Web3: Die dezentrale Revolution im Internet - Daniel Müller - E-Book

Web3: Die dezentrale Revolution im Internet E-Book

Daniel Müller

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Beschreibung

Tauchen Sie ein in die Welt des Web3 mit einem erfahrenen Praktiker, der seit 2016 tief in die Materie eintaucht. Dieses Buch bietet einen fundierten Einblick in die Blockchain-Technologie, Kryptowährungen, NFTs und virtuelle Welten, gespeist aus persönlichen Erfahrungen und Lernkurven. Der Autor teilt seine Erkenntnisse über die Potenziale jenseits der Kryptowährungen, seine Erfahrungen während des ICO-Hypes, die Entdeckung der NFTs und den Aufbau in virtuellen Welten. Erfahren Sie, wie die Blockchain-Technologie funktioniert, von den Grundlagen bis zu den fortschrittlichsten Anwendungen, und verstehen Sie die Unterschiede und Übergänge von Web2 zu Web3. Dieses Buch ist nicht nur eine Einführung in die zugrundeliegende Technologie, sondern auch ein Leitfaden, um die vielfältigen Möglichkeiten von Web3 zu erkunden und zu verstehen, wie Sie diese für sich nutzen können. Bereiten Sie sich darauf vor, die Zukunft digitaler Technologien und Investitionen zu gestalten, mit einem umfassenden Verständnis von Web3.

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Daniel Müller

Web3: Die dezentrale Revolution im Internet

Entdecken Sie die Welt von Web3. Dieses Buch bietet nicht nur fundierte Erkenntnisse aus persönlichen Erfahrungen, sondern auch praktische Anleitungen zum Verständnis und zur Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten von Web3.

Inhaltsverzeichnis

Thema des vorliegenden Buches

WEB 1.0, WEB 2.0, WEB 3.0, Web3

Das heutige Währungssystem

Geld

Zentralbankwährung

Buch- oder Giralwährung

Zinsen

Zombieunternehmen

Börsen Blase

Immobilien Blase

Inflation

Umlaufgeschwindigkeit

Web3

Die Blockchain

Satoshi Nakamoto

DAG/ Directed Acyclic Graph

Herausforderung

Open Source/ offener Quellcode

Anwendungen

Kryptowährungen

Bitcoin

Manipulationssicher

Smart-Contract/ schlauer Vertrag

EVM

DeFi/ dezentraliced Finance

Lending/ Darlehen

Staking

Mining Pool/ Schürf Rechner

Liquidity Mining/ Arbitrage

Aktien und Anleihen

Risiken

Non fungible Token/ NFT

Doch wie funktioniert das bei NFTs?

Nun sehen wir uns an, wie ein NFT entsteht

Copy/ Paste

PfP und Collectibles

Scam/ Betrug

Gaming NFTs / Spiele NFTs

Tickets und Eintrittskarten

Zugriff auf Inhalte und Anwendungen

Dezentrale digitale Identitäten /DID

Verträge und Vereinbarungen

POAP

Sicherheiten

dNFT /dynamic NFTs

NTTs / Non transferable Token

Gefahren

Social-Coins und DAO

DAO

Metaverse / virtuelle Welten

Funktioniert das auch auf der Bitcoin-Blockchain?

Blockchain Anwendungen in der echten Welt

Rund um die Fahrzeuge

Baugewerbe, Großprojekte und Immobilien

Immobilien

Lieferketten, Transport und Logistik

Versicherungen

Orakel

Ohne die rosa Brille

Biete Lösung, suche Problem

Alles DAO?

Metaverse, ist da jemand?

Einstiegshürden

Wie sieht die Zukunft aus?

Künstliche Intelligenz

Marketing und personalisierte Werbung

Umweltsünder, Bitcoin und Co.

Möglichkeiten und Chancen

Ablehnung und negative Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit

Kanton Zug

How to!

Wallet Arten

Wallet aufsetzen

Verwendung der Hot-Wallets

Sicherheit

Kryptobörsen

Steuern und Mittelherkunftsnachweise

Wallet-Struktur

Transaktionsdokumentation

Der Autor

Im Buch erwähnt

Glossar

Weiterführende Informationen

Quellen

Impressum

Thema des vorliegenden Buches

Web3, dieses Buzz-Word taucht immer wieder in Mainstreammedien auf.

