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Übergewichtige kleine Männer mit Glatze und Flügeln, rosa Geschenkpapier und Herzchen - das ist der Valentinstag. Ein Tag zum Lieben und Geliebtwerden.
Doch in Cookies Familie scheint die Liebe Ferien zu machen. Herr und Frau Äh streiten ohne Unterlass. Seine liebste Freundin Maria schwärmt unglücklich für ihren Sandkastenfreund und auch der quietschlebendige Keks hätte gern eine Freundin.
Cookie beschließt der Liebe auf die Sprünge zu helfen, wenn sie schon selbst keinen Handlungsbedarf sieht, und wirbelt dabei nicht nur seine eigenen Krümel durcheinander.
Ein turbulentes Wiedersehen mit Cookie - dem lebendig gewordenen Keks aus 'Ein Keks, der auszog, Weihnachten zu überleben'
Die Kurzgeschichte umfasst ca. 30 Taschenbuchseiten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Am Tage des Heiligen Abends geschah es, dass ein frischgebackener Kacki-Keks unerwartet lebendig wurde. Er fand seinen Platz in der Familie der kleinen Maria und erlebte sein erstes Weihnachten ('Vom Keks, der auszog, Weihnachten zu überleben')
Charaktere:
Cookie – ein lebendig gewordener Kacki-Keks
Herr Äh – Eigentlich heißt er Thomas. Jedoch wurde er von Cookie nach einer einprägsamen Begegnung, bei der er die Silbe ‚Äh‘ beinahe schon inflationär anwandte, auf Herr Äh getauft.
Frau Äh – Ehefrau von Herrn Äh
Maria – Tochter von Herrn und Frau Äh (Obwohl Frau Äh mitunter jegliche Beteiligung des Herrn Äh leugnet.) und Cookies beste Freundin
Becks – der Familienhund
„Betrügst –“, brüllte Frau Äh und donnerte mit ihrer Faust auf die Tischplatte, sodass das Möbelstück bebte. Cookie hüpfte durch die Vibration in die Luft und landete schmerzhaft auf seinem bröckeligen Allerwertesten. Himmel, bei dieser Lautstärke verlor man ja jeden Krümel! Leider konnte er sich nicht seinen Gehörgang verstopfen, denn er hatte gar keinen. Oder doch? Vielleicht eine seiner keksigen Poren? Er war seit mehr als einem Monat lebendig, aber manche Dinge seiner Anatomie erschlossen sich ihm immer noch nicht so recht.
„- du –“
Erneut hüpfte Cookie unter dem wütenden Hieb von Frau Äh über die Tischplatte.
„- mich?“
Cookie klammerte sich an die zarten Blätter des Basilikums, der auf dem Tisch stand. Seine Blätter sollten Bestandteil der Sauce werden, die sich gerade auf dem Herd hinter Frau Äh neugierig über die Ränder des Topfes schob. Zischend tropfte die Sauce auf die Herdplatte, doch außer Cookie fand das offenbar niemand besorgniserregend. Frau Äh sprang nicht wie sonst auf, fluchte und warf hektisch mit Küchenhandschuhen um sich.
Aber auch weitere Erdbeben, verursacht durch die zornigen Schläge einer eifersüchtigen Frau auf Küchenmöbel, blieben aus. Cookie ignorierte den seltsamen Geruch der Pflanze und zog sich an dem Stengel nach oben, um sich in die weiche Erde fallen zu lassen.
„Betrügst du mich?“
Diesmal waren die Worte nicht mehr als ein verzweifelter Hauch in der unangenehmen Stille. Eine existenzielle Frage einer Frau an ihren Gatten, der seine Ehefrau jedoch nur fassungslos anblickte. Und die Buchstaben von sich gab, für die ihm Cookie seinen Namen gab: „Äh …“
Mit großen Augen starrte Cookie erst Herrn Äh an und dann Frau Äh. Frau Äh sah fürchterlich krank aus, wie Cookie fand. Die Haut unter ihren Augen schimmerte bläulich und die Linien sahen wie große traurige Regenwürmer aus. Das kräftige blonde Haar, das sonst schimmernd wie ein goldener Wasserfall über ihre Schultern floss, sah zerrupft wie altes Stroh aus. Und das alles nur wegen Herrn Äh! Dieser hakte die Daumen in seinen Gürtel ein und seufzte tief. „Wie kommst du denn nur auf so etwas, Helena? Ich betrüge dich doch nicht. Nur weil ich jetzt eine Sekretärin habe und sie hübsch ist …“
Wenn Cookie eines in seinem kurzen Keksleben gelernt hatte, dann, dass man niemals die Schönheit einer nicht anwesenden Frau preisen sollte. Die Nutzung der Begriffe ‚geiles Fahrgestell‘ und ‚große Hupen‘ sollte man ebenfalls unterlassen. Auch wenn er bis heute nicht verstand, was daran so schlimm war, das Auto einer anderen Frau zu loben. Gut, diese brummenden und knatternden Dinger waren ohnehin sehr einschüchternd, aber …
„Ich glaube dir nicht“, sagte Frau Äh nun leise.
Herr Äh fuhr sich durch die schwarzen Haare. „Aber warum denn nicht?“ Jetzt sah er wie eines dieser menschlichen Stachelschweine aus. Obwohl, die waren eher grün.
„Ich habe eine ihrer SMS gelesen. Sie nennt dich Candyman.“
„Das ist nur ein Witz unter Kollegen!“, protestierte Herr Äh. Seine Wangen färbten sich rot. Nun sah er aus wie ein Stachelschwein mit Fieber. „Das ist doch verrückt, Helena! Du bildest dir nur etwas ein. Ich bin nicht bereit, mir diesen Unsinn länger anzuhören.“
Herr Ähs Stuhl schabte über den Boden und kippte nach hinten, gegen die Heizung. Mit stampfenden Schritten, die die gesamte Küche und auch Cookies Zähne klappern ließen, stürmte er hinaus.