Wie man Eier sammelt und andere Katastrophen - Richard Freeman - E-Book

Wie man Eier sammelt und andere Katastrophen E-Book

Richard Freeman

0,0

Beschreibung

"Wie man Eier sammelt und andere Katastrophen" ist eine Sammlung von Anekdoten in der Form von Kurzgeschichten aus dem Zusammenleben des Autors mit seinen Tieren. Sie sind, vom Autor erlebte, wahre eigenständige Geschichten. Sie ermöglichen dem Leser zu erleben, wie das Zusammensein mit Tieren das Leben bereichern kann. Humorvoll und einfühlsam geschrieben, zeigen die Geschichten wie es ist mit Tieren zu leben, mit allen Höhen und Tiefen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 143

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Teuflisch schön Jerry

2. Der Hirtenhund in Urlaub Pila

3. Der Hirtenhund zu Hause Juri

4. Glückliches Huhn Maria

5. Unglücks Huhn Mascha

6. Schneebälle im Sommer Steve

7. Rover Kalle

8. Schlechte Hündin Christine

9. Der weisser Kater im Schnee Jane

10. Ein kleiner Londoner Phileas

11. Seebright Paul

12. Nur noch einmal Johann

13. Stadtkatze auf dem Lande Mora

14. Arbeiten auf einer Baustelle Jan

15. Wie man Eier sammelt Sigrid

16. Eins plus 0 ist gleich 3 Simeon

17. Herrischer Vogel Volker

18. Bildnis eines Hundes Martina

19. Der Kampfhahn Helen & Stuart

20. Schwarzer Peter Dean and Debbie

21. Die Jägerin Aaron

22. Bon Appetit Sabine

23. Versuchung Laurin

24. Die Alte Mary Melly & Manu

25. Tod einer geliebten Katze Anja

Vorwort

Einen großen Teil meines Lebens hatte ich das Glück, von Tieren umgeben zu sein. Wenn man mit und unter ihnen lebt, hat man die Chance, sie mit all ihren wunderbaren Persönlichkeiten, Eigenschaften und Eigenheiten zu sehen und zu verstehen. Und man muss kein Philosoph oder begabter Mensch sein, um zu erkennen, dass wir viel von ihnen lernen können.

Aber ich liebte sie für ihre Lebensfreude, ihren Humor und ihren Witz, ihre Fähigkeit, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen, und dafür, wie sie es schafften, harmonisch mit uns und den anderen Tieren zusammenzuleben, während sie in freier Wildbahn Feinde gewesen wären, sich gegenseitig zur Beute gemacht oder sich einfach ignoriert hätten.

Ich hatte gehofft, ein Buch über mein Leben mit ihnen zu schreiben, von dem Moment an, als ich begann, mich mit ihnen zu beschäftigen, aber es erschien mir nicht einmal zwingend, also gab ich auf und wartete!

Dann, zu meinem 77. Geburtstag, beschloss ich, eine Liste mit all den verschiedenen Episoden zu erstellen, über die ich bereits zu schreiben begonnen hatte, mit der Absicht, sie alle in einem Buch mit Kurzgeschichten zusammenzufassen. Jede der Geschichten funktioniert für sich allein und braucht die anderen nicht. Also machte ich eine kleine Verlosung für die wenigen engen Freunde, die ich zu meiner Geburtstagsfeier eingeladen hatte (man muss ja Geburtstagsfeiern haben), wobei ich alle Titel, nummeriert, in ein kleines Säckchen steckte und jeder der Gäste einen herauszog. Ich sagte ihnen, dass ich dann in dem Buch jede der ausgewählten Geschichten jedem einzelnen widmen und jedem von ihnen ein Exemplar seiner eigenen Geschichte schicken würde.

Ich habe ihnen ehrlich gesagt, dass dies der beste Weg ist, um mich selbst ein wenig unter Druck zu setzen, damit ich alle Geschichten aufschreibe und daraus ein Buch mit Kurzgeschichten mache, dass ich mit euch allen teilen kann.

So, hier sind sie also. Ich hoffe, Du kannst ein wenig von der Liebe und dem Spaß erleben, die die Tiere in mein Leben gebracht haben. Sogar während ich sie schreibe, fallen mir viele andere Dinge ein, und wenn diese Geschichten Dir gefallen, könnte es in Zukunft vielleicht einen zweiten Band für Dich geben.

