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This is the first part of the Wallenstein trilogy by German playwright and mastermind Friedrich Schiller. The work as a whole produced a profound impression, and it is certainly Schiller's masterpiece in dramatic literature. He brings out with extraordinary vividness the ascendency of Wallenstein over the wild troops whom he has gathered around him, and at the same time we are made to see how the mighty general's schemes must necessarily end in ruin, not merely because a plot against him is skilfully prepared by vigilant enemies, but because he himself is lulled into a sense of security by superstitious belief in his supposed destiny as revealed to him by the stars. Wallenstein is the most subtle and complex of Schiller's dramatic conceptions, and it taxes the powers of the greatest actors to present an adequate rendering of the motives which explain his strange and dark career. The love-story of Max Piccolomini and Thekla is in its own way not less impressive than the story of Wallenstein with which it is interwoven. This is the bilingual edition of this literary masterpiece including the English and German versions of the play.
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Seitenzahl: 81
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Wallenstein's Lager
Wallenstein's Camp
FRIEDRICH SCHILLER
SAMUEL TAYLOR COLERIDGE
Wallenstein's Lager, Wallenstein's Camp, Schiller/Coleridge
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN: 97838496523197
www.jazzybee-verlag.de
WALLENSTEINS LAGER.. 1
PERSONEN.. 1
1. AUFTRITT.. 2
2. AUFTRITT.. 3
3. AUFTRITT.. 5
4. AUFTRITT.. 6
5. AUFTRITT.. 6
6. AUFTRITT.. 9
7. AUFTRITT.. 14
8. AUFTRITT.. 18
9. AUFTRITT.. 22
10. AUFTRITT.. 24
11. AUFTRITT.. 24
WALLENSTEIN'S CAMP. 40
PREFACE.. 40
DRAMATIS PERSONAE.. 41
SCENE I. 42
SCENE II. 43
SCENE III. 45
SCENE IV. 45
SCENE V. 46
SCENE VI. 48
SCENE VII. 54
SCENE VIII. 57
SCENE IX. 61
SCENE X. 62
SCENE XI. 63
Wachtmeister,
Trompeter, von einem Terzkyschen Karabinier-Regiment.
Konstabler.
Scharfschützen.
Zwei holkische reitende Jäger.
Buttlerische Dragoner.
Arkebusiere vom Regiment Tiefenbach.
Kürassier von einem wallonischen Regiment.
Kürassier von einem lombardischen Regiment.
Kroaten.
Ulanen.
Rekrut.
Bürger.
Bauer.
Bauerknabe.
Kapuziner.
Soldatenschulmeister.
Marketenderin.
Eine Aufwärterin.
Soldatenjungen.
Hoboisten.
Marketenderzelte, davor eine Kram- und Trödelbude. Soldaten von allen Farben und Feldzeichen drängen sich durcheinander, alle Tische sind besetzt. Kroaten und Ulanen an einem Kohlenfeuer kochen, Marketenderin schenkt Wein, Soldatenjungen würfeln auf einer Trommel, im Zelt wird gesungen.
Ein Bauer und sein Sohn.
BAUERKNABE.
Vater, es wird nicht gut ablaufen,
Bleiben wir von dem Soldatenhaufen.
Sind Euch gar trotzige Kameraden;
Wenn sie uns nur nichts am Leibe schaden.
BAUER.
Ei was! Sie werden uns ja nicht fressen,
Treiben sies auch ein wenig vermessen.
Siehst du? sind neue Völker herein,
Kommen frisch von der Saal und dem Main,
Bringen Beut mit, die rarsten Sachen!
Unser ists, wenn wirs nur listig machen.
Ein Hauptmann, den ein andrer erstach,
Ließ mir ein Paar glückliche Würfel nach.
Die will ich heut einmal probieren,
Ob sie die alte Kraft noch führen.
Mußt dich nur recht erbärmlich stellen,
Sind dir gar lockere, leichte Gesellen.
Lassen sich gerne schön tun und loben,
So wie gewonnen, so ists zerstoben.
