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Sexy, frech und ganz schön wild – lassen Sie sich verführen! Das erotische Lesevergnügen „Weil ich mit dir spielen will“ jetzt als eBook bei dotbooks. Wann ist eine Frau am schönsten? Wenn sie schamlos und voller Lebenslust ihre Fantasien auslebt! So wie Sandra, die genug von Männern hat und beginnt, sich auf ihre ganz eigene Art zu verwöhnen. Oder Valerie, die von ihrem Freund genervt ist und sich deswegen auf einen verboten heißen Flirt einlässt. Und natürlich Eva, die noch nie über ihre geheimsten Wünsche gesprochen hat – bis zu dem Tag, an dem sie beschließt, ein ganz besonderes Spiel zu inszenieren … Prickelnde Kurzromane und herrlich tabulose Geschichten: Diese erotische Anthologie wird Sie begeistern … und inspirieren! Jetzt als eBook kaufen und genießen: der prickelnd unanständige Sammelband „Weil ich mit dir spielen will“, herausgegeben von Lola Lindberg. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
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Seitenzahl: 480
Über dieses Buch:
Wann ist eine Frau am schönsten? Wenn sie schamlos und voller Lebenslust ihre Fantasien auslebt! So wie Sandra, die genug von Männern hat und beginnt, sich auf ihre ganz eigene Art zu verwöhnen. Oder Valerie, die von ihrem Freund genervt ist und sich deswegen auf einen verboten heißen Flirt einlässt. Und natürlich Eva, die noch nie über ihre geheimsten Wünsche gesprochen hat – bis zu dem Tag, an dem sie beschließt, ein ganz besonderes Spiel zu inszenieren …
Prickelnde Kurzromane und herrlich tabulose Geschichten: Diese erotische Anthologie wird Sie begeistern … und inspirieren!
Informationen über die Autorinnen und Autoren der Anthologie finden Sie am Ende dieses eBooks.
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Originalausgabe November 2016
Copyright © der Originalausgabe 2016 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design, München, unter Verwendung eines Bildmotivs von shutterstock/Forewer
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-95824-844-1
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Lola Lindberg (Hrsg.)
Weil ich mit dir spielen will
Erotische Geschichten
dotbooks.
Inhalt
Lola LindbergES LIEF GUT
Aimée LaurentPROVOKATIONEN
Steffi von WolffDU MUSST MAL WIEDER KOMMEN
Petra PetersenMEINE SCHAMLOSE TANTE
Carina DaraniHOT DATE: DER WILDE URLAUB
Katinka DietzDELIKATES ZUM DESSERT
Catherine BlakeBEGEGNUNG
Susanna CalavernoDER DRITTE LIEGESTUHL VON LINKS
Alex BernhardGEFÄLLT DIR, WAS DU SIEHST?
Petra PetersenIN DER SCHWIMMHALLE
Die Autorinnen und Autoren
>Lesetipps
Ein erotischer Kurzroman
Seine Augen ruhen auf mir, während ich das Shampoo in meine Haare knete. Ein sündig-guter Duft breitet sich in der dampfgeschwängerten Luft meines Badezimmers aus, nach Limonen, nach Gewürzen, nach einem Versprechen von Sommertagen und lustvollen Nächten. Dazu seine Augen – und vor allem sein Lächeln: Seine Unterlippe ist voll und fest, eine pralle Frucht, an der man sich festsaugen möchte, über die man mit der Zunge fahren will und an der zu knabbern ein göttliches Vergnügen sein muss.
Es gibt Männer, die sind sexy. Und es gibt Männer, bei denen haben schon einzelne Körperteile das Potenzial eines ganzen Rudels heidnischer Liebesgötter. Rick ist so ein Mann. Er sieht aus, als könne er mir genau jene Orgasmen verschaffen, die andere Frauen in Werbefilmen wegen eines Shampoos erleben. Seit meiner letzten Affäre – deren desaströsen Grundcharakter ich lieber unerwähnt lasse – sind einige Monate vergangen. Ich bin also ausgesprochen anfällig für gute Shampoos. Und für schlüpfrige Versprechen.
»Just for one moment«, singt Rick, »our eyes meet.« Tun sie, Schatz, tun sie! Sie sind blau, deine Augen, und man kann in ihnen versinken wie in einem kühlen Bergsee nach einer langen Wanderung. Zwar war ich noch nie in der Nähe eines Bergsees, und Wandern gehört auch nicht wirklich zu meinen bevorzugten Freizeitbeschäftigungen, aber … egal!
»Just for one moment«, singt er mit seiner samtigen, dunklen Stimme weiter, als ich nach meinem Duschgel greife, »feel your love so deep, deep down inside my heart and my soul.«
Ich schäume mir zuerst die Achseln ein und lasse die Hände dann langsam über meine Brüste wandern. Sie sind nicht so groß, wie ich es manchmal gerne hätte, aber dafür sind sie fest und fühlen sich wunderbar an. Meine Nippel werden hart, als ich mit glitschigen Fingern über sie fahre, und spielerisch beginne ich für einen Moment, sie zu massieren. Es ist ein Genuss hier zu sein – in meinem warmen Badezimmer, nackt unter dem festen Strahl der Dusche, der meinen Rücken massiert, eingehüllt in eine sanfte Umarmung aus feuchten Dampfschwaden und heißem Wasser, das über meinen Rücken läuft, zwischen meinen Pobacken hindurch, und das schließlich schnell und aufreizend langsam zugleich an meinen Beinen hinunterleckt … Ich komme mir vor wie die neugeborene Venus, nur ohne Muschel, aus der ich entsteigen könnte. Your love is my power and strength, not just for one moment, but forever … forever in your arms, baby. Ich lasse die Hände mit kreisenden Bewegungen über meinen Bauch abwärts wandern und …
Ponk!
Es klopft gegen die Badezimmertür.
»Lola, du hast noch eine Stunde!« Die Stimme meiner besten Freundin Mellie reißt mich aus meinen angenehmen Träumen.
Seufzend nehme ich den Duschkopf aus der Halterung, stelle die Wassertemperatur mutig von Himmlisch auf Hölle und beginne, mich eiskalt abzubrausen. Rick singt ungerührt weiter.
Tropfnass und bibbernd ziehe ich ein Handtuch von der Stange und rubble mich trocken. Wenn ich nur einen winzigen Moment mehr Zeit hätte, könnte ich … Nein! Reiß dich zusammen, schelte ich mich selbst. Dann steige ich aus der Wanne, schlinge mir das Handtuch um den Körper und streiche mit der linken Hand meine Haare hinter die Ohren. Mit der rechten bringe ich Rick zum Schweigen; wie immer muss ich zweimal auf die Stopptaste meines tragbaren CD-Spielers drücken. Irgendwann sollte ich mir wirklich einen neuen kaufen. »Und du, mein Schatz«, ich lächle Rick an, »du wirst mir dabei helfen.«
Ponk!
»Hast du was zu mir gesagt?«, ruft Mellie.
»Sag mal, stehst du Wache vor der Tür? Komm, sei ein Schatz und mach mir noch schnell einen Kaffee, ja?« Ich höre sie in Richtung Küche gehen. »Na, was meinst du?« Ich lächle Rick an. »Bin ich verrückt, weil ich mit dir spreche?« Ich lasse meine Hand kurz über sein schönes Gesicht wandern, ziehe eine Linie von seiner göttlichen Unterlippe über den Hals, die Brust, umkreise seine linke Brustwarze, ignoriere die beiden kleinen Löcher, die seine bronzefarbene Haut unschön aufreißen – und muss zugeben: Eine erwachsene Frau, die mit dem Poster einer Boyband spricht, hat durchaus etwas Seltsames. Denn natürlich stehe ich allein neben dem Waschbecken. Aber an der Tür klebt das besagte Poster: Es stammt aus der Bravo und zeigt TakeUs, die derzeit erfolgreichste Boyband Europas. 3,5 Millionen CDs haben die Goldjungen allein in Deutschland verkauft. Unglaublich! Die Wirtschaftskrise scheint an den pubertierenden Mädchen der Nation vorbeigegangen zu sein, denn sie kaufen alles, was mit TakeUs zu tun hat – CDs, Magazine, Poster, Schlüsselanhänger, die erste Sportswear-Kollektion, die es bei einer großen Kaufhauskette gibt, Tassen, T-Shirts, das gerade auf den Markt gekommene Parfüm. »We are here for you«, singen TakeUs in For you, einem ihrer erfolgreichsten Lieder, »we will never fool you, we will never hurt you, we won’t go away until you ask us to.« Danach sieht es im Moment allerdings nicht aus. Gerade erst ist bekannt geworden, dass die Jungs von TakeUs sogar einen Werbevertrag mit Milka unterschrieben haben. »Bald wird es kaum noch etwas geben, was nichts mit den süßen Traumtypen zu tun hat«, jauchzte gestern eine Viva-Moderatorin mit verzücktem Blick.