Und last but not least, ein großes Dankeschön an meine Korrekturleserinnen.

1. Teuflisch schön

Für Jerry

Als Jeremy, aka Billy, Heidi und ich nach Deutschland gezogen sind, brachten wir nur wenige unserer Tiere mit. Die Hunde waren wirklich Familienmitglieder und unsere Schäferhunde, Onyx und Riba, sind mit uns umgezogen. Ash hatte sich mit einem meiner Arbeitskollegen angefreundet und verbrachtet schon vor dem Umzug viel Zeit mit ihm. Er blieb dann in England. Und von den Katzen hatten wir nur noch Burmilla Katzen aus unserer eigenen Zucht. Einer von ihnen war Angelo, ein wunderschöner, robuster Kater mit der subtilen Tigerfärbung einer Burmilla.

Hier in Deutschland hatten wir ein Haus gekauft mit Garten rings herum, eine alte Scheune, ein Stall und einen Schuppen. Natürlich mussten Tiere her.

Zuerst haben wir einen Stall für Hühner ausgestattet, weil Legehühner sind eine Augenweide, pflegeleicht und produktiv! Aber wo findet man Legehühner in Deutschland? Wir fanden einen Kleintierverein in der Nähe, und wurden Mitglieder. Problem gelöst.

Dadurch haben wir sehr schnell Kontakt verknüpft mit fast allen Tierliebhabern in der Umgebung.

Und es dauerte nicht lange bis bekannt war, dass Heidi eine Gabe hatte, wenn es um Tierpflege ging.

Kurzum, nach kurzer Zeit brachte jemand uns eine winzige Katze, die sie in einem tiefen Loch gefunden hatte, weil sie leise nach Hilfe gerufen hat. Wie sie hinein kam war bedenklich, weil sie wirklich nur zwei oder höchstens drei Tage alt war und konnte nur blind krabbeln.

Auf jeden Fall, war sie bei Heidi sehr wohl untergebracht. Dieser schwarze kleine Schützling musste mit der Flasche ernährt werden, und das sehr oft. Aber es war sehr schön anzuschauen, und wie auch am Ende der Mahlzeit dieses Kätzchen sich auf Heidis Schoss bequem machte und einschlief.

Sie war so klein und schwach am Anfang, dass wir nicht sicher waren, ob sie es schaffen würde. Aber sie trank Milch und fraß nicht nur was sie von uns als geeignet bekam, sondern Hundefutter, wenn sie es klauen konnte.

Sie wurde zu einer richtigen Kuschelkatze, schlief neben uns im Schlafzimmer als sie noch klein war und war bildhübsch. Sie hatte ein weiches, glänzendes sehr feines Fell mit einem weißen Punkt auf der Brust, und unglaublich leuchtende tiefblaue Augen. Gegenüber Heidi war sie lange Zeit sehr anhänglich. Für sie war eigentlich Heidi ihre Mutter. Wegen dem weißen Punkt bekam sie den Namen „Star“, das englische Wort für Stern.

Sie schlief oft neben einem der Hunde, und war immer mit uns oder bei den anderen Tieren. Besucher konnten ihr nicht widerstehen und sie wuchs in einer Atmosphäre von Liebe und Fürsorge auf. Alles schien wirklich gut gelaufen zu sein.

Aber als sie etwa sieben Monate alt war, passierte etwas, das alles verändern würde. Wir waren alle daheim und die Hunde und die Katzen waren im Haus.

Plötzlich kam aus dem Flur ein Kreischen und Jaulen als ob eine Schlacht zugange war. Wir saßen in der Küche aber sprangen auf, um zu schauen was los war, als Onyx in die Küche rannte, ein bisschen durcheinander. Reeba, der große schwarze Schäferhund war noch im Flur und wusste nicht wohin mit sich, als ein kleiner schwarzer Teufel ihn immer wieder angriff. Er hatte eine blutige Nase und die Katze flog ihm immer wieder ins Gesicht.

Heidi packte Star und nahm sie in die Küche, wo sie sofort Onyx anfauchte. Onyx wurde in den Flur geschickt und alles beruhigte sich.

„Was um Himmels Willen war das?“ fragte ich.

„Vielleicht hat einer der Hunde ihr aus Versehen wehgetan.“ Heidi untersuchte Star gleichzeitig und stellte fest, dass sie nicht verletzt war.

