten gerne mal machen.
Trickser hatte noch ein weiteres, großes Interesse und so ging ihm grundsätzlich das Füllen des Napfes nicht schnell genug. Noch während ich die Futterpackung in der Hand hielt grabbelte der dauerhungrige Kater mir fast schon auf den Arm, um sich am liebsten direkt aus der Packung zu bedienen. Es war eine Herausforderung die Fütterung zu managen, so dass auch Simba ziemlich zügig zu ihrem Recht kam. Bis ich mit Servieren fertig war, hatte Trickser seine Portion bereits heruntergeschlungen und wollte sich bei Simba bedienen. Auch hier gehörte es zu meinen Aufgaben dies zu unterbinden. Durch die Schlingerei habe ich zudem die Fütterung aufgeteilt, so dass es nicht die komplette Ration auf einmal, sondern mehrere kleinere Portionen gab. Davon abgesehen, dass dies gesünder für Katzen ist (Tipp!) konnte ich vermeiden, dass sich der Kater durch das schnelle Herunterschlingen des Futters womöglich übergeben hätte.
Da ich seit dieser Zeit regelmäßig Betreuungs-Aufträge von Frau von Rabe erhielt, konnte ich das Heranwachsen der beiden Rabauken miterleben und fast ein bisschen in die Familie mit hineinwachsen. Frau von Rabe war sehr nett und beteuerte mir stets, wie dankbar sie über meine Unterstützung sei.
Leider zog die Familie nach einiger Zeit beruflich um. Eine Entfernung von 600 Kilometern war mir bei aller Liebe zu den beiden Fellnasen doch etwas zu viel, so dass ich diese Kunden heute leider nicht mehr betreue. Doch hatte ich auch später gelegentlich noch Kontakt zu Frau von Rabe.
So, zurück zu dem Beginn meines Unternehmens.
Inzwischen habe ich mir einen Namen gemacht, mein Studium erfolgreich abgeschlossen, eine nette Stammkundschaft gewonnen und bin mehr als glücklich. Dass es einmal so weit kommt, hatte ich noch vor wenigen Jahren nicht zu träumen gewagt.
Nach einem Jahr hatte ich meinem Slogan („Herz, Verstand und Erfahrung“) um das Wort „Referenz“ ergänzt, um eine Verwechslungsgefahr zu minimieren, denn mir wurden sowohl meine Geschäftsidee, mein Slogan sowie das meiste Wording meiner Homepage gemopst, so dass teilweise ganze Sätze bei einem anderen Anbieter genauso klangen, wie bei mir. Doch dazu später. Nach zwei Jahren änderte ich auch noch mein Logo. Inzwischen finde ich, dass sowohl Slogan als auch Logo durch die Veränderung viel besser zu mir passen.
Jede Herausforderung nutze ich, um daran zu wachsen, jede Hürde betrachte ich als Chance und jede Erfahrung als wertvoll, um daraus zu lernen.
Inzwischen gibt es viele mobile Katzensitter, ich war sich nicht die Erfinderin dieser Idee, denke ich. In den Großstädten sind mobile Tiersitter sehr verbreitet und es gibt Plattformen, die, meiner Meinung nach teilweise etwas fragwürdig, Tiersitter vermitteln und anbieten.
Jetzt haben Sie etwas über die Entstehungsgeschichte von Katzensitting DÜW erfahren. Als nächstes erzähle ich Ihnen etwas über den Job an sich und die Vorteile die sich im Gegenzug zur Abgabe während der Urlaubszeit erschließen. Doch bevor wir den Vergleich mobiles Katzensitting und das Wegbringen der Katze, beispielsweise an eine Pension oder einem Familienmitglied, etwas näher beleuchten, lade ich Sie ein, eine weitere Betreuung mit zu erleben:
Amy und Max
Bei den Haltern Daniel und Daniela Girlitz war ich von Anfang an ein gern gesehener Gast. Nicht nur, dass die beiden zu meinen ersten Kunden gehören. Wir waren uns bereits bei unserem ersten Gespräch am Telefon sehr sympathisch und beim Vororttermin auch gleich per „Du“. Bereits vor dem ersten Sittingauftrag erhielt ich einen festen Hausschlüssel, der auch dauerhaft bei mir verbleiben sollte. So groß war das Vertrauen gleich zu Anfang und das ohne einen festen Sittingtermin zu haben, der aber auch nicht lange auf sich warten ließ.
Die beiden Katzen sind ein Traum. Die schildpattfarbene Katze Amy und der rote Kater Max kommen aus Spanien und sind von einer Tierschutzorganisation gerettet worden, denn sie lebten dort unter katastrophalen Bedingungen.
Anfangs noch recht schüchtern hat mich Katze Amy schon recht bald akzeptiert und weiß inzwischen genau, wie sie mir ihre Wünsche nahelegen muss, um die Erfüllung dieser und meine volle Aufmerksamkeit zu erlangen.
