Was sind Heilpflanzen und ihre Wirkungen? - Martina Kloss - E-Book

Was sind Heilpflanzen und ihre Wirkungen? E-Book

Martina Kloss

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Beschreibung

Eine Heilpflanze ist eine Pflanze, die aufgrund ihres Wirkstoffgehalts zu medizinischen Zwecken oder zur Linderung von Krankheiten eingesetzt werden kann. "Heilpflanzen" ist ein Sammelbegriff. Es enthält sowohl Kräuter als auch andere Heilpflanzen. Die Unterscheidung zwischen Heilpflanzen und Giftpflanzen liegt zum einen in der hergestellten Arznei und zum anderen in der applizierten Dosis.

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Martina Kloss

Was sind Heilpflanzen und ihre Wirkungen?

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Was sind Heilpflanzen und ihre Wirkungen?

Inhalt

Aloe vera

Anis

Arnika

Artischocke

Baldrian

Bärentraube

Beinwell

Besenginster

Bibernelle

Birkenblätter

Bockshornklee

Brennnessel

Brombeerblätter

Buchweizen

Cayennepfeffer

Chinarinde

Curcuma

Dalmatinische Insektenblume

Efeu

Eibisch

Eichenrinde

Enzian

Eukalyptus

Faulbaumrinde

Fenchel

Fingerhut

Flohsamen

Frauenmantel

Gewürznelke

Ginkgo

Ginseng

Goldrutenkraut

Hagebutte

Hauhechel

Heidelbeere

Holunder

Hopfen

Huflattich

Indische Schlangenwurzel

Ingwer

Isländisch Moos

Johanniskraut

Kaffee, Espresso oder Mokka

Kalmus

Kamille

Kampfer

Kardamom

Kiefernduft

Knoblauch

Königskerze

Kümmel

Kürbis

Lavendel

Lebensbaum

Leinsamen

Lindenblüten

Löwenzahn

Maiglöckchen

Mariendistel

Mate

Mäusedorn

Melisse

Mistel

Mönchspfeffer

Myrrhe

Nachtkerze

Nierentee

Olivenöl

Paprika

Passionsblume

Petersilie

Pfefferminze

Schlüsselblume

Quecke

Ratanhia

Rettich

Rhabarber

Ringelblume

Rizinus

Rosmarin

Rosskastanie

Rotes Weinlaub

Rotklee

Sägepalme

Salbei

Schachtelhalm

Schafgarbe

Schlafmohn

Schleifenblume

Schlüsselblume

Schwarzer Tee

Schwarznessel

Senega

Senf

Sennesblätter

Soja

Sonnenhut

Sonnentau

Spargel

Steinklee

Stiefmütterchen

Süßholzwurzel

Taigawurzel

Tausendgüldenkraut

Teebaumöl

Teufelskralle

Thymian

Tollkirsche

Traubensilberkerze

Umckaloabo

Uzara

Wacholder

Walnussbaum

Wegwarte

Weidenrinde

Weihrauch

Weinlaub

Weißdorn

Wermut

Yohimbe

Zaubernuss

Zimtrinde

Zwiebel

Impressum neobooks

Was sind Heilpflanzen und ihre Wirkungen?

© 2020 Martina Kloss

Umschlaggestaltung, Illustration: Martina KlossLektorat, Korrektorat: Martina Kloss

www.martinakloss.com

[email protected]

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

Eine Heilpflanze ist eine Pflanze, die aufgrund ihres Wirkstoffgehalts zu medizinischen Zwecken oder zur Linderung von Krankheiten eingesetzt werden kann. "Heilpflanzen" ist ein Sammelbegriff. Es enthält sowohl Kräuter als auch andere Heilpflanzen. Die Unterscheidung zwischen Heilpflanzen und Giftpflanzen liegt zum einen in der hergestellten Arznei und zum anderen in der applizierten Dosis.

