Wir, die wir mitten im Leben steh'n - Bernd Michael Hanel - E-Book

Wir, die wir mitten im Leben steh'n E-Book

Bernd Michael Hanel

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Beschreibung

Liebesgedichte, Lamentoverse, Naturlyrik, Elegien sowie politische und spöttische Mehrzeiler in klassi-schen Reimen und freien Rhythmen - ausgewählte poetische Arbeiten von Bernd Michael Hanel vereint dieser Lyrikband. Teils nachdenklich-melancholisch, teils sarkastisch-ironisch reflektieren seine Gedichte emotionale Erfahrungen und geben wie nebenbei auch Einblicke in singuläre Befindlichkeiten inmitten einer untergegangenen deutschen Gesellschaft.

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Die für dieses Buch ausgewählten Verse sind zu einem großen Teil in der Lebensmitte des Autors, also etwa zwischen 1975 und 1985, entstanden und wurden nach kritischer Sichtung 2019/2020 durch neuere Arbeiten ergänzt. In der Lebensmitte jedoch, in der die Suche nach dem Platz und den Aufgaben, den Gefährten und Freunden im Leben weitestgehend abgeschlossen ist, war wie oft nichts so, wie es sein sollte: Beziehungen zerbrachen, berufliche Orientierungen gelangen nur mühsam und keineswegs geradlinig, manche Einsicht zu eigenen Fähigkeiten und Unzulänglichkeiten kam zu spät, diverse gesellschaftliche Entwicklungen verliefen kritisch und waren mit politischen Friktionen belastet. Wie jede Generation, so war auch die ostdeutsche Nachkriegsjugend angetreten, mit obsoleten Konventionen zu brechen, manches besser zu machen als die Altvorderen, sich verantwortungsbewusster, empathischer am öffentlichen Leben zu beteiligen, die individuellen Möglichkeiten und Freiheiten zu nutzen. Vieles gelang, vieles blieb offen, unerreicht oder wenig befriedigend. Davon zeugen die vorliegenden Impressionen, Emotionen, Reflexionen und Beobachtungen des Autors, die wie nebenbei auch Einblicke in die 1990 untergegangene sozialistische deutsche Gesellschaft geben.

Bernd Michael Hanel wurde 1944 in den Bombennächten des Zweiten Weltkrieges in Dresden geboren. Nach der zehnklassigen Polytechnischen Oberschule, einer Lehrausbildung zum Maschinenbauer und einjähriger Tätigkeit als Geselle, studierte er Chemieanlagen- und Apparatebau an der Ingenieurschule Köthen. Danach war er Mitarbeiter in einer Firma für Chemieanlagen, studierte an der Technischen Universität Dresden Wärmetechnik, promovierte in der Strömungsmechanik, arbeitete im Institut für Luft- und Kältetechnik. Nach der Habilitation wurde er 1980 zum Hochschullehrer für Wärme- und Stoffübertragung/Thermofluid-dynamik an die Technische Universität Dresden berufen. Das Amt gab er in den restaurativen Wirren des deutschen Einigungsprozesses Ende 1992 auf. Bis 2009 war er in einem Stuttgarter Unternehmen Leiter für Forschung und Entwicklung. Seither arbeitet er freiberuflich.

Bernd Michael Hanel schrieb mehrere Fachbücher, zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und ingenieurtechnische Beiträge für Zeitschriften sowie die Kinderbücher „Emil und der Drachen und der Wind“ und „Moritz, sein Großvater und der Schatz vom Reineke Fuchs“.

geht es wirklich immer so

weiter und weiter und

weiter nicht?

für Hanni

Verzeichnis der Verse

Herbststunde

Man sieht manches auf sich zukommen

Dem Maikäfer ähnlich

täglich begegnest du

Caféhaus. Dazwischen ich.

du, die ich suche

so wie die bäume eines tages

wenn and’re abends chianti nippen

Spätsommer auf Hiddensee (1)

Spätsommer auf Hiddensee (2)

Spätsommer auf Hiddensee (3)

Man sieht viel

liebeserklärung

Weihnachtslamento

Herbsttag

Januar (Herbsttagvariation)

ich blinkere freundlich links, klapp

PF 31291, Baracke X

Wir, die wir mitten im Leben steh’n

auch beim tanz ich

an ein paar frauen zum 8. märz 1981

Herzliebjesulein und Dasendedergeschichte

Obwohl wir jetzt

liebe wie musik

reise in eine fremde stadt

zum geburtstag von w. verse von a. a.

