Türkei eine Campingreise - Maria Schuett - E-Book

Türkei eine Campingreise E-Book

Maria Schuett

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Beschreibung

In seinem zweiten Buch erzählt Krümel ein wenig über seine Herkunft und wie er es geschafft hat, seinen Job als Reisebegleitbär zu ergattern. Er erzählt von seiner ersten aufregenden Campingreise in die Türkei, wo es auch im Sommer nicht immer sonnig ist, wie Kirschen zu einer echten Krise führen können und seiner Begegnung mit einem Orakel.

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Das Buch

In dem vorliegenden Buch erzählt Kruemel wie er einst im Jahr 2007 seine Menschin bekommen hat und damit einen Job als Reisebegleitbär.

Er erzählt von seiner ersten aufregenden Campingreise in die Türkei wo es auch im Sommer nicht immer sonnig ist, wie Kirschen zu einer echten Krise führen können und seiner Begegnung mit einem Orakel.

Der Bär

Kruemel ist ein ca. 28 cm großer beigefarbener Steiffbär. Er hat seinen eigenen Kopf, diskutiert gerne und seine Menschen sind ihm so manches Mal echt peinlich.

Er ist Reisebegleitbär, Fotomodellbär, aktiver Reisetagbuchschreiber und seit er im letzten Herbst sein erstes Buch auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren durfte, bereit für alle wichtigen Buchpreise!!!!!!

Für meinen geduldigen Mann Wolfgang. Danke für Deine Unterstützung.

Seit 10 Jahren bin ich jetzt der Bär an der Seite meiner Menschin und seit genau dieser Zeit schreiben wir Tagebücher mit der Idee, diese zu veröffentlichen.

Natürlich nicht die Originale. Das geht nicht, sagt Maria, die sind ihr zum Teil zu privat. Also wird sie alles was ich schreibe kontrollieren. Mist, ich finde die Originale sehr lustig. Ich glaube, da werden wir so manches Mal längere Diskussionen haben. Diskussionen habe ich allerdings auch mit der Rechtschreibprüfung meines Schreibprogramms und mit dem Duden.

Da herrscht nicht immer Einigkeit darüber, wie man was schreibt oder wo man mal ein Koma setzt. Oh nein! Zusätzlich hat Wolfgang (der Mann meiner Menschin, nur so als Info für die, die unser erstes Buch noch nicht kennen), dann häufig noch eine ganz andere Schreibvariante parat. Hinzu kommt, dass es sich mit Plüschtatzen auf so kleinen Tastaturen nicht so einfach schreibt.

Einen teuren Lektor, der unsere Bücher kontrolliert, können wir uns nicht leisten, denn dann bleibt vom Buchverkauf bestimmt gar nichts für mich übrig. Ich muss schließlich für mein Alter Vorsorgen und brauche auch jetzt etwas Geld, wenn ich mir mal was gönnen möchte.

Teure Lektoren nützen auch nicht immer was. Das weiß jeder der Bücher liest, denn da sind immer kleine oder größere Rechtschreibfehler drin.

Also, achtet auf den Inhalt und nicht auf meine ganz persönliche Rechtschreibung. Die soll so sein!!!!!!

Unser erstes Buch haben wir im April 2017 veröffentlicht. Vielleicht kennt das ja jemand. Da ging es um meine erste Flugreise und Marias Geburtstag, den wir in Istanbul gefeiert haben. Wenn Ihr es nicht kennt, gönnt Euch das Buch. Ist eine nette kleine Geschichte. Gibt's auch als E-Book, ist dann billiger.

In diesem meinem zweiten Buch erzähle ich wie ich zu meiner Menschin gekommen bin und ich erzähle die Geschichte unserer ersten gemeinsamen Reise, die uns in die Türkei und ein klein wenig auch nach Griechenland geführt hat.

Eins noch, Menschen bekommen Bären und Bären bekommen Menschen. Und ich rede sehr gerne entweder von meinen Menschen, meinen Beiden, meiner Menschin oder ganz einfach von Maria und Wolfgang, denn so heißen meine Zwei.

Wie alles begann.

Mit anderen Bären habe ich im Februar 2007 in einem Bärenladen in Hamburg meine Zeit verbracht. Wir haben viel Spaß miteinander gehabt. Über die Menschen die in unseren Laden kamen, haben wir ganz schön gelästert.

Wenn mich jemand genauer in Augenschein genommen hat, habe ich mich entweder rechtzeitig etwas versteckt oder unfreundlich geguckt. Mein ganzes Leben wollte ich jedoch nicht in diesem Laden verbringen, ich wollte ein schönes gemütliches Zuhause und ganz viel erleben.

Zu uns in den Laden kamen Viele Menschen, die meisten verließen den Laden in bäriger Begleitung. Häufig habe ich es kaum geschafft, meinen Freunden noch einen Abschiedsgruß zuzurufen, ihnen viel Spaß und ein langes glückliches Bärenleben zu wünschen.

