Verliebte Herzen - Sweet Christmas - Danielle A. Patricks - E-Book
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Danielle A. Patricks

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Beschreibung

Funkelstein - Wo die Liebe wohnt! Hanna Hammerl führt den kleinen Wollstadl in Funkelstein, wo sie Socken, Pullover und vieles mehr aus der Wolle der Schafe und Alpakas aus der eigenen Produktion verkauft. Zur Adventszeit läuft ihr Geschäft wegen der vielen Urlaubsgäste besser als gewöhnlich, weshalb sie zusätzlich auch einen Weihnachtsstand beim traditionellen Christkindlmarkt hat. Ihre Alpakas sind bei den Leuten sehr beliebt, daher bietet sie mit ihnen auch Wanderungen an, die Seele und Geist entspannen. Als Lukas Hochruck, der Sohn des hiesigen Bürgermeisters, der viele Jahre in New York verbrachte, wieder ins Dorf zieht, gerät Hannas Gefühlswelt durcheinander. Sie schwärmte bereits als junges Mädchen heimlich für ihn. Die Zeit in New York hat an Lukas allerdings Spuren hinterlassen. Er leidet an Panikattacken. Auf Anraten der Waldfee, einer alten Frau, der man magische Fähigkeiten nachsagt, bucht er bei Hanna eine Alpakawanderung. Hanna begleitet ihn und dabei lernen sie sich besser kennen. Er verliebt sich in Hanna, aber auch in die Alpakas. Ob Hanna ihm vertrauen kann? Wie hält es Lukas mit der Treue? Seine Mutter, Anita Hochruck, versucht zudem, diese Verbindung zu verhindern. Sie wünscht sich als Schwiegertochter eine gute Partie und kein einfaches Bauernmädchen… Ein zärtlicher Liebesroman mit vielen Gefühlen und der richtigen Portion Weihnachtsfeeling.

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Danielle A. Patricks

Verliebte Herzen - Sweet Christmas

** Herzlich willkommen in Funkelstein! ** Der Funkelsteiner Christkindlzauber hat seit vielen Jahren Tradition. Die Bewohner sind mit Begeisterung dabei Tannenbäumchen zu schmücken, Lichterketten zu montieren und Kekse zu backen. Die Liebe ist zudem allgegenwärtig und lässt Herzen höher schlagen.

Inhaltsverzeichnis

** Herzlich willkommen in

Funkelstein! **

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Keksrezept

Danksagung

Die Autorin

Die Sweet – Christmas – Reihe

Disclaimer und Haftungsauschluss

Impressum

Sweet Christmas

Verliebte Herzen

Liebesroman

von

Danielle A. Patricks

Deutsche Erstveröffentlichung Oktober 2021

All rights reserved

Copyright © 2021 Danielle A. Patricks

https://www.herzgeschichten.net/

Alle Rechte vorbehalten – Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin. Personen, Orte, Handlungen und andere Ereignisse sind entweder Produkte der Fantasie oder wurden fiktiv genutzt. Eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Die in diesem Buch erwähnten Markennamen und Warenzeichen sind Eigentum ihrer rechtmäßigen Eigentümer.

Lektorat und Korrektorat:

Lisa Diletta, Lotte R. Wöss, Sandra Pulletz, Ingrid Fuchs

Covergestaltung: Michael Troy Bildnachweis:

© Kindlena, www.shutterstock.com

© Kristsina Yakubovich, www.shutterstock.com

© Rustic,www.shutterstock.com

© Nikolai Kazakov, www.shutterstock.com

© canadastock, www.shutterstock.com

Klappentext

Hanna Hammerl führt den kleinen Wollstadl in Funkelstein, wo sie Socken, Pullover und vieles mehr aus der Wolle der Schafe und Alpakas aus der eigenen Produktion verkauft. Zur Adventszeit läuft ihr Geschäft wegen der vielen Urlaubsgäste besser als gewöhnlich, weshalb sie zusätzlich auch einen Weihnachtsstand beim traditionellen Christkindlmarkt hat. Ihre Alpakas sind bei den Leuten sehr beliebt, daher bietet sie mit ihnen auch Wanderungen an, die Seele und Geist entspannen.

Als Lukas Hochruck, der Sohn des hiesigen Bürgermeisters, der viele Jahre in New York verbrachte, wieder ins Dorf zieht, gerät Hannas Gefühlswelt durcheinander. Sie schwärmte bereits als junges Mädchen heimlich für ihn.

Die Zeit in New York hat an Lukas allerdings Spuren hinterlassen. Er leidet an Panikattacken. Auf Anraten der Waldfee, einer alten Frau, der man magische Fähigkeiten nachsagt, bucht er bei Hanna eine Alpakawanderung. Hanna begleitet ihn und dabei lernen sie sich besser kennen. Er verliebt sich in Hanna, aber auch in die Alpakas. Ob Hanna ihm vertrauen kann? Wie hält es Lukas mit der Treue?

Seine Mutter, Anita Hochruck, versucht zudem, diese Verbindung zu verhindern. Sie wünscht sich als Schwiegertochter eine gute Partie und nicht ein einfaches Bauernmädchen…

Ein zärtlicher Liebesroman, mit vielen Gefühlen und der richtigen Portion Weihnachtsfeeling.

Das Buch habe ich für Personen geschrieben, die Weihnachten – das Fest der Liebe – vergöttern. – Alle, die bereits in der besinnlichen Adventszeit gespannt darauf warten, dass endlich Heiligabend ist, werden die Geschichten rund um Weihnachten verschlingen und die Zeit wird wie im Flug vergehen.

** Herzlich willkommen in

Funkelstein! **

Der Funkelsteiner Christkindlzauber hat seit vielen Jahren Tradition. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind mit Begeisterung dabei: Tannenbäumchen werden geschmückt, Lichterketten montiert, Kekse gebacken, der Adventsmarkt aufgebaut und die Kinder üben eifrig für ihre Weihnachtsaufführung.

Auch der Waldwanderweg rund um den See bietet kunstvolle Attraktionen. Einen weiteren Höhepunkt stellt das Schnitzen der Eiskrippe dar. Das Turmblasen in der Heiligen Nacht rundet das Programm stimmungsvoll ab.

Seit ein Besucher den beschaulichen Ort in den österreichischen Alpen als Geheimtipp ins Internet gestellt hat, strömen immer mehr Gäste herbei, um die vorweihnachtliche Stimmung zu genießen.

Die einen hoffen auf das persönliche Weihnachtswunder und Wünsche erfüllen sich, für andere treten Lösungen hervor, mit denen sie niemals gerechnet hätten. Vom weihnachtlichen Zauber in Funkelstein bleibt jedoch niemand unberührt.

Die fünf Autorinnen der Reihe »Sweet Christmas« wünschen eine wundervolle Adventszeit, bezaubernde Lesestunden und ein herzerwärmendes Weihnachtfest!