Zuweilen mit Sensationsnachrichten über erzielte Preise von NFTs. 69 Millionen US-Dollar für Everydays von Beepl, 6 Millionen US-Dollar für einen CryptoPunk und einige mehr.

NFTs, Non fungible Token, sind jedoch nur ein Teilaspekt vom Web3, wichtig, keine Frage, aber sie sind nicht das Web3.

Mit diesem Buch möchte ich Ihnen das Web3 vorstellen.

Ich werde Ihnen den Unterschied zum WEB 2.0 näherbringen und einen kleinen Abstecher ins heutige Währungssystem machen.

Wozu?

Die älteste Anwendung im Web3 ist der Bitcoin. Der Bitcoin ist ein Gegenvorschlag zum heutigen Währungssystem und will die Schwächen und Ungerechtigkeiten, die dem System innewohnen, ablösen. Um den Bitcoin und das Web3 zu verstehen, ist es unbedingt notwendig das heutige System zu kennen, nur so ist es möglich die ungeahnten Möglichkeiten zu erfassen und eigene Schlüsse zu ziehen.

Die Blockchain ist, die dem Bitcoin zugrundeliegende Technologie, die im Web3 eine essenzielle Rolle spielt und Dinge ermöglicht, die bis anhin nicht möglich waren.

Selbstredend erfahren Sie in diesem Buch auch das Konzept einer Blockchain und wie sie grundsätzlich funktioniert. Ich darf Sie an dieser Stelle beruhigen, es wird kein Exkurs in die Kryptografie und Mathematik. Ich werde Sie auch nicht mit technischen Details langweilen.

Mir ist es wichtig, dass Sie das Konzept verstehen und das geht auch ohne Formeln und technische Fachbegriffe.

In weiterer Folge stelle ich Ihnen die diversen Anwendungen vor, die bereits im Web3 verwendet werden. Dazu gehören die NFTs, DeFi, dezentrale Finanzanwendungen, DAOs, dezentrale autonome Organisationen und natürlich das Metaversum, die virtuellen Welten.

Außerdem möchte ich Ihnen einige Blockchainanwendung näherbringen, die im realen Leben angewendet werden. Diese Anwendungen können unterschiedliche Abläufe in der Geschäftswelt automatisieren und vereinfachen.

WEB 1.0, WEB 2.0, WEB 3.0, Web3

In diesem Kapitel möchte ich Ihnen die Unterschiede dieser drei Internet-Epochen näherbringen.

WEB 1.0

Lesen

WEB 1.0 bezeichnet man landläufig als die Anfänge des Internets. In dieser Zeit konnte man als Benutzer eigentlich nur lesen. Das bedeutet, man konnte sich auf den Webseiten Texte ansehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Nachrichten, Forschungsergebnisse oder Anleitungen zu den unterschiedlichsten Themen waren.

Es war nicht möglich, mit diesen Webseiten direkt zu interagieren. Soziale Medien, wie wir sie heute kennen, waren somit bislang nicht möglich.

WEB 2.0

Lesen und schreiben

Mit WEB 2.0 bezeichnen wir, das heutige Internet. Heute ist es möglich, mit Webseiten zu interagieren. Das begann mit den Vorläufern der heutigen sozialen Medien, ging weiter, über die Möglichkeit Bilder und Videos hochzuladen und ermöglichte es auch Zahlungen über Drittanbieter abzuwickeln. Selbstredend ist das WEB 2.0 auch die Geburtsstunde des Onlinehandels.

Wobei es an der Stelle wichtig ist zu verstehen, dass bei der Zahlungsabwicklung immer zentralisierte Institutionen beteiligt sind. Als Beispiel möchte ich hier PayPal anführen.

PayPal bucht den Betrag vom Bankkonto oder der Kredit/ Debitkarte des Käufers ab und sendet den Betrag, abzüglich einer Bearbeitungsgebühr, auf das Konto des Verkäufers. Sehr vereinfacht ausgedrückt, da der Betrag auch auf PayPal zwischengelagert werden kann.

