Verträumte Winterküsse im kleinen Café - Sandra Pulletz - E-Book

Verträumte Winterküsse im kleinen Café E-Book

Sandra Pulletz

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Weihnachten in Funkelstein Julie hat sich die Vorweihnachtszeit definitiv anders vorgestellt, als im Café ihrer Cousine Rosi auszuhelfen. Bei ihrer Ankunft in dem kleinen Örtchen Funkelstein trifft sie auf den charmanten Raphael, der sich überraschenderweise als ihr Arbeitskollege entpuppt. Doch warum zeigt er ihr auf einmal die kalte Schulter, obwohl sie sich anfangs so gut verstanden haben? Raphael nimmt sich nach dem Studium eine Auszeit. Seine Eltern drängen ihn, in ihrem Betrieb einzusteigen, doch er zögert. Was, wenn sein Weg ihn an einen ganz anderen Ort führt? An einen Ort, an dem es Weihnachtswunder, gute Feen und die große Liebe gibt? Ein gefühlvoller Liebesroman mit liebevollen Figuren und genau der richtigen Prise Weihnachten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Winterzauber in Funkelstein!

Kapitel 1 – Julie

Kapitel 2 – Raphael

Kapitel 3 – Julie

Kapitel 4 – Raphael

Kapitel 5 – Julie

Kapitel 6 – Raphael

Kapitel 7 – Julie

Kapitel 8 – Raphael

Kapitel 9 – Julie

Kapitel 10 – Raphael

Kapitel 11 – Julie

Kapitel 12 – Raphael

Kapitel 13 – Julie

Kapitel 14 – Raphael

Kapitel 15 – Julie

Kapitel 16 – Raphael

Kapitel 17 – Julie

Kapitel 18 – Raphael

Kapitel 19 – Julie

Kapitel 20 – Raphael

Kapitel 21 – Julie

Kapitel 22 – Raphael

Kapitel 23 – Julie

Kapitel 24 – Raphael

Kapitel 25 – Julie

Kapitel 26 – Raphael

Kapitel 27 – Julie

Kapitel 28 - Raphael

Kapitel 29 – Julie

Kapitel 30 – Raphael

Kapitel 31 – Julie

Kapitel 32 – Raphael

Kapitel 33 – Julie

Kapitel 34 – Raphael

Kapitel 35 – Julie

Kapitel 36 – Raphael

Kapitel 37 – Julie

Kapitel 38 – Raphael

Kapitel 39 – Julie

Kapitel 40 – Raphael

Kapitel 41 – Julie

Kapitel 42 – Raphael

Kapitel 43 – Julie

Kapitel 44 – Raphael

Kapitel 45 – Julie

Kapitel 46 – Raphael

Kapitel 47 – Julie

Kapitel 48 – Raphael

Kapitel 49 – Julie

Kapitel 50 – Raphael

Kapitel 51 – Julie

Kapitel 52 – Raphael

Kapitel 53 – Julie

Kapitel 54 - Raphael

Kapitel 55 – Julie

Kapitel 56 – Raphael

Weihnachtsrezept

Liebe Leserin, lieber Leser!

Sweet Christmas Reihe

Impressum

Disclaimer und Haftungsausschluss

Sandra Pulletz

~

Sweet Christmas

Verträumte Herzen

eBook Ausgabe Oktober 2021

Copyright © 2021 by Sandra Pulletz

Covergestaltung: © Michael Troy

Bildnachweis:

© Olga Lebedeva, www.shutterstock.com

© Kristsina Yakubovich, www.shutterstock.com

© Rustic, www.shutterstock.com

© Nikolai Kazakov, www.shutterstock.com

© canadastock, www.shutterstock.com

Lektorat und Korrektorat:

Lotte R. Wöss, Danielle A. Patricks, Lisa Diletta, Ingrid Fuchs

Informationen über die Autorin finden Sie hier:

www.sandrapulletz.com

Kontakt:

[email protected]

Mein Newsletter: www.sandrapulletz.com/newsletter

Vollständiges Impressum am Ende des Buches.

Alle Rechte vorbehalten.

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen Erlaubnis durch die Autorin.

***

Ich wünsche eucheinen zauberhaften Advent! Denkt dran, Weihnachten ist eine ganz besondere Zeit. - Und manchmal geschehen sogar Wunder.

***

Inhalt

Sweet Christmas – Verträumte Herzen

Julie hat sich die Vorweihnachtszeit definitiv anders vorgestellt, als im Café ihrer Cousine Rosi auszuhelfen. Bei ihrer Ankunft in dem kleinen Örtchen Funkelstein trifft sie auf den charmanten Raphael, der sich überraschenderweise als ihr Arbeitskollege entpuppt. Doch warum zeigt er ihr auf einmal die kalte Schulter, obwohl sie sich anfangs so gut verstanden haben?

Raphael nimmt sich nach dem Studium eine Auszeit. Seine Eltern drängen ihn, in ihrem Betrieb einzusteigen, doch er zögert. Was, wenn sein Weg ihn an einen ganz anderen Ort führt? An einen Ort, an dem es Weihnachtswunder, gute Feen und die große Liebe gibt?

Ein gefühlvoller Liebesroman mit liebevollen Figuren und genau der richtigen Prise Weihnachten.

Sweet Christmas

Verträumte Winterküsse im kleinen Café

Winterzauber in Funkelstein!

Die fünf Autorinnen der Reihe »Sweet Christmas« wünschen eine wundervolle Adventszeit, bezaubernde Lesestunden und ein herzerwärmendes Weihnachtfest!

Schöne Lesestunden mit Verträumte Winterküsse im kleinen Café – Sweet Christmas!

Kapitel 1 – Julie

»Ich bin richtig glücklich!« Julie atmete tief durch und lehnte sich zufrieden in die weiche Lederpolsterung des Stuhls zurück. Sie ließ ihren Blick über das moderne Café schweifen, in dem sie mit ihrer Freundin Bea verweilte. »Ich habe sozusagen verlängerte Weihnachtsferien!«

»Unfair!« Bea schmunzelte. »Du hast es echt gut erwischt.«

»Naja, ich arbeite während der Renovierungsmaßnahmen des Werbebüros durchaus weiter, nur eben im Homeoffice. Den ganzen Monat über. Gnadenhalber gibt uns der Chef zusätzlich einige Tage vor dem 24. Dezember frei.« Sie nahm einen Schluck von ihrem Cappuccino und schloss versonnen die Lider. »Ich muss zugeben, dass ich recht froh darüber bin, denn ich hatte in letzter Zeit echt viel Ärger im Büro. Da tut etwas Abstand zu den Kollegen gut.«

»Es war ein schweres Jahr für dich, nicht wahr?« Bea schaute sie ernst an.

Julie riss die Augen auf. »Das kannst du laut sagen! Diese doofe Pute von Lucilla hat mich dauernd niedergemacht und mich gemobbt. Sie mag mich nicht, weil ich so jung bin, zumindest hat sie das mal angedeutet. Lucilla ist mit ihren vierunddreißig Jahren doch neun Jahre älter als ich. Beim Chef hat sie mich auch angeschwärzt – ohne Grund. Seither wirft der auch ein genaueres Auge auf mich und ist schnell gereizt, kommt mir vor. Boah, ich bin so sauer, aber so schnell gebe ich nicht auf, das sag ich dir!« Nun saß sie wieder kerzengerade da.