Kapitel 1

Hanna

„Guten Morgen Hanna, schon wieder so früh auf den Beinen?“ Der Besitzer des Kiosks grüßte freundlich über die Straße zu ihr herüber, als sie die Tür zu ihrem kleinen Geschäft aufsperrte. Sechs Uhr dreißig und noch stockdunkel. November eben.

„Auch einen schönen guten Morgen, Fredl.“ Hanna schenkte ihm ein freundliches Lächeln. „Du bist ja selbst noch zeitlicher im Dienst als ich.“ Sie rieb sich die Hände.

„Heute ist es für Mitte November schon recht frostig“, stellte sie fest.

„Ja, allerdings, mir frieren die Fingerkuppen fast ab, trotz des neuen Heizstrahlers, den ich geschenkt bekommen habe. Und hast du für Weihnachten wieder Christbaumschmuck gebastelt? Ist schließlich schon in sechs Wochen. Wie die Zeit vergeht.“ Fredl hielt seine Tasse mit beiden Händen umschlossen, aus der es dampfte. Hanna vermutete, dass er seinen Tee wie meistens mit einem ordentlichen Schuss Rum verbessert hatte.

„Ein paar Sachen habe ich bereits, aber einiges muss ich noch herstellen, damit ich den Laden weihnachtlich schmücken kann. Und für den Adventstand beim Christkindlmarkt benötige ich noch mehr Waren. Im letzten Jahr hatte ich zu wenig, das soll mir heuer nicht mehr passieren.“ Hanna zuckte mit der Schulter. „So, jetzt muss ich aber. Bis später, Fredl, und einen schönen Tag“, wünschte Hanna, bevor sie im Laden verschwand. Angenehme warme Luft schlug ihr entgegen. Es roch nach Wolle und Zimt aus der Duftlampe. Die große Tasche, die mit neuen handgearbeiteten Wollsachen vollgestopft war, stellte sie auf dem Verkaufstresen ab. Hier fühlte sie sich wohl. Obwohl der Laden gerade mal knappe dreißig Quadratmeter aufwies, einschließlich Nebenraum für Diverses, hatte sie alles so arrangiert, dass er nie überladen wirkte. Pastellfarben an den Wänden ließen den Raum größer erscheinen. Weiße Regale und Kleiderständer waren mit Wolle oder Wollbekleidung bestückt, die sie und ihre Mutter selbst fertigten. Die Wolle dafür spann meist ihre Oma. Da war für Erwachsene und Kinder alles dabei, vor allem Socken, bunte Pantoffel aus Filz für Große und Kleine, Hauben, Fäustlinge, Schals, Pullis und Capes, alles Einzelstücke und von ihr selbst entworfen. Sie zog einen Strickpullover aus der Wolle ihrer geliebten Alpakas aus der Tasche. Mit den Fingern strich sie über seine Oberfläche, weich und kuschelig fühlte sich diese an. Für das naturfarbene Stück mit dem breiten Zopfmuster würde sich sicherlich bald eine Käuferin finden, davon war Hanna überzeugt. Der Pullover kam zu Cape und Weste auf die Kleiderstange. Später würde sie ihn noch mit einem Preisetikett versehen. Dann befanden sich noch zwei Wollmützen mit Bommel in den Farben indigo-türkis und rot-weiß und drei Paar warme Handschuhe mit denselben Farbabstimmungen in der Tasche. Auch einen grau-blauen Schal hatte ihre Mutter eingepackt. Dieser war nicht gestrickt, sondern gefilzt. Da Filz allerdings steif ist, hatte sie einen bunt gefärbten Seidenstoff eingearbeitet. Dadurch legte sich der Schal leicht um den Hals und ließ sich angenehm tragen. Liebevoll arrangierte sie die Teile in die verschiedenen Regale auf der rechten Seite des Raumes.

Auf der anderen Seite lagen die Wollknäuel. Diese wurden hauptsächlich von ihrer Oma Mathilde, von allen Hilde gerufen, und ihrer Mutter Maria gesponnen. Hier im Ort strickten die Frauen noch sehr gerne und viele kauften bei ihr ein. Die Wolle der Schafe und Alpakas wärmte besonders gut, was bei diesem rauen Klima in der Gegend wichtig war und sie fühlte sich angenehm auf der Haut an.

Hanna sah sich im Raum um. Heute wollte sie endlich damit beginnen, ihn weihnachtlich zu schmücken. Sie liebte Weihnachten und alles, was dazu gehörte. Dazu hatte sie bereits eine Menge an Dekorationsmaterial mitgenommen. Da sie nicht alle Sachen auf einmal hatte tragen können, musste sie nun noch einmal zum Auto laufen, das sie etwas entfernt auf der Rückseite ihres Geschäftes auf dem Parkplatz abgestellt hatte.

Der Hauptplatz des Ortes war Fußgängerzone. An so frostigen Tagen war sie froh über ihren olivgrünen Mantel aus Alpakawolle, den ihre Mutter für sie gefertigt hatte. Die Farbe war dieselbe, wie die ihrer Augen, zumindest behauptete es ihre Mama. Schnell zog sie sich die warmen Handschuhe wieder an und setzte ihre Mütze auf, die sie vorhin ausgezogen hatte.

Der neugierige Fredl war zum Glück gerade eben im Gespräch mit einem Kunden beschäftigt, sonst hätte er sicherlich gefragt, wieso sie noch einmal hinausrannte. Hanna beachtete die beiden nicht weiter. Aus ihrem alten Suzuki SJ 410, Baujahr 1987, der ihr mit seinem Allradantrieb noch immer gute Dienste leistete, holte sie eine große Schachtel aus dem Kofferraum. Ohne den Wagen abzusperren, eilte sie mit der schweren Last zurück in den Laden.

„Nicht so schnell“, hörte sie eine männliche Stimme sagen und spürte sogleich einen leichten Aufprall. Sie befürchtete schon, zu fallen, jedoch fingen sie zwei starke Arme rechtzeitig auf. Sie und der Karton. Zum Glück! Hanna hätte keine Lust gehabt hier vom Gehsteig vor ihrem Geschäft die Kleinteile, die sie für die Weihnachtsdeko so dringend benötigte, zusammen zu sammeln.

„Entschuldigung“, stammelte sie und sah in ein unbekanntes Gesicht. Im Dorf hier kannte sie normalerweise jeden. Was für ein Mann! Wer war er? Ein Tourist? Nein, dafür war es noch zu früh, die meisten kamen erst in der Adventszeit. Und doch! An irgendjemanden erinnerte er sie. Sein Aftershave roch sehr intensiv und war gerade dabei, ihre Sinne zu vernebeln. Im Moment schaffte sie es nicht, darüber nachzudenken. Sie trat vorsichtig einen Schritt zurück.