Nach einige Minuten wollten wir die Hunde hereinholen, aber sobald einer von ihnen sich nur einen Schritt hereinwagte, verwandelte sich dieses wunderschöne kleine Geschöpf in eine Furie, und wollte angreifen. Heidi hatte sie gut im Griff, und als die Hunde wieder verbannt waren, kehrte wieder Frieden ein.

Danach hielten wir sie fern von den Hunden für zwei Tage oder so, und alles schien wieder absolut normal.

Heidi und ich waren zwei Tage später mit den Hunden im Stall. Sie begleiteten uns, wenn wir die anderen Tiere versorgten. Es war ein typisches bayerisches Bauernhaus und vom Stall gelangte man direkt in den Hausflur. Heidi machte die Tür auf, und ein schwarzer Blitz lief die Treppe herunter und griff beide Schäferhunde sofort an. Es gab keine Warnung, sondern war bitter ernst, so dass wir beide Angst hatten, dass Star den Augen der Hunde schlimme Schaden zufügen könnte.

Angelo lief schreiend in den Flur, attackierte Star, um die Hunde zu schützen. Es war für ihn offensichtlich, dass etwas mit Star nicht in Ordnung war.

Heidi packte die wildgewordene Schönheit und tat sie in einen Katzenträger. Ich wusste, wenn ich es probiert hätte, hätte Star meine Hände zerfleischt. Ich war nicht ihre Mutter!

Wir sprachen lange darüber, was wir tun konnten, aber es war uns klar, dass wir sie nicht zusammen mit den Hunden unter einem Dach behalten konnten.

Etwas hatte in ihrem Hirn klick gemacht und es schien keinen Grund dafür zu geben, aber über den nächsten Tagen probierten wir entweder die Katze, in Katzenträger den Hunden näher zu bringen oder umgekehrt. Das Ergebnis war immer gleich. Star flippte aus. Sie brauchte nur die Hunde zu erblicken und es ging los.

Wir riefen beim Tierheim in Landsberg an und erklärte unsere Situation. Da hatten sie schon sehr viele Katzen, die ein neues Zuhause suchten und waren nicht sicher ob sie helfen konnten, boten aber an, dass wir Star vorbeibringen könnten.

Dort angekommen fielen die Tierheim Mitarbeiterinnen auch sofort in den Bann von Star, mit ihrem schönen Fell, erstaunlich blauen Augen und so kuschelig!

Wir vereinbarten, dass sie nur an jemanden ohne Hund gegeben werden durfte und am Besten in einer geschlossenen Wohnung ohne Garten leben sollte, damit sie nicht zufällig Hunde trifft.

Sie empfahlen uns herumzuschauen um zu sehen wie viele Katzen sie schon dort hatten, und es konnte eine Weile dauern bis ein neuer Besitzer gefunden werden konnte. Wir konnten überlegen, ob sie da bleiben soll oder nicht.

Eine halbe Stunde später gingen wir Richtung Ausgang, an der Verwaltung vorbei, als die Frau, die Star als neue Heimbewohnerin akzeptiert hatte, uns zurief mit der erfreulichen Nachricht, dass sie schon ein neues Zuhause gefunden hat, ein junges Paar das im ersten Stock in einem Wohnblock wohnten. Und die Frau erzählte weiter, dass, obwohl es normalerweise nicht erlaubt ist, wir den neuen Besitzer treffen durften, wenn wir wollten. Sie hätten uns gerne getroffen. Und sie haben das mit den Hunden verstanden!

So trafen wir uns und wir haben die Geschichte des Lebens von Star wiederholt erzählt, und dass es mit den Hunden ernst gemeint wird, sonst hätten wir sie nicht abgegeben.

Sie waren sehr glücklich. Star war so wunderschön und unglaublich freundlich und schmuste gern.

Wir waren auch sehr zufrieden, trotz dieser Trennung. Diese Schönheit wurde gerettet von zwei sehr netten jungen Leuten die ihr ein liebevolles Zuhause geben konnten. Wir tauschten Namen und Telefonnummern aus.