Bei diesen Transaktionen sind demnach immer mindestens drei zentralisierte Institutionen beteiligt. Die Bank des Käufers, PayPal und die Bank des Verkäufers. Warum ich darauf ein besonderes Augenmerk lege? Im Web3 funktioniert das anders, dazu später mehr.

Im WEB 2.0 interagieren Sie immer mit einem zentralisierten Unternehmen. Sei das die Social-Media-Plattform, ein Online-Händler, Ihre Bank sowie möglicherweise Angebote von staatlicher Seite.

Das hat einige Vorteile, aber auch viele Nachteile.

Vorteile

Sie haben immer einen Ansprechpartner. Falls Sie Ihre Zugangsdaten verlieren oder vergessen, erhalten Sie neue Zugangsdaten. Gab es Probleme mit einer Überweisung, können Sie sich an die jeweilige Bank wenden. Sollte eine Lieferung fehlerhaft sein, können Sie sich beim Händler melden und die Ware reklamieren?

Ich denke, Sie sehen, worauf ich hinaus will, es wird Ihnen beinahe jede Verantwortung abgenommen und Sie haben nahezu immer jemanden, der Ihnen aus der Patsche hilft, wenn Sie etwas versemmeln, bezogen auf Zugangsdaten. Falls eine Lieferung fehlerhaft ist, können Sie natürlich nichts dafür.

Nachteile

Der wohl größte Nachteil liegt bei Ihren Daten. Bei jeder Webseite und jedem Angebot, welches Sie nutzen wollen, müssen Sie Daten von sich preisgeben. Je nach gewünschtem Dienst nur den Namen und die E-Mail-Adresse bis zu Adresse, Telefonnummer, Bankkonto und Steuernummer. Dass diese Daten oft nicht sicher verwahrt werden oder sogar damit gehandelt wird, ist nicht neu.

Zusätzlich zahlen Sie für jeden Dienst, den Sie in Anspruch nehmen. Die Gebühren beim Zahlungsabwickler, Bankgebühren, Abogebühren und vieles mehr. Falls Sie glauben, wenn ein Angebot nichts kostet, ist es somit kostenlos, so muss ich Sie enttäuschen. In solchen Fällen bezahlen Sie mit Ihren Daten. Haben Sie sich womöglich gewundert, warum Sie die Firma XY kontaktiert? Das ist der Preis für ein vermeintlich kostenloses Angebot im WEB 2.0.

Das größte Problem liegt jedoch in der Abhängigkeit zu diesen Institutionen. Ihr Guthaben auf der Bank kann jederzeit eingefroren werden. Ein Zahlungsdienstleister kann Ihnen jederzeit Ihr Konto sperren.

Im Oktober 2022 tauchten im Netz Teile der neuen Geschäftsbedingungen von PayPal auf, was zu massenhaften Kontokündigungen führte und den Aktienkurs stark unter Druck brachte.

Der Auslöser war die Aussage von PayPal, dass PayPal bis zu 2500.- US-Dollar an Strafe einbehält, wenn der Kontobesitzer Meinungen im Netz verbreitet, welche den Ansichten von PayPal widersprechen. In der echten Welt nennt man ein solches Vorgehen Zensur.

PayPal ruderte unverzüglich zurück und erklärte, dass das nie so angedacht war.

Fast identische Dinge spielten sich bei den Lkw-Streiks in Kanada ab. Bank- und PayPal Konten der streikenden Lkw-Fahrer wurden eingefroren. Dasselbe galt für die Unterstützer der Streiks. Jeder, der die Streiks finanziell unterstützte, musste mit Kontosperrungen rechnen.

Web3

Lesen, schreiben, Werte übertragen

Hier möchte ich vorausschicken, dass es unterschiedliche Ansichten zu Web 3.0 und Web3 gibt. Die Einen bezeichnen das Web 3.0 als technische Erweiterung des Web 2.0. Cloud-Computing, SaaS (Software as a Service), die Anmeldung über Ihr Google-Konto und viele weitere neue Anwendungsmöglichkeiten, wie das Internet der Dinge, die auf dem Web 2.0 aufsetzen, werden als Web 3.0 verstanden. Das Web3 beschreibt den dezentralen Ansatz.

