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Warum vermessen wir unsere Welten? Wo kommt die Omma plötzlich so angeheitert her? Wovon träumen eigentlich Schnecken? Was versteht man unter Kunst im Bad? Und was bekommt der Sägefisch zum Geburtstag? Anmutig und mit vollfruchtigen Versen durchdringt Michael Burg diese und andere Mysterien. Beim Lesen entsteht ein weihevoller Raum, der in unserer schnelllebigen Gegenwart zum Nachspüren und zur Kontemplation anregt.
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Seitenzahl: 39
Veröffentlichungsjahr: 2017
Liebe Leserin, lieber Leser,
willkommen zur zweiten Auflage dieses Lyrikbandes. Sie enthält einige zusätzliche Gedichte und das Konzept des „blassroten Gewölks“ wird noch etwas deutlicher.
Danke für Dein Vertrauen in die Poesie und dafür, dass Du dieses Buch erworben hast. Ich hoffe, die Werke sind eine Fundgrube für Inspirationen und geben Anstöße für eigene Kreativität. Viel Spaß damit wünscht Dir
Michael Burg
Vermessen
Der Gewürm- und Gelaich-Zeichner
Belesenes Wesen
Meditation
Das Meer rauscht heute nicht
Des Schneiders Rat
Omma ist zurück
Omma vor der Glotze
Sommer mit Omma
Omma sinniert über die schulischen Leistungen ihres Enkels Björn
Der Lady-Shaver
Klänge des Mondes
Der Geburtstag des Sägefisches
Momente und Träume
Kunst im Bad
Kunst im Bad II
Kunst im Bad III
Der Rest
Malblockade
Bewegte Früchte
Anteile
Frühlings-Büfett
Die Blüte
Am Strunke
Neulich, im Müsli
Tee-Worte
Kühner Gedanke
Der Unmut des Mopses
Abendblattschneiderameisen
Der Fehlstift
Auszeichnung
Drachen-Erwachen
Flossen
Schneckenträume
Rhythmus unter Wasser
Pinguine in der Zeitmaschine
Natur-Liebhaber
Beim Bäcker
Verborgener Heilpilz
Gedanken-Haftnotizen
Schulprobleme
Die Spülmaschine
Rat
Mit Liebe belegt
Im Stall
Teevotionalien in Italien
Die Feinstrukturkonstante
Seltsamer Vogel
Im Elektro-Discounter
Drei Monde
Herztöne
Sonnencreme
Wald
Kritische Überlegungen vor der letzten Europawahl
Trost für eine Steuerfachangestellte mit Gesetzes-Hirnsausen
Die Kuh
Die Kreatur
Der Traum-Baum
Das Murmelschwein
Der Entenmann
Das Zertifikat
Lonely Rasierapparat
Das Mopetier
Verwandlung
Über das Schreiben
Schreiben
Inspirationsquelle
An die Zellmembran
Gedichtsfeldbefund
Er hätte das Herz nehmen sollen
IHR… so weit weg…
MÄH
MÖÖÖHöhöh…
Therapeutischer Rat für ein Schaf
Das Geschenk
Luft
Valentinstag
Weltspartach
Ostern
Nachtzug
Mann im Loch
Vom Suchen und Finden
Vom Suchen und Finden II
Vom Suchen und Finden III
Wenig benutzt
Ins Lot
Grenzen
Ottilies Wanderlied
Mars
Kurzwaren…
Saugen
Sonnen-Sehnsucht im März
Im Zoo
Im Heidekraut
Verfressene Flechten
Ein gutes Omen
In unscharfen Welten fühlen wir uns verraten.
Wir suchen immer verlässliche Spuren.
Wir wünschen uns sichere Koordinaten
und brauchen zum Leben feste Konturen.
Der Weg in die Form ist ein Weg in die Macht.
Der Weg aus der Form ist ein Weg ins Vergessen.
Polarität ist in Grenzen erwacht.
Maßloses Maß… verwoben… vermessen…
Ich sitze am Teich,
ich zeichne und zeichne
Gewürm und Gelaich
in verwunschenen Formen.
Mein Block ist fast voll
und es gibt noch so viel…
Ein Molchzaubertroll,
ein Libellenkrokodil…
Mein Teich ist mein Geist.
Ich denke und denke,
entdecke, erforsche
Erlebnisgeschenke.
Neulich traf ich ein belesenes Wesen.
Es flog auf der Autobahn mit einem Besen.
Dabei hat es ausführlich Zeitung gelesen.
Recht ungläubig schüttelte ich mein Haupt.
Ist Lesen auf Besen beim Fliegen erlaubt?
Hätte ich das erfunden
in weinreichen Stunden,
kein Mensch hätte dieses mir jemals geglaubt.
Ich ruhe voll und ganz in mir.
Ich bin am Meditieren.
Ich bin im Jetzt und auch im Hier.
Ich kann mich nicht verlieren.
Ein leiser Klang schwebt durch die Luft,
so wie ein stilles Sehnen,
umsorgt von einem zarten Duft;
das sollte ich erwähnen.
Der Grund war eine Flatulenz,
die dem Gesäß entkroch.
Verklungen ist ihre Kadenz,
jedoch man riecht sie noch.
Das Meer rauscht heute nicht,
liegt einfach da
wie ein stiller See.
Es denkt. Auf seinem tiefen Grund brennt Licht.
Sein Geist ist unnahbar
in ewig singender Odyssee.
Sonnenfünkchen
flimmern auf der Oberfläche
- Zwiesprache mit dem Zentralgestirn.
Kein Gewoge… maritime Sammlung…
Bis hinter den Horizont unendliche Sicht…
Das Meer rauscht heute nicht.
Weit ist der güldne Gürtel,
viel zu weit,
und doch
sitzt er schon auf dem letzten Loch.
Bei jedem Schritte
rutscht das Beinkleid
von der Hüfte.
Der König seufzt
und seinem Darm entfliehen Düfte:
„Wo ist der Schneider,
der mir diese Schmach bereitet?
Oh, welch ein Unstern
hat ihn nur bei dieser Tat geleitet!
Wie konnte sich der Hundsfott
gar derart grauselig vermessen?“
„Mein König!“, ruft der kluge Schneidersmann.
„Ihr solltet viel mehr Schokolade essen.“
Ein starker Wind kommt von Nordwest.
Die Omma kommt vom Schützenfest,
hat den Bekanntenkreis erweitert
und ist auch etwas angeheitert,
weswegen sie ein bisschen schwankt,
bis sie zu Hause angelangt.