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Es stellt sich nicht die Frage: Ist's gerecht? Wieso? Warum? Wir frönen nicht der Klage, treiben unser irdisch Tun. Gedichte, die das Leben und die Vergänglichkeit, den Menschen und das Menschsein poetisch zu beschreiben suchen, aber auch zufällige Momente des Alltags festhalten und großen Gefühlen huldigen, begegnen auf den Seiten des vorliegenden Lyrikbandes. Ernst Bühler gelingt es, in stiller, gefühlvoller Melancholie Lebensbetrachtungen zu verdichten und mit nachdenklichen, aber auch verspielten Versen zu überraschen.
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Seitenzahl: 22
Ernst Bühler wurde 1957 in Winterthur, CH, geboren, wo er die Schulen besuchte und eine kaufmännische Lehre absolvierte. 1980 trat er in den öffentlichen Dienst ein, zunächst für zehn Jahre als Pfändungsbeamter und anschließend während 30 Jahren als Gemeindeschreiber. 2008 erwarb er das Deutschdiplom der Zürcher Handelskammer. Seit der Pensionierung im Jahr 2022 widmet er sich vermehrt dem Schreiben. Einige Gedichte sind in Anthologien erschienen. Er ist Vater von zwei erwachsenen Kindern und lebt mit seiner Gattin in Hagenbuch bei Frauenfeld.
Meinen Gedichtband widme ich meiner Gattin Yvonne. Ihr gilt mein unermesslicher Dank. Sie hält mich seit etlichen Jahren aus, sie unterstützt und trägt mich und ich denke, dass sie mich liebt. Deshalb steht das Gedicht «An Yvonne» an erster Stelle, wo sie auch in meinem Herzen ist.
An Yvonne
Unterm Hibiskus-Strauch
In der Fremde
Blütenzauber
Im Herzen zugehörig
Nebel
Frostland
Musik erleben
standfest
Drei Elfchen
Lebensklang
Zwischenzeiten
Mensch sein
Sollbruchstelle
Verpflanzter Baum
Brüderliche Bande
Gattung Mensch
Gemeinschaft
Covid
(
K)eine Frage
Ausgebremst
arbeitsschluss
Lebensabend
Altersruhe
Erinnert werden
Restzeit
gelassen
Sternenkind
Am Kindergrab
Johannisnacht
Menschenkind
Buntes Liebesglück
Heiteres Leibesentzücken
Veilchenduft
Stürmischer Drang
Flötenspiel
Vergiss mich nicht
Weit weg
Liebeszeit
Alpsegen
Samenbank
Partyreise
Am Himmelstor
Kritisch bleiben
Fortsetzung
Angstgeschrei der Macht
Das Recht, Vater zu sein
Nationalismus
Hemdknöpfchen
Gesichtsfalten
Tinnitus
Schnarchen
Knoblauch
Fliegen fliegen
ruck zuck vorbei
Anmerkungen
Kennengelernt am Abend meiner Jugend hast du mir Lebenslust zurückgegeben und die Zukunft mit Inhalten gefüllt. Du hast den Aufbruch mit mir gewagt, Träume, Wünsche, Hoffnungen mit mir geteilt.
Mit Zuversicht gründeten wir unsere Familie. Doch viele einsame Tage standen bevor, Versprechen waren oft Luftschlösser. Tränen und Freude, Lust und Frust gaben sich die Klinke in die Hand.
Ich brauchte manche Jahre
auf dem Weg zur Einsicht,
dass das Nächste genährt sein will:
anerkennen, unterstützen, trösten,
Freude teilen. Herzlichkeit!
Für den Nachsommer unserer Zukunft, für unsere Reife, für die Liebe, für Dich, Wonnli, mein Schatz, schreib ich dies, nach spannenden Ehejahren.
Heut’ lagen wir unterm Hibiskus-Strauch, Durch den Schatten weht’ ein Windeshauch, Ich schaut’ im Geäst die roten Blüten, Die in edelzarter Schönheit glühten.
Für eine bezaubernde Minute Mein tastender Blick sanft auf dir ruhte, Ich dacht’ an unsre bunten Jahre, Die sich lichten wie die weißen Haare.