Andere setzen das Web 3.0 mit dem Web3 gleich. Ich bevorzuge die Unterscheidung von Web 3.0 und Web3.

Was richtig oder falsch ist, kann ich Ihnen nicht sagen. Es geht mir darum, dass Sie das einmal gehört haben, um Klarheit zu schaffen. Je nachdem von wo Sie Informationen beziehen können die Bezeichnungen unterschiedliche Bedeutungen haben.

Zu den Eigenschaften vom WEB 2.0 kommt jetzt die Übertragung von Werten hinzu. Dabei sind keine zentralisierten Institutionen wie Banken oder Zahlungsabwickler mehr notwendig. Diese Transaktionen geschehen Peer-to-Peer, demnach von Anwender zu Anwender. Das ist mit der Barzahlung vergleichbar. Sie bekommen die Ware und bezahlen mit Bargeld, auch hier ist keine dritte Instanz notwendig.

Es ist im Web3 erstmals möglich, den Besitz von digitalen Werten eindeutig nachzuweisen.

Dabei müssen das nicht ausschließlich Kryptowährungen sein, das funktioniert für jeden digitalen und realen Wert.

Außerdem kommt dazu, dass es gänzlich egal ist, wie hoch der zu versendende Betrag ist. Sie möchten 100.000.- überweisen, so ist die Gebühr genauso hoch, wie wenn Sie nur 100.- überweisen möchten. Je nach Blockchain sprechen wir dabei von Cent-Beträgen.

Auch die Anmeldung oder Nutzung von Dienstleistungen verläuft komplett anders. Sie verlinken Ihre digitale Geldbörse, in der sich Ihre Berechtigung befindet, meistens in Form eines NFTs oder in Form Ihrer persönlichen Daten. Im Falle eines NFTs kann die Benutzung des Angebotes gänzlich anonym sein. Wenn es um Ihre Daten geht, so bleiben diese in Ihrer digitalen Geldbörse und werden nur überprüft, jedoch nicht gespeichert.

Auch daraus ergeben sich wieder Vor- und Nachteile.

Vorteile

Sie sind und bleiben im Besitz Ihrer Daten. Sie bestimmen, welche Daten Sie herausgeben möchten und welche nicht. Falls das gewünschte Angebot über NFTs freigeschaltet wird, können Sie das Angebot anonym nutzen. Auf die NFTs und die dezentralen Identitäten werde ich später noch wesentlich genauer eingehen. Ich hoffe, Sie können meinen Ausführungen trotzdem folgen.

Für Transaktionen von Werten wird keine zentralisierte dritte Instanz mehr benötigt. Somit weiß auch erst einmal niemand, wie viel Sie, wem überwiesen haben. Später im Buch werden Sie sehen, warum ich „erst einmal“ geschrieben habe. Mehr Transparenz als auf einer Blockchain ist kaum möglich.

Sie spüren es möglicherweise schon, das Web3 gibt Ihnen Ihre Privatsphäre zurück, schränkt Zugriffe von außen ein und benötigt keine Kontrollinstanzen. Zumindest nicht notwendigerweise. Das klingt doch sehr positiv, hat jedoch auch Nachteile.

Nachteile

Da keine zentralisierten Institutionen mehr notwendig sind, kann Ihnen auch niemand helfen, wenn Sie Ihre Konto-Zugangsdaten verlieren. Wenn das eintritt, ist Ihr Geld weg. Genauer, es ist noch da, nur haben Sie keinen Zugriff mehr darauf.

Dasselbe gilt für Ihre NFTs und Ihre digitale Identität. Wobei Sie sich die Identität wieder besorgen können, kann aber etwas umständlich sein. Kurz, wenn Sie die Zugangsdaten zu Ihrer digitalen Geldbörse verlieren, haben Sie ein ernsthaftes Problem.

Das bedeutet in weitere Folge, dass das Web3 einen hohen Grad an Eigenverantwortung voraussetzt. Das ist der Preis für Ihre Privatsphäre und die damit verbundene Freiheit.