Nehmen sie uns das Unsre in Scheffeln,
Müssen wirs wieder bekommen in Löffeln;
Schlagen sie grob mit dem Schwerte drein,
So sind wir pfiffig und treibens fein.
Im Zelt wird gesungen und gejubelt.
Wie sie juchzen – daß Gott erbarm!
Alles das geht von des Bauern Felle.
Schon acht Monate legt sich der Schwarm
Uns in die Betten und in die Ställe,
Weit herum ist in der ganzen Aue
Keine Feder mehr, keine Klaue,
Daß wir für Hunger und Elend schier
Nagen müssen die eignen Knochen.
Wars doch nicht ärger und krauser hier,
Als der Sachs noch im Lande tät pochen.
Und die nennen sich Kaiserliche!
BAUERKNABE.
Vater, da kommen ein paar aus der Küche,
Sehen nicht aus, als wär viel zu nehmen.
BAUER.
Sind Einheimische, geborene Böhmen,
Von des Terschkas Karabinieren,
Liegen schon lang in diesen Quartieren.
Unter allen die Schlimmsten just,
Spreizen sich, werfen sich in die Brust,
Tun, als wenn sie zu fürnehm wären,
Mit dem Bauer ein Glas zu leeren.
Aber dort seh ich die drei scharfe Schützen
Linker Hand um ein Feuer sitzen,
Sehen mir aus wie Tiroler schier.
Emmerich, komm! An die wollen wir,
Lustige Vögel, die gerne schwatzen,
Tragen sich sauber und führen Batzen.
Gehen nach den Zelten.
Vorige. Wachtmeister. Trompeter. Ulan.
TROMPETER.
Was will der Bauer da? Fort, Halunk!
BAUER.
Gnädige Herren, einen Bissen und Trunk,
Haben heut noch nichts Warmes gegessen.
TROMPETER.
Ei, das muß immer saufen und fressen.
ULAN
mit einem Glase.
Nichts gefrühstückt? Da trink, du Hund!
Führt den Bauer nach dem Zelte; jene kommen vorwärts.
WACHTMEISTER
zum Trompeter.
Meinst du, man hab uns ohne Grund
Heute die doppelte Löhnung gegeben,
Nur daß wir flott und lustig leben?
TROMPETER.
Die Herzogin kommt ja heute herein
Mit dem fürstlichen Fräulein –
WACHTMEISTER.
Das ist nur der Schein.
Die Truppen, die aus fremden Landen
Sich hier vor Pilsen zusammenfanden,
Die sollen wir gleich an uns locken
Mit gutem Schluck und guten Brocken,
Damit sie sich gleich zufrieden finden,
Und fester sich mit uns verbinden.
TROMPETER.
Ja, es ist wieder was im Werke!
WACHTMEISTER.
Die Herrn Generäle und Kommendanten –
TROMPETER.
Es ist gar nicht geheuer, wie ich merke.
WACHTMEISTER.
Die sich so dick hier zusammenfanden –
TROMPETER.
Sind nicht für die Langweil herbemüht.
WACHTMEISTER.
Und das Gemunkel, und das Geschicke –
TROMPETER.
Ja! Ja!
WACHTMEISTER.
Und von Wien die alte Perücke,
Die man seit gestern herumgehn sieht,
Mit der guldenen Gnadenkette,
Das hat was zu bedeuten, ich wette.
TROMPETER.
Wieder so ein Spürhund, gebt nur acht,
Der die Jagd auf den Herzog macht.
WACHTMEISTER.
Merkst du wohl? sie trauen uns nicht,
Fürchten des Friedländers heimlich Gesicht.
Er ist ihnen zu hoch gestiegen,
Möchten ihn gern herunterkriegen.
TROMPETER.
Aber wir halten ihn aufrecht, wir.
Dächten doch alle wie ich und Ihr!
WACHTMEISTER.
