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In wenigen Wochen würde unser viertes Enkelkind geboren werden. Mein Sohn Lasse und seine Frau Nadja hatten in den letzten zehn Jahren zwei zauberhaften Mädchen und einem süßen Sohn das Leben geschenkt. Lange schon hatten mein älterer Sohn Markus und seine Frau Sandra sich Nachwuchs gewünscht. Doch der wollte sich partout nicht einstellen. Und dann, am 8. Juli des vergangenen Jahres hatten wir per WhatsApp ein Ultraschallbild erhalten mit den Worten: Hallo Oma! Hallo Opa! Wir konnten es kaum fassen. Während sich beide mitten in einem Umzug befanden und vor Arbeit kaum noch zur Ruhe kamen, geschah dieses große Wunder. Zu unserer Überraschung bekamen wir bereits am nächsten Tag unverhofft Besuch von den beiden. Glücklich umarmten wir uns. Wir alle waren sprachlos vor Freude. Bei unserem nächsten wöchentlichen Einkauf im Supermarkt konnte ich nicht umhin, einige Knäuel Strickgarn zu erstehen. Ich ließ mich von meinem Gefühl leiten. Fröhlich sollten die Farben sein und da wir nicht wussten, ob es ein Junge oder Mädchen werden würde, sollte es eben zu beiden Geschlechtern passen. In mir wurden jedoch immer mehr Fragen laut. Konnte ich überhaupt noch stricken mit meinen mitunter steifen und schmerzenden Fingern. Wollte ich es überhaupt noch. Was wäre, wenn der Pullover nicht passte, nicht gefiel, nicht der gängigen Mode entspräche. Die Freude am Stricken wollte sich einfach nicht einstellen.
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Seitenzahl: 22
Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen…
Für Sternchen und Krümelchen
In Liebe
„Du, Schatz“, ich sah müde zu meinem Mann hinüber, der gerade dabei war, ein Sudoku zu lösen, „ich glaube, meine alten Finger können oder wollen einfach keinen Pullover mehr stricken.“
„Engelchen!“ Thomas schaute irritiert von seiner Zeitung auf. „Ich finde, der kleine Pullover sieht schon ganz süß aus. Die fröhlichen Farben und die weiche Wolle, welches Kind würde sich darüber nicht freuen?“
„Ach Liebster, ich habe schon so viele kleine Kinderpullover, Söckchen und Mützen gestrickt und gehäkelt, doch nie auch nur eines der Enkelkinder damit bekleidet gesehen. Vielleicht mache ich mir auch dieses Mal nur unnötige Arbeit. Schau mal, es gibt so viele perfekte und schöne Babysachen zu kaufen, und alle für wenig Geld. Aber sie sind wunderschön und modisch. Wieviel Tage muss ich an solch einem kleinen Teil stricken und dann sieht es eben nicht so perfekt aus, sondern eben nur handgemacht, mit unebenen Maschen!“
„Das finde ich nicht!“ Mein Mann schaute auf die mühsam gestrickten 10 Zentimeter, die ich auf dem Tisch abgelegt hatte. „Das ist eben keine Massenware. Man sieht genau, dass jemand mit viel Liebe und Aufwand gearbeitet hat. Von Perfektion war doch bislang nie die Rede.“ Mit diesen Worten wandte er sich wieder seiner Zeitung zu und widmete sich dem Zahlenspiel.
Leise vor mich hingrummelnd nahm ich meine Strickarbeit wieder auf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich damit überhaupt fertig werde!“
In wenigen Wochen würde unser viertes Enkelkind geboren werden. Mein Sohn Lasse und seine Frau Nadja hatten in den letzten zehn Jahren zwei zauberhaften Mädchen und einem süßen Sohn das Leben geschenkt.
Lange schon hatten mein älterer Sohn Markus und seine Frau Sandra sich Nachwuchs gewünscht. Doch der wollte sich partout nicht einstellen. Und dann, am 8. Juli des vergangenen Jahres hatten wir per WhatsApp ein Ultraschallbild erhalten mit den Worten „Hallo Oma! Hallo Opa!“
Wir konnten es kaum fassen. Während sich beide mitten in einem Umzug befanden und vor Arbeit kaum noch zur Ruhe kamen, geschah dieses große Wunder. Zu unserer Überraschung bekamen wir bereits am nächsten Tag unverhofft Besuch von den beiden. Glücklich umarmten wir uns. Wir alle waren sprachlos vor Freude.
Bei unserem nächsten wöchentlichen Einkauf im Supermarkt konnte ich nicht umhin, einige Knäuel Babywolle zu erstehen. Ich ließ mich von meinem Gefühl leiten. Fröhlich sollten die Farben sein und da