Wir werden später im Buch sehen, dass es natürlich auch hybride Lösungen gibt. Dort können Sie Ihre Verantwortung an Dritte delegieren.

Das heutige Währungssystem

Sehen wir uns jetzt einmal an, wie das heutige Währungssystem funktioniert. Dabei werde ich nicht in die unendlichen Tiefen eintauchen. Auch hier möchte ich Ihnen das Konzept näherbringen, ohne hochtrabende Formeln und Fachbegriffe.

Warum halte ich es für wichtig, das bestehende Währungssystem zu erläutern?

Die erste Web3 Anwendung, der Bitcoin, ist im Grunde der Gegenpol zu den heutigen Währungen. Um die Idee dahinter zu verstehen, ist es nötig, das System hinter unseren Währungen zu kennen.

Dabei geht es mir nicht um eine Missionierung, sondern um das Aufzeigen der beiden Systeme.

Nur wenn Sie beide Herangehensweisen kennen, können Sie sich eine eigene Meinung bilden.

Geld

Zuerst müssen wir definieren, was Geld eigentlich ist und welche Eigenschaften Geld haben muss.

Tausch- und Zahlungsmittel:

Geld dient zum Begleichen von Schulden. Dazu ist es notwendig, dass das Geld von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiert wird. Die Akzeptanz geschieht entweder freiwillig oder unter Zwang.

Bei der freiwilligen Akzeptanz haben sich die Marktteilnehmer auf ein Gut geeinigt, welches Sie als Zahlungsmittel annehmen.

Geld, das durch Zwang akzeptiert werden muss, sind alle staatlichen Währungen. In diesem Fall gibt der Staat vor, welches Geld verwendet werden darf und welches der Staat zum Begleichen der Steuern und Abgaben akzeptiert.

Wertspeicher:

Geld muss als Wertspeicher dienen und darf somit die Kaufkraft über die Zeit nicht verlieren.

Recheneinheit:

Geld dient den Marktteilnehmern als Vehikel zum Erstellen von Preisen. Mithilfe des Geldes lässt sich der Wert eines Gutes abbilden und ermöglicht es so Güter miteinander, über den Preis, zu vergleichen.

Teilbar:

Geld muss in kleinere Einheiten geteilt werden. 1 € entspricht 100 Euro-Cent.

Zusätzlich kommen noch einige eher praktische Aspekte dazu. Geld sollte haltbar sein, leicht zu transportieren und fälschungssicher.

Ich werde nachfolgend etwas genauer auf zwei Punkte eingehen. Ich möchte Ihnen näherbringen, was vermeintlich kleine Änderungen für Auswirkungen haben. Zudem möchte ich Ihnen den Unterschied zwischen Geld und Währungen aufzeigen.

Tausch- und Zahlungsmittel

In diesem Teil möchte ich Ihnen die Auswirkungen aufzeigen, die eintreten, wenn ein Zahlungsmittel durch Zwang eingeführt wird und nicht auf Freiwilligkeit basiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei diesem Zahlungsmittel um eine Goldmünze oder Papier handelt. Die Effekte sind immer dieselben.

Freiwillig

Nehmen wir an, dass in unserem Beispiel Goldmünzen als Zahlungsmittel verwendet werden, die nicht durch Zwang eingeführt wurden.

Was würde passieren, wenn der Herausgeber der Münzen oder andere betrügerische Marktteilnehmer anfangen würden, die Goldmünzen zu manipulieren? Sie mischen dem Gold ein anderes billigeres Metall bei, Kupfer zum Beispiel. Dadurch können die Akteure mehr Münzen mit derselben Goldmenge produzieren, da das fehlende Gold durch Kupfer ersetzt wird. Damit sinkt der Goldgehalt in den Münzen und somit der Wert der Münze. Zusätzlich kommen durch diese Manipulation mehr Münzen in den Umlauf, da sie nicht mehr zu 100 % aus Gold bestehen. Das nennt man Inflation, aus dem lateinischen „inflare“ aufblähen. Die Konsequenz aus dieser Inflation ist ein Kaufkraftverlust der jeweiligen Münzen.