Heilpflanzen werden heute vor allem in Deutschland im Rahmen der Phytotherapie eingesetzt, in einigen europäischen Ländern und den USA spielen sie aufgrund chemisch synthetisierter und definierter Wirkstoffe nur eine untergeordnete Rolle. Andererseits sind die Pharmaindustrie und die Pharmakologie zu dem Schluss gekommen, dass die Gesamtheit der sekundären Pflanzenstoffe ein nahezu unerschöpfliches Reservoir für neue hochwirksame Arzneimittel ist. Die kaum erforschte und katalogisierte Flora der tropischen Urwälder und der in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verwendeten Pflanzen birgt diesbezüglich ein nicht unerhebliches Potenzial. Heilpflanzen werden auch wild gesammelt oder im Hausgarten gepflanzt, um als Hausmittel oder gegen Krankheiten zur Verfügung zu stehen. Die häufigste Form der Verwendung ist Heiltee.

Gewürze im Medizinschrank

Die meisten Gewürzpflanzen haben auch eine meist schonende, heilende Wirkung. Thymian lindert Husten, fördert die Verdauung und reinigt das Blut. Wacholderbeeren machen verdauliche oder blähende Speisen wie Kohl magenschonend. So viele Gewürzpflanzen sind im weiteren Sinne Heilpflanzen.

Schön gesund

Eine andere Gruppe von Pflanzen wird hauptsächlich in der Kosmetik verwendet. Das Aroma und die Wirkstoffe dieser Pflanzen werden bei der Herstellung von Seifen und Shampoos verwendet oder finden ihren Weg in Hautcremes. Sie wirken auch heilend, fördern die Zellregeneration oder ihre Düfte, insbesondere die ätherischen Öle, wirken sich positiv auf unser Wohlbefinden und unseren emotionalen Zustand aus. Dadurch können die kosmetischen Pflanzen auch den Heilpflanzen zugerechnet werden. Daher wird im englischsprachigen Raum häufig der Begriff "Heil- und Aromapflanzen" verwendet. Die großen Überlappungsbereiche machen sich insbesondere bei den in der Aromatherapie und in Teepflanzen verwendeten Heilpflanzen bemerkbar. Pfefferminztee oder Kamillentee sind medizinisch und gleichzeitig ein erfrischendes Getränk. Darüber hinaus spricht der Duft und der Dampf unsere Sinne und unseren Körper an und somit eigentlich aromatische und kosmetische Pflanzen.

Kultur und Tradition prägen Verwendung

Die Verwendung von Heilpflanzen ist in vielen Fällen kulturspezifisch. Traditionell verwendeten die Menschen meist nur die in der jeweiligen Umgebung natürlich vorkommenden Heilpflanzenarten. Erst mit Entdeckungsreisen und zunehmendem Handel gelangten auch ausländische Pflanzen, als Samen oder in getrocknetem Zustand, in die regionale Volksmedizin oder Küche. Trotz der globalen Dimension des heutigen Arzneipflanzenhandels ist die Zahl der nicht einheimischen Arzneipflanzen, die in großem Maßstab verwendet werden, in vielen Regionen relativ gering. Dies ist zum Teil auf den hohen Preis der Ware und der daraus hergestellten Produkte zurückzuführen. Andererseits muss eine Pflanze, die eine gewisse heilende Wirkung auf die Menschen in der Region hat, in der sie wächst, diese nicht unbedingt entwickeln, wenn sie in Menschen in anderen Regionen verwendet wird. Der gleiche Pflanzentyp kann daher in einer Region und nicht in einer anderen als Heilpflanze angesehen werden.

Heilpflanzen

Unter Heilpflanzen sind solche Heilpflanzen (oder Heilkräuter) zu verstehen, die der Einzelne nicht mehr direkt verwenden kann, wie die Giftpflanzen. Heilpflanzen versorgen Apotheker und die chemisch-pharmazeutische Industrie vielmehr mit Wirkstoffen für einen Teil ihrer Produkte. Beispiele sind:

Schlafmohn (Papaver somniferum) liefert das für die Medizin unentbehrliche Morphin, Codein und etwa 60 weitere Wirkstoffe (in diesem Fall Alkaloide). Die Pflanze als Ganzes, der eingedickte Milchsaft (= Opium) oder die Opiumtinktur werden heute in der Medizin kaum noch verwendet.