„Nichts zu entschuldigen“, sagte er und sein strahlendes Lächeln brachte in Hanna einige Saiten zum Schwingen. Zwei ebenmäßig weiße Zahnreihen und tiefblaue Augen vervollständigten das Bild des attraktiven Fremden. „Wo wollen Sie denn mit der Schachtel hin?“

„Hier, in den Laden.“ Sie deutete mit dem Kopf zur Eingangstür. Galant öffnete er diese für sie. Hanna bedankte sich und huschte ins Innere. Als die Tür wieder sachte hinter ihr ins Schloss fiel, atmete sie erst einmal tief durch. Boah! Wer war das gewesen? So ein Prachtexemplar von Mann mit diesen tiefblauen Augen wäre ihr sofort aufgefallen. Jetzt bemerkte sie erst, dass sie sich nicht einmal von ihm verabschiedet hatte. So unhöflich war sie normalerweise nicht. Ihre Knie waren noch weich wie Wackelpudding, stellte sie verblüfft fest. Sie ließ sich doch sonst nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Rasch stellte sie die Schachtel auf den runden Tisch, der im hinteren Bereich des Raumes stand. Vielleicht fiel ihr ja später noch ein, an wen er sie erinnerte. Aufgewühlt, wie sie es von sich nicht kannte, ließ sie sich auf das bequeme platzsparende Zweier-Sofa plumpsen.

Hier befanden sich noch zwei Stühle, alles überzogen mit naturfarbenem Stoff. Wo kam diese Hitze auf einmal her? Ui! Innerlich drohte sie zu verglühen. Bevor das passieren konnte, zog sie sich rasch den warmen Mantel und die Schuhe aus. Den Mantel hängte sie auf den Kleiderständer aus Kirschbaum-Holz, eine Handarbeit ihres Vaters. Er hatte ihn einst für sie gedrechselt. Im Nebenraum schaltete sie den Kaffeevollautomaten ein. Kaffee benötigte sie jetzt am allerdringlichsten. Normalerweise übte die vertraute Umgebung ein angenehmes Gefühl in ihr aus, doch heute war sie noch viel zu verwirrt von der Begegnung mit dem dunkelhaarigen Urlaubsgast.

„Reiß dich zusammen Hanna, so ein Mann hat sicher eine Frau oder Freundin, wahrscheinlich hält er es mit der Treue nicht so genau.“ Der Gedanke ließ sie den Kopf schütteln. Was sie sich wieder zusammenreimte!

Bis der Kaffeevollautomat auf Betriebstemperatur war, öffnete sie die Schachtel und holte goldene Zapfen, Nüsse und Kugeln heraus. Ein sanftes Lächeln huschte beim Gedanken daran über ihr Gesicht, dass bald Weihnachten war und alles strahlen, glitzern und leuchten würde wie in jedem Jahr. Und das nicht nur in ihrem Geschäft, sondern in ganz Funkelstein. Auch die Privathäuser wurden bunt beleuchtet und mit allen möglichen Figuren und Lichterketten dekoriert. Seit Funkelstein als besonderer Weihnachtsort entdeckt worden war und jedes Jahr mehr Besucher von nah und fern anzog, ließen sich die Bewohner einiges einfallen, um den Ort weihnachtlich erstrahlen zu lassen. Wie sie das liebte! Ein bisschen kitschig durfte es da schon sein. Auch wenn ihre Mutter heute Morgen gemeint hatte, dass es doch noch zu früh sei, um das Geschäft zu dekorieren, ließ sie sich nicht davon abbringen. Schließlich war bereits am übernächsten Wochenende erster Advent. Hanna legte die Kugel, die sie in der Hand hielt, beiseite und holte sich einen Espresso. Kaffeeduft breitete sich im Raum aus. Zuerst das dunkle Aufputschmittel! Den Kaffee brauchte sie, um morgens in Fahrt zu kommen. Hanna trank ihn schwarz und ohne Zucker. Autsch! Jetzt hatte sie sich doch glatt die Zungenspitze verbrannt. Das kam davon, wenn man zu gierig war und die Gedanken noch immer einem gewissen Womanizer nachhingen. Bei seinem Aussehen hegte sie keine Zweifel daran, dass er einer war. ‚So, aber jetzt ist Schluss mit diesen konfusen Hirngespinsten‘, ermahnte sie sich. Sie stellte die Tasse neben der Schachtel am Tisch ab. Nun holte sie eine Zweitrittleiter aus dem Nebenzimmer und stellte sie vor einem Regal auf. Neuerlich nahm sie die goldene Kugel von vorhin in die Hand und stieg auf die Leiter. Über den Regalen hatte sie bereits am Vortag eine dünne Schnur gespannt – von einer Wand zur anderen, quer durch den gesamten Geschäftsraum. Hier befestigte sie in regelmäßigen Abständen die Dekoration. Bei jedem Stück, das sie anbrachte, freute sie sich mehr. Stolz betrachtete sie ihr Werk.

Als die kleine Glocke über der Tür klingelte, stolperte sie fast in ihrer Hast, von der Leiter zu steigen. Ihre Freundin Gisela stürmte herein.

„Guten Morgen, hast du kurz Zeit für ein Pläuschchen?“ Noch bevor Hanna antworten konnte, wurde sie von ihrer besten Freundin fest umarmt. Sie drückte sie ebenfalls. Dann servierte sie eine zweite Tasse mit Kaffee für Gisela.

Erstaunt sah sich ihre Freundin im Raum um.

„Wow, du hast schon angefangen mit der Deko! Kann ich dir dabei helfen? Ich habe heute frei und hätte Zeit.“ Gisela arbeitete als Verkäuferin im großen Supermarkt. Ein Job, der ihr, wie sie oft betonte, nicht gefiel, aber für den Lebensunterhalt sorgte.

„Oh, gerne. Das ist dann gleich noch lustiger.“ Hanna freute sich. Auch die neue Ware blieb vor Giselas Augen nicht versteckt.

„Der Pullover ist ja eine Wucht“, jubelte sie begeistert. Sie hielt den naturweißen Strickpulli hoch. „Hast du den gestrickt?“

„Ja natürlich, aus Alpakawolle. Die lässt sich herrlich verarbeiten.“ Hanna lächelte, als sie daran zurückdachte.

„Du hast wirklich Talent.“ Gisela hielt sich das gute Stück vor die Brust und ging damit zum Spiegel. „Ob er mir passen würde?“

Hanna sah zu ihr hinüber. „Die Größe ganz sicher und der Schnitt auch. Die Farbe unterstreicht deinen Teint und die kupferfarbenen Haare. Sieht umwerfend an dir aus.“

Ein Seufzen entwich Gisela. „Irgendwann spare ich auf so ein schickes Teil.“ Es klang wie ein Versprechen, das sie sich selbst gab. Als Verkäuferin verdiente sie nicht gerade die Welt. Nur zu gut verstand Hanna ihre Freundin.

„Oder du wünscht es dir zum Christkind.“ Hanna lächelte ihre Freundin schelmisch an.

„Oh, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Gute Idee“, erwiderte Gisela. Anscheinend, um sich abzulenken, beugte sie sich über den Karton mit dem Dekorationsmaterial, fischte eine goldene Kugel heraus und fragte, wo sie sie aufhängen sollte.