Nun sehen wir uns an, was dadurch bei den Marktteilnehmern eintreten würde, wenn sie den Schwindel bemerken.

Die erste Reaktion wird sein, dass sie die Preise anheben, da die ursprünglichen Preise auf der Annahme von 100 % Gold in der Münze ausgegangen sind. Man spricht hier von einer Teuerung der Konsumentenpreise.

Übertreiben es die betrügerischen Marktteilnehmer mit der Kupferbeimischung, werden diese Münzen nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert, werden wertlos und ausgesondert.

An ihre Stelle treten andere Goldmünzen, die aus 100 % Gold bestehen. Dasselbe gilt, wenn das Vertrauen in ein Zahlungsmittel verloren geht. Dabei ist es nicht relevant, ob es sich dabei um Goldmünzen, Papiergeld oder Zigaretten handelt.

Daraus kann gefolgert werden, dass bei einer freiwilligen Akzeptanz immer die qualitativ hochwertigen oder vertrauenswürdigen Zahlungsmittel im Umlauf sind. Das schlechte Geld wird ausgesondert.

Zwang

Jetzt sehen wir uns an, wie es sich verhält, wenn die Akzeptanz durch den Staat erzwungen wird.

Die Annahme ist dieselbe wie oben, nur ersetzen wir die Freiwilligkeit durch Zwang.

Die Marktteilnehmer müssen ihre Steuern und Abgaben mit dem Zwangszahlungsmittel begleichen. Demnach können sie vorerst nicht auf andere Zahlungsmittel ausweichen.

Beginnt der Staat mit der Beimischung von Kupfer in seinen Goldmünzen und inflationiert damit die Menge der umlaufenden Zahlungsmittel, werden wieder die Preise steigen. Da auch in diesem Fall die ursprünglichen Preise auf der Annahme von 100 % Gold in den Münzen ausging.

Übertreibt es der Staat mit der Kupferbeimischung, so passiert jetzt das genaue Gegenteil gegenüber der freiwilligen Akzeptanz. Die Marktteilnehmer werden die guten Münzen mit hohem Goldanteil aus dem Umlauf nehmen und horten. Somit sind nur die qualitativ minderwertigen Münzen im Umlauf, die kein Vertrauen mehr genießen.

Zusätzlich werden sich parallele Märkte entwickeln, in denen sich wieder freiwillig akzeptierte Zahlungsmittel etablieren werden. Somit werden die Zwangszahlungsmittel nur noch zum Begleichen der Steuern und Abgaben verwendet und auch hier nur die minderwertigsten. Alles andere wird mit dem freiwilligen Zahlungsmittel, auf das sich die Marktteilnehmer geeinigt haben, abgewickelt.

Das kann in allen Ländern beobachtet werden, wo die landeseigene Währung stark an Wert verliert. Die Bürger weichen zum Beispiel auf den US-Dollar aus.

Somit hat nun die Einführung eines Zwangszahlungsmittels weitreichende Folgen für die Marktteilnehmer und den Staat selbst. Die Einnahmen des Staates werden bei einem Vertrauensverlust immer die minderwertigsten Zahlungsmittel sein. Zudem entstehen Märkte außerhalb der gesetzlichen Zahlungsmittel, die somit dem Staat weiter schaden.

Wertspeicher

Das Speichern von Werten über die Zeit ist eine essenzielle und notwendige Eigenschaft.

Um Ihnen das etwas näherzubringen, erlauben Sie mir folgende Annahme:

Ein Fischer fährt mit seinem Boot bei Sonnenaufgang aufs Meer und fischt den ganzen Tag. Am Abend fährt er mit seinem Boot zurück zum Hafen, um seinen Fang zu verkaufen.

Jetzt sehen wir uns an, welche Werte und Güter dabei beteiligt sind.

Da sind zum einen die Güter, die er für seine Arbeit benötigt. Das Boot, die Netze, Kraftstoff und alle anderen Gerätschaften, die er für den Fischfang benötigt. Ferner setzt er seine Zeit und Arbeitskraft ein, um mit den benötigten Gütern Fische zu fangen. Somit spiegelt der Fang die eingesetzten Werte und Güter wider.

