Winter - Erbe der Finsternis - Asia Greenhorn - E-Book
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Winter - Erbe der Finsternis E-Book

Asia Greenhorn

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Beschreibung

Die 16-jährige Winter Starr ist schon ihr Leben lang mit ihrer Großmutter dauernd umhergezogen. Gerade hat sie sich in London eingelebt und eine Freundin gefunden, da erkrankt ihre Großmutter schwer. Und Winter wird zu einer Pflegefamilie in eine walisische Kleinstadt geschickt.

In der neuen Schule trifft sie auf den geheimnisvollen Rhys, vor dem ihr Pflegebruder Gareth sie jedoch warnt. Ist er nur eifersüchtig, oder ist Rhys tatsächlich gefährlich? Winter kann sich ihrer Gefühle nicht erwehren, und ihm scheint es ähnlich zu gehen. Nicht einmal sein dunkelstes Geheimnis kann ihre Liebe noch erschüttern. Doch damit begibt sie sich in allergrößte Gefahr ...

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Seitenzahl: 512

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Asia Greenhorn

Erbe der Finsternis

Übersetzung aus dem Italienischen von

Bettina Müller-Renzoni

Lübbe Digital

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG erschienenen Werkes

Lübbe Digital in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG

Copyright © 2011 by Arnoldo Mondadori Editore S.p.A., Milano

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright © 2012 by Baumhaus Verlag

in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln

Lektorat: Christina Neiske, München

Umschlag: © 2011 Arnoldo Mondadori Editore S.p.A., Milano

Coverillustration by Davide Nadalin

Datenkonvertierung E-Book: Helmut Schaffer, Hofheim

ISBN 978-3-8387-2007-4

Sie finden uns im Internet unter:

www.luebbe.de

www.baumhaus-verlag.de

Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

Der Preis dieses Bandes versteht sich

einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Meinen Kolleginnen:

Mädels, ich bin zurück.

Prolog

»The Times«, 20. August 2012

Steht ein Vampir hinter dem Überfall in der Walton Street?

Die Polizeibehörden: »Von den Medien aufgebauscht«

Die Meinung des Experten

Oxford. Nach zweitägigem Krankenhausaufenthalt kehrt die neunzehnjährige Studentin Laura Campbell, die beim Verlassen des Kinos zwischen Walton und Cranham Street überfallen wurde, nach Hause zurück.

Nach Aussage der Familie steht sie »noch immer unter Schock«. Der behandelnde Arzt berichtet, sie sei verängstigt und nach wie vor nicht in der Lage, eine klare Rekonstruktion des tragischen Vorfalls zu liefern.

Der Fall erregt jedoch weiterhin Aufsehen, denn aufgrund erster Indiskretionen soll Laura ausgesagt haben, an der Bushaltestelle von einer Unbekannten in die Kehle gebissen worden zu sein, bevor ein Passant durch sein beherztes Eingreifen dem Überfall ein Ende setzte.

Das Mädchen kam glücklicherweise mit dem Schrecken davon, doch die Gewaltepisode wirft ein beunruhigendes Licht auf die ruhige kleine Universitätsstadt.

Nur wenige Einwohner sprechen offen von dem »Vampir von Walton«, doch hinter vorgehaltener Hand verbreitet sich das Gerücht. Unempfindlichere (oder vielleicht kaltschnäuzigere) Gemüter lachen sogar darüber. Doch das sind möglicherweise dieselben, die sorgsam darauf achten, ihr Haus nach Sonnenuntergang nicht mehr verlassen zu müssen.

Die Polizei wird derzeit überschwemmt mit mehrheitlich anonymen und ungenauen Meldungen von Studenten und Einwohnern, die die Vampirin gesehen oder von ihr gehört haben wollen. Dasselbe berichten die Zeitungsredaktionen.