Der Wollfingerhut (Digitalis lanata) enthält viele wertvolle Herzglykoside (Cardenolid). Die therapeutische Anwendung des Arzneimittels ist heute aufgrund des Einflusses der Cardenolidglykoside durch Begleitstoffe und der unzureichenden Reproduzierbarkeit bei der Herstellung der Zubereitungen weitgehend obsolet. Bevorzugt werden die isolierten oder teilsynthetisch modifizierten Cardenolidglykoside eingesetzt. Das Medikament wird daher fast ausschließlich zur industriellen Herstellung von Cardenolidglykosiden eingesetzt. Der Wollfingerhut ist heute eine der wichtigsten Heilpflanzen.

Die tödliche Kirsche (Atropa belladonna) liefert die Tropanalkaloide Atropin, Hyoscyamin und Scopolamin. Die isolierten Alkaoide werden heute als Tranquilizer, Antispasmodika und in Augentropfen eingesetzt.

Der Chemiker stellt künstlich viele in Pflanzen vorkommende Substanzen her. Nur zehn Prozent aller auf der Erde vorkommenden Pflanzen wurden bisher genau auf medizinisch wirksame Substanzen untersucht; Ein Mangel, der sicherlich auf die chemische Dominanz zurückzuführen ist. Vielleicht hätte es schon lange ein Heilmittel für Krankheiten gegeben, die noch nicht heilbar waren, wenn sich die Forscher mehr auf Pflanzen als auf Retorten konzentriert hätten.

Aloe vera

Aloe vera ist kein Wundermittel

Die in tropischen und subtropischen Gebieten weit verbreitete Aloe Vera (Aloe barbadensis) ähnelt mit ihren dichten, festen Blättern einem Kaktus. Ähnlich speichert es Wasser, um Dürren ohne Schaden zu überleben. Die Blätter enthalten nicht nur Wasser, sondern werden auch zur Herstellung von zwei sehr unterschiedlichen Aloeprodukten verwendet: dem Aloe-Saft und dem Gel. Der bitter schmeckende Aloe-Saft, auch Aloe-Latex genannt, kommt aus den äußeren Teilen des Blattes. Es enthält Substanzen, die sehr abführend wirken, weshalb der eingedickte Aloe-Saft in einigen pflanzlichen Abführmitteln enthalten ist. In den letzten Jahren wurde Aloe-Gel immer beliebter, da es viele positive gesundheitliche Auswirkungen haben soll. Um an das Gel zu gelangen, werden die Blätter geschält. Es bildet das Fruchtfleisch der Blätter und wird heutzutage in vielen Hautpflegeprodukten, aber auch in Getränken angeboten. Bei interner Anwendung sollte es beispielsweise das Immunsystem stärken oder die Blutfettwerte senken. Diese Anwendungsbereiche sind jedoch bisher nicht wissenschaftlich belegt. Auch bei der Anwendung von Aloe-Gel auf der Haut werden in der Werbung viele Anwendungsbereiche genannt, die nicht gesichert sind. Studien zeigen, dass Präparate mit Aloe-Gel Hautentzündungen oder Psoriasis lindern können. Weitere Untersuchungen sind jedoch erforderlich, um diese Indikation zu bestätigen.

