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Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, wie Kompetenzen am besten vermittelt werden können, haben in den letzten Jahren, nicht zuletzt wegen der teilweise vernichtenden Bilanz internationaler Vergleichsstudien, zu angeregten Kontroversen in deutschen Kultusministerien, Hochschulen und Lehrerkollegien geführt, die auch aufgrund einer ausführlichen Medienbegleitung in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit ausgetragen wurden. Die Lösungsvorschläge sind dabei ebenso vielfältig wie konträr und führen in der öffentlichen Debatte nicht selten zur Kontrastierung des Konflikts ‚Kuschelpädagogik vs. strenge Unterrichtsführung’. In der anhaltenden Auseinandersetzung um Organisation, Inhalte und Instrumentarien der schulischen Bildung rückt aber das eigentliche Ziel, nämlich die Erziehung eines mündigen und kompetenten Bürgers im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, oftmals in den Hintergrund der Diskussionen. Diese Erziehung erfordert in hohem Maße Flexibilität und Kreativität, jene Eigenschaften, die heutzutage dem Leitbild gesellschaftlichen Erfolges entsprechen. Denn nur wer kreativ ist, vermag Probleme zu lösen und steigende Anforderungen zu bewältigen und ist somit in der Lage, sein Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Und gerade die mangelnde Kreativität vieler Schüler aus deutschen Bildungseinrichtungen wurde in den Vergleichsstudien beim Lösen von sogenannten Problemaufgaben offenkundig. Dabei herrscht bei allen Differenzen hinsichtlich der Schulorganisation relative Einigkeit bezüglich einer fächerübergreifenden und ganzheitlichen Bildung, welche die Kinder in den Mittelpunkt pädagogischer Handlungen stellt. Trotz oder gerade wegen der fächerübergreifenden Ausrichtung der Grundschule hat der Deutschunterricht die zentrale Aufgabe, die grundlegenden Kulturtechniken Lesen und Schreiben zu vermitteln und damit „die entscheidenden Voraussetzungen für den Unterricht in allen anderen Fächern“ zu schaffen. Die Abkehr vom normorientierten Interpretationsaufsatz erfolgt aber nur zögerlich, zu traditionell scheint die Ehrfurcht vor den literarischen Meisterwerken im Land der Dichter und Denker und so lässt man die Erben zahlreicher Nobelpreisträger immer noch vielfach lieber die Gedanken fremder Autoren wiedergeben als eigene Gedanken verfassen und reflektieren. Dabei ist das Schreiben nur eine weitere Ausdrucksmöglichkeit der individuellen Kreativität, die jedem Kinde schon lange vor Schuleintritt immanent ist und die es bereits in vielfältiger Form zu äußern imstande ist.
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