Unser Regiment und die andern vier,
Die da Terschka anführt, des Herzogs Schwager,
Das resoluteste Korps im Lager,
Sind ihm ergeben und gewogen,
Hat er uns selbst doch herangezogen.
Alle Hauptleute setzt er ein,
Sind alle mit Leib und Leben sein.
Kroat mit einem Halsschmuck. Scharfschütze folgt. Vorige.
SCHARFSCHÜTZ.
Kroat, wo hast du das Halsband gestohlen?
Handle dirs ab! dir ists doch nichts nütz.
Geb dir dafür das Paar Terzerolen.
KROAT.
Nix, nix! du willst mich betrügen, Schütz.
SCHARFSCHÜTZ.
Nun! geb dir auch noch die blaue Mütz,
Hab sie soeben im Glücksrad gewonnen.
Siehst du? Sie ist zum höchsten Staat.
KROAT
läßt das Halsband in der Sonne spielen.
's ist aber von Perlen und edelm Granat.
Schau, wie das flinkert in der Sonnen!
SCHARFSCHÜTZ
nimmt das Halsband.
Die Feldflasche noch geb ich drein,
Besieht es.
Es ist mir nur um den schönen Schein.
TROMPETER.
Seht nur, wie der den Kroaten prellt!
Halbpart, Schütze, so will ich schweigen.
KROAT
hat die Mütze aufgesetzt.
Deine Mütze mir wohlgefällt.
SCHARFSCHÜTZ
winkt dem Trompeter.
Wir tauschen hier! Die Herrn sind Zeugen!
Vorige. Konstabler.
KONSTABLER
tritt zum Wachtmeister.
Wie ists, Bruder Karabinier?
Werden wir uns lang noch die Hände wärmen,
Da die Feinde schon frisch im Feld herum schwärmen?
WACHTMEISTER.
Tuts Ihm so eilig, Herr Konstabel?
Die Wege sind noch nicht praktikabel.
KONSTABLER.
Mir nicht. Ich sitze gemächlich hier;
Aber ein Eilbot ist angekommen,
Meldet, Regenspurg sei genommen.
TROMPETER.
Ei, da werden wir bald aufsitzen.
WACHTMEISTER.
Wohl gar! Um dem Bayer sein Land zu schützen?
Der dem Fürsten so unfreund ist?
Werden uns eben nicht sehr erhitzen.
KONSTABLER.
Meint Ihr? – Was Ihr nicht alles wißt!
Vorige. Zwei Jäger. Dann Marketenderin. Soldatenjungen. Schulmeister. Aufwärterin.
ERSTER JÄGER.
Sieh! sieh! Da treffen wir lustige Kompanie.
TROMPETER.
Was für Grünröck mögen das sein?
Treten ganz schmuck und stattlich ein.
WACHTMEISTER.
Sind Holkische Jäger, die silbernen Tressen
Holten sie sich nicht auf der Leipziger Messen.
MARKETENDERIN
kommt und bringt Wein.
Glück zur Ankunft, ihr Herrn!
ERSTER JÄGER.
Was? der Blitz!
Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.
MARKETENDERIN.
I freilich! Und Er ist wohl gar, Mußjö,
Der lange Peter aus Itzehö?
Der seines Vaters goldene Füchse
Mit unserm Regiment hat durchgebracht
Zu Glücksstadt in einer lustigen Nacht. –
ERSTER JÄGER.
Und die Feder vertauscht mit der Kugelbüchse.
MARKETENDERIN.
Ei! da sind wir alte Bekannte!
ERSTER JÄGER.
Und treffen uns hier im böhmischen Lande.
MARKETENDERIN.
Heute da, Herr Vetter, und morgen dort –
Wie einen der rauhe Kriegesbesen
Fegt und schüttelt von Ort zu Ort,
Bin indes weit herumgewesen.
ERSTER JÄGER.
Wills Ihr glauben! Das stellt sich dar.
MARKETENDERIN.
Bin hinauf bis nach Temeswar
Gekommen, mit den Bagagewagen,
Als wir den Mansfelder täten jagen.