Tatsächlich gibt es nur eins im Zusammenhang mit den Jungs nicht: Schlagzeilen. Oder besser: schlechte Schlagzeilen. Es gibt kaum Gerüchte, keine schmutzigen Geschichten oder Fotos, die der Presse zugespielt wurden. Nichts!
Bis jetzt …
»And if you want more, you simply need to ask us to.«
Nun, ich werde fragen. Und reich damit werden!
Der Grund für meinen Optimismus ist nicht Rick, das semmelblonde Sexsymbol. Es ist auch nicht Mitch, der milchkaffeebraune Hüne, dessen beeindruckender Sixpack auch durch die Heftklammerlöcher in der Postermitte nicht entstellt werden kann. Nein, es ist Luca, der Dritte im Bunde. Luca, der in Interviews nie über sein Privatleben spricht. Luca, der von Bravo gerade zu »einer der süßesten Versuchungen, seit es Boybands gibt« erklärt wurde. Luca mit der ruhigen, ernsten Art und den dunklen Augen, in den so viele Mädchen verliebt sind. Und der, als ich ihn das letzte Mal sah, gerade den Schwanz meines Bruders lutschte. Pech gehabt, Mädels …
Das Leben, es ist manchmal sehr seltsam. Und absolut wunderbar!
Eine Stunde später hält mir Mellie mit theatralischer Geste die Tür auf. »Nun geh also hin, Lola, und bringe Unglück über die Teenies dieser Welt!«
»Nun gehe ich also hin und sorge dafür, dass wir in Zukunft die Miete zahlen können«, gebe ich lachend zurück.
Mellie und ich haben uns vor ein paar Jahren kennen gelernt, als sie gerade begonnen hatte, in Münchens IT-Szene als Webdesignerin auf sich aufmerksam zu machen, und ich meine erste Redakteursstelle bei einem kleinen Musikmagazin bekam. Kurze Zeit später sind wir zusammen in eine grandiose Altbauwohnung im Lehel gezogen, deren ewig hohe Decken unsere Erwartungen an die nächsten Jahre vortrefflich symbolisierten. Und dass wir eine Putzfrau namens Olga hatten, unterstrich unsere Vorstellungen von unserem Lebensstandard – dekadent, aber adäquat.
Die hohen Decken haben wir immer noch, von Olga mussten wir uns aber vor einem Jahr trennen, nachdem Mellie kaum noch Jobs bekam und meine Chefredakteurin mich nach einem Gespräch, in dem sie die Abhängigkeit des Qualitätsjournalismus von Werbeeinnahmen darstellte, fristgerecht auf die Leopoldstraße setzte. Seitdem schlagen wir uns mit Gelegenheitsjobs durch: Mellie jobbt bei einer Telefonmarketingfirma, ich schreibe unter abenteuerlichen Pseudonymen für alle möglichen Magazine. Irgendwie kommen wir über die Runden – nur: dem Wort »irgendwie« war ich noch nie besonders zugeneigt.
Vor ein paar Wochen fiel mir eine Bravo in die Hände. Ich sah das Poster in der Mitte, dachte beim Anblick von Rick sofort an ächzende Bettfedern, beim Anblick von Mitch an rassistische Vorurteile über die Physiognomie dunkelhäutiger Männer (und auch wieder an das Ächzen) und bei Luca – Bingo! – erinnerte ich mich an jene Party im Studentenwohnheim meines Bruders Kai, auf der ich ihn überall suchte und schließlich mit dem zukünftigen Superstar über seinem Genital vorfand. Damals hieß Luca noch Lukas und hatte hellere Haare und untrainiertere Muskeln. Aber er war es, keine Frage.
Es ist sicher keine schöne Visitenkarte meines Charakters, dass ich nach dieser Erkenntnis sofort bei einer Zeitung vorstellig wurde, die eher wegen der Größe ihrer Überschriften als des Inhalts ihrer Artikel erfolgreich ist. Jede Frau aber, die schon einmal die geliebte Putzfrau entlassen musste, wird verstehen, wieso ich zum Äußersten bereit bin. Scarlett O’Hara mag geschworen haben: »Ich will nie wieder hungern.« Ich hingegen bekomme schon beim Gedanken an Sidolin streifenfrei Beklemmungen …
Mit viel Geschick habe ich bei der Zeitung eine besondere Vergütung ausgehandelt: Ich liefere dem Chefredakteur den Kopf von Luca, dafür bekomme ich zwei Jahre lang garantierte Aufträge, die meine Geldsorgen zu Schnee von gestern machen werden. Luca und TakeUs haben genug Zeit gehabt, Teenieherzen und -körper zum Beben zu bringen – nun müssen sie meine Kasse klingeln lassen.
Der Plan ist so einfach wie genial: Ich werde über die Zeitung bei einem ganz besonders hochkarätigen Presseevent des TakeUs-Managements eingeschleust. Dort kann ich mich an Luca heranwanzen und ihn freundlich mit der Drohung, die Telefonnummer meines sehr aussagefreudigen Bruders an die gesamte deutsche Klatschpresse weiterzugeben, davon überzeugen, mir ein Exklusivinterview zu geben. Die Überschrift: Luca – Mein Geständnis. Olga, bald werden wir uns wiedersehen. Es läuft gut!
***
»This bomb’s made for lovin’«, knödelt Tom Jones aus dem Radio, als ich im Taxi sitze, »and you can shoot it far«. Und wie far ich mich heute schießen werde, Tiger! Es ist der perfekte Abend. Ich spüre, dass etwas Großes auf mich zukommt, und dass ich nur zugreifen muss, um es mir zu schnappen. Ein Schauer rieselt über meinen Rücken, und das Kribbeln in meinem Bauch fühlt sich fast so aufregend an wie vor anderthalb Stunden unter der Dusche …
Der Taxifahrer mustert mich mehrfach anzüglich im Rückspiegel, was mich normalerweise dazu bringt, die Arme vor der Brust zu verschränken und mit trotzigem Blick aus dem Fenster zu schauen. Heute aber ist das anders. Ich straffe die Schultern, sodass der Ausschnitt meines Jacketts noch ein bisschen mehr aufspringt und der Spitzenansatz meines neuen LaPerla-BHs aufblitzt. Ich lächle mit vollen, Viva-Glam-glänzenden Lippen und streiche mir spielerisch durch meine langen, schwarzen Haare. »Sexbomb, sexbomb, you’re a sexbomb«, erkennt Tom Jones. Und wer weiß – vielleicht wartet nach getaner Tat ja noch irgendein knackiger Journalist in der Lobby, mit dem ich meinen Triumph bei einem prickelnden Glas Champagner feiern kann? Immer nur Shampoo kann nicht glücklich machen.
Der Presseempfang findet auf der Dachterrasse eines Münchener Nobelhotels statt. Ich fühle mich inzwischen selbst ein bisschen wie ein Star, denn vor dem Eingang versperrt mir zunächst eine hysterisch »TakeUs, TakeUs!« skandierende Teenagermeute den Weg, bis der Doorman mir energisch einen Weg bahnt.
Vor dem Aufzug zur Dachterrasse hakt eine Pressebetreuerin meinen Namen auf ihrer Liste ab. »Es ist uns ein besonderes Vergnügen, Sie heute Abend bei uns begrüßen zu dürfen, Frau Lindberg!«, sagt sie lächelnd zu mir.
»Danke!« Ich strahle zurück. Ach, es läuft gut!
»Wenn Sie mich dann bitte noch kurz einen Blick in Ihre Handtasche werfen lassen?«
Sie lächelt immer noch. Und ich frage mich, ob ich mich verhört habe. »Wie bitte?«
»Reine Formsache«, versichert sie mir. »Sie wissen doch – das heutige Treffen wird im kleinen, intimen Rahmen stattfinden. Sie sollen Gelegenheit bekommen, TakeUs ganz aus der Nähe kennen zu lernen und einen unbeschwerten Abend zu verbringen. Da wären Tonbandgeräte oder Minikameras doch sehr hinderlich.« Der Mund lächelt, darüber strahlt – nein, stahlt – mir ein harter Blick entgegen.
Natürlich habe ich davon in der Einladung gelesen. Aber es ernst genommen? Nein, wirklich nicht! Seufzend öffne ich meine kleine Gucci-Tasche und ziehe das Diktiergerät heraus. »Entschuldigen Sie. Reine Gewohnheit.«
»Entschuldigen Sie. Reine Routine«, echot sie und nimmt das Gerät entgegen. »Ich lasse es auf Ihren Namen an der Garderobe hinterlegen. Und nun: Genießen Sie den Abend!« Sie gibt dem Wachmann neben dem Aufzug ein Zeichen, er drückt auf einen Knopf, und wenige Sekunden später bin ich auf dem Weg nach oben. Statt der üblichen Fahrstuhlmusik schmeicheln die Stimmen von TakeUs durch die kleine Kabine. »We’re your Private Dancers«, versichern sie mir in ihrer sehr erfolgreichen Tina-Turner-Coverversion, »we are Dancers for money, we’ll do what you want us to do«. Nun, das hoffe ich!