Wenn einer in die Jahre kommt

manchmal atme ich dich

Der Schauspieler

der weg zum glück

auf diese erde die füße behutsam

Tanz in den Frühling

Wenn es nur vorwärtstriebe

Im Konzert der Dresdner Philharmoniker

verlassene spielplätze

Dort, wo du warst

Ich habe das Glück gehabt

STUBE KAMMER KÜCHE

da kämpft wie verrückt

Traurigkeit Wie Patina

zugfahrt

ICH kann nichts für meine zeugung

wie kräne, wie

November

Herbstwald, Märchenwald

Warum die Menschen

GesprÄch

Landsberg im Herbst ’79

Vaters Tod (1)

Vaters Tod (2)

so wie im winter der sturm

Kinderzeit

damit das UNGEHEUERLICHE

So geh’n die Jahre hin

Wieder ein Herbst

Impressionen auf Hiddensee

Märchenhafte Ferien auf Hiddensee

man nimmt übel beschimpft uns

Meine Großväter kannte ich nicht

Nacht einsam und schwarz

Große Blüten, Schönheit

Donnerstagabendschmerz

Wenn man all die Jahre

ich ÜBERWAND mutvoll

Manchmal, Liebste, spät und tief

Warten auf ein Mädchen im Frühling

wie der klee

Er Malte sich

Ostseesturm

nekrolog auf ein haus nr. 203

Mitten im Sommer

Orte gibt es

Rückblickmontage am Abend

Kein Jazz, kein Fest

und dann liegst du wieder faul

he, was suchst du, nur die schuh noch fest

papi will nicht mehr

ob ich aushalte

schön manchmal glück

was ist tapfer

Freundlicher Januar

Hiddensee. Später September ’85

Kleine Romanze

Herbst auf Hiddensee

Du kennst das

Eine einsame Stunde

Caféhausmelancholie

Herzauge

Junitag

Nein, Nein, es ist nicht so

Mensch, merkst du nicht

Die Alte tappte

Säßen wir im Mittelpunkt

stunde des glücks

Divergenz

es ginge wohl an

Versinken In einer Arbeit

es gibt situationen, mein freund

rauchfahnen

Romantische Blütenlyrik

tage und tage und statik

oh, weib, schön und zart

An einen Freund

Flucht

von den erfolgen unserer epoche

Wie sähe das aus, wenn

Fluch des Ablaufs

Wenn es Abend wird

kassenbon

Man sollte annehmen

Peng!

Man nickt dir zu

Kurzer, tiefsinniger, die Sinne beschwerender Dialog

es gibt fragen

„…: …!“, sagte sie

Unterwegs mit meinen Kindern

je älter ich werde

Schläge, So oder so

schlimmschlimm

wie wenn ein fetzen papier

jahreswechsel ’85

Sie hatte seidenes Haar

Elegie in Godotscher Dämmerung

es könnte ja sein

besinnung in kneipen

ein altes blatt am birkenast

ein schräges cis (Fassung 1979)

ein schräges cis (Fassung 1989)

wohin du auch schaust

Milliarden Bäume (Fassung 1981)

Milliarden Bäume, fünfunddreißig Jahre später (Fassung 2016)

prognosen zu früh

was wisst ihr denn

wünsche meines vaters zu seinem achtzigsten geburtstag (1979)

ICH, ICH

eine bilanz am ende

Verzeichnis der Verse

Herbststunde

Je nachdem,

Ob du von hier schaust

Oder von da:

Glück ist zwiespältig.

Je nachdem,

Ob du dich im anderen suchst

Oder dich verlierst:

Eng wird es so oder so.

Da helfen nicht

Maximen, nicht Sentenzen.

Du hast deinen Ablauf:

Lies also dein Buch zu Ende.

Lies und halte deine Gedanken fest,