Von der einfachen Angestellten zur verhassten Mörderin - Franziska Müller - E-Book

Von der einfachen Angestellten zur verhassten Mörderin E-Book

Franziska Müller

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: „Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“. Mit diesen Worten tituliert Heinrich Böll seine 1974 erschienene Erzählung, die eine Antwort auf massive Verleumdungen und Anschuldigungen seiner Person durch die „Bild“-Zeitung des Axel-Springer-Verlags ist, welche ihn als Sympathisant und Unterstützer von Ulrike Meinhof darstellt. (...) Mit den Worten „Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“ deutet Böll den Verlauf der Handlung bereits an: Aus Katharina Blum, einer rechtschaffenen, vollkommen durchschnittlichen und angepassten Angestellten, wird durch eine Gewalterfahrung eine Mörderin am Rande der Gesellschaft. Nun ist der Gewaltbegriff ein sehr dehnbarer. Die literarische Forschung hat die Quelle der Gewalt insbesondere in der ZEITUNG gefunden, die durch massive Verleumdungen und erlogene Berichte über Katharina derart viel Druck auf die Protagonistin ausübt, dass diese sich schließlich selbst zur Gewaltanwendung gezwungen sieht: Aus psychischer Gewalt wird physische. Doch wie kann die ZEITUNG überhaupt derart viel Macht über Katharina Blum ausüben? Um eine Gesellschaft nennenswert zu beeinflussen, braucht die ZEITUNG Rezipienten. Diese tragen aktiv zu Katharinas Identitätswandel bei. Die Beeinflussung Katharinas reicht also weiter als nur bis zu dem Offensichtlichen - dem Medium ZEITUNG - und erstreckt sich auch auf die Gesellschaft in der Erzählung. Im Folgenden wird untersucht, inwiefern Katharina fremden Einflüssen ausgeliefert ist und ihr Handeln und ihre Persönlichkeit auf Grund dieser Einflüsse als fremdbestimmt gelten kann. Zu Beginn erfolgt eine Charakterisierung der Figur Katharina Blums, um anhand deren Persönlichkeit den Grad ihrer Fremdbestimmtheit zu ermitteln. Diese Charakterisierung wird zunächst aus Katharinas eigener Sicht erarbeitet, nachfolgend wird ihr Charakter durch die anderen Personen der Erzählung bewertet. Dabei wird zwischen Fremdbestimmung ihrer Person im privaten Umfeld und Fremdbestimmung durch die Gesellschaft unterschieden. Weiterhin soll geprüft werden, inwieweit Katharina erst seit dem Aufeinandertreffen mit Ludwig Götten fremdbestimmt handelt und inwiefern sie schon zuvor fremden Einflüssen unterworfen war. Der psychologische Aspekt der Figur Katharina Blum steht dabei im Vordergrund.

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