»Da hast du recht! Wenigstens kannst du im Homeoffice zu ihr Abstand halten.« Bea nahm einen Bissen von ihrer Nusskrone und kaute genüsslich.

»Das ist wahr.« Julie verspeiste ihren Topfen-Himbeer-Kuchen, wobei sie sich nur die Hälfte davon erlaubte. Den Rest schob sie ihrer Freundin hin.

»Die paar zusätzlichen Kalorien tun dir auch nicht weh!« Bea nahm den Teller und grinste schelmisch. »Bleibt eben mehr für mich übrig.«

»So ist es«, stimmte Julie ihr zu und nippte an ihrem Cappuccino. Sie liebte das »Sugar Café«. Es strahlte eine gewisse Eleganz aus mit den dunklen Designermöbeln, den Spiegeln an den Wänden und den grünen Topfpflanzen. Das Highlight war eindeutig die Beleuchtung. Schwarz-goldene Pendelleuchten hingen über den einzelnen Tischen und passten gut in das Gesamtbild des Cafés. Manchmal stellte sie sich vor, dass sie die Besitzerin wäre und gutgelaunt Kaffee ausschenken würde. Das würde ihr Spaß machen. Vor allem in diesem Ambiente!

Bea legte die Gabel weg und wischte sich mit der Serviette über den Mund. »Dann können wir uns demnächst öfter treffen. Gerade in der Vorweihnachtszeit ist es bei uns in Graz so schön.«

Julies Herz machte einen Sprung vor Glück. »Das machen wir auf jeden Fall! Ich kann es kaum erwarten!« Sie seufzte sehnsüchtig. »Ich sag es dir, in den letzten Jahren habe ich es nie auf den Christkindlmarkt geschafft. Jedes Mal kam etwas dazwischen. Zu viel Stress auf der Arbeit oder ich war krank. Pünktlich im Dezember hatte ich immer einen Infekt, angesteckt im Büro!«

Bea hob freudig die Mundwinkel. »Dann holen wir dieses Jahr alles nach!«

»Ich will unbedingt den Weihnachtsmarkt auf dem Schlossberg besuchen. Die Atmosphäre auf unserem Hügel mitsamt Wahrzeichen ist ein Traum! Da kommt so richtige Weihnachtsstimmung auf.«

»Perfekt. Der erste Advent steht ohnehin vor der Tür!« Ihre Freundin formte ein Lächeln. »Also, wann hast du Zeit?«

Julie zuckte die Schultern. »Immer.«

»Das klingt hervorragend.« Bea nickte zufrieden. »Wie wäre es dann mit morgen?«

»Nur allzu gerne!« Freudig rieb sich Julie die Hände. Sie war sich sicher, dass das Jahr toll ausklingen würde nach all dem Ärger, den sie bereits hinter sich gelassen hatte.

Doch der folgende Tag zeigte sich in nassem Grau. Die eisige Kälte veranlasste Julie und Bea dazu, ihre Pläne zu verschieben. »Nächstes Wochenende rocken wir den Christkindlmarkt!«, prophezeite Julies Freundin am Telefon.

»Okay! Dann werde ich heute mal den Tag gemütlich auf dem Sofa verbringen. Bis bald!« Julie legte auf und wollte gerade die Füße hochlegen, als es an der Tür läutete.

Ihre Mutter stattete ihr völlig spontan einen Besuch ab. »Ich muss mich mal vergewissern, ob deine Wohnung noch steht.« Mit einem Zwinkern trat sie ein.

»Wieso sollte sie nicht stehen?« Fragend hob Julie die Augenbrauen und half ihrer Mama aus der Daunenjacke.

Diese stöhnte dann beim Stiefelausziehen. »Bei dem Schimmelproblem, das du hast, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Mauern durchfeuchtet sind und porös werden.«

Daher wehte der Wind also. »Ich schwöre, ich habe den Vermieter letzten Monat darauf angesprochen.« Das stimmte zwar, aber insgeheim musste Julie zugeben, dass sie dieses Problem schon ewig vor sich herschob. Dazu kamen andere Dinge, die sie ebenfalls ausgeblendet hatte. Konfliktlösungsmanagement gehörte nicht zu ihren Stärken. Der Vermieter hatte immerhin versprochen, sich um die Schimmelangelegenheit zu kümmern. Tatsache war, dass er sich bisher nicht mehr gemeldet hatte und Julie nicht weiter nachbohren wollte. Doch irgendwann würde sie das wohl müssen.

Sie schlurfte ihrer Mama hinterher, die bereits mitten im Wohnraum stand und sich interessiert umschaute.

Julie stellte sich neben sie. »Möchtest du ein Glas Saft?«

»Wasser bitte, das weißt du doch. Im Saft ist zu viel Fruchtzucker enthalten.« Sie schwenkte den Zeigefinger hin und her. »Zucker ist das neue Arsen!«

»Ist klar.« Mit einem versteckten Schmunzeln holte Julie ein Glas aus dem Küchenschrank und füllte Leitungswasser ein. Sie wusste, dass ihrer Mutter eine gesunde Ernährungsphilosophie wichtig war und konnte es ihr auch nicht verübeln, da ihr Lebensgefährte Ricchie erst kürzlich einen Herzinfarkt erlitten hatte. Seither achtete ihre Mama noch penibler auf fettreduzierte, vitaminreiche und zuckerfreie Kost.

»Hier!« Julie reichte ihr das volle Glas. »Möchtest du dich setzen?«

»Gerne.« Sie ließ sich auf dem Sofa nieder und nippte an dem Wasser. »Ich bin mit dem Wagen unterwegs. Draußen ist ja scheußliches Wetter. Diese feuchte Kälte gefällt mir überhaupt nicht, da schmerzen meine Gelenke sofort, wie du weißt.« Sie streifte sich über ihre Finger. »Warm ist es bei dir nicht gerade.« Schon drehte sie ihren Kopf in Richtung der Heizkörper.

»Für mich passt es.« In Wahrheit fror Julie leicht. Ihr war klar, dass die Heizung entlüftet werden musste.

»Na gut. Vielleicht bin ich bloß etwas empfindlich, weil meine Wohnung angenehm temperiert ist. Du solltest uns mal wieder besuchen. Ricchie kommt demnächst von der Reha nach Hause.«

Überrascht wandte sich Julie ihrer Mutter zu. »Was? So schnell sind die Wochen verflogen? Das gibt es ja nicht!« Nur allzu gut erinnerte sie sich daran, als ihre Mama angerufen und besorgt vom Herzinfarkt erzählt hatte, und wie, nachdem alles gut gelaufen war, ihr Lebensgefährte direkt weiter in die Reha gekommen war.

