Vom Gehen - Tabitha Hanan - E-Book

Vom Gehen E-Book

Tabitha Hanan

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Beschreibung

"Vom Gehen" ist eine Sammlung unterschiedlichster Texte rund um das Thema Abschied und Trauer. Ob es um den Verlust von Menschen, Orten oder Dingen geht, dieses Büchlein geht allem auf den Grund. Mal locker leicht, mal mit aller Wucht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 21

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Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne

Hesse, Lebensstufen

Inhaltsverzeichnis

Auf zu neuen Ufern

Das Abschieds Gesicht

Schutzwall

Du sagst

Zwei Trauern

Die Wolke und du

Innenleben

The silenced

Der rechte Rahmen

The hole

Ach Marie

Dear 29th of November

So sachte

Drei Sätze

Meer in mir

Trauer ist sanft

Auf zu neuen Ufern

Auf zu neuen Ufern

sagen sie

und lächeln dich an und verlangen von dir, dass du dich freust und einstimmst, deine Ruder auspackst und richtig Strecke hinter dich bringst.

Stattdessen

schleife ich meine Ruder langsam hinter mir her.

Sie ziehen träge Kreise im

ruhigen Wasser und gurgeln von

längst vergangenen Tagen,

an denen sie voller Kraft und ungebremst

ins Wasser schlugen.

Ich bin in eine Strömung geraten,

ganz willkürlich.

Es hätte jede andere sein können

und doch, irgendwie,

ist es diese geworden.

Und jetzt

sind andere Tage gekommen,

denn das Boot zeigt mal hierhin

und mal nicht,

ohne Richtung oder Ziel.

Es gibt viele Strömungen und Wasser und Wege, woher soll ich eine Entscheidung ziehen?

Da lass ich doch lieber die Ruder schleifen und das Boot vom Wind treiben.

Das Abschieds Gesicht

Jeder Abschied hat sein eigenes Gesicht. Mal ist es runzlig, mal faltenfrei und mit warmen Augen.

Gerne sehe ich diese Gesichter nicht. Immer wenn mich eins besuchen kommt, fängt mein Herz hektisch an zu flattern, wie ein Huhn, das gerade gefangen wurde.

Abschied ist mir ein Tritt in die Magengrube, eine Ohrfeige, die mich aus dem Halbschlaf weckt. Manchmal überfällt ein Abschied mich von hinten, trifft mich unvorbereitet. Manchmal flüstert ein Abschied anfangs ganz leise und wird immer lauter, wie Musik, die aufgedreht wird, bis sie nicht mehr zu ertragen ist. Und manchmal sehe ich ihn schon von weitem näherkommen, erwarte ihn voller Grauen.

Jeder Abschied hat sein eigenes Gesicht.

Sag mir, wie siehst du diesmal aus?

Jung bist du nicht. Eher von den Jahren geprägt, die wir zusammen hier verbracht haben. Deine Augen erzählen verschmitzt von durchtanzten Nächten und spontanen Baggerseebesuchen. Deine Lachfalten haben sich an den vielen verquatschten Nachmittagen in gemütlichen Cafés vertieft. Und dein Mund, ja dein Mund hat viel gekostet. Salzige Tränen, bittere Pillen und süße Stückchen. Auch deine Wangen waren mal voller Idealismus gerötet. Jetzt sind sie etwas blasser.

Du sprichst mich an.

Verlangst von mir die Hände zu öffnen und all das loszulassen.