Lag mit dem Friedländer vor Stralsund,
Ging mir dorten die Wirtschaft zu Grund.
Zog mit dem Sukkurs vor Mantua,
Kam wieder heraus mit dem Feria,
Und mit einem spanischen Regiment
Hab ich einen Abstecher gemacht nach Gent.
Jetzt will ichs im böhmischen Land probieren,
Alte Schulden einkassieren –
Ob mir der Fürst hilft zu meinem Geld.
Und das dort ist mein Marketenderzelt,
ERSTER JÄGER.
Nun, da trifft Sie alles beisammen an!
Doch wo hat Sie den Schottländer hingetan,
Mit dem Sie damals herumgezogen?
MARKETENDERIN.
Der Spitzbub! der hat mich schön betrogen.
Fort ist er! Mit allem davon gefahren,
Was ich mir tät am Leibe ersparen.
Ließ mir nichts als den Schlingel da!
SOLDATENJUNGE
kommt gesprungen.
Mutter! sprichst du von meinem Papa?
ERSTER JÄGER.
Nun, nun! das muß der Kaiser ernähren,
Die Armee sich immer muß neu gebären.
SOLDATENSCHULMEISTER
kommt.
Fort in die Feldschule! Marsch, ihr Buben!
ERSTER JÄGER.
Das fürcht sich auch vor der engen Stuben!
AUFWÄRTERIN
kommt.
Base, sie wollen fort.
MARKETENDERIN.
Gleich! gleich!
ERSTER JÄGER.
Ei, wer ist denn das kleine Schelmengesichte?
MARKETENDERIN.
's ist meiner Schwester Kind – aus dem Reich.
ERSTER JÄGER.
Ei, also eine liebe Nichte?
Marketenderin geht.
ZWEITER JÄGER
das Mädchen haltend.
Bleib Sie bei uns doch, artiges Kind.
AUFWÄRTERIN.
Gäste dort zu bedienen sind.
Macht sich los und geht.
ERSTER JÄGER.
Das Mädchen ist kein übler Bissen! –
Und die Muhme! beim Element!
Was haben die Herrn vom Regiment
Sich um das niedliche Lärvchen gerissen! –
Was man nicht alles für Leute kennt!
Und wie die Zeit von dannen rennt. –
Was werd ich noch alles erleben müssen!
Zum Wachtmeister und Trompeter.
Euch zur Gesundheit, meine Herrn! –
Laßt uns hier auch ein Plätzchen nehmen.
Jäger. Wachtmeister. Trompeter.
WACHTMEISTER.
Wir danken schön. Von Herzen gern.
Wir rücken zu. Willkommen in Böhmen!
ERSTER JÄGER.
Ihr sitzt hier warm. Wir, in Feindes Land,
Mußten derweil uns schlecht bequemen.
TROMPETER.
Man sollts euch nicht ansehn, ihr seid galant.
WACHTMEISTER.
Ja, ja, im Saalkreis und auch in Meißen
Hört man euch Herrn nicht besonders preisen.
ZWEITER JÄGER.
Seid mir doch still. Was will das heißen?
Der Kroat es ganz anders trieb,
Uns nur die Nachles übrigblieb.
TROMPETER.
Ihr habt da einen saubern Spitzen
Am Kragen, und wie euch die Hosen sitzen!
Die feine Wäsche, der Federhut!
Was das alles für Wirkung tut!
Daß doch den Burschen das Glück soll scheinen,
Und so was kommt nie an unsereinen!
WACHTMEISTER.
Dafür sind wir des Friedländers Regiment,
Man muß uns ehren und respektieren.
ERSTER JÄGER.
Das ist für uns andre kein Kompliment,
Wir ebensogut seinen Namen führen.
WACHTMEISTER.
Ja, ihr gehört auch so zur ganzen Masse.
ERSTER JÄGER.
Ihr seid wohl von einer besondern Rasse?
Der ganze Unterschied ist in den Röcken,
Und ich ganz gern mag in meinem stecken.
WACHTMEISTER.