»Es ist der übliche Effekt einer zynischen Ausschlachtung durch die Medien, das Ergebnis sensationslüsterner Artikel in den Lokalblättern«, so der Polizeipressesprecher. »Die Panikmache ist unverhältnismäßig und entbehrt jeder Grundlage.«

Die Presseerklärung hebt die Notwendigkeit hervor, nicht in Panik zu geraten, denn das führe zu falschen Indizien und erschwere so, die Ermittlungen in einem Fall abzuschließen, bei dem es sich lediglich um eine gewöhnliche Gewalttat handle. Zweifellos schrecklich. Aber nichts Besonderes.

»Wir verfolgen eine Spur, und ein Mädchen, das der Beschreibung entspricht, ist gegenwärtig in Untersuchungshaft. Der Rest ist Aberglaube, urbane Legende.«

Wir haben den Folklore-Experten Professor Kevin McArthur, der seit 1990 in Oxford lehrt, um seine Meinung gebeten.

»Was man gemeinhin eine urbane Legende nennt, ist nichts anderes als eine Geschichte, deren Entstehung auf eine Zeitungsnotiz zurückgeht. Anfangs ist sie vielleicht eine reine Spielerei, die sich dann mühelos verbreitet, bis sie in der kollektiven urbanen Vorstellungswelt zu einer Realität wird«, erklärt McArthur. »In unserer bürgerlichen und moralisch kodifizierten Gesellschaft haben erschreckende Gewaltepisoden ohne erkennbaren Grund eine große Wirkung. Deshalb floriert eine Art moderner Mythologie, die eine alternative und akzeptablere Version der Vorfälle liefert, denn der Täter kann unmöglich der liebenswürdige Nachbar sein: Er muss zu einem Ungeheuer, etwas Andersartigem werden. Nur so kann man sich weiterhin vormachen, das Böse könne uns nichts antun.«

Die Nacht

und was sie mit dir macht

Es war zehn Uhr, doch die Schläfrigkeit verflog nur langsam. Winter Starr legte die Zeitung beiseite und betrachtete deprimiert ihre Tasse mit den aufgequollenen Frühstücksflocken, die langsam in der Milch versanken.

Ihr Frühstück war zu einem Brei geworden. So fängt der Tag gleich mies an!, murrte sie innerlich und nahm skeptisch einen Löffel voll.

Vereinzelte Rice Krispies knisterten noch, dann waren sie still und überließen Winter dem tröstlichen Gedanken, dass wenigstens noch Schulferien waren.

Sie verlor sich in Plänen für den kommenden Tag, was ihrem kindlichen Gesicht einen allzu ernsthaften Ausdruck verlieh.

Viel zu viele Dinge hatte sie bisher vor sich hergeschoben: Ausstellungen, die sie besuchen, Bücher, die sie lesen wollte…

Oh Gott, das Shopping!, kam ihr plötzlich in den Sinn. Wie hat Mad es nur geschafft, mich schon wieder um den Finger zu wickeln?

Mad Madison Winston war ihre beste Freundin und mit Sicherheit die Einzige, von der sie sich trotz der Augusthitze fast bereitwillig von Geschäft zu Geschäft schleppen ließ.

Sie hatten sich gleich an Winters Ankunftstag in London kennengelernt. Ihre Großmutter und sie hatten gerade die ersten Gepäckstücke aus dem Auto geladen, und Madison hatte sie aus dem Fenster des Nachbarhauses eine Zeit lang beobachtet. Dann, als wäre es die natürlichste Sache der Welt, waren Madison und ihr Bruder ihnen zu Hilfe gekommen.

Seither bildeten Madison und Kenneth eine Art Erweiterung ihrer Familie, sie waren etwas, das sich auf geheimnisvolle Art mit dem Begriff »Zuhause« verband.

Später hatte Kenneth den Clan auch auf seine Freunde ausgedehnt: Cob, Voice, Bad und Hard. Und als sie die Rockband Sin-derella gegründet hatten, war Winter zu ihrem Maskottchen geworden.

