Walter Benjamin und der Rundfunk zwischen Theorie und Praxis - Janin Taubert - E-Book

Walter Benjamin und der Rundfunk zwischen Theorie und Praxis E-Book

Janin Taubert

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2009
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Grundkurs C Literatur und Rundfunk, Sprache: Deutsch, Abstract: Benjamins Hörspiele waren der Versuch, den Rundfunkapparat für das eigene mediendidaktische und politische Konzept nutzbar zu machen und im Rahmen der technischen Möglichkeiten zu verändern, um zu zeigen, dass der Gebrauch des Rundfunks als Propagandainstrument für den Faschismus eine Perversion der negativen Dialektik der Technik darstellte. Somit lassen sich seine Rundfunkexperimente historisch nicht nur im Streit um die Suche nach der neuen Gattung des Hörspiels sondern vor allem in der Auseinandersetzung um die Funktion und Möglichkeiten dieses neuen Mediums in der Weimarer Republik verorten, die nicht zuletzt eine grundlegend politische war. Seine theoretischen Überlegungen zum Radio sind aus Texten wie Der Autor als Produzent ( 1934 ), Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935/36)u.a. sowie aus programmatischen Schriften zusammen mit dem Programmleiter des Südwestdeutschen Rundfunks, Ernst Schoen, entstanden oder aus der Diskussion mit Wolfgang Zucker und der Auseinandersetzung mit Brecht hervorgegangen, so zum Beispiel das Konzept der Hörmodelle oder auch die Überlegungen zum epischen Theater. Zu seiner praktischen Auseinandersetzung mit dem Rundfunk gehören Hörmodelle, Hörspiele, Berichte, Buchvorstellungen und philosophische Features, die zwischen 1927 und 1933 als Beiträge für die Berliner und Frankfurter Rundfunkgesellschaft entstanden sind. Bei den praktischen Rundfunkarbeiten von Walter Benjamin handelt es sich um radioadäquate Texte, die mittels Doppeldeutigkeiten und Allusionen stets den eigenen medialen Status reflektieren, die jedoch nicht dem Anspruch einer neuen literarischen Rundfunkkunst gerecht werden. Sie sollten statt dessen als Beispiel einer kommunikationstheoretischen Deutung des Mediums Rundfunk verstanden werden und fügen sich so in Benjamins medienpädagogisches und gesellschaftspolitisches Konzept ein. Benjamin bleibt bei dem Versuch, den Rundfunk als pädagogisches Instrument bzw. als „Kommunikationsapparat“ zu erproben im Rahmen der gegebenen technischen und organisatorischen Möglichkeiten.Im Sinne der Verschränkung von Theorie und Praxis ist auch die vorliegende Hausarbeit in Form einer fruchtbaren Dichotomie angelegt. Im ersten Teil soll anhand bereits erwähnter theoretischer Texte Überlegungen Benjamins zum Rundfunk erörtert werden. Im Sinne einer deduktiven Verfahrensweise sollen in einem zweiten Teil diese dann am Beispiel der Analyse des Kinderhörspiels Radau um Kasperl überprüft werden.

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