Kater Max ist der Schüchterne von beiden, auch wenn man das bei seinem Kampfgewicht von stolzen neun Kilogramm nicht vermuten würde und hat mich anfangs aus zwei Metern Abstand vorsichtig beobachtet.
Mini Exkurs in diesem Zusammenhang: Katzen lassen sich grundsätzlich eher nicht so gerne streicheln und wenn, dann eher im Kopfbereich und auch nicht lange. Ich bin daher nicht enttäuscht, wenn sich Betreuungskatzen von mir nicht oder kaum streicheln lassen. Ich bemerke auch an anderen Zeichen, besonders der Körpersprache und dem gesamten Verhalten, ob mich die Katzen akzeptieren, oder nicht.
Der rote Tiger ist inzwischen nach nur wenigen Sittingtermin aufgetaut, begrüßt mich wenn ich zum Sitten komme an der Tür und lässt sich auch von mir streicheln. Auch beim Spielen kommt er ganz aus sich heraus und es erfüllt mich jedes Mal mit Freude, ihn so ausgelassen toben zu sehen.
Katze Amy nutzt mein Eintreten um zuerst meine Schuhe, die ich meist im Vorzimmer platziere, ausgiebig zu inspizieren. Kater Max macht dies auch gelegentlich, doch er hat andere Vorlieben. Beispielsweise liebt er Leckerlies und lässt dafür auch schon mal das Nassfutter stehen. Rücksichtnehmend auf sein Gewicht verstecke ich seine Ration Leckerlies, die vorab von den Haltern natürlich so abgesprochen wurde, oder werfe sie durch die Wohnung. So hat Max zum einen Bewegung und zum anderen kann er ein wenig seinen Jagdtrieb ausleben. (Tipp!) Manchmal lässt er sich auch auf ein Spiel mit einer Stoffmaus ein.
Amy, die Dame des Hauses, fordert mich regelmäßig zum Spiel mit einer bestimmten Angel auf und das, natürlich auch nach vorheriger Absprache mit den Haltern, im Schlafzimmer auf dem Bett. Wobei sich nur die Katze hier auf dem Bett befindet, während ich sie - mit dem Wissen, dass sie stets weich aufkommt - wie einen Ball darüber springen lasse.
Die Halter buchen für die beiden zusätzlich zu den zwei Besuchen am Tag zu der Grundversorgung den extra Service, was extra lange Spielezeiten für die Stubentiger bedeutet. Hier wird die Liebe von Ehepaar Girlitz zu den Tieren deutlich.
Bei der letzten Betreuung der beiden war eine der Wasserstellen in der Wohnung nicht wie sie sein sollte. Der Napf war fast leer, das Wasser rundherum auf dem Boden verteilt und auch die Unterlage klitschnass. Ich fragte in die Runde, was denn hier passiert sei. Amy saß da, legte den Kopf etwas schief und sah mich mit großen, unschuldigen Augen an. Max würdigte mich keines Blickes, lief gemütlich Richtung Wohnzimmer und erwartete das tägliche Fütterungsritual.
So wie ich das Ganze deutete, kam über Nacht ein Nilpferd in die Wohnung geschlichen, hat den Wassernapf in ein Planschbecken verwandelt und danach vergessen aufzuwischen. Da Nilpferde so winzig sind, haben die beiden Minitiger das natürlich nicht bemerkt und wussten nicht, wovon ich rede.
Na dann danke für das Gespräch, meine Süßen.
Einen Tag später müssen die Nilpferde nochmals in der Wohnung gewesen sein. Denn als ich im Esszimmer nach dem Rechten sah, trennten nur noch Millimeter die Obstschale davor, vom Tisch zu stürzen. Der Läufer lag bereits auf dem Boden. Auch hier wollte keiner der beiden etwas gesehen oder gehört haben und forderten ihre gewohnten Rituale. Jawohl, die Herrschaften, lasst mich nur bitte zuvor noch die Obstschale vor dem Absturz retten.
Daniela und Daniel stellen mir sehr oft eine Tasche voller Katzenfutter für unsere Katzen und das Tierheim, in dem ich und mein Partner gelegentlich helfen, bereit. Die Miezemäuse der beiden sind sehr wählerisch was die Futtersorten angeht, und so bleibt stets reichlich übrig da die Halter entsprechend oft die Sorte wechseln. Die beiden sind nicht knausrig, was das Futter angeht. Das Beste ist gerade gut genug und durch die Abgabe an das Tierheim freuen sich noch andere Samtpfoten über das leckere Futter.
Die Betreuung bei Amy und Max ist stressfrei, angenehm und macht mir großen Spaß. Das ist leider nicht die Regel in diesem Job, doch dazu später mehr. Vergleichen wir zunächst:
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen meiner Arbeit, dem mobilen Katzensitting und einer externen Betreuung? Was gibt es für Möglichkeiten der externen Betreuungen? Schauen wir uns das doch mal etwas genauer an.