„Wo sie dir gefällt“, antwortete Hanna, die selbst wieder auf der Leiter stand, um einen vergoldeten Tannenzapfen zu platzieren. An den Wänden und sogar an den Regalen schimmerten immer mehr glitzernde Teile, die sie gebastelt hatte.

„Ach ja, hast du schon gehört, dass Lukas wieder im Lande ist?“ In Giselas Stimme klang eine Portion Aufregung mit. Offenbar war dies eine grandiose Neuigkeit. Hanna konnte jedoch nichts damit anfangen.

„Welcher Lukas? Sollte ich ihn kennen?“

„Hanna!“, rief Gisela empört. „Sicher! Erinnerst du dich nicht? Das ist doch der Sohn von unserem Bürgermeister, der in Amerika war und früher hier der Mädchenschwarm schlechthin. Sag bloß, dir hat er nicht gefallen. Das kauf ich dir nämlich nicht ab.“

Hanna überlegte. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.

„Der Lukas! Okay, und er soll wieder hier sein?“ Es erstaunte sie tatsächlich. Plötzlich wurde ihr heiß. Sie hoffte, dass sie nicht rot wurde. Der Unbekannte von heute in der Früh war Lukas! Jetzt wusste sie auch, warum er ihr so bekannt vorgekommen war. Hanna verschwieg, dass sie ihn damals, sie war vierzehn Jahre alt gewesen und er neunzehn, heimlich angehimmelt hatte. Da war sie allerdings eine von vielen gewesen. Früher hatte er seine schwarzen Haare schulterlang getragen, er war ziemlich groß gewesen und seine Figur hatte schlaksig gewirkt. Der Lukas von heute gefiel ihr um einiges besser.

„Genau“, bestätigte Gisela. Sie war um ein Jahr älter als Hanna und hatte damals nur Jungs im Kopf gehabt.

Hanna wunderte es daher umso mehr, dass ihre Freundin immer noch Single war. Letztendlich hatte keine Beziehung auf Dauer gehalten. Hanna selbst war schon damals anders gewesen. Sie träumte von der großen, einzigen, wahren Liebe. An der Meinung, dass sie diese sofort erkannte, wenn ihr der richtige Mann über den Weg lief, hielt sie eisern fest. Natürlich hatte auch sie schon eine Beziehung geführt, allerdings war diese nur von kurzer Dauer gewesen. Der Grund der Trennung lag einfach darin, dass Dietmar, ihr Ex-Freund nicht auf den Hof ziehen hatte wollen. Er verabscheute sämtliche Tätigkeiten am Bauernhof, hasste die Schafe und Alpakas, und das Ausmisten im Stall. Auch der Heuernte hatte er nichts abgewinnen können. Davon bekam er Heuschnupfen. Hanna hingegen liebte die Arbeit in der Natur und ihre Tiere. Niemals würde sie irgendwo anders leben wollen als auf dem Hof. Dietmar war bald nach der Trennung in die Stadt gezogen. Damals war sie knapp achtzehn Jahre alt gewesen. Es war ihre einzige Beziehung geblieben. Hier jemanden kennenzulernen war schwierig. Die meisten jungen Leute zog es nach der Ausbildung in die Welt hinaus. Hierbleiben wollte selten jemand. Auch ihre um vier Jahre jüngere Schwester Bianca studierte in Wien Rechtswissenschaften und sprach nur mehr davon, später einmal die Welt zu bereisen, Auslandspraktika zu absolvieren und sicher nicht hier in diesem Kaff versauern zu wollen, wie sie das Dorf bezeichnete. Deswegen gab es mit ihrer Schwester immer mal wieder Zoff, weil Hanna sie in dieser Hinsicht einfach nicht verstand. Keine zehn Pferde hätten sie von hier weggebracht.

„Wo bist du jetzt wieder mit deinen Gedanken?“

Giselas Frage schreckte Hanna auf.

„Ups, was hast du gesagt? Ich war nur am Überlegen, ob ich von den Zapfenengeln noch mehr basteln soll?“ Die kleine Notlüge musste sein. Sonst hätte Gisela sie ausgequetscht wie eine Zitrone.

„Hm, ich frage mich, wie er jetzt wohl aussieht?“, meinte Gisela. „Ob er noch Single ist? Oder eine Freundin hat? Oder vielleicht sogar verheiratet ist?“

„Redest du noch immer von diesem Lukas? Über kurz oder lang wird er dir sicherlich über den Weg laufen, dann kannst du ihn ja fragen“, neckte Hanna und musste grinsen. Sie würde es jedenfalls tunlichst vermeiden, ihrer Freundin auf die Nase zu binden, dass sie ihm bereits heute begegnet war.

„Ich bin einfach neugierig, aber mehr nicht. Schließlich wäre unsereins sicherlich zu minder für eine Beziehung mit ihm, zumindest wenn es nach seiner Mutter geht. Sie meint ja, sie wäre etwas Besonderes und spielt sich auch dementsprechend auf. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie alle im Geschäft um sie herumscharwenzeln, wenn sie bei uns einkauft. Sie tut gerade so, als wäre sie Bürgermeisterin und nicht nur die Gattin, und bildet sich darauf wer weiß, was ein.“

Jetzt betrachtete Gisela die Engel. Sie sahen tatsächlich niedlich aus und bestanden aus einem Tannenzapfen, das Gesicht war auf eine winzige runde Holzscheibe gemalt, die Arme und Beine waren aus geflochtenen Wollfäden gefertigt. Das Engelshaar und die Flügel bestanden aus gezupfter Wolle.

„Auf jeden Fall musst du von denen noch viele zaubern. Die sehen auf einem Christbaum sicherlich wunderschön aus. Aber sag, gibt es heuer auch wieder diese tollen Adventskalender aus gefilzten Täschchen, die man befüllen kann?“

„Klar, die wollte ich morgen mitbringen. Mama ist noch am Nähen.“ Hanna drehte sich einmal um ihre eigene Achse und begutachtete mit strengem Blick die Dekoration.

„Ich denke, wir können es so lassen. Oder? Dank deiner Hilfe bin ich jetzt doch viel schneller damit fertig geworden als erwartet.“ Weil Gisela so fleißig mitgeholfen hatte, lud Hanna ihre Freundin ins kleine Café gegenüber ein, als dieses öffnete. An die Tür hängte sie das Schild „Komme gleich“ und sperrte ab. Um diese Zeit ließen die Kunden noch auf sich warten. Rosi Fröhlich, die Besitzerin, die Mitte dreißig war, wurde ihrem Namen gerecht. Hanna konnte sich nicht erinnern, die Frau jemals grantig oder unhöflich erlebt zu haben. Sie strahlte ihre Gäste freundlich an und man fühlte sich sofort geborgen und wohl. Gisela und Hanna setzten sich an einen kleinen runden Tisch am Fenster. Von dort konnten sie das Treiben und die Leute draußen am Marktplatz beobachten. Auch hatte sie ihr Geschäft im Blick, sollte doch jemand bei ihr einkaufen wollen. Bei Rosi bestellten sie Grünen Tee mit Zitrone und dazu leckere Früchtekuchen.