Mit einem glücklichen Lächeln schaute ihre Mutter sie an. »Endlich bekomme ich ihn wieder!« Sie seufzte sehnsüchtig auf. »Kommst du nächstes Wochenende auf eine Tasse Tee vorbei?«

Einen Moment lang überlegte Julie. Schließlich hatte sie ihr Treffen am Weihnachtsmarkt dahin verschoben, aber sie sagte ihrer Mutter zu. Den Besuch würde sie unterbringen können.

»Schön!« Zufrieden nickte ihr Gegenüber und rückte ihren Dutt zurecht. »Wie läuft es sonst? Alles paletti in der Arbeit?«

»Durchaus! Wir sind die nächsten Wochen im Homeoffice und haben dann sowieso geschlossen.« Eigentlich hatte sie das ihrer Mama schon erzählt.

»Ach, richtig!« Mit der flachen Hand fuhr sie sich über das Gesicht. »Bitte entschuldige, zurzeit bin ich etwas durch den Wind. Ich freue mich so auf Ricchie, dass ich mich schlecht auf anderes konzentrieren kann.«

»Kein Problem.«

Plötzlich gluckerte die Heizung laut.

Julies Mutter runzelte die Stirn. »Hmmm … Dein Vermieter sollte sich unbedingt um die Wohnung kümmern! Mich interessiert ja, ob das Rohr im Bad inzwischen gerichtet wurde.«

Jetzt wo ihre Mutter sie wieder daran erinnerte, hatte Julie ein schlechtes Gewissen. Vielleicht hätte sie doch mit ihren Forderungen an den Vermieter, Herrn Weimer, beständiger sein sollen. In der Wohnung war so einiges kaputt oder müsste einem Service unterzogen werden. »Leider auch noch nicht. Im Homeoffice habe ich für diese Dinge endlich mehr Zeit.«

Julie bemerkte, dass ihre Mama sichtlich entrüstet war. Sie plusterte sich richtiggehend auf. Ihre beige Bluse spannte über der Brust.

»Unmöglich! Kind, du musst deine Angelegenheiten regeln. Besser heute als morgen. Das ist doch kein Leben hier!« Sie schüttelte den Kopf, sodass sich einige Strähnen aus ihrer strengen Frisur lösten. Eilig strich sie sich diese aus dem Gesicht. »Ruf ihn an!«

»Wen?« Julie ahnte Schlimmes und biss sich auf die Unterlippe.

»Na, diesen Herrn … Dingsbums … wie heißt er noch gleich?« Sie kratzte sich am Kinn und schaute Julie fragend an.

»Weimer?«, riet sie.

»Genau den!« Nun deutete sie auf Julie. »Los! Anrufen!«

Wie sollte Julie ihr klarmachen, dass sie in diesem Moment überhaupt keine Lust hatte, sich mit ihrem Vermieter anzulegen? Häufig reagierte er aufbrausend, wenn man etwas von ihm wollte. Julie brauchte rasch eine Ausrede, und zwar eine verdammt gute. Ihre Mutter konnte mit ihrer Sturheit fürchterlich nerven. »Ich schreibe eine Liste zusammen, mit all den Dingen, die ich mit Herrn Weimer besprechen will.«

»Besprechen?« Julies Mutter sog scharf die Luft ein. »Du wirst ihm Dampf unterm Hintern machen! Und das nicht später, sondern sofort!« Sie holte ihr Handy heraus. »Sonst rufe ich ihn an. Wo hast du seine Nummer?«

Perplex stand Julie da. Sie überlegte, ob es vielleicht gar keine so schlechte Idee war, wenn ihre Mama das Unangenehme für sie erledigte. Immerhin wusste sie, welch riesiges Durchsetzungsvermögen ihre Mutter besaß. Das war ihr schon einige Male zugutegekommen. Ehe Julie etwas erwidern konnte, klingelte das Handy ihrer Mutter.

»Nanu«, murmelte sie und spähte auf das Display. »Das ist ja Rosi.« Sogleich ging sie ran. »Hallo, meine Liebe! Wie geht es dir denn? Wir haben uns ja ewig nicht mehr gehört.« Völlig konzentriert unterhielt sie sich, während Julie überlegte, wer da wohl anrief. Sie kannte nur eine Rosi, ihre Cousine, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ob sie am Telefon war? Und wenn ja, was wollte sie? Es würde doch nichts mit Mamas Schwester, Tante Gudrun, passiert sein? Julie lauschte den Worten ihrer Mutter, wobei sich aber zunächst nicht wirklich etwas herausfinden ließ.

»Keine Sorge, meine Liebe! Wir werden das alles regeln.« Ihre Mutter blickte Julie nun an. »Ich kann leider nicht persönlich helfen. Weißt du, mein lieber Ricchie kehrt von der Reha heim, da muss ich mich anschließend um ihn kümmern.«

Julie wurde immer angespannter und stand steif da. Es hörte sich so an, als wäre doch etwas passiert.

»Aber meine liebe Julie kann zu dir nach Funkelstein kommen. Sie hat mir vorhin erzählt, dass sie sowieso im Homeoffice arbeitet, also kann sie sich ihre Zeit einteilen. Das wird schon werden! Ich kläre das mit ihr. Gleich am Dienstag kommt sie zu dir.« Mutter zwinkerte ihr zu. »Ich melde mich später noch einmal bei dir. Tschau!«

Julie stand mit riesigen Augen da. Hatte sie das eben richtig verstanden? Sie sollte zu ihrer Cousine Rosi fahren? Nach Funkelstein?

Kapitel 2 – Raphael

Raphael tuckerte die Zufahrtsstraße nach Funkelstein entlang und hoffte, dass sich der Trubel, den er am Hallstätter See erlebt hatte, nicht hier fortsetzen würde. Von Entspannen und Genießen konnte man da nicht wirklich sprechen. Zudem waren die Campingplätze geschlossen, weshalb er sich ein paar Nächte in einer Pension einquartiert hatte. Doch selbst dort herrschte reges Treiben. Raphael konnte nicht zur Ruhe kommen, die er aber dringend benötigt hätte. Er musste sich über so einiges, was seine Zukunft betraf, klarwerden. Nur deshalb reiste er seit mehreren Wochen mit dem Wohnmobil seiner Eltern durch die Gegend.

Gerade verlangte die Strecke seine volle Konzentration. Es ging einen Hügel hoch. Das Lenken des Wohnmobils war er mittlerweile zwar gewöhnt, aber er fuhr besonders bei engen und kurvigen Bergstraßen vorsichtig. Man wusste nie, was einem entgegenkam.

»Das war jetzt echt knapp«, murmelte er vor sich hin, als sich ein dunkler Van vorbeiquetschte. Schon hatte Raphael die nächste Kurve vor Augen.

Als er den obersten Punkt des Hügels erreichte, sog er scharf die Luft ein. Was für ein sagenhafter Ausblick! Die Sonne leuchtete zwischen den Bergen und strahlte über das Dorf und den See, Raphaels Ziel.