Anis

Anis macht die Bronchien frei

Viele Menschen kennen den Geschmack von Anis (Pimpinella anisum) aus dem Urlaub. Der Anis-Schnaps-Ouzo dürfte jedem Griechenland-Reisenden begegnet sein, und auch in Frankreich kann man Pastis, Pernod oder Ricard kaum meiden, die alle Anis und Alkohol enthalten. Die ätherischen Öle der Anisfrucht werden hierzulande vor allem bei Husten und Heiserkeit, aber auch bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Meist wird Anistee verwendet, der sich durch krampflösende Eigenschaften im Magen-Darm-Bereich auszeichnet und bei Katarrhen der Atemwege schleimlösend und antibakteriell wirkt. Für den Tee werden ein oder zwei Teelöffel Anis mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten abgedeckt gelassen. Dann abseihen und zwei Tassen pro Tag trinken. Vor der Zubereitung des Tees sollten die Anisfrüchte geröstet werden. So nennt es der Apotheker, wenn er die harte Fruchtschale mit einem Mörser aufbricht, damit die ätherischen Öle besser entweichen können. Die gerösteten Früchte sollten jedoch bald aufgebraucht sein, da die wertvollen ätherischen Öle sehr schnell verdunsten. Bei Atemwegserkrankungen ist das Einatmen der ätherischen Öle mit heißem Dampf besonders günstig. Da Anis auch den Milchfluss stillender Mütter anregt, wird es häufig zusammen mit Fenchel und Kümmel in milchgebenden Tees verwendet.

Arnika

Arnika wirkt wohltuend bei Sportverletzungen

Auch der Klang des deutschen Namens "Bergwohlverleih" scheint zur positiven Wirkung von Arnika bei Sport- und Unfallverletzungen beizutragen. Außenhüllen mit Tinkturen aus den leuchtend gelben Arnikablüten helfen bei Prellungen, Verstauchungen, Blutergüssen, Blutergüssen oder rheumatischen Muskel- und Gelenkproblemen. Dies ist in erster Linie auf den entzündungshemmenden Inhaltsstoff Helenalin zurückzuführen. Der Pflanzentyp Arnica montana, der früher für medizinische Zwecke verwendet wurde und in höheren Gebirgsregionen in Europa wächst, ist jetzt geschützt. Da alle Versuche, die Pflanze zu kultivieren, bisher gescheitert sind, zieht das Unternehmen nun auf die sehr ähnliche amerikanische Wiesen-Arnika um. In der Apotheke erhalten Sie fertige Arnikatinkturen und -salben sowie lose getrocknete Arnikablüten. Um einen Aufguss für Umschläge herzustellen, gießen Sie 100 Milliliter kochendes Wasser über etwa zwei Gramm (vier Teelöffel) der Blüten und lassen Sie die Zubereitung 15 Minuten einwirken. Dann die Blumen mit einem Sieb herausfiltern. Mit einer solchen Infusion werden Umschläge mehrmals täglich vorbereitet. Menschen, die allergisch gegen Gänseblümchen wie Kamille, Sonnenhut oder Schafgarbe sind, sollten Arnika-Präparate meiden.

Artischocke

Artischocke senkt erhöhte Blutfettwerte

Feinschmecker schätzen seit jeher die großen grünvioletten Blütenköpfe der Artischocke (Cynara scolymus). Vorzugsweise ergänzen die fleischigen Hochblätter und die Blütenbasis feine Gerichte als Gemüse. Die Blätter der Pflanze werden jedoch für Artischockenextrakte verwendet, die die Fettverdauung als Arzneimittel normalisieren. Sie enthalten wesentlich mehr Wirkstoffe als die Blütenblätter. Übermäßig fetthaltiges Essen oder ein gestörter Gallenfluss verursachen häufig schwere Magen-Darm-Beschwerden, die sich in Bauchschmerzen, Blähungen oder Übelkeit äußern. Artischockenextrakte sind hier relevant, weil sie den Gallenfluss anregen. Mehr Galle sorgt dafür, dass größere Mengen an Fett leichter verdaut werden. Die Wirkung der Artischocke auf den Gallenfluss hat einen weiteren positiven Einfluss auf die Gesundheit: Cholesterin wird mit der Galle ausgeschieden, wodurch erhöhte Blutfettwerte gesenkt werden. Studien haben gezeigt, dass dies hauptsächlich "schlechtes" LDL-Cholesterin betrifft. In anderen Studien haben Forscherteams gezeigt, dass der Cholesterinaufbau in der Leber direkt gehemmt wird. Artischocke wird selten als Tee zubereitet, da die standardisierten Extraktzubereitungen aus der Apotheke deutlich mehr Wirkstoffe enthalten.