***
Es! Läuft! Gut!
Das Buffet ist fantastisch, der Blick über die Stadt, über der die Sommersonne gerade in dramatischen Rottönen untergeht, atemberaubend, und auch den Kellner, der mir ununterbrochen hervorragenden Prosecco nachschüttet, könnte ich spontan ins Herz schließen. Außerdem hat bereits ein erster grober Scan des anwesenden Publikums gezeigt, dass ich mit Abstand zu den attraktivsten Gästen zähle; scheinbar neigen Journalistinnen, die beruflich mit Boybands zu tun haben, zur KKK-Fraktion – dreimal K für Kleinwuchs und Komischer Körperbau. (Ich danke meiner leichten Schilddrüsenüberfunktion und Gerry, meinem sadistisch veranlagten Pilates-Trainer!) Allerdings denke ich für einen Moment, dass ich die Kleiderfrage falsch eingeschätzt habe. Ich trage ein eng anliegendes schwarzes Jackett, dazu eine schmale Hose und ein Paar ultra-hochhackige Manolo-Blahnik-Stilettos, die wie meine Gucci-Tasche aus Thailand stammen (»Very good, Missis, won’t nobody never tell difference to real thing!«). So eben, wie man als knallharte Journalistin mit Erpressungsabsichten auf einen besonderen Presseempfang geht. Die KKKs hingegen tragen schreiend bunte Tops und lässige, weite Hosen, dazu Turnschuhe oder Sandalen. Alles sehr relaxed, während ich zur Not auch noch dem Dalai Lama gegenübertreten könnte. Hmmm … Die Tripple-Ks verdienen außerdem zu einem großen Teil auch noch ein Zusatz-K für kindlich. Bin ich eigentlich die einzige Frau auf der Welt über 30? Andererseits: In diesem Raum voller Mittelklasse-Girlies komme ich mir reif, erwachsen, elegant und sinnlich vor. Nicht die schlechteste Kombination! Ich kann nicht anders, als zufrieden zu lächeln.
Der Pressechef der Plattenfirma kommt auf die leicht erhöhte Bühne, um den Höhepunkt des Abends anzukündigen – und unter dem tosenden Applaus der Anwesenden springen die drei ins Rampenlicht. Zuerst Mitch, groß und schön und mit einer Haut, die mich plötzlich weniger an Milchkaffee als vielmehr an die lockend-leckere Crema auf einem doppelt starken Espresso erinnert. Und er zeigt viel von dieser Haut, denn er trägt nur eine enge, schwarze Lederhose und eine knappe Weste. Ich trinke hastig noch einen Schluck Prosecco.
Als Nächster erscheint Luca, von Kopf bis Fuß in karamellfarbenem Samt, wenige Töne heller als seine verwuschelten Haare. Sehr Dandy, sehr sinnlich. Neben mir kreischt sich eine Quatro-K die Seele aus dem Leib. Genieß es, denke ich, solange du noch kannst – nur um im nächsten Moment selbst in Gefahr zu geraten, einen Schrei auszustoßen. Der Grund: Rick!
Dieser Mann sieht unerträglich gut aus. Seine Augen strahlen, seine kurzen, krausen Haare brüllen geradezu »Streichle uns!«, und zwischen dem Bund seiner verboten tief sitzenden Hose und dem glänzenden Dolce-&-Gabbana-T-Shirt blitzt ein Millimeter nackte Haut auf, was erregender wirkt als eine ganze Horde strippender Chippendales. »Entschuldigung«, rufe ich einem Kellner nach. Wahrscheinlich sollte ich auf Mineralwasser umstellen.
»Es ist schön, heute Abend bei euch zu sein!« Ricks tiefe Stimme dringt warm, weich und mehr als nur ein bisschen aufregend aus den Lautsprechern.
Wasser? Nein, doch nicht. Prosecco!
Ich habe schon einige Prominente getroffen, aber die wenigsten wirken in natura so begeisternd wie in ihren Musikvideos oder auf Hochglanzbildern. TakeUs sind eine eindeutige Ausnahme. Sie strahlen, sie scheinen von Innen zu leuchten, und sie sehen fast ein bisschen unwirklich aus. Trotzdem fühle ich mich nicht eingeschüchtert. Im Gegenteil. Der Gedanke, dass sie mir in gewisser Weise ausgeliefert sind, dass ich ihr Geheimnis kenne, dass sie tun werden, was ich von ihnen verlange, lässt ein erregendes Kribbeln in meinem Körper aufsteigen.
Drei Lieder singen die Goldknaben, ihre großen Hits Just for one moment, We are here for you und Private Dancers. Der Applaus des Publikums will nicht enden. Also setzen sie noch die fetzige Coverversion Relight my fire hinterher, die vermutlich per ungeschriebenem Gesetz zum Boyband-Repertoire gehört. »Your love is my only desire«, faucht Rick mit unglaublicher Intensität ins Mikrofon, »relight my fire, because I need your love.« Mir wird bewusst, wie eng mein Jackett und die Hose geschnitten sind, und möchte mich in dieser festen Umarmung winden.
Wie es sich für eine Boyband gehört singen TakeUs das letzte Lied a capella. »Das ist unser neuer Song«, erklärt Rick. Er ist nach der wilden Tanzeinlage beim Stück vorher hörbar außer Atem. Ein sanfter, feuchter Schimmer glänzt auf seiner Stirn. »Wir werden ihn in zwei Wochen veröffentlichen. Not what you expect heißt er, und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage: Das ist unser bisher persönlichster Song.«
Die Jungs legen los. Sie singen von Masken, die sie tragen, und von den wahren Gefühlen, die sich dahinter verbergen. Der Song ist perfekt, ein Ohrwurm für den Sommer, und seine sanfte Melodie schwingt auch noch eine halbe Stunde später in meinem Ohr, als ich mich im Gewimmel bis an Luca herangekämpft habe, der inmitten einer Traube begeisterter Jung-Journalistinnen steht. Er schaut auf, als ich auf ihn zugehe, und lächelt. Vermutlich, weil er es entspannend findet, dass nach all den Ks nun eine echte Klassefrau auf ihn zukommt. Ich lächle zurück. Du Schnucki hast ja noch keine Ahnung, wer ich bin und was ich vorhabe, denke ich. Es läuft alles so verdammt gut!
»Hallo Lola«, sagt er.
Scheiße.
Es läuft überhaupt nicht gut.
Ich sitze an der Bar und lasse den doppelten Wodka im Glas kreisen, bevor ich ihn entschlossen kippe und spüre, wie er einen Teil meiner Frustration wegbrennt.
Hallo Lola. Das hatte mich doch ziemlich irritiert. Seit wann kennt die Beute den Namen des Jägers? »Entschuldigt ihr uns einen Moment?«, hatte er dann seine Bewunderinnen gebeten, mich beim Arm genommen und, begleitet von ihren eifersüchtigen Blicken, in eine etwas ruhigere Ecke bugsiert – nur, um mir dort den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Um es kurz und schmerzlos zu machen: Er wusste über meinen Plan Bescheid. Er wusste, dass ich ihn hochgehen lassen wollte. »Netter Plan, wirklich«, sagte er mit einem irritierend freundlichen Lächeln. »Und ich bin dir noch nicht mal böse deswegen. Wenn ich in deiner Situation wäre – vielleicht hätte ich es auch versucht.«
»Aber, woher …«
»Kai«, sagte er. »Kai hat mich angerufen, nachdem du mit ihm gesprochen hast. Er meinte, er würde versuchen, dir die Sache auszureden, aber … na ja … ich kenne Kai. Und wenn du nur halb so dickköpfig bist wie er, dann kann man dir wahrscheinlich nichts ausreden.« Er lächelte immer noch. Und ich fühle mich klein und schäbig.
Mist!
»Kai und du, ihr habt also immer noch Kontakt?«
»Haben wir. Kai ist … oder eher, er war meine erste große Liebe.«
»Aha.« Erstaunlich, wie schlecht man sich innerhalb von Sekunden fühlen kann. Mein Gesicht brannte. Besonders meine Augen.
»Er hat diese wunderbaren Augen. Die gleichen wie du … Und dieses Grübchen, wenn er lächelt. Hey, ich glaube, du hast es auch! Du bist wirklich genau so schön wie er, Lola. Schade, dass wir uns unter solch ungünstigen Umständen kennen lernen. Aber vielleicht kommen wir uns ja doch noch irgendwann näher.« Er stand auf.