Selbstverständlich stehe ich als mobile Katzensitterin voll hinter dieser Variante der gewerblichen Katzenbetreuung, nämlich vor Ort bei den Katzen. Meiner Meinung nach ist das die stressfreiste und artgerechteste Möglichkeit, unsere Stubentiger optimal zu betreuen. Wie ich Ihnen im nächsten Punkt noch erläutere, möchte ich deshalb nicht alle anderen Möglichkeiten, wie beispielsweise Katzen-Pensionen oder die Unterbringung innerhalb der Familie, schlecht aussehen lassen. Es kommt auf das einzelne Tier an. Davon abgesehen träumte ich selbst als junges Mädchen davon, irgendwann eine Katzenpension zu eröffnen. Früher wusste ich eben nicht das, was ich jetzt weiß.
Doch zunächst zum mobilen Katzensitting und dessen Vorteile:
Für viele Katzen ist der Wechsel in eine fremde Umgebung und die Autofahrt purer Stress. Ich versorge die Lieblinge meiner Kunden vor Ort in deren Zuhause. Das hat den Vorteil, dass die Katzen weder in eine fremde Umgebung, noch in ein mit anderen Miezen bewohntes Heim kommen. Es ist bereits ungewohnt für die Tiere, wenn ihre Halter nicht mehr anwesend sind. Von vielen wird das Einpacken in die Transportbox und die Fahrt im Auto zusätzlich negativ verknüpft, beispielsweise mit einem möglicherweise folgenden Tierarztbesuch. Andere Katzen, die schon einige Wohnwechsel hinter sich haben, könnten die Angst haben, wieder abgegeben zu werden. Für solche Katzen wäre die Urlaubsbetreuung in einem Tierheim natürlich fatal. Doch zunächst zu mir:
Mir ist besonders wichtig, dass das Sitting auf die Katze angepasst wird. Daher bestimmt der Kunde, wie oft ich in der Pflegezeit zu den Stubentigern kommen soll und was die Pflege alles beinhaltet. Der Halter bestimmt sowohl Futtermenge als auch Futtersorte und informiert mich darüber, welche Rituale eingehalten werden sollen. Apropos Rituale, da fällt mir eine Geschichte ein:
Kissy
Eines der längsten Kennenlerntermine fand bei Familie Rotkehlchen statt. Fast drei Stunden saßen wir zusammen und ich wurde über jeder der vier bildhübschen Langhaar-Katzen genauestens informiert. Wir verstanden uns gleich zu Beginn super und haben bis heute ein freundschaftliches Verhältnis zueinander. Zu den Haltern natürlich auch.
Eine der vier Katzen hat ein besonderes Essens-Ritual, über das mich in Kenntnis zu setzen eine der Aufgaben der beiden Katzenhalter war.
Katze Kissy war damals auf Grund einer Krankheit ein Sorgenkind, denn Fressen war nicht gerade ihre Lieblingsbeschäftigung und doch unbedingt erforderlich. Daher lag das Augenmerk darauf, dass diese Katze so viel Nahrung wie möglich aufnahm. Wenn sie aß, dann nur auf der Anhöhe in der Küche neben dem Herd und nur, wenn der Napf nur eine wirkliche kleine Portion Nassfutter enthielt.
Ab und an erwartet die Dame außerdem, eine extra Einladung zu erhalten. Das fand ich jedoch erst während den Betreuungen selbst heraus. Ohne diese wartet sie gelegentlich, mich beobachtend, auf ihrem Lieblingsplatz auf einem der Kratzbäume. Dauert die Einladung zu lange, bilde ich mir oftmals ein, einen ziemlich beleidigten Gesichtsausdruck zu erkennen.
Zusätzlich zum Nassfutterritual wünschte Kissy nach der Raubtierfütterung aller Katzen in der Küche, alleine im Obergeschoß auf einer bestimmten Couch mit Trockenfutter Kroketten gefüttert werden. Und dies meine ich es wie ich es schreibe. Brocken für Brocken – natürlich nur eine bestimmte Sorte - wünschte die Dame einzeln vor ihr bezauberndes Mäulchen geführt zu bekommen, nachdem sie einen ganz auffällig nach oben in das gemütliche Wohnzimmer geführt hat. Kam eine der anderen Katzen, ist die Fütterung vorbei. Dann müssen erst die anderen bespaßt werden, damit Kissy oben weiter in Ruhe ihre Brocken entgegennehmen würde.
Inzwischen ist Kissy wieder gesund und frisst ordentlich, doch das Ritual gibt es immer noch. Nicht immer, aber meistens lockt sie mich noch in die obere Etage, um dort eine Einzelbetreuung zu genießen. Bei der Gelegenheit bekommt sie auch regelmäßig ihr langes Fell gebürstet.
Ich freute mich natürlich sehr darüber, dass die sonst sehr scheue Katze diese Fütterungsangebote von mir annahm und mich an ihren Ritualen teilhaben lies. Das war damals die Hauptsorge der Halter gewesen.