Bergab fuhr er voller Vorfreude. Er hatte ein ziemlich gutes Gefühl bei diesem Ort in der Steiermark und extra noch einmal mit dem Handy im Internet nachgesehen. Das zweitausend Einwohner-Dorf Funkelstein lag direkt an einem See. Es war für seine Weihnachtsattraktionen bekannt, die jedoch nicht in Massentourismus ausarteten. Laut Homepage des Ortes ging es in Funkelstein ruhig und familiär zu, was Raphael sehr entgegenkam. Die Zeit bis zum neuen Jahr hatte er sich sozusagen freigeschaufelt.

Erst vor kurzem hatte er sein Studium beendet. Sein Vater war schon erpicht darauf, ihn ins Familienunternehmen einzuführen, doch Raphael brauchte erst einmal eine Auszeit. Zu studieren und nebenbei zu kellnern hatte ihn ausgepowert. Dennoch würde er bald dem Wunsch seines Vaters nachkommen, denn Familie stand an erster Stelle, so hatte er es eingetrichtert bekommen.

Er schob seine Probleme beiseite und hielt Ausschau nach dem Funkelsteiner Campingplatz. Mittlerweile hatte er den Ort erreicht und folgte der Umfahrungsstraße. Weit konnte es nun nicht mehr sein. Angeblich lag der Campingplatz direkt beim Seebad und neben der Pension Seeblick. An dieser tuckerte er nun langsam vorbei. Das dreistöckige Gebäude sah aus, als wäre es aus dem letzten Jahrhundert.

Nur wenige Meter danach tauchte der Wegweiser »Campingplatz« vor ihm auf. Langsam fuhr er in die schneegesäumte Einfahrt ein und hielt unweit der Rezeption.

Raphael spähte auf die Uhr. Er lag gut in der Zeit. Vorab hatte er mit dem Campingleiter ausgemacht, dass er gegen zwölf Uhr Mittag hier sein wollte. Nun war es fünf vor. Perfektes Timing!

Langsam stieg er aus und schaute sich ein wenig um. Auf jeden Fall war er an einem schönen Flecken gelandet. Schnee bedeckte den Großteil der Bodenfläche, aber die Wege waren geräumt. Die Stellplätze waren von immergrünen Hecken begrenzt. Auch zahlreiche Bäume waren auf dem Areal zu sehen. Sofort fiel ihm auf, wie ruhig es hier war. Oder täuschte bloß der leere Campingplatz? Raphael war sich nicht sicher. Im Nachhinein stellte er fest, dass er unterwegs zwar einigen Autos und sogar Reisebussen begegnet war, aber insgesamt bei weitem nicht so vielen wie am Hallstätter See. Das beruhigte ihn.

Gerade kam ein silberner Wagen an und stellte sich hinter das Wohnmobil.

Neugierig starrte Raphael den Ankömmling an, der eben aus dem Auto stieg. Es handelte sich um einen Mann, etwa um die fünfzig, groß und mit dunkelblauem Käppi. Als er näherkam, bemerkte Raphael, dass der Vollbart bereits einige graue Haare aufwies.

»Servus! Ich bin Börnie.« Der Kerl blieb vor Raphael stehen und musterte zunächst ihn und dann sein Wohnmobil. »Du bist wohl unser neuer Campinggast?«

»Ja genau.« Raphael räusperte sich. »Mein Name ist Raphael Grünewald. Wir haben miteinander gemailt. Ich bin froh, dass ich bei Ihnen in Funkelstein Unterschlupf finde.«

Sein Gegenüber lachte. »Das kann ich mir vorstellen. Im Winter haben die meisten Campingplätze in der Gegend geschlossen.« Er zupfte sich am Bart. »Komm, ich zeig dir alles!« Schon marschierte er los und Raphael musste sich beeilen, um ihm folgen zu können. Sie brauchten nicht allzu lang gehen. »Ich schlage vor, du nimmst diesen Stellplatz hier. Dann hast du es nicht weit zu den Sanitäranlagen. Und ein Gemeinschaftsraum liegt auch daneben. Dort kannst du kochen oder gemütlich Fernsehen.« Er wies auf zwei Gebäude vor ihnen. »Die nächsten Tage bist du alleine auf dem Platz. Ich wohne zwar nur ein paar Straßen weiter und komme täglich vorbei, dennoch wäre es lieb von dir, wenn du abends darauf achtest, dass du alles abdrehst und die Lichter ausmachst. Kann ich mich auf dich verlassen?« Er warf ihm einen prüfenden Blick zu.

»Klar!«, antwortete Raphael beinahe überschwänglich. Er freute sich riesig, dass er so freundlich aufgenommen wurde. »Das ist kein Problem.«

»Prima!« Börnie lachte breit. »Im Dezember wird es ziemlich voll werden, da bin ich dann tagsüber selbst anwesend und besetze die Rezeption. Dir wird es hier bestimmt gefallen. Funkelstein ist ein lauschiges Örtchen.«

»Sind viele Touristen da?« Neugierig spitzte Raphael die Ohren. Gleich würde er wissen, ob es sich lohnte, länger zu bleiben oder ob er das Dorf doch schnell wieder verlassen würde.

»Schon so einige. Die meisten sind Tagestouristen und kommen mit Bussen an. Aber keine Sorge, du findest im Ort auch Ruhe und Abgeschiedenheit. Jeder so, wie er es braucht.« Er blinzelte Raphael zu.

»Woher wissen Sie …«

»Dass du deine Ruhe willst?« Börnie grunzte. »Junge, ich arbeite seit Jahrzehnten hier. Ich kann die meisten Leute ziemlich gut einschätzen.«

Raphael war baff. Dieser Börnie wurde ihm immer sympathischer. »Ich nehme mir gerade eine Auszeit.«

»Klare Sache!«

Nach wenigen Minuten wusste Raphael über alles Wichtige Bescheid. Zudem bekam er Börnies Telefonnummer, falls etwas sein sollte. Nun standen sie wieder vor der Rezeption. Raphaels Gegenüber deutete in Richtung See, den man vom vorderen Teil des Campingplatzes gut im Blick hatte. »Du kommst genau richtig, der Christkindlmarkt hat gestern eröffnet.«

»Ist gut. Ich gucke bestimmt vorbei.« Falls es denn wirklich ein ruhiger, überschaubarer Ort wäre.

»Tu das. Und für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. Punsch, Würstel, Waffeln und noch vieles mehr.« Genüsslich rieb er sich über den Bauch. »Du musst unbedingt ins Café Fröhlich und dort die Funkelsteiner Torte probieren, eine Spezialität des Dorfes. Und wenn du Rosi siehst, dann richte ihr einen schönen Gruß aus.«

»In Ordnung.« Zwar wusste Raphael nicht genau, ob er ins Café gehen würde, aber er nahm es sich mal vor.

»So, dann wünsche ich dir einen schönen Aufenthalt. Melde dich, solltest du etwas brauchen. Ab und an schaue ich vorbei, spätestens wenn die nächsten Gäste kommen.« Zum Abschied reichte er Raphael die Hand. »Wir sehen uns!«

»Bestimmt.« Er bemühte sich um ein freundliches Lächeln und war froh, dass er jetzt wieder alleine war. Zunächst wollte er es sich bequem einrichten, dann würde er Vorräte besorgen und sich nebenbei den Ort ein wenig anschauen.