»Und jetzt?«, fragte ich wie ein blödes Schaf. Also durchaus typgerecht.
»Und jetzt?« Luca lachte. »Nun, ich würde sagen: Genieß die Party. Und sortier deine Gedanken. Ich möchte wetten, dass es hinter dieser schönen Stirn«, er tippte sanft dagegen, »gerade ganz schön rund geht.«
»Ich könnte immer noch eine Geschichte über dich schreiben. Auch ohne Kai.«
Lahmer Versuch, Lola, lahmer Versuch.
»Klar kannst du«, sagte Luca leichthin, »aber dann musst du dich ganz schön beeilen. Weißt du, ein Gutes hat dein Plan wirklich – ich habe mit dem Management gesprochen. Du hast uns alle ganz schön ins Schwitzen gebracht! Aber irgendwie scheint es gar keine so schlechte Idee zu sein, wenn ich mich oute. Im Moment sind wir eine Band nur für Mädchen. Ich kann noch eine ganz andere Zielgruppe ins Boot holen.«
»Not what you expect«, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. »Du outest dich, und dann schießt die Single in die Charts.«
Er nickte. »That’s showbusiness! Es ist eigentlich ganz einfach, oder?« Dann beugte er sich nach vorne und gab mir einen sehr sanften Kuss auf die Wange. »Kopf hoch, schöne Lola.« Damit verschwand er in der Menge. Ich ging zur Bar.
Und da sitze ich nun.
»Kopf hoch, schöne Lola«, wiederhole ich, knalle das leere Glas auf den Tisch und winke den Barkeeper heran. »Noch mal das Gleiche, bitte.«
Während ich auf den Wodka warte, betrachte ich mich in der verspiegelten Wand hinter der Bar zwischen den Flaschen hindurch. Tja, Lola – das war’s dann wohl. Wäre ich eine Cartoonfigur, würden nun große schwarze Wolken über meinem Kopf kreisen. Tatsächlich meine ich für einen Moment, sie wirklich zu sehen. Und plötzlich passiert es.
Genauso dickköpfig. Ich lächle.
Ganz schön ins Schwitzen gebracht. Ich grinse.
Ich will nie wieder hungern! Ich grinse breiter.
Schüttle den Kopf, schnaufe die Luft durch die Nase aus. Und dann fange ich an zu lachen. Erst ist es nur ein kleines Kichern, doch dann wird es lauter, lauter und immer lauter. Ich lache über meinen Plan. Ich lache über mich in meinem Power-Outfit zwischen all den Girlies. Ich lache, weil ich daran denke, wie Mellie und ich am nächsten Morgen beim Frühstück neue Pläne schmieden werden. Ich lache, lache, lache. Merke, wie meine Augen feucht werden. Wie mein Zwerchfell sich zusammenkrampft, wie mein ganzer Körper geschüttelt wird. Ich lache, weil ich an Kai denke, meinen lieben, süßen Bruder, der sich nicht getraut hat, mir Kontra zu geben, als ich ihm von meinem Plan erzählte. Ich lache, weil ich so dumm ausgesehen haben muss, als Luca mich mit meinem Namen ansprach. Ich lache über mich und das Leben und den ganzen Rest, und als der Barkeeper mir mit irritiertem Blick den Wodka hinstellt, muss ich noch mehr lachen, und dann proste ich mir selbst zu und trinke. Denn erstaunlicherweise merke ich, wie es mir plötzlich wieder richtig gut geht.
Es war eine nette Idee, aber ein blöder Plan. Der nächste wird besser werden – und es wird sicher einen nächsten geben. Verdammt noch mal, ich bin nicht irgendeine blöde Kuh, sondern Lola Lindberg! Ich werde also nicht reich mit der Enthüllungsgeschichte? Dann zur Hölle damit!
»Du siehst toll aus, wenn du lachst.«
Erstaunt drehe ich mich zur Seite. Neben mir steht …
Oh!
… Rick! Der Mann, an den jedes zweite deutsche Mädchen in einsamen Nächten denkt. Der Mann, dessen Bild in meinem Badezimmer hängt. Der Mann, bei dessen bloßem Anblick ich vorhin feucht geworden bin.
»Ach was«, sage ich.
Tolle Antwort, Lindberg.
»Doch, wirklich«, grinst er. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass die Leute uns mustern. Einige KKKKs werfen mir giftige Blick zu. Und das gibt meinem Selbstbewusstsein einen unerwarteten Kick. »Tja, wer bin ich, dir zu widersprechen«, schnurre ich Rick also an. Und dann stehe ich auf, strecke mich, drücke den Rücken durch – und lasse ihn stehen.
Meine Oma war eine sehr weise Frau. Sie hat mir mal gesagt: Noch besser, als beim Tanztee vom tollsten Mann der Welt angesprochen zu werden, ist es, ihn vor allen Leuten stehen zu lassen. Und genau das mache ich!
Mit hoch erhobenem Kopf und dem wippenden Gang eines Models schwinge ich davon. Die Menge scheint sich vor mir zu teilen wie das Meer vor Moses. Ich gehe, ich lächle, ich lache – und fühle mich großartig!
***
»Lindberg«, sage ich. »Es ist auf Lindberg hinterlegt.« Ich stehe an der Garderobe und warte auf mein Diktiergerät. Die Garderobiere nickt. »Einen Moment bitte, die haben wir hinten hingelegt, damit nichts wegkommen kann.« Sie verschwindet durch eine Tür.
»Das war aber nicht nett«, sagt eine Stimme hinter mir.
Ich erschrecke kurz. Oma, dass hier wird immer cooler – ich habe ihn nicht nur stehen lassen, ich habe ihn sogar dazu gebracht, mir hinterherzulaufen! Ich drehe mich um.
»Was genau willst du von mir?«
»Ich möchte mich bei dir bedanken«, sagt er und hält mir ein schmales Futteral entgegen. Tiffanys steht in fein geprägten Buchstaben darauf. Rick grinst. Mein Magen spielt verrückt. Im Hintergrund singt Nora Jones Fly away with me – was für eine Situation!
»Wie bitte?« Instinktiv greife ich zu. Das sollte ich vermutlich nicht tun, wenn ich Oma stolz auf mich machen wollen würde. Aber … immerhin ist es Tiffanys! »Wofür?«
»Für deinen miesen kleinen Erpressungsversuch«, lächelt er. »Ohne dich hätte sich Luca nie outen wollen.«
Vermutlich präsentierte ich ihm gerade nicht den intelligentesten Gesichtsausdruck. »Und was hast du davon?«
»Na, alles.« Sein Lächeln hat etwas Teuflisches, Durchtriebenes, Hintergründiges … der pure Sex. Ich schlucke schwer. Kurz schießt mir mein Gedanken vom Anfang des Abends durch den Kopf: Da dachte ich noch, ich würde zu vorgerückter Stunde mit einem anderen Journalisten auf meine glorreiche Zukunft anstoßen. Nun, vielleicht findet die Party doch noch statt – nur etwas anders als erwartet … Der Gedanken prickelt wie Brause und Champagner.
»Was alles?«
»Mitch ist sexy«, beginnt mir mein unerhört attraktives Gegenüber zu erklären, »aber er kommt bei den Mädchen nicht so gut an, frag mich nicht warum. Luca aber, den finden sie alle klasse. Nicht so toll wie mich«, er zieht herausfordernd eine Augenbraue in die Höhe, »aber doch schon sehr. Dank dir wird sich dieses Problem nun lösen.« Er kratzt sich gedankenverloren am Bauch. »Was das für meine Solokarriere bedeutet, muss ich dir wohl nicht sagen, oder? Du hast mir dabei geholfen, noch mehr zum Sexsymbol zu werden!«
»Ach, das bist du?« Ich schaffe es tatsächlich, ironisch zu klingen, obwohl ich ein mehr als flaues Gefühl im Magen habe.
»Natürlich bin ich das.« Er tritt einen Schritt nach vorne, und plötzlich steht er gefährlich nah vor mir. Ich kann sein Parfüm riechen, einen kräftigen, würzigen Duft. Seine blauen Augen sind der Hammer. Und diese Unterlippe … »Probier es einfach.«
Das hier kann doch gerade alles nicht wirklich passieren! Redet er etwa von … nein, ganz sicher nicht, er meint … also … Ich räuspere mich und halte es für eine gute Idee, das schmale Futteral in meiner Hand genauer zu betrachten. »Tiffanys, ja? Sehr schön. Aber ich glaube nicht, dass du meinen Geschmack getroffen hast«, gebe ich mich distanziert, während es in mir kreischt: Tiffanys? Mein Gott!Und wahrscheinlich nicht aus Thailand! Ein Armband vielleicht, eine Kette? Ich klappe den Deckel hoch … und sehe einen dieser scheckkartenähnlichen Hotelzimmerschlüssel.
