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Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Magisterarbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: (...) Dass der Vampir, obwohl er doch bereits endlos oft gepfählt, verbrannt oder geköpft worden ist, wieder seinem Grab entsteigt und auf seine Leser, Zuschauer und Opfer jedes Mal noch ein bisschen anziehender wirkt als zuvor, liegt sicherlich an seiner Wandlungsfähigkeit. Wenngleich sich manche Merkmale des Vampirs ein wenig verändern, bleibt doch das Prinzipielle bestehen und bildet ein Gerüst, welches immer wieder mit neuem Inhalt gefüllt werden kann. 1991 ist es zum Beispiel der philosophierende Vampir Luis, der sich von Selbstzweifeln und „No-Future-Depressionen“ gequält in die Herzen der Rezipienten kämpft. Heute ist es ein Teenieidol, der sein menschliches Gegenstück in Twilight von Herzen liebt – leider entweder ausschließlich platonisch oder aber für immer vampirisch. Dies bildet wahrscheinlich den Reiz für eine übersexualisierte Gesellschaft, die plötzlich die Vorteile der Promiskuität vorgelebt bekommt. Nebenbei entsprechen beide Hauptdarsteller den gängigen Schönheitsidealen der jeweiligen Zeitspanne und den Sehnsüchten, des in erster Linie weiblichen Publikums. Vielleicht ist es aus diesem Grunde vergleichsweise schwierig, vor allem in jüngerer Vergangenheit einen Film zu finden, in dessen Zentrum ein weiblicher Vampir steht. Die Vampirin stellt in der Tat eine Besonderheit des gesamten – auch des Literatur-Genres dar; sind es doch traditionell die männlichen Vampire, die bedrohen und verführen, wohingegen die weiblichen Blutsauger höchstens Gefährtinnen, Gespielinnen oder Dienerinnen ihrer potenten Anführer sind. Eventuell liegt das an der, der Vampirin innewohnenden Diskrepanz zwischen den erwarteten geschlechtsspezifischen Eigenschaften der Frau einerseits und der animalisch-männlichen Dominanz der Vampirgestalt andererseits, die hier zu einer ungewohnten Einheit verschmelzen. Trotzdem gibt es sie, die weibliche Hauptfigur in der Vampir-Literatur und gerade weil sie eine Randerscheinung darstellt, soll sie Gegenstand dieser Arbeit sein. An zwei Beispielen der Vampirliteratur, zwischen deren Publikationen 137 Jahre liegen, soll die Funktion der Symbolik des weiblichen Vampirs dargestellt und bewiesen werden. Untersucht werden weiterhin die unterschiedlichen Verwendungen der Vampirsymbolik, um kulturell-epochale Probleme der Geschlechterrollen zu beschreiben und herauszuarbeiten ob, und welche spezifischen Themen, in der weiblichen Blutsauger-Figur implizit und explizit verborgen werden.
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