Das Wohnmobil optimal einzuparken und an den Strom anzuschließen dauerte länger, als er gedacht hätte. Danach machte sich Raphael auf den Weg ins Dorf. Es war nicht weit, er konnte gemütlich zu Fuß gehen. Er gelangte bald zur Seepromenade. Er genoss die Aussicht auf den See, der spiegelglatt vor ihm lag.

Zufrieden stellte Raphael fest, dass in der Umgebung einige Sportler unterwegs waren. Ein Weg verlief um den See. Manche joggten, viele gingen spazieren. Sogar Eislaufen sollte vielleicht machbar sein, zumindest war der See bereits teilweise zugefroren, was Raphael freute. Wann bekam man schon die Möglichkeit, diesen Sport an einem See auszuüben? Er beschloss, in den nächsten Tagen danach Ausschau zu halten, wann die Eisfläche freigegeben werden würde. Hoffentlich konnte man sich auch Schlittschuhe ausleihen, denn er selbst hatte keine mit. Doch das würde er alles noch herausfinden.

Als er in Richtung Hauptplatz weiterzog, bemerkte er mit Sternen und feinen Netzen dekorierte Blumentröge, die abends wohl beleuchtet wurden. Die Glocken der Kirche rechts von ihm schlugen melodisch, dann stand Raphael auch schon vor dem riesigen Christbaum auf dem Hauptplatz und betrachtete diesen eingehend. Die etwa fünfzehn Meter hohe Tanne sah prächtig aus und war mit funkelnden Sternen wunderschön geschmückt. Ein Gefühl von Wärme machte sich in Raphael breit. In den letzten Jahren war er ausschließlich mit seinem Studium beschäftigt gewesen und hatte vom Advent wenig bemerkt. Natürlich hatte er Weihnachten gefeiert, aber das relativ ruhig und bei seinen Eltern, die selbst immer am Arbeiten waren. Vom Adventsmarkttreiben hatte er nie etwas mitbekommen. Neben dem Studieren und Arbeiten blieb nicht viel freie Zeit. Diese wenigen Stunden in der Woche sportelte er, um sich körperlich und geistig fit zu halten.

Nun ließ Raphael seinen Blick über den Hauptplatz schweifen. Ihm gefiel, was er sah. Ein gemütlich feiner Weihnachtsmarkt mit zahlreichen Ständen war reihum aufgebaut und gut besucht, aber nicht überlaufen. Jeder Stand war anders geschmückt. Zudem hörte er die zarten Klänge von weihnachtlicher Musik. Funkelstein war wirklich ein richtiges Weihnachtsdorf!

Raphael würde an einem anderen Tag durchschlendern, zunächst brauchte er Vorräte. Er querte den gesamten Hauptplatz, ging eine Straße entlang, die aus dem Ort führte und erspähte schließlich einen Supermarkt.

Als er wieder am Campingplatz war und alles verstaut hatte, kochte er sich ein paar Würste und aß in Ruhe. Draußen wurde es finster, obwohl es gerade mal sechzehn Uhr war, und Raphael machte es sich im Wohnmobil gemütlich. An diesem Tag würde er nicht mehr viel tun. Kurzerhand schnappte er sich seine aktuelle Lektüre. »Rasende Rache« von L. R. Wöss. Den Thriller hatte er sich in einer Buchhandlung unterwegs gekauft. Das blutige Messer auf dem Cover hatte sich in sein Blickfeld gedrängt.

Kaum schlug er die erste Seite auf, klingelte das Telefon. Raphael schielte auf das Display und stieß einen Seufzer aus. Nein, im Moment hatte er keinen Nerv für ein Gespräch mit seinem Vater. Er ignorierte den Anruf und ging lieber lesend mit Chefinspektor Wakolbinger auf Spurensuche.

Kapitel 3 – Julie

Am ersten Adventssonntag stand Julie wie verabredet vor der Wohnungstür ihrer Mutter. Sie war zum Willkommensempfang von Ricchie erschienen. Doch etwas lag ihr schwer im Magen. Sie atmete tief durch und läutete. Nur wenige Augenblicke später öffnete ihre Mama. »Hereinspaziert!« Sie machte eine einladende Geste.

»Danke und hallo!« Julie trat ein und zog die Sneaker und ihre Jacke aus.

Ihre Mutter seufzte. »Bitte stell die Schuhe auf die Abtropftasse, sonst wird hier alles nass. Furchtbar, dass dieses Wetter immer noch so scheußlich ist.«

»Immerhin fällt kein Schnee, es hat ja ein paar Plusgrade.« Julie zwinkerte. »Sonst würde die Stadt im Chaos versinken.«

Herzhaft lachte ihre Mutter auf. »Das bestimmt. In Graz kommt man auf den Straßen nicht mehr weiter, sobald auch nur zwei Zentimeter Schnee liegen. Aber dir kann das ohnehin egal sein, erstens bist du im Homeoffice und zweitens fährst du aufs Land. Übrigens soll es in Funkelstein schöner sein als bei uns. Sonnig! Rosi hat heute schon angerufen.« Sie bedeutete Julie, ihr zu folgen und marschierte voraus ins Wohnzimmer.

Julie wollte zwar einwenden, dass sie keine Zeit hatte, um nach Funkelstein zu fahren, aber ihre Mutter lenkte sie geschickt ab. Sie eilte zu ihrem Lebensgefährten, der auf dem Sofa saß. »Ricchie schau, wer da ist!«

Er stand auf und nahm sie ihn die Arme. »Gut schaust du aus.«

»Danke, du wirkst ja wunderbar jugendlich und erholt!« Sie musterte ihn von oben bis unten. Auch sein Vollbart war ein Stück gestutzt und das ließ ihn gute fünf Jahre jünger aussehen. Die Reha hatte ihm sichtlich wohlgetan.

»Dankeschön. Ich fühle mich auch fitter.« Er rieb sich über den Bauch. »Und schlanker.«

»Wirklich wahr. Du hast ja einige Kilos verloren.« Staunend hob Julie die Augenbrauen. Zwar war Ricchie nie stark übergewichtig gewesen, doch ein Bäuchlein hatte er, seit sie ihn kannte. Ihre Mutter hatte sich ständig bemüht, ihn mit gesunder Ernährung zu beeinflussen, aber Julie wusste ganz genau, dass Ricchie sich in seinen Mittagspausen oft etwas Deftiges genehmigte. Zu seinen Lieblingsessen hatte eine Semmel mit Leberkäse oder mit gebratenem Bauchspeck gehört.

»Zur Feier des Tages gibt es einen feinen Kuchen!« Ihre Mutter strahlte und ging zur Küchenzeile, die sich direkt im Anschluss an das Wohnzimmer befand. »Tee?«

»Gerne.« Julie wunderte sich über den Kuchen, den gab es bei ihrer Mutter wegen der gesunden Ernährung sonst nie.

Ricchie plauderte munter drauf los und erzählte von den Erlebnissen in der Reha.