Am Abend verkauft er seinen Fang, für sagen wir 1000.-. Somit erhält der Fang einen Preis. Nun repräsentieren die 1000.- die eingesetzten Mittel und Werte, die zum Fischfang verwendet wurden.

Bei einer Bürofachkraft, einem Produktionsmitarbeiter oder einer Verkäuferin spiegelt das monatliche Gehalt, demnach den Zeitaufwand und die Arbeitsleistung wider.

Wenn jetzt unsere oben genannten Probanden in den Supermarkt gehen und einkaufen, so tauschen sie Teile ihrer aufgewendeten Mittel und Werte, gegen die aufgewendeten Mittel und Werte des Supermarktbesitzers. Dazu verwenden sie ein Zahlungsmittel, welches die erbrachte Leistung der Besitzer speichert.

Ist das verwendete Zahlungsmittel kein Wertspeicher und verliert über die Zeit an Kaufkraft, so hat das unangenehme Folgen.

Dadurch wird nachträglich der Wert der Leistung, der Einsatz von Werten und Gütern herabgesetzt. Vereinfacht, die Leistung, die Zeit und die eingesetzten Güter sind heute weniger Wert. Die Kaufkraft schwindet. Andersherum, der Einsatz von Gütern und Werten muss heute höher sein, um dieselbe Kaufkraft zu erhalten wie in der Vergangenheit.

Sie sehen, es ist absolut essenziell, dass ein Zahlungsmittel seine Funktion als Wertspeicher erfüllt.

Die heutigen Währungen besitzen die Funktion des Wertspeichers schon lange nicht mehr. Darum darf eigentlich nicht von Geld im eigentlichen Sinne gesprochen werden. Vielmehr sind es Währungen, die immer noch als Recheneinheit und Tauschmittel verwendet werden, jedoch die Aufgabe als Wertspeicher nicht mehr erfüllen.

Nachdem wir gesehen haben, dass unsere heutigen Zahlungsmittel kein Geld sind, sondern Währungen, sehen wir uns an, wie sie entstehen.

Fiat Währungen

Fiat Währungen leiten sich aus dem lateinischen Wort für „es entstehe, es werde“ ab. Fiat Lux, es werde Licht, wie schon in der Bibel zu lesen ist.

Dabei wird zwischen zwei Währungsarten unterschieden. Die Zentralbankwährung und der Buch- oder Giralwährung. Die Zentralbankwährung wird von den Zentralbanken herausgegeben und umfassen die umlaufenden Barmittel, Münzen und Noten. Bis auf das Bargeld ist die Zentralbankwährung nur innerhalb des Bankensektors im Umlauf.

Die Zentralbank ist die Bank der Geschäftsbanken.

Buch- und Giralwährungen werden durch die Geschäftsbanken in Form von Krediten herausgegeben.

Diese Zahlungsmittel sind in der Wirtschaft und bei den Privatleuten im Umlauf, wenn per Überweisung bezahlt wird. Staaten, Firmen und Privatpersonen haben keine Konten bei der Zentralbank.

Der Wechselkurs zwischen der Zentralbankwährung und den Buch- oder Giralwährungen ist 1:1. Wenn Sie Barmittel abheben, wechseln Sie im Grunde Ihre Giralwährung gegen Zentralbankwährung.

Zentralbankwährung

Zentralbankwährung entsteht, wenn die Zentralbank Schuldpapiere oder Aktien von Geschäftsbanken kauft, oder einer Geschäftsbank einen Kredit gewährt.

Die Zentralbankwährung entsteht dabei aus dem Nichts und ist einfach eine Zahl, die dem Konto des Verkäufers gutgeschrieben wird. Möchte der Verkäufer Barmittel, so werden die gedruckt.

In der Eurozone ist es der Europäischen Zentralbank / EZB untersagt, Staatsanleihen direkt von den Staaten zu kaufen, damit soll eine direkte Staatsfinanzierung unterbunden werden.

Die Staatsanleihen werden vom Staat mittels einer Auktion an ausgewählte Banken verkauft.