Drei Monate später erhielten wir von ihnen einen Anruf. Sie waren noch sehr glücklich mit Star, aber zwei Tage zuvor hatten sie Besuch von einer Freundin bekommen, die mit ihrem Dackel kam. Sie haben zugestimmt, dass sie mit Dackel kommen durfte, weil, sie es nicht wirklich glauben konnten, dass die schöne Star wirklich so schlimm sein konnte. Aber in dem Moment, als sie die Haustür aufmachten, flog eine schwarze Furie an ihnen vorbei und griff den kleinen unschuldige Dackel an! Nach kurzer Zeit konnten sie getrennt werden.

Es gab eine zerkratzte Nase, Entschuldigungen und viel Staunen über was geschehen war, aber auch etwas worüber sie alle Lachen konnten. Sie wollten uns nur sagen, dass sie jetzt wissen, dass wir nicht übertrieben hatten! Und sie wiederholten wie sie Star liebten und ab jetzt durften Freunde nur ohne Hunde zu Besuch kommen!

2. Der Hirtenhund im Urlaub

Für Pila

Hunde brauchen keinen Urlaub. Sie sind etwa 8 bis 10 Stunden am Tag Hunde und schlafen den Rest der Zeit. Aber wenn wir sie mit in den Urlaub nehmen wollen, kommen sie sehr gerne mit.

Alles, was sie im Urlaub brauchen, sind Futter und Wasser, einen Platz zum Liegen und Schlafen und ein bisschen Auslauf. Wir brauchen für sie Teppiche, Leinen, Trink- und Fressnäpfe. Hunde aber, lieben es vom Boden zu fressen und aus Pfützen oder Bächen zu trinken.

Unser Deutscher Schäferhund, Ash, war da keine Ausnahme. Er war ein großer, selbstbewusster, sanfter Schäferhund, der gerne spielte und instinktiv wusste, wie man ein guter Schäferhund ist. Er wuchs mit mir und Heidi und Heidis Sohn Billy auf dem Land auf.

Als Billy 9 Jahre alt war, fuhren er, seine Mutter und seine Großmutter sowie unsere beiden deutschen Schäferhunde Ash und Jenny, seine Mutter, in den Urlaub nach Schottland. (Ich blieb zurück, um mich um die anderen Tiere zu kümmern und einige Arbeiten zu erledigen, die meiner Meinung nach erledigt werden mussten!)

Wir hatten damals einen Lada Kombi, der alles andere als luxuriös war, aber er war geräumig. Er hatte auch robuste Kunststoffpolster, die leicht zu reinigen waren und nicht so leicht rissen. Jeder von euch, der große Haustiere oder Katzen hat, mit denen viel herumgefahren werden muss, weiß, dass diese Art Polster und viel Platz, die beiden wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines Autos sind. Aus denselben Gründen war der Lada auch billig!

Also stiegen sie alle ein und fuhren los, von Lincolnshire auf dem Weg nach Schottland. Sie hatten es nicht eilig und hielten an verschiedenen Orten auf ihrem Weg durch Schottland nach John O'Groats.

Ash in Urlaub mit der Familie

Ihr müsst wissen, dass Billy und seine Mutter sich nicht nur dadurch von mir unterschieden, dass sie beide Deutsche waren und ich Engländer, sondern auch, in dem sie beide gerne im Meer schwammen. Ich habe versucht, ihnen zu erklären, dass das Meer ein kalter Ort ist, aber das hat sie überhaupt nicht abgeschreckt. Es war sogar einer der Hauptgründe, warum sie an der Nordküste Schottlands Urlaub machen wollten.

An einem trockenen, aber grauen Tag waren sie mit den Hunden und einem Picknickkorb an der Küste. Es war windig, und die See war ziemlich kabbelig. Eigentlich typisches nordschottisches Urlaubswetter.

Unsere unerschrockenen Urlauber beschlossen, ein schönes Bad zu nehmen, denn es sah so einladend grau aus und die großen Wellen boten unendlich viele Möglichkeiten ans Ufer zurückgeschleudert zu werden.

Billy war und ist ein guter Schwimmer, ebenso seine Mutter, und so gelang es ihnen, trotz der auflaufenden Wellen ins tiefere Wasser zu gelangen, wo eine gute Dünung herrschte.