»Ich glaube, ich werde deinen Geschmack sehr genau treffen«, raunt Rick mir ins Ohr. Sein Atem kitzelt auf meinem Hals. Und dann geht er.
»Hier haben wir es ja!« Die Garderobiere taucht wieder auf und streckt mir mein Diktiergerät entgegen. Ich sehe sie so verblüfft an, als habe sie mir gerade ein eindeutiges Angebot gemacht. Wie bitte? Ach so, ja. Ich nehme ihr das Gerät ab, nicke freundlich – und gehe dann hinter Rick her. Ich kann nichts dafür, Oma, ehrlich! Meine Beine machen das ganz von allein.
Er wartet am Aufzug auf mich. »Schön«, sagt er, als sich die Tür hinter uns schließt.
»Und so praktisch«, entgegne ich und tippe ihm mit der Chipkarte gegen das Kinn. »Ohne mich würdest du nicht in deine Suite kommen.«
Kaum haben wir das Zimmer betreten, tänzelt seine Zunge auch schon langsam von meinem Ohrläppchen über meine Wange, zieht einen feuchten, warmen Kreis um meinen Mund, und dringt dann zart zwischen meine Lippen. Ich habe das Gefühl, als würde ich wie von einem Magneten an ihn herangezogen, als ich in seine Arme sinke und mich einem Kuss hingebe, der sehr fordernd ist und fest, aber auch spielerisch und zart. Seine linke Hand fasst mit sanftem Druck meinen Hinterkopf und dirigiert mich, während wir uns immer weiter küssen, wie er mich gerade haben will. Ich fühle mich wie eine Marionette, und bei dem Gedanken, mich ihm ganz hinzugeben, wird mir wohlig warm.
Ricks rechte Hand wandert spielerisch meinen Rücken hinunter, immer ein Stück tiefer und tiefer, bis sie schließlich meinen Po erreicht. Kurz berührt sie meine beiden Backen, dann legt er sie mir von hinten zwischen die Beine, und seine langen Finger finden zielstrebig ihren Weg. Während er mich leidenschaftlich küsst, reibt sein Zeigefinger durch den Stoff das untere Ende meiner Spalte, und ich merke, wie ich in Sekundenschnelle feucht werde. Ich kann ein samtiges Stöhnen nicht verhindern und genieße, wie meine Stimmbänder im Gleichklang mit meinem Schoß vibrieren.
Ich schlinge meine Arme um ihn und packe seinen kleinen, knackigen Hintern mit beiden Händen. Ich fühle das feste Fleisch, merke, wie er die Muskeln unter dem sanften Druck meiner Hände anspannt, und beginne genießerisch zu kneten. Er presst sich gegen mich, und ich kann durch den Stoff hindurch spüren, wie er hart wird.
Nach einer kleinen Ewigkeit lösen wir uns schwer atmend voneinander. Rick sieht mich mit seinen großen, blauen Augen an und lächelt, als er mir die Haare hinter die Ohr schiebt. »Du bist wunderschön«, sagt er, »aber viel zu angezogen.«
»Das kann man ändern …«, hauche ich so verführerisch wie möglich. Meine Stimme klingt tatsächlich etwas heiser.
Er grinst mich an, lässt einen Finger über meine Lippen gleiten, über das Kinn, den Hals hinunter, über mein Schlüsselbein, tiefer … mit seinem perfekt manikürten Nagel fährt er zwischen meinen Brüsten hindurch, bis er meinen BH berührt. Dann macht er langsam einen Schritt zurück und lässt sich auf das Bett fallen. »Zieh dich aus«, sagt er, »zieh dich aus für mich!« Er liegt auf dem Rücken, stützt sich auf den Ellenbogen ab, und sieht mich erwartungsvoll an.
Er will eine Show sehen?
Kann er haben!
Langsam knöpfe ich mein Jackett auf, von unten nach oben, einen Knopf nach dem anderen. Dann drehe ich mich um, zeige ihm meinen Rücken, und lasse das Jackett langsam nach unten rutschen, Zentimeter für Zentimeter. Ich spüre, wie der Stoff mich dabei sanft streichelt. Schließlich lasse ich das Jackett von meinen Schultern gleiten und zu Boden sinken. Nun die Hose. Ich öffne den Knopf, ziehe den Reißverschluss nach unten. Lege die Hände mit gespreizten Fingern auf meinen Rücken, lasse sie tiefer fahren, greife in die Hose und ziehe sie langsam, ganz langsam, hinunter. Dabei beuge ich mich nach vorne und strecke ihm meinen Po entgegen. Ich fühle mich wie in einem verruchten Film, als ich zuerst meinen String freilege, dann langsam meine Pobacken, und die Hose schließlich über die Beine hinunter streife. So anmutig wie möglich steige ich aus den Stilettos und ziehe mir die Hose endgültig aus. Nur noch in BH und String stehe ich da und spüre seine Blicke in meinem Rücken. Ich schaue über die Schulter und sehe, dass er sich aufgesetzt hat und dabei ist, sein Hemd auszuziehen.
Ich greife nach hinten und öffne den Verschluss meines BHs, ziehe ihn aus und lasse ihn lasziv an meinem ausgestreckten Arm baumeln. Als ich ihn fallen lasse wie eine gelernte Stripperin kommt mir eine Idee. Ich beuge mich langsam nach vorne, ziehe meine Manolos unter der Hose hervor und schlüpfe hinein. Dann richte ich mich auf, lege meine Hände über die Brustspitzen und drehe mich mit einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen zu ihm um. Dabei erhasche ich einen Blick auf mich selbst in dem hohen Spiegel, der neben dem Bett steht, und merke, wie mein eigener Anblick mich so erregt, das meine Scham perlend feucht wird: Da stehe ich, den Rücken durchgedrückt, nur in einem schwarzen String auf sündhaft hohen Schuhen …
»Du bist wunderschön«, stellt Rick die offensichtliche Tatsache fest. »Komm zu mir … sofort!«
Ich gehe langsam auf ihn zu. Sein Hemd fliegt im hohen Bogen zur Seite. Er hat wunderbar modellierte Brustmuskeln, rund und fest, und zu meiner Überraschung sogar ein paar Haare, die sich um seine kleinen, dunklen Nippel kräuseln, zur Brustmitte hin dichter werden und von dort in einer dünnen, sinnlichen Straße hinablaufen, um im Bund seiner Hose zu verschwinden.
»Steh auf«, sage ich. Er sieht mich einen Augenblick fragend an, dann folgt er meinem Befehl. Der überraschte Ausdruck weicht einem süffisanten Grinsen, als er sieht, wie ich vor ihm auf die Knie gehe. Mein Gesicht ist nun auf einer Höhe mit seinem Reißverschluss, unter dem sich sein Schwanz deutlich abzeichnet. Ich schaue zu ihm hoch, während ich mit einem Lächeln seinen Gürtel öffne. Dann beuge ich mich vor und küsse seinen Bauchnabel, lasse meine Zunge eine Sekunde lang hineingleiten, drücke mich gegen ihn und atme den Duft seines Körpers.
Das Geräusch des Reißverschlusses, den ich langsam hinunterziehe, hört sich unerhört erotisch an, und ich merke, wie ich immer feuchter werde. Ich ziehe ihm die Hose hinunter und lege seine eng anliegenden Shorts frei, unter der sich der Schwanz hart abzeichnet. Rick steigt aus den Hosenbeinen. Ich streiche mit der Nase über den schwarzen Stoff und spüre, wie er noch härter wird. Vorsichtig beginne ich, durch den Stoff an ihm zu knabbern, ganz sanft und doch fordernd. Rick schnauft leise. Seine Hände greifen meinen Kopf und drücken mich fest gegen sich. »Genau so!«, höre ich ihn sagen.
»Nein«, sage ich, »lieber so …« Und damit ziehe ich ihm die Shorts hinunter. Sein Schwanz schnellt nach oben wie ein Springmesser. Er ist fest und dick, die Vorhaut noch nicht ganz zurückgezogen. Was ich eine Sekunde später mit meinem Mund erledige, als ich an Ricks Schwanz sauge. Er schmeckt sexy, etwas salzig, und füllt meinen Mund warm und pochend aus.
Dann aber, zu meiner großen Überraschung, zieht er mich nach oben. Sein Mund findet meinen, und wieder versinke ich in einem Kuss, lasse mich in seine Arme ziehen, die mich fest umschlingen. Er streicht mit seiner Wange über meine und flüstert mir ins Ohr: »Du fühlst dich wunderbar an … und du bist schön, so was von schön … und ich möchte, dass du diese Nacht nie, nie vergisst …« Seine Hände greifen meine Brüste und beginnen, sie sanft zu kosen. Meine Knospen werden hart, als er sie zwischen seinen Fingern zu rollen beginnt. Ich bin nicht mehr feucht, ich bin nass, und es wird noch mehr, als er sich nach vorne beugt und beginnt, mit der Zunge über meine festen Nippel zu lecken.