Das ist der sogenannte Primärmarkt. Diese Finanzmarktteilnehmer können die Staatsanleihen danach an andere Interessenten wie Versicherungen, Rentenfonds, die EZB oder auch Privatpersonen weiterverkaufen. Hier spricht man vom Sekundärmarkt. Je nach Politik, die gerade praktiziert wird, kauft die EZB wenig Staatsanleihen oder nahezu alle. Bis vor wenigen Jahren kaufte die EZB nahezu alle angebotenen Staatsanleihen und vieles mehr.

Dieses Verhalten wird von einigen Ökonomen als verdeckte Staatsfinanzierung angesehen. Sie argumentieren, dass die Teilnehmer am Kapitalmarkt die Zusage haben, dass die EZB alles aufkauft.

Ein weiterer Punkt, der von den Zentralbanken beeinflusst wird, sind die Zinsen.

Die Zentralbanken legen den Zins fest, welcher Banken bezahlen müssen, wenn sie sich Zentralbankwährung ausleihen. Gleichzeitig wird durch die Zentralbank festgelegt, wie hoch die Zinsen sind, wenn Banken Zahlungsmittel bei der Zentralbank lagern.

Nun sollten Sie eine Ahnung haben, was eine Zentralbank macht.

Es ist mir bewusst, dass das nur eine sehr oberflächliche Betrachtung ist. Im Anhang dieses Buches finden Sie Quellen, in denen das Thema vertieft nachzulesen ist.

Buch- oder Giralwährung

Die Buch- oder Giralwährung wird durch die Geschäftsbanken ausgegeben.

Sie entsteht bei der Kreditvergabe. Wird ein Kredit vergeben, so wird auf dem Konto des Kreditnehmers einfach das entsprechende Kreditvolumen gutgeschrieben. In diesem Moment entsteht aus dem Nichts Buch- oder Giralwährung. Die Banken dürfen jedoch nicht beliebig Kredite vergeben. Jeder Kredit muss mit einem Prozentsatz an Zentralbankwährung hinterlegt sein.

Dazu kommt, dass die Banken eine Eigenkapitalquote erfüllen müssen, um eventuelle Kreditausfälle auffangen zu können. Die Eigenkapitalquote wird durch das Risiko bei der Kreditvergabe beeinflusst. Ein Kredit für eine Immobilie ist nicht so risikobehaftet wie ein Autokredit, da das Fahrzeug beschädigt werden kann und demnach einen Wert- oder Totalverlust hinnehmen müsste. Wir nehmen 9 % als Eigenkapitalquote an, das erleichtert später ein paar Rechenbeispiele und liegt weit über den realen Zahlen.

Der Prozentsatz der hinterlegten Zentralbankwährung liegt zwischen 0 % für Kredite die länger als zwei Jahre laufen und 1 % für kurz laufende bis maximal 2 Jahren. Somit kommen wir, mit der Eigenkapitalquote, auf 10 %, die die Bank als Rücklagen haben muss.

Die Zinsen, die für einen Kredit fällig werden, berechnet die Bank folgendermaßen:

Als Basiszinssatz wird in Europa oft auf den EURIBOR zurückgegriffen. Der EURIBOR ist, vereinfacht ausgedrückt, der Zinssatz, wenn sich Banken untereinander Geld ausleihen. Dieser bewegt sich normalerweise im Bereich der Leitzinsen der EZB.

Dazu kommen die Zinsen, die die Banken selbst erheben. Dieser Zins beinhaltet einen Risikoanteil, Verwaltungskosten und den Gewinn, den die Bank erzielen möchte.

Wir sehen, dass bei den Fiatwährungen kein physisches Gut, wie Gold hinterlegt ist. Es beruht ausschließlich auf Schulden.

Als Gegenargument kann man anführen, dass diese Schulden ja durch ein Gut gedeckt sind. Der Kredit wurde zum Kauf eines Gegenstandes verwendet. Das ist zwar richtig, betrachtet jedoch nicht, dass Gegenstände kaputtgehen können und Kredite für schlechte Investitionen verwendet werden.

Nachdem Sie nun einen groben Überblick über Währungsschöpfung haben, möchten wir uns zwei Teilaspekten im Zusammenhang der Währungen ansehen.

---ENDE DER LESEPROBE---