„Kundschaft ist heute noch keine dagewesen, oder?“ Giselas Frage ließ Hanna den Kopf schütteln.

„Nein. Zurzeit geht das Geschäft eher mau. Ich weiß auch nicht so recht. Es sind aber noch nicht viele Urlauber hier. Daher hoffe ich, dass es in der Adventszeit mehr werden und es auch kauffreudige Leute hierher verschlägt. Mama und ich haben diesmal sogar neue Sockenkreationen entworfen. Wir haben sie mit Weihnachtsmännern und Rentieren gestrickt. Ich habe mir ein paar freie Muster vom Internet heruntergeladen und diese dann so verkleinert, dass sie als Sockenmuster brauchbar waren. Jedenfalls sehen sie entzückend aus und sind himmlisch warm. Da gibt es keine kalten Füße mehr.“ Hanna vermochte den Stolz nicht zu verbergen. Gisela rieb sich freudig die Hände.

„Also davon kauf ich dir glatt ein Paar ab oder sogar zwei. Die geben ein tolles Weihnachtsgeschenk für meinen Paps ab.“

Rosi hatte am Nebentisch kassiert und setzte sich zu ihnen.

„Ich hab gerade gehört, dass bei dir das Geschäft derzeit eher schlecht läuft. Bei mir kommen die Stammgäste. Aber die Adventszeit wird sicherlich mehr Kundschaft hereinschneien lassen. Deshalb suche ich bereits zwei neue Angestellte, weil die Andrea Hübner im Krankenstand ist und die andere gekündigt hat.“ Rosi seufzte, lächelte dabei aber. „Apropos, du hast neue Ware?“

„Mhm, ja“, nuschelte Hanna im Kauen und schluckte ihr Stück Kuchen hinunter. „Pullover und Socken, mit Rentieren und Weihnachtsmännern.“ Sie lachte. „Die sehen echt cool aus, gefallen mir selber.“

„Oh, da werde ich dir in den nächsten Tagen einen Besuch abstatten, ich brauche ein paar Weihnachtsgeschenke.“ Rosis Lächeln umspielte ihre Augen und brachte sie zum Strahlen. Sie unterhielten sich noch über die kommenden Adventsattraktionen, bis die Tür aufging und neue Gäste eintraten. Rosi stand auf, um sie zu bedienen.

Kapitel 2

Lukas

Lukas saß gemütlich mit seinen Eltern am Frühstückstisch. Vorhin hatte er am Kiosk, der immer noch von Alfred Flink betrieben wurde, schnell die regionale Tageszeitung geholt, die sein Vater so gerne las. Dabei war er mit einer wunderschönen Frau kollidiert. Leider war sie viel zu rasch im Laden verschwunden. Zu lange war er nicht mehr hier gewesen. Nun freute es ihn doch, obwohl er seine Bedenken gehabt hatte, wieder heimzukehren. Seine Eltern strahlten ihn an, als würden sie es selbst nicht fassen können, dass ihr Sohn wieder bei ihnen zu Hause war.

Vor acht Jahren, nach erfolgreich abgeschlossenem Wirtschaftsstudium, hatte er es kaum erwarten können, in die Welt hinauszuziehen. So hatte es ihn nach New York verschlagen, zuerst als Auslandspraktikant und dann war er doch länger geblieben. In atemberaubendem Tempo war er die Karriereleiter nach oben geklettert. Allerdings bemerkte er in den letzten Monaten, dass er die Freude und den Enthusiasmus am Beruf verloren hatte. Alles wurde zur Qual, Aufträge schienen ihn zu erdrücken und lasteten ihm schwer auf der Schulter. Immer musste er aufmerksam sein, da die Börsenberichte sich stetig und rasch änderten. Die Menge an Informationen über die Social-Media-Kanäle nahm laufend zu. Als Finanzberater war es seine Pflicht, alles im Auge zu behalten und seine Kunden über Neuigkeiten zu informieren. Langsam begann er, den Überblick zu verlieren, sogar sich selbst zu verlieren. Bis ihm klar wurde, dass er eine Auszeit benötigte. Unbedingt! So schnell wie möglich!

Sein langjähriger Freund und ehemaliger Studienkollege, Jakob Berner, mit dem er all die Jahre in Kontakt geblieben war, hatte ihn zur richtigen Zeit angerufen. Schon länger hatten sie darüber gesprochen, dass er einen Tapetenwechsel nötig hätte. Vor ein paar Wochen hatte ihm sein Freund nun das Angebot gemacht, in seine Unternehmensberatungsfirma als Partner einzusteigen. Da brauchte Lukas nicht lange zu überlegen. Er kündigte, übergab seinen Kundenstamm an seinen ehrgeizigen Nachfolger und brach die Zelte in New York endgültig ab. Seinen Eltern erzählte er den wahren Grund nicht, warum er wieder zurückgekehrt war. Nur so viel wussten sie, dass er vorhatte, in die Firma seines Freundes einzusteigen. Vorerst brauchte er jedoch Urlaub. Die letzten Jahre war er nie in diesen Genuss gekommen. Wieder zu Hause fühlte sich alles gleich besser an. Hier drehte sich die Welt noch ein wenig langsamer, zumindest kam es ihm so vor. Nichts hatte sich geändert. Auf den ersten Blick jedenfalls nicht allzu viel, nur Hannas Wollstadl hatte es, bevor er ins Ausland ging, noch nicht gegeben. Das Café hatte damals Rosis Großmutter geführt. Er erinnerte sich, dass er als Junge im Sommer oft mit seinen Freunden dort ein Eis gekauft hatte.

„Wann wolltest du dich mit Jakob treffen?“ Die Stimme seines Vaters riss ihn aus den Gedanken, in die er abgedriftet war.

„Och, es drängt erst einmal nichts, vielleicht in ein paar Tagen. Vorerst brauche ich noch Zeit für mich. Ich muss mich akklimatisieren und hier ankommen, innerlich, wenn du verstehst, was ich meine.“

Sein Vater nickte zustimmend. „Natürlich. Jedenfalls sind wir überglücklich, dich wieder bei uns zu haben.“ Sein Blick zeigte Lukas, wie ernst es ihm war. „So, nun ist es aber Zeit. Ich habe gleich eine Sitzung mit dem Gemeinderat.“ Johann Hochruck war nicht nur sein Vater, sondern auch Bürgermeister von Funkelstein. Er stand auf und machte sich auf den Weg. Lukas` Mutter Anita begann das Frühstücksgeschirr abzuräumen. Lukas half ihr dabei. Auch etwas, das er früher nie getan hätte. Damals, als er noch der unbedachte Draufgänger war.

„Wie ist dein Tagesablauf?“, fragte er sie.