Baldrian

Baldrian und Kaffee wirken an derselben Stelle

Baldrian (Valeriana officinalis) ist wahrscheinlich die bekannteste beruhigende und schlaffördernde Heilpflanze. Und jetzt wissen Sie ein bisschen genauer, wie ihre Inhaltsstoffe im Gehirn wirken.

Dieser Baldrian wirkt zuverlässig gegen Nervosität und Einschlafstörungen, Die Heiler wussten es schon im Altertum. Bis vor kurzem war jedoch unklar, wie dieser Effekt zustande kam. In den letzten Jahren ist es der Forschung jedoch gelungen, den Baldrianeffekt immer deutlicher zu beleuchten. Eine Bonner Forschergruppe stellte fest, dass Inhaltsstoffe aus dem Baldrian-Extrakt bestimmte Bindungsstellen im Gehirn aktivieren, die Sie müde machen. Das stimulierende Koffein aus Tee und Kaffee übt seine Wirkung beispielsweise auch über die gleichen Bindungsstellen aus, die als GABA-A bezeichnet werden - mit dem Unterschied, dass Koffein diese ermüdenden Bindungsstellen blockiert.

Pharmakologen der Universität Wien konnten eine weitere ermüdende Angriffsstelle im Gehirn für Valerensäure identifizieren, die auch im Baldrianextrakt enthalten ist. Die Substanz wirkt auf bestimmte Untereinheiten der GABA-A-Bindungsstellen ähnlich wie synthetische Narkosemittel, die beispielsweise zur Einleitung einer Narkose eingesetzt werden. Die höchste Konzentration schlaffördernder Wirkstoffe findet sich in der Baldrianwurzel. Aus den getrockneten Wurzelstücken können Tees oder Extrakte für Fertigprodukte hergestellt werden. Apotheken haben neben einer großen Auswahl an Baldrianpräparaten auch lose Baldrianwurzeln. Für einen Tee werden zwei bis drei Gramm der Wurzeln (ein Teelöffel) mit einer Tasse Wasser gebraut. Drei bis vier Tassen können über den Tag verteilt und vor dem Schlafengehen getrunken werden.

Kurzinfo Baldrian

Lateinischer Name: Valeriana officinalis

Verwendeter Pflanzenteil: Wurzel

Hauptanwendungsgebiet: Nervosität und Einschlafstörungen

Empfohlene Darreichungsform: Tee, Tinktur, Tablette, Dragee

Bärentraube

Bärentraube: Blätter desinfizieren die Blase

In der Kräutermedizin werden nicht die roten Beeren der Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) verwendet, sondern die kleinen ledrigen Blätter. Diese werden häufig als Tee gegen leichte Blasenentzündungen zubereitet, und standardisierte Fertigprodukte sind auch in der Apotheke erhältlich.

Die Blätter enthalten den Wirkstoff Arbutin, der im Körper in Hydrochinon umgewandelt wird, damit es aus dem Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden kann. Hydrochinon hat antibakterielle Eigenschaften. Es wird im Urin ausgeschieden und trifft so auf den entzündlichen Erreger in der Blase. Hydrochinon wirkt am besten, wenn der Urin einen alkalischen pH-Wert aufweist. Es wird gesagt, dass viel pflanzliches Futter während der Behandlung mit Bärenbeerblättern hilft. Experimente und Erfahrungen mit Bärentrauben zeigen, dass ihre Blätter erfolgreich bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege eingesetzt werden können. Dies wurde jedoch bisher in klinischen Studien nicht nachgewiesen.

Da Arbutin die Leber in höheren Dosen schädigen kann, empfehlen Experten, dass Schwangere, stillende Mütter und Kinder unter zwölf Jahren keine Präparate aus Bärenbeerblättern einnehmen sollten - alle anderen höchstens fünfmal im Jahr. Die Dosis von drei Gramm Blättern (400 bis 840 Milligramm Arbutin) viermal täglich und eine Behandlungsdauer von einer Woche sollte nicht überschritten werden.