Julies Mutter brachte dampfenden Tee und schnitt den Kuchen an, dessen Boden aus Haferflocken und gemahlenen Mandeln bestand, wie sie eben erklärte. Darüber lag eine Schicht Topfencreme. Das Topping bildeten Heidelbeeren.

»Himmlisch.« Ricchie steckte sich ein weiteres Stückchen in den Mund. Seine dunklen Augen leuchteten vor Zufriedenheit.

»Schmeckt gut.« Julie lächelte ihre Mutter an. Sie musste versuchen, sie milde zu stimmen, ehe sie ihr Anliegen hervorbrachte. »Ihr beide seht wirklich wie ein glücklich verliebtes Traumpaar aus.«

Ihre Mama strahlte sichtlich erfreut. »Ich bin auch unfassbar glücklich. Endlich ist mein Schatz wieder bei mir. Wir werden die nächste Zeit so richtig zusammen genießen.«

»Apropos …« Julie wagte den wichtigen Schritt. »Ich fürchte, ich schaffe es nicht nach Funkelstein.« Angespannt hielt sie die Luft an.

»Wie bitte?« Plötzlich war von der guten Laune ihrer Mutter nichts mehr zu spüren. »Ich habe es Rosi versprochen!«

Ohne mich zu fragen, dachte Julie. »Ich weiß … aber ich habe fürs Büro so viel zu tun.« Das stimmte zwar nicht so ganz, doch sie musste sich gegenüber ihrer Kollegin Lucilla beweisen und wollte gute Arbeit abliefern. Zudem wollte Julie die Zeit, in der sie endlich mal weniger Stress hatte, gemütlich in Graz beim Adventsshoppen und Flanieren verbringen sowie ihre Freundin treffen.

»Na, das kannst du doch im Homeoffice erledigen!« Ihre Mama plusterte sich auf. »Hör zu, Rosi braucht ganz dringend Hilfe in ihrem Café. Eine Angestellte fällt mit erstem Dezember weg, ihr Ersatz kommt überraschend nun doch nicht. Vor Weihnachten ist ziemlich viel los, hat Rosi gemeint.«

Leise stieß Julie die angestaute Luft aus. »Es tut mir echt leid für meine Cousine. Aber das wird bestimmt nur kurzfristig so sein. Ich meine, da wird sich doch jemand finden, der einspringen kann?«

»Eben nicht«, kam die ernüchternde Antwort mütterlicherseits. »Die Familie braucht uns, also halten wir zusammen! Das ist doch nicht so schwer zu verstehen!«

»N-nein.« Herrje, wenn sie nicht aufpasste, ging Julies Vorhaben gewaltig in die Hose.

»Sehr schön. Ich wusste, wir können auf dich zählen. Und das bisschen Homeoffice kannst du doch in den Pausen oder am Abend und am Wochenende erledigen, nicht wahr?«

»Vermutlich schon …« Julie biss sich auf die Zunge.

»Na also! Alles geklärt.« Zufrieden klatschte ihre Mutter in die Hände. »Wer weiß, vielleicht braucht deine Cousine dich nur kurz. Nächstes Wochenende könntest du schon wieder zu Hause sein.«

Auch Ricchie nickte zustimmend.

Julie schluckte. Sie musste zugeben, dass sich die Zeitspanne wirklich nicht lange anhörte. Wenn sie am Dienstag losfuhr, wären das gerade mal dreieinhalb Arbeitstage im Homeoffice, die sie einarbeiten müsste. Zur Not ginge das auch am Wochenende. Das hoffte sie zumindest. Ihr bliebe noch genügend Zeit für die geplanten Adventstreffen mit Bea.

»Vielleicht verliebst du dich auch in den Ort, genau wie Rosi damals, als sie das Café übernommen hatte.« Julies Mutter zwinkerte ihr zu. »Glaub mir, das wird fabelhaft!«

»J-ja … aber …« Julie blieben die Worte weg. »Der Christkindlmarkt …« Sie stoppte, immerhin wäre es kein brauchbares Argument, dass sie sich nach einem Punsch und süßen Waffeln sehnte und das Weihnachtsflair aufsaugen wollte, das die Grazer Adventmärkte boten.

Dafür plapperte ihre Mutter munter weiter. »Genau! In Funkelstein gibt es einen zauberhaften Weihnachtsmarkt. Du wirst ihn lieben! Angeblich ist er viel größer als damals, wo wir noch regelmäßig zu Oma Grete gefahren sind.«

Tatsächlich stockte Julie einen Moment lang. Christkindlmarkt klang verlockend. Erst ein wenig aushelfen, dann den Adventszauber genießen und nebenbei die Büroarbeit erledigen.

Mit einem Mal hatte Julie das Bild ihrer lieben Omi in ihren Gedanken. Als Kind war sie öfters in Funkelstein gewesen, das hatte ihr gut gefallen. Oma Grete war erst in späteren Lebensjahren in den kleinen Ort gezogen. Ein eigenes Café zu besitzen war ihr Jugendtraum gewesen, den sie sich erfüllte, als ihre Töchter aus dem Haus waren.

Ihre Mama behielt sie fest im Blick. Schließlich gab sich Julie einen Ruck. »Wann soll ich am Dienstag losstarten?«

»Sobald du es einrichten kannst!«

Zur Feier des Entschlusses schnitt ihre Mama ein weiteres Stück Kuchen ab und legte es Julie auf den Teller. »Ich wusste, man kann sich auf dich verlassen!«

Kapitel 4 – Raphael

Raphael hatte wie ein Stein geschlafen. Die frische Luft und vor allem die Ruhe hatten ihn total entspannt.

Er bereitete sich ein schnelles Frühstück zu und plante den Tag. Draußen schien die Sonne, was ihn begeisterte. Er wollte es auskosten und erstmal eine Runde um den See joggen. Zunächst lief er in Richtung Seebad und weiter entlang des Rundwegs. Ein Hinweisschild verriet ihm, dass er etwa acht Kilometer vor sich hatte. Perfekt für einen gemütlichen Lauf.

Wie es schien, hatten auch andere Leute ihre Freude mit dem Wetter. Spaziergänger, Wanderer, Jogger und sogar Radfahrer traf Raphael an. Trotzdem war er zufrieden, denn er hatte beim Laufen seine Ruhe und überholte ab und an langsamere Mitmenschen. Alle grüßten freundlich. Zu seiner Linken tauchte nun der Friedhof auf. Bald danach kam er zu einer Brücke, wo er kurz verschnaufte. Hier ging ein Wanderweg ab, den er vielleicht ein anderes Mal nehmen würde. Er genoss die frische Luft und den Ausblick. Nun bemerkte er sogar eine Langlaufloipe neben dem Rundweg. Verrückt, was es da alles gab! Er schaute sich weiter um. Straßenlaternen säumten den Weg, also konnte man ihn bestimmt auch abends benutzen. In regelmäßigen Abständen tauchten weihnachtliche Stationen auf, die von Volksschulkindern entworfen worden waren. Das hatte er etwas weiter vorne an einer Tafel gelesen. Gerade stand er vor einer und bewunderte einen Weihnachtszug, der im Kreis durch eine Schneelandschaft fuhr.