Die Stimme der Großmutter ließ sie aus ihren Gedanken auftauchen.

»Hast du die Koffer schon fertig gepackt, mein Schatz?«, fragte Marion Starr und trat mit raschem Schritt in die Küche.

Ihre Großmutter war eine sechzigjährige Frau voller Energie und mit einer unbändigen Reiselust. Bevor sie sich definitiv in London niedergelassen hatten, war sie mit Winter kreuz und quer durch das Vereinigte Königreich gereist.

»Ja, Oma. Ich hoffe, ich habe die richtigen Dinge eingepackt… Du hast ja nicht gesagt, wohin wir reisen.«

Die Frau sah sie für einen Augenblick forschend an, dann fiel ihr Blick auf die Zeitung, die am anderen Ende des Tisches lag.

»Du magst doch Überraschungen, oder?«, erwiderte sie und klemmte sich die Zeitung unter den Arm.

Winters große graue Augen lächelten. Seit ihre Großmutter ihr angekündigt hatte, dass sie erneut eine Reise machen würden, war sie bezüglich des Reiseziels immer sehr vage geblieben.

»Gehst du aus?«

»Ja, ich muss noch ein paar Dinge einkaufen. Und du?«

»Shopping mit Madison. Sie will sich für das Konzert der Sin etwas Neues besorgen…«

Marion Starr streichelte ihr über das dichte dunkle Haar.

»Madison hat recht. Schließlich treten die Sin-derella zum ersten Mal in einem Lokal auf. Das muss man feiern«, sagte sie sanft.

Gedankenverloren hob sie die silberne Halskette an, die ihre Enkelin immer um den Hals trug. Der Anhänger, eine facettierte Kristallkugel, funkelte im Morgenlicht.

Marion betrachtete ihn ein paar Sekunden lang. Dann warf sie einen Blick auf die Uhr und seufzte.

»Ich muss gehen, wenn ich nicht zu spät kommen will. Sehen wir uns heute Nachmittag?«

Winter nickte.

»Bis später, Oma.«

Sie spülte die Frühstückstasse, reckte und streckte sich ein letztes Mal und ergab sich dem Gedanken, den Tag in Angriff zu nehmen.

Marion Starr machte gerade die letzten Einkäufe in dem kleinen Supermarkt am Ende der Straße. Sie musste sich beeilen, wenn sie vor Ladenschluss noch in die Reinigung wollte.

Am Nachmittag war sie bereits an der Reinigung vorbeigekommen, hatte aber vergessen, dass sie noch Kleider abholen musste. Sie war lediglich etwas herumgeschlendert und hatte die Auslagen in den Schaufenstern betrachtet, um schließlich auf dem Nachhauseweg den Einkauf zu erledigen.

Schon den ganzen Tag über hatte die schwüle Hitze jede Tätigkeit beschwerlich gemacht, und jetzt schien sie ihr die letzten Kräfte zu rauben.

Oder vielleicht war Marion Starr einfach nervös, weil sie mit dem Sozialamt zu tun gehabt hatte. Sie mochte es nicht, von den Sozialarbeiterinnen besucht zu werden, und all die Fragen über Winter, sie selbst und ihr gemeinsames Leben bereiteten ihr immer Unbehagen. Sie bekam jedes Mal hämmernde Kopfschmerzen, die nur langsam wieder abklangen.

Sie raffte sich auf, ging weiter an den Regalen entlang und hielt immer wieder inne, um die einzelnen Einkäufe zu begutachten.

»Guten Tag, MrsStarr.«

Die Begrüßung der Ladenbesitzerin Penny Ford ließ Marion aufschrecken. Sie hatte sie nicht kommen gehört.

»Guten Tag.«

Marion legte einige Dosen in den Einkaufskorb und blieb ein paar Meter weiter vor den Marmeladen stehen.

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