„Ich fahre anschließend einkaufen, dann treffe ich mich mit zwei Freundinnen im Café Fröhlich. Am Nachmittag gibt es eine Besprechung mit dem Weihnachtskomitee, wo ich den Vorsitz leite. Da Sabine Winkler ausfällt, bleibt das meiste an mir hängen.“ Wenn er sich nicht täuschte, klang Stolz in ihrer Stimme mit. Sabine Winkler war die langjährige Sekretärin seines Vaters und eine unentbehrliche Kraft bei der Organisation des „Funkelsteiner Advents“. Inständig hoffte Lukas, dass der Trubel an ihm vorbeigehen würde. Das ganze Getue um Weihnachten nervte ihn seit Jahren.

„Essen musst du dir bitte selbst besorgen“, drang die Stimme seiner Mutter wieder zu ihm durch, „entweder mit Lieferservice von der neuen Pizzeria, gleich hinter dem Gemeindeamt oder du gehst zum Kirchenwirt. Der wird noch immer von der Familie Radl geführt. Amelie, die Tochter ist in deinem Alter und hat das Gasthaus mittlerweile übernommen. Jedenfalls ist die Küche ausgezeichnet. Dein Vater isst dort täglich zu Mittag.“ Lukas stellte fest, dass sich auch das nicht geändert hatte. Seine Mutter organisierte gerne und teilte ein, aber Hausfrau und Köchin war sie keine. Sein Vater aß immer auswärts, fürs Saubermachen kam die Gerda, auch schon seit Jahren. Früher, zu seiner Schulzeit, gab es in der Schulkantine die Ausspeisung für die Kinder. Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen.

„Und was hast du vor?“, fragte ihn seine Mutter nun.

„Ich weiß noch nicht so recht. Vielleicht mache ich eine kurze Wanderung zum See. Die Natur ist mir drüben abgegangen.“ Lukas lächelte sie an. Dass er jedoch die frische Luft brauchte und sich beim Joggen auspowern wollte, um seine innere Ruhe zu finden, verschwieg er. Seine Mutter gab sich damit zufrieden.

„Gut, dann gehe ich mich frisch machen und umziehen. Wahrscheinlich sehen wir uns erst gegen Abend wieder“, meinte sie noch, bevor sie den Raum verließ.

Nun stand er da, allein im Elternhaus. Was sollte er mit all der freien Zeit anfangen? Dieses Nichtstun und kein Ziel zu haben sowie keine aktive Aufgabe war er nicht gewohnt. Er ging in die Küche und holte sich einen starken doppelten Espresso. Der moderne Kaffeeautomat war neu. Er setzte sich an den Esstisch und blätterte die Zeitung durch, ohne sich auf das Geschriebene zu konzentrieren. Das Bild der jungen Frau von vorhin geisterte ihm vor den Augen herum. Wer war sie? Sollte er sie von früher kennen? War sie von hier? Momentan war es nicht wichtig, er würde es in den nächsten Tagen sicherlich herausfinden.

Zuerst musste er Ordnung in sein Leben bringen. Mit seinen dreiunddreißig Jahren befand er sich vor einem Neustart. Damit hätte er nie gerechnet, dass auch er einmal an diesem Punkt ankommen würde. Einst glaubte er, ihm würde die Welt offenstehen. Doch nun vermochte er dies nicht zu nutzen. Er fühlte sich, als hätte er versagt. Aber warum? Das war doch alles Humbug. Mit Erschrecken bemerkte er, wie die Hände zu zittern begannen, ihm Hitze in den Kopf stieg und den Schweiß auf die Stirn trieb. Verdammt! Er dachte, er hätte das alles drüben, über dem großen See, gelassen. Einfach abgestreift, als er ins Flugzeug gestiegen war. Wie sollte er seinem Freund ein guter Partner sein, wenn er noch immer diese Panikattacken bekam, sogar jetzt, wo er im absoluten Ruhemodus war?

Er wartete, bis die Haustür klappte und seine Mutter endgültig das Haus verlassen hatte. Dann schlüpfte er in seinen Jogginganzug, zog die Laufschuhe an und stürmte hinaus. Die plötzliche Stille und Leere drückten auf sein Gemüt. In New York hatte ihm das Laufen geholfen, wieder ruhiger zu werden. Lukas hoffte, dass es auch hier funktionierte. Er lief Richtung See. Seine Beine bewegten sich automatisch. Kalte Luft ließ ihn anfangs frösteln. Aber nach kurzer Zeit der Bewegung erwärmte sich sein Körper. Er schlug die rechte Seite des Seeufers ein, langsam ging es bergauf. Er versuchte, regelmäßig zu atmen und die frische Luft tief in seine Lungen zu saugen. War das herrlich! Kein Lärm, keine verschmutzte Luft, keine Menschenmengen, nur Natur. Jetzt fragte er sich, wie er es drüben, über dem Atlantik so lange Zeit hatte aushalten können. Schnell fand er in einen gleichmäßigen Laufrhythmus. Die leichte Steigung strengte ihn mehr an als gedacht. Zu seiner Linken lag der Funkelsteinersee ruhig in die Landschaft eingebettet. Zur Rechten begann der Wald, von wo aus eine Forststraße an den Rand des Gebirges führte. Da war auch die Abzweigung zur Almhütte der Waldfee. Neugierig ließ Lukas seinen Blick über die Landschaft schweifen. Als Kinder waren er und seine Freunde oft hierherauf gelaufen, um die Waldfee zu besuchen. Seine Eltern hatten das nie geduldet, vor allem seiner Mutter war die alte Frau nicht geheuer. Daher hatten sie es heimlich getan. Flora hatte stets ein offenes Ohr für ihn gehabt und ihm hatten ihre Kräutertees geschmeckt. Ob sie noch lebte? Schließlich war sie damals schon alt gewesen. Na ja, zumindest vom Standpunkt eines Jungen aus. Er verlangsamte sein Tempo. Die kalte Luft brannte in der Lunge.

„Ja, wen erspähen meine müden Augen“, rief auf einmal eine weibliche Stimme aus dem Nichts.

Lukas blieb stehen und sah sich um. Da stand das alte Weiblein neben einer riesigen Fichte und winkte ihm zu. Er ging in ihre Richtung.

„Lukas Hochruck! Schön dich zu sehen, und dass du wieder bei uns bist.“

„Grüß dich, Flora. Ich freue mich auch, dich zu treffen. Sehr sogar! Wie geht es dir?“ Die Freude über diese Begegnung wärmte sein Herz und er bemerkte, dass sich ein breites Lächeln in seinem Gesicht festsetzte. Sie schaute gleich aus, wie vor acht Jahren, als er sich von ihr verabschiedet hatte. Keinen Tag älter. Auch trug sie immer noch einen dunklen Rock und darüber einen langen Lodenmantel. Aus der Wollmütze lugte eine graue Haarsträhne hervor.