Eines Tages, ich dachte schon es käme nie ein Mensch der mir zusagen würde, kam Wolfgang in den Bärenladen.

Wer mein erstes Buch gelesen hat weiß schon, dass ich ein Steiffbär bin. Ich bin 28 cm groß, habe ein beigefarbenes Fell und dunkle Augen. Kurz, ich bin ein sehr edler kleiner Bursche.

Schon beim ersten Blick auf Wolfgang war ich mir sicher, mit ihm will ich mitgehen. Er hatte sich zunächst für einen meiner Brüder interessiert. Schlau wie ich bin, war es mir gelungen, ihn auf mich aufmerksam zu machen. Meinem natürlichen Bärencharme konnte er nicht wiederstehen. Und dann, so etwas hatten wir hier noch nie erlebt, hat Wolfgang sich bei mir vorgestellt, bevor er mich aus dem Regal genommen hat. Nicht schlecht, die anderen Bären hier haben ganz schön geguckt.

Wie ich schon bemerkte, bin ich ein ganz edler kleiner Bursche und habe ganz genaue Vorstellungen von meinem Leben. Und obwohl ich mir sicher war, dass ich mit Wolfgang mitgehen wollte, galt es etwas klarzustellen: Für klebrige kleine Kinderhände bin ich nicht geeignet. Ja ja ich weiß, auch dafür sind Bären da. Will er einen Bären für ein Kind, bin ich nicht der Richtige. Da kann er mir noch so sympathisch sein.

Ich weiß, die Hauptaufgabe von uns Plüschbären ist es, für kleine, große und ganz große Kinder da zu sein und zwar in jeder Lebenslage.

Ich bin allerdings der Meinung, jeder Bär sollte sich aussuchen dürfen, für welche Kindergröße er da sein möchte.

Ich habe mich für ganz große Kinder entschieden. Obwohl, so richtig groß sind meine Menschen eigentlich nicht.

Ob Maria das, was ich gerade geschrieben habe durchgehen lässt? Mal sehen.

Na ja, Wolfgang war voller Verständnis und hat mir erklärt, was und wer da auf mich wartet. Er wolle mich seiner Frau zum Geburtstag schenken.

Aha! Wolfgangs Frau heißt Maria (meine Menschin) und hat wohl schon ganz viele Bären, allerdings nicht so was wie mich. Wie sollte sie auch! So was wie mich gibt es doch nur einmal. Seine Frau wünscht sich einen Bären, der sie und ihn auf Reisen begleitet. Die Reiseerlebnisse dieses Bären (also meine) sollen dann aufgeschrieben werden und der Bär (also ich) wird auch sehr viel fotografiert werden.

Ich hatte ja gleich geahnt, dass er auf der Suche nach einem ganz besonderen Bären war. Das klang interessant und schien mir ein recht gutes Jobangebot zu sein.

Tatsächlich hatte bisher kein Bär in diesem Laden ein so gutes Jobangebot erhalten. Jedenfalls nicht so lange ich da war.

Ich ging also lieber gleich mit ihm an die Kasse. Er akzeptierte ohne Zögern den von der Bärenhändlerin genannten Preis.

Was dann kam gefiel mir nicht, obwohl ich diesen Vorgang ja schon unzählige Male beobachtet hatte.

Man oder besser Bär sollte doch glauben, dass Menschen, die mit Bären handeln, liebevoll im Umgang mit ihnen wären. Weit gefehlt!

Ich wurde erst in meinen Koffer gestopft und dann samt Koffer in eine Tasche. Der Koffer ist ja toll, aber ich passe da doch gar nicht richtig rein und werde mein Leben bestimmt nicht in meinem Koffer verbringen.

Wolfgang war angesichts dieser Behandlung auch sehr erschrocken und nickte mir noch schnell beruhigend zu, bevor sich der Kofferdeckel schloss.

Ich verstehe bis heute nicht, warum Wolfgang mich erst zu Hause aus dem Koffer rausgeholt hat.

Es war wirklich sehr eng, recht dunkel und ungemütlich im Koffer.

Entsprechend sauer habe ich reagiert. Wolfgang hat sich bei mir entschuldigt, das war wohl auch das Mindeste was ich erwarten konnte.

Trotz dieser Behandlung war ich froh, endlich ein Zuhause zu haben.

Bis zu Marias Geburtstag waren es noch einige Tage die ich nutzen wollte, um mich in meinem Zuhause ein wenig umzusehen und Kontakte zu den anderen hier lebenden Bären zu knüpfen.

Ich war ganz schön überrascht, wie viele Bären hier leben. Ein buntes Bärenvölkergemisch. Große, Kleine, Dicke, Dünne, einige Ausländer und ein paar Bären, die hier im Haus geboren wurden. Meine zukünftige Menschin scheint eine große Bärenfreundin zu sein.