Die Verschnaufpause hatte ihm gutgetan. Gemütlich lief er weiter und genoss dabei das Panorama.

Als er ungefähr die Hälfte des Gewässers umrundet hatte, gelangte er an einen Rastplatz, den er für eine weitere Pause nutzte. Nicht weil er diese schon so dringend nötig gehabt hätte, sondern weil er neugierig war. Er wollte den Ort und seine Umgebung auskundschaften. Von hier war es zur Skipiste nicht weit. Bunte Punkte sausten den Hang hinab und fuhren anschließend mit dem Skilift wieder hoch.

Doch was stach ihm nun ins Auge? Ein kleiner Weg führte durchs Gebüsch und endete bei einer überdachten Bank mit unzählbaren Herzen aus unterschiedlichen Materialien, die darüber aufgehängt waren. Raphael musste über so viel Romantik schmunzeln. Das war hier anscheinend ein Pärchentreffpunkt.

Nichts für ihn, daher nichts wie weg! Er lief weiter.

Als er fast wieder beim Campingplatz angelangt war, kam ihm ein seltsames weibliches Wesen entgegen. Bei näherem Betrachten erkannte er, dass sie ihre grauen Haare zu einem Dutt hochgesteckt hatte. Sie trug einen knöchellangen Rock, einen langen Lodenmantel und dazu feste Bergschuhe, was Raphael vermuten ließ, dass die Frau wohl gut gerüstet für den Rundweg war. Aber wo wollte sie hin? Spazieren gehen?

Als sie sich begegneten, blinzelte sie ihm auffällig zu. »Servus! Du bist also der Neuankömmling am Campingplatz.«

»H-hallo«, erwiderte Raphael verwundert. Dann fiel ihm aber ein, dass am Land alle Neuigkeiten rasend schnell verbreitet wurden. Also handelte es sich bestimmt um eine einheimische Frau. »So ist es.«

»Pass gut auf dich auf! Das Wetter ändert sich in den nächsten Tagen, aber du wirst das schon meistern. Zudem wirst du eine Begegnung haben, die dein Leben verändern wird.« Ohne eine Antwort abzuwarten, stiefelte sie weiter.

Raphael schaute ihr nach und sah, wie sie die Forststraße verließ und mitten in den Wald ging. Wie sonderbar.

Am Campingplatz angekommen, nahm er eine heiße Dusche. Was war er froh, dass er eine Kombi-Heizung für den Wohnraum und das Wasser hatte, so ersparte er sich den Gang zu den Sanitäranlagen. Gemütlich machte er sich danach einen Käsetoast.

Nachmittags wollte er ins Ortsinnere spazieren und den Christbaum genauer betrachten. Irgendwie zog ihn dieser völlig in den Bann. Vielleicht, weil er sich schon so viele Jahre gewünscht hatte, einmal ein stressfreies Weihnachten mit seiner Familie feiern zu können. Doch genau am Jahresende war in der Steuerberatungskanzlei seines Vaters immer die Hölle los. Da seine Mutter auch dort angestellt war, waren seine Eltern am Vierundzwanzigsten regelmäßig ausgepowert und hatten nur wenig Lust auf eine richtige Bescherung. Das war schon so, als Raphael noch ein Kind gewesen war.

Mit einem Mal fielen ihm all seine Zukunftssorgen wieder ein. Davon bekam er sofort Kopfschmerzen. Kurzerhand zog er sich an und verließ das Wohnmobil. Er musste sich ein wenig abreagieren. Die frische Luft beruhigte ihn sofort, und als er an der Seepromenade angelangt war, schob er alle negativen Erinnerungen beiseite. Den Christbaum mit seinen Funkelsternen bestaunte er auch heute ausgiebig und schlenderte danach über den Weihnachtsmarkt. Dem Duft der Waffeln konnte er nicht widerstehen, weshalb er sich eine gönnte. Mit extra viel Zimt. Dann hatte er Lust auf einen Kaffee, aber bei den Ständen wurde er nicht auf Anhieb fündig. Dafür sichtete er ein Kaffeehaus. »Café Fröhlich« stand in geschwungener Schrift auf einem Schild. War das nicht das Café, das Börnie ihm empfohlen hatte? Wunderbar, wie sich alles fügte. Er betrat das Café und bewunderte das traumhafte Ambiente. Weißgelackte Möbel und Regale, pastellfarbene Tischdeckchen und eine Kuchentheke, die üppig gefüllt war. Nur wenige Tische waren besetzt. Raphael wollte sich ans Fenster setzen, denn so konnte er in Ruhe das bunte Treiben draußen beobachten. Er steuerte gerade auf den Platz zu, da hörte er ein Scheppern und hielt inne.

»Sapperlot!« Raphael drehte sich um und sah eine mollige Frau, Mitte dreißig, die sich gerade bückte. »Heute geht aber alles schief.«

Da er nicht weit von ihr weg stand, machte er zwei große Schritte und hob das am Boden liegende Teil auf. Es handelte sich dabei um eine große Kleberolle in einer passenden Halterung.

»Ach, ich danke dir.« Sein Gegenüber versuchte sich an einem Lächeln, doch es wirkte gequält. Nun wollte die Frau das Klebeband nehmen, aber als sie es mit ihrer Hand umschloss, stöhnte sie auf.

»Alles in Ordnung?« Ihm tat die Frau leid, sie schien Schmerzen zu haben.

»Es geht schon …« Sie sah hoch. »Ich glaube, ich habe einfach einen Pechtag. Kennst du sowas?«

Er wiegte den Kopf hin und her. »Mag sein.«

»Willst du was trinken und einen Kuchen essen?« Sie nickte in Richtung Theke.

Raphael spähte zur Tortenauslage. Zwar hatte er erst vorhin eine Waffel gegessen, aber bei den appetitlichen Süßwaren wurde er schwach. Jedoch versuchte er, sich zusammenzureißen. Er wollte kein Vielfraß werden. »Ich überlege noch.«

»Ist gut. Kaffee?« Sie schaute ihn fragend an.

»Gern.« Er nickte ihr zu. »Einen Verlängerten bitte.«

»Kommt gleich. Ich muss nur noch dieses Plakat aufhängen. Aber das Klebeband mit der Halterung liegt so schwer in der Hand …«

Erstaunt blickte er auf das Teil, das die Frau in den Händen hielt. Es handelte sich um eine große Rolle, das musste er zugeben, aber so schwer war diese eigentlich nicht. »Kann ich helfen?«

»Das wäre der Hit!« Sie rollte das Plakat auf und hielt es ans Fenster. »Kannst du hier ein paar Streifen ankleben?« Sie deutete mit ihrer Nase zu den gewünschten Stellen.

Raphael machte sich an die Arbeit und bemerkte, die niedliche Deko in der Auslage. Ein kleines Weihnachtsdorf aus Holz war ausgestellt und mit Kunstschnee verziert. Auf den Fenstern selbst klebten Schneeflocken aus Scherenschnitten.