„Komm mit in die warme Stube. Wie ich dich kenne, magst du sicherlich einen kräftigenden Tee, den brauchst du, glaube ich.“

„Gerne.“ Er folgte ihr den Forstweg entlang bis zu ihrer Blockhütte. Mitten im Wald, auf einer kleinen Anhöhe, umgeben von hohen Bäumen, in der unberührten Natur, stand ihre einfache Behausung seit Urzeiten hier. Ein kleiner Bach floss vor dem Häuschen vorbei. Flora Sommer, wie sie mit richtigem Namen hieß, wurde von allen nur Waldfee genannt. Sie sammelte und trocknete Naturkräuter und mischte daraus Tees, Salben, Tinkturen und vieles mehr. Niemand wusste, wie alt sie wirklich war. Lukas hatte sich in ihrer Nähe schon immer wohlgefühlt. Er hatte keine Ahnung, warum. Flora öffnete die schwere Holztür und bat ihn, einzutreten. In der kleinen Stube war es wohlig warm. Sie schälte sich aus ihrem Mantel, den sie auf einen Haken neben der Tür hing, schüttelte ihre Goiserer, wie hier die klobigen Schuhe genannt wurden, von den Füßen und schlüpfte in Filzpantoffel. Dann schlurfte sie zum Herd und legte ein paar Holzscheite nach. Auch Lukas zog seine Jacke und die Schuhe aus und setzte sich auf die Holzbank beim Esstisch. Die Einrichtung war schlicht und ausschließlich aus Holz. Es roch nach den getrockneten Kräutern, die vom Holzbalken hingen. Die friedvolle Atmosphäre verfehlte auch bei Lukas ihre Wirkung nicht, entspannt lehnte er sich zurück und beobachtete die Waldfee. Sie stellte einen Topf mit Wasser auf den Herd. Hier gab es offenbar keinen Strom, noch immer nicht, keine Wasserleitung, dafür hatte sie einen Brunnen hinter der Hütte. Auch sonst gab es keine Wohlstandsannehmlichkeiten, wie man es gewohnt war. Lukas war schon damals unbegreiflich gewesen, wie man so leben konnte. Aber die Waldfee wirkte immer fröhlich und ausgeglichen. Nun wischte sie sich die feuchten Hände am Kittel ab, nahm einige Kräuter, zerdrückte sie zwischen den Fingern und gab sie in eine Tasse. Darauf schüttete sie das heiße Wasser.

„Jetzt braucht es ein paar Minuten, bis der Tee trinkfertig ist“, erklärte sie und setzte sich ihm gegenüber auf den Stuhl. „Du siehst erschöpft aus, und das nicht vom Laufen, Bursche.“ Flora entging nichts. Sie griff nach seiner Hand, die er am Tisch liegen hatte, und drehte sie so, dass sie die Handfläche sehen konnte. Flora strich ihm über die sogenannten Lebenslinien. Es kitzelte ihn und unweigerlich musste er schmunzeln.

„Mensch, Bua, du bist ausgepowert und erschöpft wie ein alter Mann. Es ist Zeit geworden, dass du wieder nach Hause gekommen bist. Erzähl mir, was dich so mitgenommen hat, und trink dazu erst einmal den Tee.“ Sie stand auf und goss das Getränk durch ein Sieb in eine andere Tasse, die sie ihm hinstellte.

Lukas knetete seine Finger. „Was soll ich dir da schon Großartiges erzählen?“ Er druckste herum und suchte nach den passenden Worten.

„Mein Freund, während du nachdenkst, mische ich dir einen speziellen Kräutertee, den trinkst du dann einmal täglich. Du wirst sehen, wie schnell deine leeren Batterien wieder aufgeladen werden, und du neue Lebensenergie bekommst.“

„Danke.“ Lukas kostete vom Getränk, das sie ihm aufgebrüht hatte.

„Ui, schmeckt der bitter.“ Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

Flora verließ kurz den Raum, um bald darauf mit einem Beutel der versprochenen Teemischung zurückzukommen. Sie reichte ihn Lukas.

„Wie gesagt, jeden Tag eine Tasse davon trinken“, wiederholte sie. Sie setzte sich wieder zu ihm.

Lukas steckte seine Nase in den Beutel und verzog das Gesicht.

„Was ist denn da drinnen?“

„Hm, Kräuter, die dir wieder Kraft schenken, wie Calmus, Rosenwurz, Kerbel, Baldrian, Ringelblume. Nur um ein paar zu nennen.“

Lukas nickte. Viel konnte er nicht mit diesen Pflanzen anfangen.

„New York hat dir nicht gutgetan“, stellte Flora trocken fest.

„Zuerst schon. Es hat mir gefallen. Aber mit der Zeit wurde es zu stressig, zu viel Verantwortung, ich kann es nicht beschreiben …“ Lukas sah sie an.

„Hier wirst du jedenfalls dein Glück finden, beruflich und privat, das habe ich in deiner Hand gelesen.“ Sie zwinkerte ihm zu und setzte ein fröhliches Lächeln auf. Feine Fältchen umspielten ihre Augen und Lippen.

„So, so, wie willst du das wieder gesehen haben? Du flunkerst doch.“ Lukas würde es gerne glauben, aber Handlesen? Das war sicherlich Humbug.

„Wenn ich es sage. Warte es ab, du wirst schon merken, dass es stimmt.“ Flora drückte Lukas kräftig am rechten Oberarm und sah ihn dabei ernst an. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und brachte ihre alten Augen zum Strahlen. Lukas fühlte sich mit einem Mal richtig befreit, als wäre eine schwere Last von ihm gefallen.

„Was bekommst du für die Kräutermischung? Ich habe jetzt kein Geld mit, aber ich bringe es dir morgen vorbei.“

„Das ist mein Willkommensgeschenk an dich, weil ich mich so freue, dass du hier bist.“ Ihre Stimme hatte dabei einen weichen Ton bekommen. Noch einmal drückte sie ihm freundschaftlich den Arm. „Die nächsten Tage komme ich ins Dorf, vielleicht sehen wir uns dann ja.“

„Leicht möglich. So nun werde ich rund um den See laufen. Joggen hat mir immer schon gutgetan, macht frei von lästigen Gedanken.“

„Viel Spaß dann und besuch mich bald wieder.“

Was war das gewesen? Schon als Junge hatte er sich bedeutend besser gefühlt, wenn er mit seinen Problemen zu Flora gegangen war. Stets hatte sie ihm helfen können. Sie hatte nie nach Einzelheiten gefragt, hatte ihn nur angesehen, ihn berührt, mit ihm geplaudert und ihm einen Kräutertrank zubereitet und die Welt hatte mit einem Mal anders ausgesehen. Besser! Auch heute fühlte er sich ein ganzes Stück leichter und befreiter an.