»Du hast fabelhafte Brüste!«, sagt er und wiegt sie in seinen Händen. »Einen tollen Arsch. Und deine Beine … Wahnsinn.«
»Das Kompliment gebe ich gerne zurück«, sage ich leise.
»Ich habe keine Brüste …«, grinst er.
»Nein … aber dafür etwas anderes!« Ich greife nach seinem Schwanz, um ihn langsam zu massieren. Er fühlt sich toll an, warme, weiche Haut über dem harten Schaft.
»Du magst Schwänze, was?«
Ich schaue ihn verführerisch an. »Natürlich …«
»Und du magst es, wenn ich dich hier berühre, oder?« Er streichelt über meine Brüste.
»Ja.«
»Und wenn ich deinen göttlichen Arsch anfasse?« Seine linke Hand legt sich zwischen meine Pobacken.
»Ja.«
»Und wenn ich …« Statt weiterzusprechen, schiebt er seine rechte Hand vorne in meinen String. Spielerisch beginnt er, meine nassen Schamhaare zu zerzausen. »Ja, das magst du definitiv.«
Ich seufze lustvoll, als ich spüre, wie einer seiner Finger vorsichtig in mich eindringt, ein zweiter folgt und Rick langsam beginnt, meine Perle zu massieren.
»Und weißt du, was noch besser ist als das hier?«, raunt er in mein Ohr, während ich fast mein Gleichgewicht verliere.
»Was?«
»Wenn ich das alles mit jemandem teilen kann …«
Zuerst verstehe ich nicht, was er meint. Ich drücke ihn sanft von mir weg und trete einen Schritt zurück, und eigentlich will ich impulsiv protestieren – aber als ich spüre, wie seine Finger aus mir hinausgleiten, wird mir klar, dass dies sicher nicht der richtige Moment für moralische Zweifel ist.
»Mit wem?«, frage ich deswegen und wundere mich selbst darüber, wie lasziv meine Stimme klingt. Schäm dich, Lola! Irgendwann jedenfalls …
Rick grinst mich breit an. »Dachte ich’s mir doch, dass du nicht eines dieser kleinen Mädchen bist, die sofort kneifen, wenn es spannend wird«, sagt er und klingt nicht mehr ganz so sanftmütig, wie er auf den Postern immer aussieht. Dann geht alles ganz schnell; bevor ich richtig weiß, wie mir geschieht, packt er mich und hebt mich hoch. Ich bin seit einer halben Ewigkeit nicht mehr getragen worden und schnappe erstaunt nach Luft. Es hat etwas sehr Erotisches, so hochgehoben zu werden …
Rick trägt mich ins Wohnzimmer und tritt dort zweimal kurz gegen eine Verbindungstür, die mir bisher gar nicht aufgefallen ist. Sofort wird sie von der anderen Seite geöffnet und wir gehen in eine andere Suite. Ich konnte nicht erkennen, wer die Tür aufgemacht hat. Als wir in der anderen Suite ins Schlafzimmer kommen, überrascht es mich aber nicht, Mitch dort in einem seidenen Morgenmantel stehen zu sehen. Er gießt gerade ein Glas Champagner ein und sieht mich zufrieden an.
»Ich hätte nicht gedacht, dass du das schaffst«, sagt er zu Rick. Für einen Moment flammt etwas in mir auf, von dem ich nicht weiß, ob es Wut ist oder Erregung: War das alles geplant?
Rick setzt mich sanft ab, tritt hinter mich und küsst meinen Nacken. Seine Hände greifen meine Brüste und beginnen sie zu liebkosen. Ich drücke genießerisch meinen Po gegen seinen Schwanz und beginne, leicht mit dem Becken zu kreisen. Dabei lasse ich Mitch keine Sekunde aus den Augen. Er tritt auf mich zu und hält mir den Champagner hin. »Möchtest du?«, fragt er, und seine Stimme klingt genauso wie beim Refrain von Private Dancers. Ich schüttle den Kopf. Trinken ist im Moment wirklich das Letzte, was ich will.
»Ich schon!« Er grinst, kommt ganz nah an mich heran und gießt dann, sehr langsam, die prickelnde Flüssigkeit über meine Brüste. Rick zieht seine Hände zurück. »Hey, das ist nass!« Er lacht. Dann greift er erneut um mich herum, doch diesmal schieben seine Finger das Vorderteil meines Strings zur Seite und finden ihren Weg in meinen Schoß. »Und das hier auch …«
Mitch beugt sich derweil vor und beginnt, den Champagner von meinen Brüsten zu lecken. Er hat eine große Zunge, sie ist rau und ich merke, wie sich die feinen Haare auf meinen Unterarmen aufstellen. Auf meinen harten Brustspitzen sammeln sich Champagnertropfen, um abgeleckt zu werden; kleine Rinnsale laufen an meinen Brüsten vorbei, bahnen sich kühl ihren Weg über meinen Bauch hinab und sammeln sich dort, wo Rick mit seinen Fingern in mich dringt. Mein Atem geht deutlich schneller als zuvor.
Ich packe Mitchs markanten Kopf und presse ihn zwischen meine Brüste. Feine Bartstoppeln kratzen sanft über meine feuchte Haut. Dann ziehe ich ihn zu mir hoch und küsse ihn. Seine Lippen sind voller und weicher, als ich es je zuvor bei einem Mann gespürt habe. Er spielt mit meinen Lippen, dann schlängelt sich seine Zunge in meinen Mund und beginnt mich so zu erkunden wie Ricks eifrige Finger. Ich streife den Morgenmantel von Mitchs Schultern und halte mich an seinen Oberarmen fest; die dunkle Haut, die über den festen Muskeln spannt, fühlt sich unglaublich an. Er drängt sich an mich, und einen Moment lang bin ich gefangen zwischen den beiden harten Körpern, die mich fest umschließen.
»Scheiße, Mann, was soll der Mist?« Ricks Stimme klingt alles andere als begeistert. »Ich will deinen Dreckschwanz nicht an meinen Händen haben!« Ich merke, wie er einen Schritt nach hinten geht; Mitch muss ihn, als er sich an mich gedrängt hat, an der Hand erwischt haben. Ich lache. Männer!
»Reg dich ab, Rick«, grinst Mitch wenig berührt. »Komm, Mädchen. Auf dem Bett ist manches einfacher.« Sanft drückt er mich in Richtung Doppelbett.
»Ich heiße nicht Mädchen«, sage ich, »sondern Lola.«
»Ach ja, richtig«, sagt er grinsend. »Nun, Lola, lässt du mich von deinem Honig kosten?« Mit diesen Worten drückt er mich nach unten, bis ich auf der Kante des Betts sitze. Dann kniet er sich vor mich hin, spreizt meine Beine – und vergräbt sein Gesicht zwischen ihnen. Ich spüre, wie er zuerst über die Innenseiten meiner Schenkel leckt und sich seine feste Zunge einen Weg zwischen meine Lippen bahnt. Als er meine Perle zum ersten Mal rau streift, habe ich einen Moment Sorge, dass er sich an meinem Saft verschlucken wird.
Rick ist inzwischen dazugekommen und sieht zu, wie Mitch mich leckt. Dabei massiert er mit der rechten Hand locker seinen Schwanz.
»Komm her«, sage ich – und komme mir verruchter vor als jemals zuvor in meinem Leben.
Rick setzt sich neben mich aufs Bett, dann drückt er mich entschlossen auf den Rücken. Er angelt nach einem Kissen und schiebt es mir unter den Kopf; dann hockt er sich über mein Gesicht und schiebt seinen Schwanz langsam an meine Lippen heran. Ich sauge die Spitze in den Mund und beginne, die Eichel mit der Zunge zu umspielen. Über mir höre ich ein Keuchen, während mein wohliges Stöhnen in Ricks Schoß erstickt wird, als er beginnt, seinen Schwanz tiefer in meinen Mund zu schieben, zurückzuziehen und wieder vorzudringen. In mir spüre ich Mitchs Zunge und seine Finger, die mich streicheln, öffnen, erkunden und immer tiefer in mich eindringen. Er legt sich eins meiner Beine über die Schulter und schiebt eine Hand unter meinen Po, um auch den empfindlichen Damm zwischen Muschi und Anus massieren zu können …
Ich höre auf zu denken; die Zeit scheint still zu stehen. Ich kann nur noch lecken, lutschen, saugen; mein Becken kreisen lassen; meinen Schoß nach vorne drängen, diese große, geile, satte Welle spüren, die über mich hinwegrollt.