Ash hatte jedoch eine ganz klare Meinung dazu. Billy war ein Kind und sein Schützling. Ash konnte nicht darauf vertrauen, dass der Wind und die Wellen an diesem Ort Rücksicht auf Billy nehmen würden! Und vom Strand aus konnte er nicht auf ihn aufpassen. Also ging er los. Er sprang ins Meer und in die Wellen, schwamm zu Billy und

Ash der Rettungsschwimmer

rettete ihn. In diesem Moment aber, war Billy nicht daran interessiert, gerettet zu werden, und versuchte, Ash zurückzuschicken, indem er ihn immer wieder wegstieß. Ash aber, war sehr pflichtbewusst.

Heidi rief ihrer Mutter zu, die am Ufer stand.

"Ruf Ash an, er hält Billy vom Schwimmen ab!"

„Mission accomplished“

Vom Ufer aus sah es so aus, als hätten Ash und Billy Spaß, und das Rauschen der Brandung machte alles ein bisschen schwerer zu verstehen.

"Aber Ash scheint Spaß zu haben!", kam die Antwort.

"Er versucht immer wieder, Billy zu retten. Bitte ruf ihn ans Ufer."

Jetzt verstand ihre Mutter. Billy musste gerettet und ans Ufer gebracht werden, also rief ihre Mutter dem Hund aufmunternde Worte zu.

"Komm Ash, so ist es richtig, bring ihn her. Bring ihn her."

"Nein Ash, lass mich in Ruhe und geh zu Oma!" Billy hatte Mühe, sich gegen Ash zu wehren. Schließlich war er ein großer, kräftiger Deutscher Schäferhund.

Jetzt konnte Billys Großmutter sehen, dass er sich abmühte, und watete ans Ufer, um ihrem armen Enkel an Land zu helfen.

Billy erkannte, dass er den Hund im Wasser nicht abwehren konnte und dass er von Ashs robusten Rettungsversuchen Kratzer davontrug, und beschloss, mit dem Hund zum Strand zu schwimmen und eine Möglichkeit zu finden, ihn am Strand zu befestigen, damit er selbst schwimmen konnte.

Als die Landungstruppe und der Retter zusammenkamen, gab es einige Momente der Verwirrung, als sie alle versuchten, einen Konsens zu finden, wie die Sache enden sollte. Billys Großmutter versuchte, ein wärmendes Handtuch um ihren Enkel zu werfen und ihn den Strand hinauf zu bringen, um ihn aus der Gefahrenzone zu bringen. Billy versuchte, diese Zuneigung zu ignorieren und Ash am Kragen zu packen und den Strand hinaufführen. Ash ging zielstrebig den Hang des Strandes hinauf, begleitete seinen Schützling und war froh, dass ihm nichts passiert war. Heidi kam aus dem Wasser und versuchte zu verstehen, was um alles in der Welt hier vor sich ging, denn es war klar, dass die Aktivitäten des Trios auf dem Land offensichtlich sehr verwirrt waren. Zwei Menschen und ein Hund mit triametrisch entgegengesetzten Zielen, die sich offensichtlich gegenseitig in die Quere kamen.

Nach einem kurzen Zwischenspiel mit Erklärungen versuchten Mutter und Sohn erneut zu schwimmen, die Großmutter mit einer festen Hand am Halsband des Hundes, um ihn von einer weiteren Rettungsaktion abzuhalten.

Doch ein Deutscher Schäferhund lässt sich nicht so leicht von seiner Herzensangelegenheit abbringen, und nach kurzer Zeit stand er einfach auf und trottete ins Meer hinaus. Großmutters fester Griff um den Hund überdauerte etwa zwei Schritte, bevor sie auf die Knie sank und sich nicht mehr an Ashs Halsband festhalten konnte.

Das Unvermeidliche geschah, und Billy wurde noch ein paar Mal gerettet, bevor sie sich alle einig waren, dass es keinen Sinn mehr hatte zu schwimmen, und sie zum Strand zurückkehrten.

Wenn du selbstbestimmte Tiere hast, kannst du sicher sein, dass alles nach Plan läuft. Nur dass es manchmal der Plan des Tieres ist und nicht deiner.

Am Ende war es ein denkwürdiger Tag. Ash hatte Billy gerettet und war mit der Wendung der Dinge sehr zufrieden. Und Billy und seine Mutter waren sozusagen schwimmen gewesen, und ihnen und der Großmutter war wieder einmal gezeigt worden, dass ein Hirtenhund nicht umsonst Hirtenhund heißt.