Kapitel 3

Hanna

Nach der Kaffeepause verabschiedete sich Gisela. Hanna überquerte den Hauptplatz und schlenderte zurück in ihr Geschäft. An diesem Mittwoch war es wirklich außerordentlich ruhig. Keine Kundschaft ließ sich blicken. Sie schloss ihren Laden meist um die Mittagszeit und fuhr zum Essen nach Hause. Bis dahin war noch eine Stunde Zeit. Hanna nahm nun ihre Stricksachen aus der Tasche und setzte sich auf das Sofa im hinteren Teil des Raumes. Handarbeiten war ihre große Leidenschaft. Nicht jeder hatte das Glück, sein Hobby zum Beruf machen zu können. Derzeit strickte sie an einem Schal aus grün und gelb eingefärbter Alpakawolle. Dabei konnte sie sich ihren Gedanken hingeben und abschalten.

Am Wochenende würde ihre jüngere Schwester nach Hause kommen. Sie beide verstanden sich nicht sonderlich gut. Ihre Interessen waren zu unterschiedlich gelagert. Hanna würde sich wieder zurückhalten müssen, um unnötige Streitereien zu verhindern. Daher überlegte Hanna, was sie unternehmen könnte, um nicht zu Hause sein zu müssen. Irgendeine Ausrede musste ihr da unbedingt einfallen.

Die Stricknadeln klimperten, wenn sie zusammenstießen. Zwei glatt, zwei verkehrt, zwei glatt, zwei verkehrt. Diese Monotonie entspannte. Das Glöckchen an der Tür riss sie aus ihrer Trance. Hanna sah hoch. Emma Pansi, eine Stammkundin, betrat das Geschäft.

„Servus Emma! Schön dich zu sehen, was kann ich für dich tun?“ Hannas freundliche Stimme hallte durch den Raum, noch bevor sie vorne bei der Kundin angekommen war.

„Griaß di Hanna. Mir ist die blaue Wolle ausgegangen, dabei fehlt mir nur mehr ein Ärmel an der Weste für meinen kleinen Enkel.“

„Ich glaube, das war das Azurblau? Oder?“ Hanna steuerte bereits auf ein Regal zu, ließ ihren Blick über die verschiedenen Blautöne bei den Wollknäueln streifen und griff schließlich zielstrebig nach einem davon.

„Nur der Ärmel fehlt? Dann müsste der eine ausreichen“, sagte sie laut und überreichte ihn Emma.

„Ja, danke, das ist die Farbe, eindeutig. Was bekommst du?“

„Sechs Euro fünfzig, bitte.“ Hanna tippte den Betrag in die Kasse und öffnete die Lade. Sie legte das Geld, das ihr die Kundin genau abgezählt übergab, hinein.

„Ach ja, weißt du zufällig, wann die Waldfee wieder hier ist? Ich brauche ein paar Tinkturen von ihr.“

„Nein, leider nicht. Aber ich kann dir gerne Bescheid geben, wenn ich sie sehe.“

„Am besten, du rufst mich an. Sag, wie geht es deiner Oma? Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen.“

„Oh, die ist vollbeschäftigt. Du weißt ja, bei uns ist jetzt die Zeit, in der die Wolle verarbeitet wird, die im Frühjahr geschoren wurde. Oma spinnt die Wolle, die Mama zuvor gezupft und kardiert hat. Ich sehe ihr dabei richtig gerne zu. Sie ist mit ihren Fingern so flink wie keine andere. Und die Wollfäden sind alle gleichmäßig stark.“

„Richte ihr liebe Grüße aus. Und sag ihr, dass ich sie bald einmal besuchen komme. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen.“

„Danke, das sage ich ihr gerne. Oma wird sich freuen.“

Hanna lächelte freundlich, bis Emma die Tür hinter sich geschlossen hatte. Ein Knäuel Wolle für einen Vormittag. Wenn das so weiterging, konnte Hanna den Laden für immer zusperren. Dabei war sie auf ihre Idee, direkt hier im Ort ein Geschäft mit den eigenen handgefertigten Produkten zu eröffnen, so richtig stolz gewesen. Ihre Eltern hatten zwar ihre Bedenken geäußert, unterstützten sie jedoch bei ihrem Vorhaben. Ja, an manchen Tagen lief das Geschäft etwas besser als an anderen. Ihre Kundschaft bestand vor allem aus den älteren Damen des Ortes, die noch gerne strickten und bewusst Qualität kauften, auch wenn diese etwas teurer war. Und natürlich verkauften sich die Capes, Pullover oder Schals und Handschuhe in den Wintermonaten sehr gut, vor allem an die Urlaubsgäste. Von denen leisteten sich die Damen auch mal ein Cape um dreihundert Euro, ohne über den Kaufpreis zu murren. Handarbeit hatte eben ihren Preis. Wenn Hanna daran dachte, wie viele Arbeitsstunden in einem einzigen handgefertigten Kleidungsstück steckten, fand sie die Preise, die sie verlangte, nicht zu hoch. Aber Fakt war, dass die Leute, auch hier, lieber zur günstigeren Massenware aus den Fabriken griffen. Sie stöhnte. Leider!

Die Kirchenglocken erklangen, es war Punkt zwölf Uhr. Hanna schlüpfte in ihren kuscheligen Mantel und in die Handschuhe, sperrte das Geschäft ab und schlenderte zum Auto. Jetzt fiel ihr ein, dass sie es am Morgen gar nicht abgesperrt hatte. Bei ihrem alten Vehikel war das kein Problem. Das stahl niemand. Und sie war froh, wenn es gleich ansprang, das war auch nicht immer sicher.

Sie bog in die Gasse ein, die zum Parkplatz führte. Ein Mann im Jogginganzug rannte sie beinahe um. Im letzten Moment konnten beide einen Zusammenprall verhindern, indem sie seitlich auswichen.

„Entschuldigung“, schnaufte der Mann, der sichtlich außer Atem war. „Ich habe Sie zu spät gesehen.“

„Ist ja nichts passiert“, wehrte Hanna ab und setzte zum Weitergehen an.

„Gehört Ihnen der Wollstadl?“

„Ja.“

„Oh, schön, Sie wieder zu sehen, wir sind uns bereits heute Morgen sehr nahegekommen.“ Wenn er lächelte, war er noch attraktiver.

„Ach ja, Sie waren das. Na, hoffentlich wird das jetzt nicht zur Gewohnheit“, konterte Hanna und verabschiedete sich rasch. Der Kerl durfte auf keinen Fall merken, welche Wirkung er auf sie ausübte. Außerdem wollte sie ihm nicht verraten, dass sie bereits wusste, wer er war. Sie drehte sich nicht mehr um, obwohl sie seine Blicke in ihrem Rücken spürte. Eine eigenartige Wärme stieg in ihr auf, machte sich im Körper breit und schoss in ihre Wangen. Boah, hoffentlich leuchtete sie jetzt nicht wie eine rote Tomate. Egal, er sah ohnehin nur ihren Rücken. Sie beeilte sich, um zum Auto zu kommen. Normalerweise legte sie diese Strecke in fünf Minuten zurück, jetzt schien es ihr, als dauerte es eine halbe Ewigkeit. Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich auf den Fahrersitz fallen. Nun war sie froh, nicht abgesperrt zu haben. Das Schlüsselloch hätte sie niemals getroffen.

---ENDE DER LESEPROBE---