Die Zunge, die meine Brustwarzen umspielt, fühlt sich wunderbar an, und es dauert etwas, bis ich begreife, dass wir nicht mehr zu dritt sind. Ich kann nicht sehen, wer sich zu uns aufs Bett gesellt hat, aber eigentlich ist es sowieso klar. Was macht er hier?, denke ich, aber die Frage ist im Moment eher unwichtig. Ich lasse mich fallen, fallen, fallen …
»Geh von meinem Arsch weg, du Schwuchtel!«, knurrt es über mir, und Ricks Zetern reißt mich unsanft in die Realität zurück. Er zieht seinen Schwanz aus meinem Mund und wirft sich zur Seite. Ich sehe, dass Luca neben dem Bett kniet und dass es, natürlich, seine Zunge war, die sich schüchtern über meine Brüste hergemacht hat. »Was …«, flüstere ich, aber er schüttelt nur den Kopf und legt einen Finger auf meine Lippen.
»Schhhh«, macht er. »Das ist doch nun wirklich egal, oder?«
Zwischen meinen Schenkeln taucht Mitch auf. Sein Gesicht ist nass von meinem Saft. »Wen haben wir denn da?«, fragt er süffisant.
Lucca beugt sich zu ihm – und fährt mit der Zunge über Mitchs Lippen! »Du schmeckst … ungewöhnlich«, sagt er. »Ganz anders als sonst.« Und dann beginnen sich die beiden, während Mitch immer noch mein linkes Bein über seiner Schulter liegen hat, zu küssen.
Einen Moment lang verfolge ich das Schauspiel, dann ziehe ich mich vorsichtig zurück. Mitch gleitet auf das Bett und zieht Luca auf sich. Er trägt eine weiße Unterhose, die wie angegossen über den zwei besten Pobacken sitzt, die ich je gesehen habe.
Die unglaublich einladend aussehen …
Warum eigentlich nicht, denke ich.
Spielerisch lasse ich meine Hand über seinen Rücken gleiten und unter dem engen weißen Feinrippstoff verschwinden. Hinter mir höre ich, wie Rick aufsteht; höre das Geräusch einer Tasche, die aufgezippt wird; wie er zurück zum Bett kommt, sich hinter mich setzt; ich höre das leise, ratschende Geräusch von einer Plastikhülle, die aufgerissen wird, und merke, wie mich auch dies erregt. Ich bin nicht mehr so nass wie noch vor wenigen Minuten, als Mitch mich leckte, aber ich spüre, dass es sehr schnell wieder so weit sein könnte … Trotzdem drehe ich mich nicht um, sondern ziehe stattdessen Luca die Hose runter.
Sein Hintern fühlt sich extrem sexy an, und es scheint ihn wenig zu stören, dass ich mich auf den Spuren meines Bruders über ihn hermache. Ich fahre mit der Zunge über die beiden Grübchen, die sich über seinem Po befinden, knete die beiden Backen und lasse versuchsweise eine Hand kräftig auf das pralle Fleisch klatschen.
Erst als ich Luca zwischen den Beinen hindurch an seinen rasierten Sack greife, zuckt er zusammen. Er löst sich aus Mitchs Umarmung. »Das ist keine so gute Idee«, beginnt er vorsichtig.
Bevor ich etwas sagen kann, spüre ich, wie sich Rick von hinten an mich drängt. »Der Kleine ist und bleibt eine Schwuchtel. Unser Toffee«, er deutet auf Mitch, »fährt zweigleisig. Aber keine Sorge – hier ist einer, der dich jetzt ganz für sich haben will.«
Ich bin bereits auf allen Vieren, und so ist es ein leichtes für Rick, sich zwischen meine Beine zu knien. Ich spüre seinen harten Schwanz und das leicht stumpfe Gefühl des Latexkondoms, greife nach hinten und führe ihn sanft in die richtige Position. Zuerst stupst er meine Spalte nur kurz mit seiner Eichel an, einmal, zweimal, und schickt jedes Mal einen zuckenden Energiestoß durch meinen Körper, bis er langsam, quälend langsam, seinen Schwanz zwischen meine nassen Lippen schiebt. Luca und Mitch beobachten fasziniert, wie er mich an der Hüfte packt, sich zurückzieht und dann mit einem langen, festen Stoß in mich eindringt. Er füllt mich prall und vollends aus, und ich spüre, wie mein Körper ihn willig umfängt.
Luca lässt sich auf den Rücken fallen und schiebt sich zwischen meinen aufgestützten Händen hindurch unter mich. Neugierig beginnt er, an meinen Brustwarzen zu saugen, während Mitch ihm die Unterhose vollends auszieht und seinen erst halbsteifen Schwanz zu lutschen beginnt. Während ich von hinten kräftig von Rick gevögelt werde, mit langen, ausdauernden Stößen, und während meine Brüste von Luca liebkost werden, sehe ich, wie Mitch leckt und saugt und der Schwanz in seinem Mund wie in Zeitlupe immer größer und praller wird.
Wenig später sitze ich auf Rick und reite ihn mit selbstsicherem Hüftschwung, während ich zusehe, wie Mitch ein Gummi über seinen beeindruckenden Schwanz zieht und beginnt, Gleitgel zwischen Lucas Backen zu schmieren. Schweiß läuft über meinen Rücken, und Ricks kräftige Hände reiben ihn in meine wippenden Brüste. Ich sehe, wie Luca kurz zusammenzuckt, als Mitch in ihn eindringt … pulsierend verabschiedet sich mein Verstand endgültig … ich habe das Gefühl, dass mein ganzer Körper gleichzeitig schrumpft und sich ausdehnt … ich bin so klein, dass ich nur noch um Ricks harten Schwanz herum zu existieren scheine, der sich mit der Präzision eines Uhrwerks in mich hineinpumpt, und doch so groß, dass ich den ganzen Raum um unsere vier heißen, glitschigen Körper herum ausfülle. Schweiß läuft mir in die Augen und taucht meine Wahrnehmung noch stärker in einen einzigen, großen, feurigen Weichzeichner.
Schließlich wirft Rick mich auf den Rücken. Ich winkle die Beine so weit wie möglich an und möchte schreien, brüllen, ihn anflehen, sofort wieder in mich einzutauchen – und das tut er, mit der gleichen unbarmherzigen Energie, aber einem neuen Rhythmus; schneller sind seine Stöße, und kürzer, drängender, fordernder. Er hängt halb im Liegestütz über mir, und ich sehe, wie sich sein Gesicht vor Anstrengung immer mehr verzerrt, wie er die Zähne zusammenbeißt und ihm das Haar schweißnass am Kopf klebt. Dann taucht ein anderes Gesicht über mir auf, rot vor Geilheit: Luca, der von Mitchs kräftigem Körper immer wieder nach vorne geworfen wird. Ich sehe den Mann, wegen dem ich eigentlich hergekommen bin; den Mann, dessen Geheimnis mich reich machen sollte; den Mann, der genau wie ich im Moment willenlos zu sein scheint, der genommen wird, der wie ich kurz davor steht, sich unter dem Ansturm eines Schwanzes komplett aufzulösen. Ich hebe den Kopf, er kommt mir entgegen, ich spüre seine Nase an meinem Kinn, und dann, zart, leicht, schwebend küssen wir uns, bis uns der harte Rhythmus der beiden anderen Männer wieder auseinander reißt.
Alles Blut rast aus meinem Kopf, zischt brodelnd durch meinen Körper und umtost in einem rasenden Strudel Ricks Schwanz. Ein letztes Mal zieht er sich zurück, und dann, als er noch einmal zustößt, spüre ich, wie etwas in mir explodiert, ich höre Ricks Schnaufen, das dumpfe Brummen von Mitch und ein kehliges Stöhnen von Luca, ein Staudamm bricht und Wellen rasen über jeden Millimeter meines Körpers, und mit einem langen, lauten, befreienden, lustvollen Schrei komme ich.
Nur das leise Surren der Klimaanlage ist zu hören. Schwer atmend liegen wir nebeneinander und übereinander und brauchen eine ganze Zeit, um wieder vollkommen zu uns zu kommen. Ich merke, wie Rick seinen immer noch harten Schwanz aus mir herauszieht und aufsteht. Ich bleibe einfach nur liegen, lasse aber meine Hand sanft über mich wandern und berühre schaudernd meine geschwollenen Schamlippen, die sich heiß und wund anfühlen.
»Und, Lola?« Mitch streichelt träge eine meiner Brüste. Dem Himmel sei Dank, dass er nicht fragt, wie sie gewesen sind; schon bei einem Mann finde ich die Frage nach dem Sex unerträglich, aber bei drei Kerlen würde sich dies nur noch unangenehm potenzieren. Also sage ich nichts, lausche nur mit geschlossenen Augen dem Surren der Klimaanlage und merke, wie meine Körpertemperatur langsam von Vulkan auf normal zurücksinkt.
Moment.