Natürlich konnte ich mich nur mit den anderen Bären unterhalten wenn Maria nicht im Haus war.

War sie zu Hause, habe ich mich in Wolfgangs Zimmer versteckt.

Lange habe ich mich mit Pepe unterhalten. Pepes Mensch ist Wolfgang. Ihn hat Maria vor vielen Jahren für einen ihrer Neffen als Weihnachtsgeschenk gekauft. Es gibt Bären, die sich ihre Menschen selbst aussuchen und Pepe ist so ein Bär. Als Maria Pepe Wolfgang gezeigt hat, war es um die zwei geschehen und Maria hat für ihren Neffen einen anderen Bären gekauft.

Ähnlich verhält es sich mit Muschelmaus. 1993 hat Muschelmaus Maria auf einer Griechenlandfähre kennengelernt. An die erste Begegnung erinnert sie sich noch ganz genau. Maria hat sie gesehen und wollte sofort mit ihr zu dem jungen Griechen an die Kasse eilen.

Wolfgang war zunächst nicht so begeistert von ihr und hat sie doch glatt wieder ins Regal gesetzt.

Maria hat Wolfgang böse und Muschel freundlich angeblickt, und so sind die Drei dann an die Kasse gegangen.

Der junge Grieche an der Kasse hat sich von Muschel per Handschlag verabschiedet.

Ganz klar liebt Muschel Griechenland und hat meine Menschen schon oft auf Reisen begleitet. Ich denke mit ihr werde ich mich gut verstehen und von ihrer Reiseerfahrung kann ich nur profitieren.

Vor ein paar Jahren hat Maria ihr eine Griechenlandflagge gekauft. Ohne diese Flagge fährt Muschel seit dem nirgendwo hin. Es ist auch völlig egal wo wir hinfahren, für sie kann kein Land mit Griechenland mithalten. Die griechische Finanzmisere nimmt Muschel überhaupt nicht zur Kenntnis.

Den Reisebärenjob hätte sie übrigens abgelehnt.

Sie kennt das mit den Fotos nur zu gut und kann es überhaupt nicht leiden, in eine Wiese voller Krabbelkäfer gesetzt zu werden.

Ich glaub sie ist auch zu groß für den Job, wenn ich da an enge Taschen und Rucksäcke denke.

Ich schweife ab, also zurück in das Jahr 2007.

Die Zeit in Wolfgangs Zimmer habe ich damit verbracht, Pläne zu schmieden. Mir war aufgefallen, viele Bären hier haben Kleidung.

Kleidung will ich auch, nur so im Plüschfell-Outfit auf Reisen gehen ist nicht drin. Pepe hat darüber hinaus noch so einige Besitztümer und das meiste davon hat er von Maria bekommen. Sie scheint also nicht geizig zu sein.

Einen Koffer für meine Besitztümer habe ich ja schon. Zu irgendwas muss der ja nützlich sein. Für mich persönlich als Aufenthaltsort ist er schließlich nicht akzeptabel. Keine Ahnung, was die Firma Steiff sich dabei gedacht hat, mir einen Koffer zu spendieren.

Die Tage bis zum Geburtstag wurden mir dann doch etwas lang. Ich wollte endlich meine Menschin kennenlernen. Auf Nachfragen haben die anderen Bären zwar mit beruhigenden Worten reagiert, doch ich war neugierig und unruhig.

Ich bin schließlich ein ganz besonderer Bär und brauche ganz klar auch ein besonderes Menschenkind.

Am Vorabend von Marias Geburtstag hat Wolfgang mich dann aus seinem Zimmer geholt und auf einen Tisch im Wohnzimmer gesetzt.

Da saß ich nun inmitten ganz vieler Blumen und war besorgt, ob ich das ohne allergische Reaktionen überstehe.

Ich musste die ganze Nacht in meinem Koffer sitzen. Wenigstens war der Deckel geöffnet. Vor laufer Aufregung habe ich die ganze Nacht kein Auge zugemacht.

Unsere erste Begegnung war richtig gut. Maria hat sich sehr über mich gefreut. Ich mich auch über sie, das zeigte ich ihr allerdings nicht. Man, oder in meinem Fall Bär, sollte bei der ersten Begegnung mit seinem Menschen durchaus zurückhaltend sein.

Dass meine Menschin Maria heißt wusste ich ja schon, mich hat die Firma Steiff Fynn genannt. Ich hatte den Namen allerdings immer nur als vorläufigen Namen angesehen, so toll fand ich den nämlich nie. Maria offensichtlich auch nicht. Da waren wir zwei uns einig. Das kommt, was ich damals noch nicht wusste, nicht allzu häufig vor.

Maria hat mich dann gleich Kruemel genannt. Der Name gefiel mir sofort.

Ich finde Kruemel Schuett hört sich super an.

Hoffentlich muss ich nicht niesen.

Muschel mit ihrer Griechenlandflagge.