Beinwell

Beinwell lindert Sportverletzungen

Beinwell (Symphytum officinale) wächst sehr häufig in den gemäßigten Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas. Seit jeher werden die Auswirkungen auf stumpfe Verletzungen wie Blutergüsse, Verstauchungen und Zerrungen geschätzt. Dies ist inzwischen auch wissenschaftlich belegt.

Wirksame Zubereitungen können sowohl aus der Wurzel als auch aus dem Kraut der Pflanze hergestellt werden. Sie enthalten unter anderem Allantoin, das die Wundheilung und Regeneration des verletzten Gewebes fördert, sowie Schleime und Tannine, die diese Effekte unterstützen. Eine Salbe mit Beinwellwurzelextrakt lindert aber auch Schmerzen und Schwellungen bei Muskel- und Gelenkerkrankungen - und ist genauso wirksam wie ein Gel mit dem synthetischen Schmerzmittel Diclofenac. Dies zeigte eine Studie mit 164 Patienten mit verstauchtem Knöchel. Bei den mit dem Kräuterpräparat behandelten Patienten begann die Schmerzlinderung noch früher.

Auch sogenannte Pyrrolizidinalkaloide kommen in der Pflanze vor. Da diese Substanzen die Leber schädigen und Krebs verursachen können, sollten Präparate aus Beinwell nur äußerlich und bei intakter Haut angewendet werden. Experten empfehlen, Beinwellpräparate nicht länger als vier Wochen zu verwenden. Sie raten schwangeren Frauen und stillenden Müttern, ganz auf sie zu verzichten. Heutzutage können jedoch Extrakte industriell hergestellt werden, die fast keine Pyrrolizidinalkaloide enthalten. Fragen Sie Ihren Apotheker nach solchen harmlosen Beinwellpräparaten.

Besenginster

Besenginster stärkt den Kreislauf

Im Juni blüht der Besenginster (Cytisus scoparius) vielerorts in Gärten und an den Feldrändern wieder auf. Sie erkennen die Pflanze an ihren leuchtend gelben Blüten, die auf stäbchenförmigen Zweigen sitzen. In früheren Zeiten wurden häufig Besen aus diesen langen, elastischen Zweigen hergestellt, von denen der populäre Name dieses Strauchs abgeleitet ist.

Traditionell wird das Kraut des Besenstechginsters bei Personen mit einer empfindlichen Durchblutung angewendet, die sich beispielsweise in einem niedrigen Blutdruck oder einer Empfindlichkeit gegenüber dem Wetter äußern kann. Obwohl es kaum systematische wissenschaftliche Studien zu den Wirkungen der Pflanze gibt, bewertete die Kommission E des ehemaligen Bundesamtes für Gesundheit, das mit der Kräutermedizin betraut ist, den Besen positiv und befürwortete dessen Einsatz gegen Störungen der Herz-Kreislauf-Funktion. Besenpräparate sollten nicht von Personen mit hohem Blutdruck eingenommen werden. Schwangere sollten diese Heilpflanze ebenfalls meiden, da der Wirkstoff Spartein zu Kontraktionen führen kann. Gießen Sie für einen Besen-Stechginster-Tee eine Tasse heißes Wasser über einen kurzen Teelöffel des Krauts und lassen Sie es zehn Minuten ziehen. Sie trinken dreimal täglich eine frisch zubereitete Tasse Tee. Das Kraut ist in loser Schüttung in der Apotheke erhältlich. Besenbesenextrakt ist auch in verschiedenen pflanzlichen Kreislaufpräparaten enthalten.

Bibernelle

Bibernelle löst lästigen Husten

Die Bibernelle (Pimpinella major, Pimpinella saxifraga) wächst in ganz Europa mit Ausnahme von Skandinavien und Portugal. Es wird im Volksmund auch Pfefferwurzel oder Bockwurzel genannt, weil die frische Wurzel scharf nach Pfeffer schmecken und in Bezug auf den Geruch auch an eine Ziege erinnern soll. Diese Eigenschaften, die etwas gewöhnungsbedürftig waren, hinderten die Menschen nicht daran, Bibernelle jahrhundertelang als Heilmittel zu verwenden.