Wieso ist mir immer noch so heiß, wenn doch die Klimaanlage unüberhörbar in Betrieb ist?
»Hey, Lola, schau mal«, ruft Rick. Ich öffne die Augen, setze mich auf, merke, wie sich auch Mitch und Luca hinter mir aufrichten. Ich sehe in Ricks Richtung – und habe das Gefühl, mit eiskaltem Wasser übergossen zu werden.
Nicht die Klimaanlage ist für das gleichmäßige Summen verantwortlich. Sondern eine kleine Kamera auf einem Stativ.
Neben ihr steht Rick und grinst auf eine Art, wie es seine Fans wahrscheinlich nicht für möglich halten würden. »Bitte recht freundlich«, sagt er. »Ich befürchte, dein Gesicht war bisher noch nicht richtig im Bild.«
»Was soll das?« Eine Gänsehaut kriecht träge meinen Rücken hoch.
Von hinten wird mir eine Decke um die Schulter gelegt. »Tut mir leid, Lola«, höre ich Luca sagen. »Eine reine Vorsichtsmaßnahme.«
»Was …« Mehr bringe ich nicht heraus.
»Es ist ganz einfach, meine Schöne«, erklärt Rick und kommt lächelnd aufs Bett zu, kratzt sich dabei die raspelkurzen Schamhaare über seinem baumelnden Schwanz, sehr prollig, sehr selbstsicher, sehr – wie ich mit leichtem Schrecken feststelle – sexy. »Nutten finden wir überhaupt nicht spannend. Die kleinen Mädchen, die uns so lieben, wollen immer nur kuscheln, und wenn man sie nimmt, weinen sie am Ende, weil es das erste Mal ist und es nicht sanft genug war.« Er fährt sich mit der Hand durch seine blonden Haare. »Was bleibt sind Journalistinnen. Die sind gut im Bett – und wissen, wann sie die Schnauze zu halten haben. Du willst doch nicht, dass wir zusammen in den Schlagzeilen auftauchen, oder? Und glaub mir – lese ich nur eine Zeile über diesen Abend in irgendeiner Zeitung, läuft dieses Band landesweit in den Spätnachrichten.«
Ich bin eiskalte Duschen gewöhnt. Vielleicht ist das der Grund, warum ich weder weinend zusammenbreche, noch hysterisch losbrülle und nach meinen Sachen greife, mich nicht einmal wirklich schlecht fühle. Es ist … seltsam. Ein ungewohntes Gefühl. Wortlos stehe ich auf und gehe in Richtung Badezimmer.
Ich wollte die Jungs benutzen – sie haben den Spieß umgedreht. Wahrscheinlich sollte ich mir benutzt vorkommen, ausgenutzt, mich hintergangen fühlen.
Aber … ich hatte lange nicht so guten Sex. Und eins steht fest: Es lief anders als erwartet – aber, verdammt noch mal, ziemlich gut!
An der Tür bleibe ich stehen und werfe einen Blick über die Schulter. Die drei Männer lümmeln sich auf dem Bett. Rick zündet sich eine Zigarette an, Mitch krault Lucas Haare. Es ist definitiv ein Anblick, der eines Posters würdig wäre – wenn auch nicht für die Bravo.
»Und«, fragt Rick, »weinst du jetzt?« Er klingt nicht hämisch, nicht einmal von oben herab, einfach nur … herausfordernd.
Ich muss nicht lange überlegen, was ich tun will. Ich drehe mich um, gehe zum Bett zurück und nehme mir, was mir zusteht.
Valerie stellte ihr Rad im Hausflur ab und zählte die Treppenstufen bis zu ihrer Wohnung. Das tat sie immer, wenn sie sich konzentrieren musste. So wie vor dem Gespräch, das ihr jetzt bevorstand.
Florian … Seit vier Jahren waren sie beide ein Paar, und seit ein paar Monaten lebten sie auch zusammen. Es war ihr schwergefallen, die Selbständigkeit aufzugeben; in ihrer Studenten-WG mit Miriam und Nette hatte sie sich ziemlich wohl gefühlt.
Stufe Nummer 73: Sie war zu Hause. Valerie stand vor der Wohnungstür und kramte nach ihrem Schlüssel. Tritt ein, bring Glück hinein. Sie schaute auf den bunten Fußabtreter mit der Aufschrift und seufzte. Dieses originelle Teil hatten sie zum Einzug geschenkt bekommen, und im Gegensatz zu einigen anderen Scheußlichkeiten hatte sie noch keine Idee entwickelt, wie sie diese Fußmatte unauffällig entsorgen konnte.
»Hallo Schatz.«
Florian stand lässig in der offenen Tür und grinste sie an. Etwas zu lässig, wie Valerie fand. Sie sah sofort, dass er etwas getrunken hatte. Hinter ihm tauchte ein blonder Strubbelkopf auf. Ein männlicher Strubbelkopf, gottlob. Sein Besitzer sah ebenfalls aus, als hätte er bereits kräftig dem Alkohol zugesprochen. Florian machte eine einladende Geste und trat einen Schritt zurück, um Valerie einzulassen. Er wies mit dem Kopf auf den Blonden und sagte betont selbstverständlich: »Alex schläft heute Nacht hier.«
»Aha.« Valerie schob sich an ihrem Freund vorbei. Das war so gar nicht das, was sie jetzt gebrauchen konnte. Sie wusste, es war ihr anzusehen, dass sie wütend war, aber sie konnte und wollte sich eben nicht verstellen. »Willst du auch ein Bier?«, hörte sie Florian hinter sich. In seiner Frage schwang ein schriller Unterton mit, ein Zeichen dafür, dass er angespannt war.
Valerie schüttelte den Kopf und ging in die Küche. Im Kühlschrank musste noch eine halbvolle Flasche Weißwein sein.
»Wenn du den Wein suchst, den habe ich getrunken«, sagte Alex. Valerie blickte hoch und sah ihn neben sich stehen, die leere Flasche in der Hand. Unter ihrem Blick gefror sein Lächeln, und er straffte die Schultern.
»Oha. Das war wohl ein falscher Fehler. Flo, kannst du mir ʼnen Zehner leihen?«
Valerie registrierte, dass ihr Freund dem anderen einen Schein in die Hand drückte. Kurz darauf fiel die Wohnungstür ins Schloss. Sie wusste, Florian wartete auf einen Wutausbruch. Aber sie hatte keine Lust, wieder mit ihm zu streiten. Sie hatte mit ihm reden wollen, ohne Zankerei, aber nun … Sie war müde und einfach nur enttäuscht. Sie griff sich in den Nacken: total verspannt. Flo kam hinter ihr in die Küche, mit dem Papieretikett der Bierflasche spielend.
»Sie haben sein Auto vor der Billardkneipe abgeschleppt«, begann er ohne Umschweife, »und da sind alle seine Klamotten drin, samt Portemonnaie und Haustürschlüssel. Er kann die Kiste erst morgen vom Sammelplatz abholen. Was hättest du an meiner Stelle gemacht?« Seine Augen baten um Verständnis. Valerie wusste, dass Flo sie nicht belog. Doch ihr wurde auf einmal klar, wie wenig sie über seinen Freundeskreis wusste. Sie erinnerte sich daran, dass Flo diesen Alex schon mal erwähnt hatte; er war ein alter Kumpel aus der Schule, aber mehr Infos hatte sie nicht über ihn. Zu Gesicht bekommen hatte sie ihn jedenfalls noch nie – bis gerade eben.
»Ist nur komisch, dass ich deine Freunde immer erst kennenlerne, wenn sie ein Problem haben.«
Sie konnte sich diesen Seitenhieb nicht verkneifen, aber im nächsten Moment tat er ihr bereits leid. Doch Flo hatte sich schon umgedreht und trottete ins Wohnzimmer zurück. Valerie stellte sich ans Fenster und hielt nach Alex Ausschau. An ein klärendes Gespräch war heute nicht mehr zu denken. Dabei hatte sie gehofft, Flo und sie würden sich wieder näherkommen. Nun machte ihr dieser Alex einen Strich durch die Rechnung.
Wo blieb der Typ überhaupt? Endlich sah sie ihn hinter dem Papiercontainer an der nächsten Straßenecke auftauchen. Er trug eine Plastiktüte, scheinbar randvoll und schwer. Zwei Minuten später stand er vor der Tür, die Flo ihm öffnete. Interessiert beobachtete Valerie, wie Alex seine Schätze zu ihr in die Küche brachte und dort auspackte.
»Alles für zehn Euro?«, fragte sie ungläubig und starrte auf die vier Flaschen Weißwein, die vor ihr standen. Chardonnay, und gut gekühlt noch dazu. Das sah nicht nach Tankstelle aus. Alex grinste und wuschelte sich durch die Haare. Der weiß, dass er gut aussieht, dachte Valerie.