Als sie fertig waren, nahm Raphael Platz und bekam direkt seinen Kaffee serviert. Daraufhin kam die mollige Frau noch einmal und stellte ihm einen Teller hin. »Ich bin übrigens Rosi, mir gehört das Café. Vorhin habe ich deine riesigen Augen gesehen, als du zur Kuchentheke gelinst hast. Heute habe ich noch ein letztes Stück von unserer Spezialität übrig. Funkelsteiner Torte. Geht aufs Haus. Probiere mal!«

Er wusste gar nicht, was er sagen sollte. Die Torte sah wirklich zum Anbeißen aus. Ein flaumiger Teig, eine helle Creme und obendrauf irgendeine Frucht aus winzigen Teilchen. Irgendwo hatte er so etwas schon einmal gesehen.

»Granatapfelkerne«, half ihm Rosi auf die Sprünge, als wüsste sie, dass er rätselte.

»Ach ja! Sieht toll aus.« Er nahm die Kuchengabel. »Danke.«

»Gerne. Ich bin auf deine Meinung gespannt!« Mit einem Zwinkern marschierte sie los, blieb aber beim nächsten Tisch stehen und kassierte die Rechnung. Die Gäste verließen das Kaffeehaus und diese Rosi rief eine Angestellte zu sich. »Klara, kannst du mir helfen? Ich kann nur eine Hand benutzen …«

Sogleich tauchte eine weitere Frau auf. Sie war klein und hatte einen blonden Pferdeschwanz. »Ich eile ja schon.«

Raphael war mit der Torte beschäftigt, hörte aber unfreiwillig mit.

»Sag, kannst du es dir wirklich nicht einrichten und im Dezember noch einige Tage dranhängen, um im Café zu arbeiten?«, fragte Rosi die Blonde. »Ich bitte dich!«

»Sorry, das geht echt nicht. Mit dem Ersten trete ich meine neue Stelle an.«

Das Geschirr klackerte laut.

»Was soll ich nur tun? Ich habe sogar unseren Ben aus dem Dorf gefragt. Normal ist er bei einem Gelegenheitsjob immer dabei, aber er kann leider nicht. So schnell bekomme ich also keine Aushilfe. Vor allem nicht, wenn die Zeitspanne ungewiss ist. Wer geht schon für ein paar Tage arbeiten?« Die Besitzerin klang verzweifelt.

Raphael wusste nicht, weshalb er antwortete, aber die Worte flossen automatisch aus ihm heraus. »Ich würde aushelfen. Wie wäre das?«

Kapitel 5 – Julie

Dienstagfrüh fuhr Julie in Richtung Funkelstein. Mit ihrem silbergrauen Citroen C3 kam sie schnell aus der Stadt raus und brauste die Autobahn entlang in die Obersteiermark. Sie hoffte, dass ihre Mutter recht hatte und es dort schöneres Wetter gab als in Graz. Hier floh sie vor dichtem Nebel. Die letzten Tage waren nass und grau gewesen. Winterfeeling kam bei dem Wetter jedenfalls keines auf. Ausgerechnet jetzt, wo sie den Advent ausgiebig genießen konnte. Sie wünschte sich Schnee, und nachdem Funkelstein in der Nähe des Dachsteins – Steiermarks höchstem Gipfel - lag, waren die Chancen auf romantisches Winterwetter zumindest dort groß.

Ab Liezen war die Fahrbahn schneenass. Es schneite leicht. Wenn das so weiterging, würde die Autobahn bald mit Schnee bedeckt sein. Ob das Räumfahrzeug schnell genug käme? Schneeketten hatte sie jedenfalls keine mit und sie war auch noch nie mit welchen gefahren. Rasch wischte sie ihre Gedanken beiseite und konzentrierte sich aufs Fahren. Vielleicht konnte sie einer Schneefahrbahn noch entkommen. Bis Funkelstein war es laut Navi nicht mehr weit, doch als sie über die Funkelpasse fuhr, wurde es immer schlimmer. Der Weg war teils eisig und es wehte ein starker Wind, denn Julie hatte Probleme damit, den Wagen auf der Spur zu halten. Zudem wirbelten große dicke Flocken vom Himmel und nahmen ihr die Sicht. Innerlich flehte Julie, dass sie die nächsten Minuten unbeschadet überstehen würde. Sie stieß einen Dankesruf aus, als sie das Café ihrer Cousine erreicht hatte. Ihr Navi war wirklich top!

Da sie keinen Parkplatz sichtete, stoppte sie einfach direkt vor dem großen Fenster des Cafés. Vermutlich waren nur die Begrenzungsflächen verschneit. Von außen sah das Café Fröhlich aus wie früher. Kaum etwas hatte sich verändert. Vielleicht war der Fassade ein neuer Anstrich verpasst worden, aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie sie zuvor ausgesehen hatte. Nach dem Aussteigen hatte sie es eilig. Der Wind blies eisige Kälte in ihr Gesicht. Julie stolperte durch den Eingang und freute sich ins Warme zu kommen.

»Na, braust dir der Wind um die Ohren?«, hörte sie eine amüsierte Frauenstimme von irgendwoher fragen.

Julie hob den Kopf und erspähte ihre Cousine. »Rosi?«

»Ja, ich glaube es nicht! Julie?« Die mollige Frau schritt mit offenen Armen auf sie zu. »Lass dich drücken!«

Sie umarmten sich und standen sich dann neugierig gegenüber. Julie musterte ihre Cousine. Sie sah so aus wie früher, nur ein wenig älter und vielleicht ein klein bisschen rundlicher. Das rotbraune Haar hatte sie zu einem Zopf gebunden.

»Wir haben uns etliche Jahre nicht mehr gesehen. Gut schaust du aus!« Rosi pfiff anerkennend.

Julie spürte, dass sie rot im Gesicht wurde. »Ach was!« Trotzdem musste sie lächeln. »Sag, wie läuft es bei dir?«

»So lala. Ich bin saufroh, dass du mir aus der Klemme hilfst. Zurzeit geht´s bei mir drunter und drüber.« Sie wischte sich über die Stirn. »Komm mit, ich mache dir erst einmal einen Tee. Oder lieber Kaffee? Dann können wir in Ruhe quatschen.«

Julie nickte. Sie brauchte jetzt etwas Warmes im Magen und wegen der anstrengenden Anfahrt entschied sie, sich ein paar Kalorien zu gönnen. »Gerne einen Café Latte.«

Rosi nickte freundlich und verschwand hinter dem Tresen. Julie nutzte die Zeit und schälte sich aus ihrer Jacke. Sie entschied sich für einen Stehplatz, in der Nähe der Kuchentheke. Von hier aus hatte sie einen guten Überblick auf das Café, das weihnachtlich geschmückt war. Dekorierte Tannenzweige waren an den Wänden und über dem Türrahmen angebracht und von den Lampen über den Tischen hingen goldene Papiersterne. Als ihre Oma Grete noch gelebt hatte, war sie öfter hier gewesen, danach nur sporadisch bis gar nicht mehr. Julie seufzte leise. Da war verdammt viel Zeit ins Land gezogen. Im Inneren sah das Café ganz anders aus, als sie es in Erinnerung hatte.

---ENDE DER LESEPROBE---